DE3231782C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine NC-gesteuerte Revolver- Drehmaschine mit einem um eine Schaltachse drehba­ ren Werkzeugrevolver, welcher in einem verschiebbar geführten Revolverschlitten drehbar gelagert ist, sowie mit einem von einer Vorschubsteuerung überwachten Schlittenantrieb, einem durch den letzteren antreibba­ ren Vorschubgetriebe zum Verschieben des Revolver­ schlittens und einem eine Antriebskupplung aufweisen­ den Revolverschaltgetriebe zum Drehen des Werk­ zeugrevolvers, welches gleichfalls durch die Vorschub­ steuerung überwacht und durch den Schlittenantrieb antreibbar ist.

Bei einer bekannten derartigen Revolver-Drehma­ schine (Fig. 6 der DE-OS 15 52 503) ist die Welle eines den Schlittenantrieb bildenden elektro-hydraulischen Schrittmotors einerseits mit einem Drehwinkelgeber als Bestandteil der Vorschubsteuerung und andererseits mit einem Kupplungsglied einer Klauenkupplung ver­ bunden, welches durch den Motor angetrieben wird und sich zum Schalten der Klauenkupplung in axialer Rich­ tung hin- und herschieben läßt. Zu beiden Seiten dieses schaltbaren Kupplungsglieds sind zwei weitere Kupp­ lungsglieder der Klauenkupplung angeordnet, von de­ nen das eine als auf der Motorwelle drehbar gelagertes Zahnrad des Revolverschaltgetriebes ausgebildet ist, während das andere das eine Ende einer Gewindespin­ del bildet, die Bestandteil des Vorschubgetriebes ist. Die Klauenkupplung kann den den Schlittenantrieb bilden­ den Motor also immer nur entweder mit dem Vorschub­ getriebe für den Revolverschlitten oder mit dem Revol­ verschaltgetriebe kuppeln, so daß beim Weiterschalten des Werkzeugrevolvers der Revolverschlitten zwangs­ läufig vom Schlittenantrieb und der diesen überwachen­ den Vorschubsteuerung getrennt wird. Da Werkzeugre­ volver während des Arbeitens mit einem ihrer Werk­ zeuge gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen geschützt werden müssen, ist bei der bekannten Drehmaschine zwischen Werkzeugrevolver und Revolverschlitten eine von zwei Planverzahnungen gebildete Kupplung vorge­ sehen, durch die der Werkzeugrevolver normalerweise arretiert wird und die sich durch axiales Verschieben des Werkzeugrevolvers lösen läßt. Da nun vor und nach dem Drehen des Werkzeugrevolvers der Revolver­ schlitten vom Schlittenantrieb abgekuppelt ist, können schon die mit dem Ent- und Verriegeln des Werkzeugre­ volvers unvermeidbar verbundenen Erschütterungen dazu führen, daß der Revolverschlitten um einige Weg­ inkremente verstellt wird, die die vom Revolverschlitten getrennte Vorschubsteuerung nicht erfaßt, so daß bei der bekannten Drehmaschine die Positionsgenauigkeit des Revolverschlittens ständig in Frage gestellt ist. Um dies zu vermeiden, könnte man sowohl für den Revol­ verschlitten als auch für den Werkzeugrevolver jeweils einen separaten Positionsgeber vorsehen, was jedoch einen erheblichen Steuerungsaufwand bedingt. Eine wirkliche Lösung dieses Problems stellt es auch nicht dar, wenn die Kupplung bei der geschilderten bekann­ ten Drehmaschine als Klauen- oder Zahnkupplung aus­ gebildet wird, die sich nur in einer oder einigen wenigen Drehwinkelpositionen der miteinander zu kuppelnden Kupplungsglieder (relativ zueinander) einkuppeln läßt und infolgedessen eventuell eine gewisse, unbeabsich­ tigte Verstellung des Revolverschlittens wieder korri­ giert; eine Klauen- oder Zahnkupplung bringt nämlich den Nachteil mit sich, daß der Revolverschlitten auf ganz bestimmte, durch die Kupplungskonstruktion und die Untersetzung des Vorschubgetriebes festgelegte Positionen gefahren werden muß, ehe sich das Revol­ verschaltgetriebe mit dem Motor kuppeln läßt, will man nicht wieder den Nachteil in Kauf nehmen, daß im Zuge des Weiterschaltens des Werkzeugrevolvers die Vor­ schubsteuerung die Position des Revolverschlittens "verliert". Ein weiterer gravierender Nachteil der be­ kannten Drehmaschine, der auf das Abkoppeln des Re­ volverschlittens vom Schlittenantrieb beim Weiter­ schalten des Werkzeugrevolvers zurückzuführen ist, be­ ruht auf folgendem: Da der Werkzeugrevolver durch den Schlittenantrieb gedreht wird, muß für das Weiter­ schalten des Werkzeugrevolvers im Programm für die NC-Steuerung der Drehmaschine ein der Größe des Drehwinkels des Werkzeugrevolvers entsprechender Schlittenweg programmiert werden. Wegen des Abkop­ pelns des Revolverschlittens stimmt dann jedoch die Ist-Wert-Anzeige für die Position des Revolverschlit­ tens nicht mehr mit der tatsächlichen Position des Re­ volverschlittens überein. Daraus ergeben sich Bedie­ nungsfehlermöglichkeiten und Erschwerungen bei der Befehlseingabe von Hand für eine Drehung des Werk­ zeugrevolvers. Dieser Nachteil wäre allenfalls durch ei­ nen erhöhten Steuerungsaufwand zu beseitigen, der bei handelsüblichen NC-Steuerungen für Revolver-Dreh­ maschinen nicht möglich ist, oder durch eine Korrektur der tatsächlichen Position des Revolverschlittens ent­ sprechend dem Revolverdrehwinkel nach Abschluß der Revolverschaltung; letzteres bedeutet aber einen nicht­ produktiven Zeitaufwand.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine NC-gesteuerte Revolver-Drehmaschine zu schaf­ fen, bei der, wie bei der vorstehend beschriebenen be­ kannten Drehmaschine, auf zwei separate Antriebe und zwei separate Positionsgeber für Werkzeugrevolver und Revolverschlitten verzichtet werden kann und den­ noch die Stellung des Revolverschlittens von der Vor­ schubsteuerung stets zuverlässig erfaßt wird.

