-
-
Vorrichtung zum AuFtragen von viskosen Stoffen, bei-
-
spielsweise Klebstoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Auftragen von viskosen Stoffen, beispielsweise Klebstoff suf die Rahmenflansche
der Fensteröffnungen in Kraftfahrzeugen.
-
Im Automobilbau werden in jüngster Zeit häufig Fensterscheiben auf
die Rahmenflsnsche der Fensteröffnungen geklebt anstatt in Gummidichtungen eingesetzt.
Das hat sicherheitstechnische Vorteile, weil eine geklebte Fensterscheibe bei einem
Unfall weniger leicht aus der Fensteröffnung herausspringt als eine dort eingesetzte
Scheibe.
-
Weiterhin steifen geklebte Fensterscheiben die Karosserie zusätzlich
aus und vermindern den Luftwiderstand.
-
Bisher hat man zum Kleben von Fensterscheiben auf die Fensterscheiben
von Hand mittels einer Auftragseinrichtung eine umlaufende Klebstoffraupe aufgebracht
und die Scheibe dann mit der Klebstoffraupe auf den Rahmenflansch in der Fensteröffnung
gepresst. Diese Arbeiten beanspruchen relativ viel Zeit und verlangen von dem jeweiligen
Arbeiter hohe Konzentration und sehr viel Geschick, damit die Klebstoffrau stets
gleichmäßig aufgebracht und die Scheibe anschließend genau richtig in die Fensteröffnung
eingesetzt wird.
-
Montagetechnisch wäre eine Vorrichtung wünschenswert, mit der Klebstoff
statt auf die Scheibe auf den Rahmenflansch der Fensterbffnung aufgebracht werden
kann1 weil sich die Scheibe ohne Klebstoff leichter handhaben und in die richtige
Position zur Feneterdtfnung bringen läßt. Eine automatische Vorrichtung zum Aufbringen
von Klebstoff auf einen Rahmenflansch konnte jedoch bisher wegen der erforderlichen
hohen Genauigkeit der Aufbringungamenge und der notwendigen exakten Lage der Klebstoffraupe
auf dem Rahmenflansch nicht entwickelt werden0 Dae mit einer solchen Vorrichtung
zu überwindende Problem liegt hauptsächlich darin, daß der Rahmenflansch der Fensterhffnung
nicht dazu geeignet ist, eine Austragseinrichtung abzustützen und zu führen, weil
er hierzu zu kleinflächig ist, oftmals zu schroffe Umlenkungen in den Ecken hat
und infolge seiner Lackierung zu glatt ist, um beispielsweise mittels eines Reibrades
eine exakt gleichmäßige Vorschubgeschwindigkeit der Auftragsvorrichtung auf ihrer
Bahn zu erzeugen. Würde man zum Beispiel ein Führungsrad auf den Fensterrahmen setzen
und ließe man dieses FUhrungsrad die Vorschubgeschwindigkeit der Rustragavorrichtung
bestimmen, eo wäre in den Ecken die Geschwindigkeit der Austrugevorrichtung weit
geringer als in geraden Bereichen, weil die AustragsdUse sich in den Ecken näher
am KrUmmungsmittelpunkt befände als das FUhrungsrad und deshalb zur AusfUhrung einer
Kurve einen geringeren Weg zurUcklegen mUBte als das F0hrungsrad. Dadurch würde
in den Eckbereichen mehr Klebstoff aufgetragen als in den geraden Bereichen der
Rahmenfl8nsche. Beim Einsetzen der Fensterscheibe würde dieser Klebstoff dann aus
den Ecken quillen, häßlich aussehen und das Einsetzen einer Zierleiste zwischen
der Fensterscheibenaußenkante und dem Fensterrahmen behindern.
-
Der Erfindung liegt die aufhabe zuqrunde, eine Vorrichtung
zum
Auftragen von viskosen Stoffen, beispielsweise Klebstoff, auf die Rahmenflansche
der Fensteröffnungen von Kraftfahrzeugen zu entwickeln, die automatisch arbeitet
und eine gleichmäßig starke Materialraupe auf dem Rahmenflansch in allen Bereichen
aufzubringen gestattet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Fahrwagen auf der umlaufenden
Schiene vollständig abgestützt und weitgehend richtig, entsprechend der Form des
Rahmenflansches gefUhrt. Durch die Abtasteinheit, welche in der Fensteröffnung geführt
ist, findet eine Bahnkorrektur der Austragsdüse statt, so daß auch bei groben Toleranzen
die Materisiraupe immer im genau richtigen Bereich des Rahmenflansches parallel
zu seiner Außenkante gelegt wird. Da der Fahrwagen durch die ihn tragende Schiene
sich bereits weitgenend auf der Bahn fUr die Materialraupe bewegt, genügt es, diesen
gleichmäßig anzutreiben, um eine gleichmäßig starke materialraupe zu erzeugen. Die
durch Abweichungen im Bahnverlauf zwischen der Schiene und dem Rahmenflansch auftretenden
Geschwindigkeitsänderungen der Austragsdüse sind in der Praxis vernachlässigbar.