Ausgehend von einer Drehmaschine der eingangs er­ wähnten Art läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch lösen, daß bei geschlossener Antriebskupplung Vorschub- und Revolverschaltgetriebe mit dem Schlit­ tenantrieb verbunden sind und daß vor der Antriebs­ kupplung eine Triebverbindung zwischen Schlittenan­ trieb und Vorschubgetriebe vorgesehen ist. Bei der er­ findungsgemäßen Drehmaschine überwacht die Vor­ schubsteuerung also die Position des Revolverschlittens ständig und kann dennoch die Aufgabe des Positionie­ rens des Werkzeugrevolvers übernehmen. Das Abkup­ peln des Werkzeugrevolvers von der Vorschubsteue­ rung während einer Verschiebung des Revolverschlit­ tens, ohne daß gleichzeitig der Werkzeugrevolver ge­ dreht wird, ist hingegen ohne Nachteil, weil in der NC- Steuerung der Drehmaschine die jeweilige Schaltstel­ lung des Werkzeugrevolvers ohnehin abgespeichert werden muß. Gegenüber der vorstehend geschilderten bekannten Drehmaschine weist die erfindungsgemäße Konstruktion aber nicht nur den Vorteil auf, daß die Stellung des Revolverschlittens stets zuverlässig von der Vorschubsteuerung erfaßt wird, sondern es ist auch nicht erforderlich, den Revolverschlitten in eine ganz bestimmte Position zu fahren, um die Antriebskupplung einkuppeln zu können; auch benötigt die Antriebskupp­ lung bei der erfindungsgemäßen Drehmaschine keine drei Stellungen, wie dies bei der geschilderten bekann­ ten Drehmaschine der Fall ist - eine Mittelstellung entfällt -, und es kann darauf verzichtet werden, den Schlittenantrieb nach einem Weiterschalten des Werk­ zeugrevolvers auf die der tatsächlichen Position des Re­ volverschlittens entsprechende Ausgangsstellung zu­ rückzufahren, da bei der erfindungsgemäßen Drehma­ schine während des Weiterschaltens des Werkzeugre­ volvers stets eine feste Zuordnung zwischen den Revol­ ver-Drehwinkeln und dem Weg des Revolverschlittens erhalten bleibt.