Entscheidend ist, daß dank der Erfindung die AustragsdUse hinsichtlich ihrer Lage
diese Abweichungen berücksichtigt und deshalb die Materialraupe genau fianschparallel
legt.
-
Abgesehen von Klebstoff könnte mit der erfindungsgemäßen Vorrictntunrl
auch zum Beispiel Dichtungsmaterial aufgetragen werten Als konstruktiv hesanders
zweckmäßig @aben sich die im Anspruch ' angegebenen Maßnahmen ert,liesen. Bei dieser
Ausführungsform
findet die Korrektur der Austragsdüse in der Ebene der Fensteröffnung durch eine
Schwenkbewegung des Auslegers statt. Diese Schwenkbewegung ist reibungsarmer ausführber
als es zum Beispiel eine geradlinige Bewegung in einer Geradführung wäre. Hiervon
abgesehen ist die Vorrichtung durch die im Anspruch 2 angegebenen Konstruktionsmerkmale
robust, so daß sie auch unter rauhen Betriebsbedingungen störungsfrei zu arbeiten
vermag.
-
Die Verschwenkbarkeit des Auslegers erleichtert es weiterhin, die
Vorrichtung in die richtige Position oberhalb der mit Klebstoff zu versehenden Fensteröffnungen
zu bringen.
-
Durch die im Anspruch 3 angegebene Art des Aritriebs des Fahrwagens
ist es besonders leicht möglich, daß sich der Fahrwagen weitgehend gleichmaI3ig
über den Rahmenflansch bewegt, weil man die Kette auch im Bereich scharfer Umlenkungen
relativ gut an der Schiene entlang des Verlaufs der Rahmenflansche anbringen kann.
-
Die Vorrichtung ist als Ganzes gut auf eine Kraftfahrzeugkarosserie
oberhalb einer Fensteröffnung anzubringen und exakt auszurichten, wenn sie wie im
Anspruch 4 weitergebildet ist.
-
Die in Anspruch 5 angegebene, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
ist vor allem heim Auftragen einer Klebstoffraupe auf den Rahmenflansch für eine
stark gewölbte Fensterscheibe vorteilhaft. I.kn auch n solchen Fällen eine gleichmäßig
starke Klebstoffraupe maßyenau auf den Rahmenflansch aufbringen zu können, muß die
Austragadüse stets senkrecht zum Rahmenflansch stehen. Dies bedingt einen Mittenversatz
der Austragsdüse gegenüber der Wälzlinie 1 nie
der Kette des Antriebs
für den Fahrwagen. Dieser Mittenversatz ist leicht durch den erfindungsgemäßen,
radial verfahrbaren Schlitten zu verwirklichen.
-
Das Maß der Verschiebung des Schlittens kann auf einfache Weise wie
im Anspruch 6 angegeben, festgelegt werden. Die Führungsbahn kann natürlich auch
so geformt sein, daß die Austragsdüse zumindest in einzelnen Bereichen des Flanschrahmens
nicht senkrecht zu diesem steht, falls das zwecks Beeinflussung der Dicke oder Lage
der Klebstoffraupe erwünscht ist.
-
Bei manchen Kraftfahrzeugen ist die Schulterhöhe des Rahmenflansches
in einzelnen Bereichen zu niedrig oder auch garnicht vorhanden, so daß ein Abtasten
nicht mehr möglich ist. Das ist bei Windschutzscheiben oftmals im Bereich der Motorhaube
der Fall. Durch die im Anspruch 7 angegebenen Maßnahmen kann auch in solchen Fällen
eine Klebstoffraupe ordnungsgemäß aufgebracht werden.
-
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten zu. Zu ihrer
Verdeutlichung sind der wesentliche Teil einer erfindungsgemäß gestalteten Vorrichtung
sowie ein abgewandeltes Detail in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
heschrieben.
-
Es zeigen Figur 1 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von oben gesehen, Figur 2 einen C4lJerschnitt durch die Vorrichtung gemSí0 der Linie
IL-LL in Figur 1 im vergrrißerten Maßstab,
Figur 3 eine Seitenansicht
einer geänderten Ausführungsform der Vorrichtung im Bereich der Austragsdüse, Figur
4 einen Schnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
-
Die Figur 1 zeigt eine Schiene 1, welche entsprechend der Kontur einer
nicht dargestellten Fensteröffnung geformt ist. Auf dieser Schiene 1 ist ein Fahrwagen
2 abgestützt, der von einem Motor 3 angetrieben ist und entlang der Schiene 1 fahren
kann. Der Uorschub des Fahrwagens 2 erfolgt dadurch, daß der Fahrwagen 2 mit einem
Kettenrad 4 in eine Kette 5 greift, die innenseitig an der Schiene 1 angebracht
ist und möglichst genau mit der Mittellinie der auf den Rahmenflansch anzubringenden
Klebstoffraupe fluchten soll.
-
Figur 2 zeigt stark vergrößert die Schiene 1, auf der der Fahrwagen
2 abgestützt ist. Hierzu umgreift der Fahrwagen 2 mit Führungsrädern 6 - 11 die
Schiene 1 von oben, unten und beiden Seiten. Figur 2 läßt weiterhin die Kette 5
erkennen, welche mit Halterungen 12 an der Innenseite der Schiene 1 befestigt ist.
In die Kette 5 greift das Kettenrad 4, welches auf einer Antriebswelle 13 sitzt,
die vom Motor 3 antreibbar ist.
-
Im Fahrwagen ist eine Führungasäule 14 senkrecht angeordnet, die mitteLs
eines pneumatischen Zylinders 15 axial verschiebbar gelagert ist. Am unteren Ende
der Führungssäule 14 ist ein Ausleger 16 derart gelagert, daß er mittels eines weiteren
pneumatischen Zylinders 18 um eine Achse 17 quer zur Snhiene 1 geschwenkt werden
kann.
Der Ausleger 16 hat an seinem unteren Ende einen Arm 19, der eine Austragrsdüse
20 und radial dazu an der Außenseite ein Abtastrad 21 haltert. Gestrichelt dargestellt
ist ein Rahmenflansch 22 einer Fensteröffnung, auf der eine Klebstoffraupe aufzubringen
ist. Das Abtastrad 21 sitzt auf dem Fensterrahmen seitlich des Rahmenflansches 22.
Statt des Abtastrades kann man auch ein Gleitstück vorsehen? welches entlang des
Rahmenflansches 22 gleitet und dadurch die Austragsdüse 20 exakt führt. Die Zuführung
des Klebstoffes erfolgt in nicht dargestellter Weise aus einem Faß mittels einer
Faßpumpe und Dosiereinrichtung über einen zur Austragsdüse 20 führenden Schlauch.
-
Nicht dargestellt sind Kontursteine und pneumatisch betätigbare Spanngruppen,
durch die die Vorrichtung als Ganzes auf eine Fahrzeugkarosserie oberhalb einer
mit Klebstoff zu versehenden Fensteröffnung aufzubringen ist.
-
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt. Zunächst wird die
Vorrichtung mit einem Kran bis etwa 200 mm über die Fahrzeugkarosserie gebracht
und mit Hilfe eines Gewichtsausgleichs manuell über Voreinweiser und Zentrieraufnahmen
positinniert und dann mittels der Kontursteine pneumatisch gespannt. Dann wird der
Fahrwagen 2 und gleichzeitig die Faßpumpe für den Klebstoff eingeschaltet. Der Fahrwagen
2 beginnt,entlang der Schiene 1 zu fahren, so daß die Austragsdüse 20 eine Klebstoffraupe
auf den Rahmenflansch 22 legen kann. Dadurch, daß während des Fahrens du!:; Fahrwagens
2 das Abtastrad 21 stets in der Fensterffnung liegt, ist eine parellele Lage der
Klebstoffraupe auch bei groben Marosserietoleranzen sichergestellt Die Figur 3 zeigt
zunächst die schon von der Figur 2
her bekannten Bauteile, insbesondere
die an einem Ausleger 16 angebrachte Austragsdüse 20 und den pneumatischen Zylinder
18,der den Ausleger 16 radial zu verschwenken vermag. Dieser Ausleger 16 ist jedoch
abweichend von dem zuvor beschriebenen AusfUhrungsbeispiel an einem Schlitten 23
angebracht, der auf zwei QuerfÜhrungen 24,25 der FUhrungssSule 14 quer zur in Figur
1 dargestellten Schiene 1 verfahrbar ist. Wie Figur 4 zeigt, ist der Schlitten 23
durch eine Feder 26 nach außen, also in der Zeichnung gesehen nach links, vorgespannt,
so daß er stets mit einer äußeren, zylindrischen Rolle 27 in Anlage an eine FUhrungsbahn
28 verbleibt.
-
Durch diese Gestaltung wird die Uustragsdüse 20 genau wie bei dem
vorigen Ausfuhrungabeispiel durch die Verschwenkbarkeit des Auslegers 16 auf dem
Rahmenflansch 22 gehalten jedoch ist die Winkelstellung der Austragsdüse durch den
Verlauf der Führungsbahn 28 festgelegt. Dadurch kann erreicht werden, daß die Austragsdüse
20 stets senkrecht Uber dem Rahmenflansch 22 steht.
-
Figur 3 zeigt noch ein weiteres Detail einer Ausfü.hrungsform der
Erfindung. Man erkennt am Ausleger 16 ein Führungsrad 29, welches gegen eine Hilfskurve
30 anliegt. Diese Hilfskurve 30 und das Führungsrad 29 dienen dazu, die AustragsdUse
20 dort zu führen, wo das Abtastrad 21 infolge einer zu geringen oder fehlenden
Schulterhöhe des Rahmenflansches 22 nicht mehr in der Lage ist, die FUhrung zu übernehmen.