Eine in Bewegungsrichtung des Revolverschlittens besonders kompakte, d. h. relativ kurz bauende Bau­ gruppe ergibt sich dann, wenn, wie bei einer bevorzug­ ten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehma­ schine, parallel zur Führungsrichtung des Revolver­ schlittens eine Schaltantriebswelle angeordnet ist, längs welcher ein mit ihr ständig in Antriebsverbindung ste­ hendes Getriebeelement des Revolverschaltgetriebes verschiebbar ist, und wenn das letztere mit dem Revol­ verschlitten verbunden und mit diesem verschiebbar ist. Der den Revolver vorschiebende und drehende Motor muß dann nicht hinten auf den ohnehin schon relativ lang bauenden Revolverschlitten (im allgemeinen Pino­ le genannt) aufgesetzt werden, und außerdem eröffnet diese Konstruktion die Möglichkeit, ein das Revolver­ schaltgetriebe aufnehmendes Gehäuse als Vorschubele­ ment für den Revolverschlitten einzusetzen. Zu diesem Zweck wird das Vorschubgetriebe in bekannter Weise mit einer zur Führungsrichtung des Revolverschlittens parallelen Kugelrollspindel versehen, deren Mutter er­ findungsgemäß mit einem Getriebegehäuse des Revol­ verschaltgetriebes verbunden ist, und außerdem wird auch der Revolverschlitten mit diesem Getriebegehäuse verbunden und so zusammen mit diesem bewegt.

Um den Revolverschlitten verschieben zu können, ohne daß der Werkzeugrevolver gedreht wird, könnte man die Antriebskupplung z. B. zwischen dem Werk­ zeugrevolver und einer zu diesem koaxialen und den Revolver drehenden Revolverwelle vorsehen. Bei der Ausführungsform mit zur Bewegungsrichtung des Re­ volverschlittens paralleler Schaltantriebswelle emp­ fiehlt es sich jedoch, in dem erwähnten Fall schon die Schaltantriebswelle stillzusetzen, so daß zweckmäßiger­ weise die Antriebskupplung zwischen der Schaltan­ triebswelle und der Triebverbindung vorgesehen wird.

Bei der Antriebskupplung kann es sich z. B. um eine elektromagnetisch, pneumatisch oder hydraulisch betä­ tigte Zahn- oder Klauenkupplung handeln. Um jedoch von der Teilung einer solchen Kupplung unabhängig zu sein, empfiehlt es sich, die Antriebskupplung als Reib­ kupplung auszubilden. Dann sind auch kleinste Werk­ zeugkorrekturen möglich, ohne daß auf eine Teilung der Antriebskupplung Rücksicht genommen werden muß.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfin­ dungsgemäßen Drehmaschine, deren Werkzeugrevol­ ver in bekannter Weise über eine lösbare Arretiervor­ richtung drehgesichert ist, ist eine gemeinsame Betäti­ gungsvorrichtung für die Antriebskupplung und die Ar­ retiervorrichtung vorgesehen, um z. B. mit einem einzi­ gen Hydraulikzylinder zunächst die Antriebskupplung einzurücken und dann die Arretiervorrichtung zu lösen.

Im folgenden soll die Erfindung anhand der beigefüg­ ten zeichnerischen Darstellung einiger besonders vor­ teilhafter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Revolver-Drehmaschine noch näher erläutert werden; in der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine stark vereinfachte Vorderansicht einer er­ findungsgemäßen Drehmaschine, gesehen in Richtung der Revolver-Schaltachse;

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Drehmaschine;

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Revolver mit den ihn tragenden Schlitten;

Fig. 4 eine Seitenansicht des Revolvers und seiner Schlitten, gesehen in Richtung des Pfeils A in Fig. 3;

Fig. 5 eine schematische Darstellung des Revolver- Schaltgetriebes;

Fig. 6A einen Schnitt nach der Linie 6-6 in Fig. 5 durch die erste, in den vorhergehenden Figuren darge­ stellte Ausführungsform der Drehmaschine;

Fig. 6B einen der Fig. 6A entsprechenden Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Drehmaschine;

Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie 7-7 in Fig. 3;

Fig. 8 den nach Fig. 6B mit "X" bezeichneten Aus­ schnitt in größerem Maßstab;

Fig. 9 das hintere Ende der Revolverwelle bei der Ausführungsform nach Fig. 6B in größerem Maßstab und

Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie 10-10 mit den der Revolverwelle zugeordneten Tastern.

Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Maschinengestell 10, an dem ein Spindelkasten 12 fest angebracht ist. Dieser dient der Lagerung einer Arbeitsspindel 14, deren Spannfutter 16 ein Werkstück 18 hält. Auf dem Maschi­ nengestell 10 ist eine Führung 20 befestigt, auf der ein in Richtung des in Fig. 2 eingezeichneten Doppelpfeils verschiebbarer Revolver-Unterschlitten 22 geführt ist. Der letztere dient der Lagerung eines Revolver-Ober­ schlittens 24, der üblicherweise als Pinole bezeichnet wird und in dem ein Werkzeug-Revolver 26 um eine Achse 28 drehbar gelagert ist. Die Antriebe zur Ver­ schiebung des Oberschlittens 24 in Richtung der Achse 28 und zum Verschieben des Unterschlittens 22 entlang der Führung 20 sind in den Fig. 1 und 2 der Einfachheit halber weggelassen worden, wobei auch bei den erfin­ dungsgemäßen NC-gesteuerten Revolver-Drehauto­ maten der Antrieb des Unterschlittens 22 konventionell gestaltet ist.

Anhand der Fig. 3 bis 5, 6A und 7 soll nun eine erste Ausführungsform der aus dem Unter- und Oberschlitten 22 bzw. 24 und dem Werkzeugrevolver 26 bestehenden Baugruppe naher erläutert werden.

Wie die Fig. 4 erkennen läßt, besitzt der Unterschlit­ ten 22, in Richtung der Arbeitsspindel 14 gesehen, eine ungefähr U-förmige Gestalt mit zwei aufrecht stehen­ den Wangen 30 und 32, die über eine horizontale Basis 34 miteinander verbunden sind. Die letztere weist an ihrer Unterseite zwei Führungsnuten 36 auf, mit denen sie längs zweier Führungsleisten 38 der Führung 20 ge­ führt ist. Um ein Abheben des Unterschlittens 22 von der Führung 20 zu vermeiden, sind am Unterschlitten 22 die Führungsleisten 38 untergreifende Niederhaltelei­ sten 40 befestigt.

In den Wangen 30, 32 des Unterschlittens 22 ist eine als Vielkeilwelle ausgebildete Schaltantriebswelle 44 drehbar und axial unverschiebbar gelagert. An der Rückseite der Wange 32 ist über eine Gehäusekappe 46 ein Elektromotor 48 montiert, dessen zur Schaltan­ triebswelle 44 koaxiale Antriebswelle 50 über eine Überlast-Rutschkupplung 52 ein Zahnriemenrad 54 trägt. Dieses ist mit der einen Hälfte, die Schaltantriebs­ welle 44 mit der anderen Hälfte einer elektromagneti­ schen Antriebskupplung 56 verbunden, welche als Zahnkupplung ausgebildet ist, so daß sich die Triebver­ bindung zwischen dem Zahnriemenrad 54 und der Schaltantriebswelle 44 unterbrechen läßt.

Wie die Fig. 4 zeigt, ist in den Wangen 30 und 32 des Unterschlittens 22 auch eine Kugelrollspindel 58 dreh­ bar und axial unverschiebbar gelagert, auf deren hinte­ rem Ende ein weiteres Zahnriemenrad 60 befestigt ist. Der Lagerung der Kugelrollspindel 58 dient außerdem eine weitere, an der Rückseite der Wange 32 befestigte Gehäusekappe 62, die einen von der Kugelrollspindel 58 angetriebenen Revolver 64 trägt. Uber die Zahnriemen­ räder 54 und 60 verläuft ein Zahnriemen 66, so daß der Elektromotor 48 über die Überlastrutschkupplung 52 auch die Kugelrollspindel 58 antreibt.

Die mit 68 bezeichnete Mutter der Kugelrollspindel 58 ist an einem Schaltergetriebegehäuse 70 befestigt, welches als Vorschubelement für den Revolver-Ober­ schlitten 24 dient und an diesem fest angebracht ist. Eine Drehung der Kugelrollspindel 58 bewirkt also eine Ver­ schiebung des Schaltgetriebegehäuses 70 in Längsrich­ tung der Kugelrollspindel und damit eine Verschiebung des Oberschlittens 24 in Richtung der Achse 28.

Fig. 6A und 7 zeigen, daß der Revolver-Oberschlitten 24, auch Pinole genannt, als Hohlzylinder ausgebildet und in den Wangen 30 und 32 des Unterschlittens 22 verschiebbar geführt ist. Er dient der Lagerung einer hohlen Revolverwelle 72, an deren vorderem Ende der Revolver 26 befestigt ist. Die im Oberschlitten 24 dreh­ bare und längsverschiebbare Revolverwelle 72 läßt sich gegen ein Verdrehen sichern, und zwar mittels zweier Zahnringe 74 und 76, von denen der erste 74 am Ober­ schlitten 24 und der zweite 76 am Revolver 26 bzw. der Revolverwelle 72 befestigt ist. Zum Lösen dieser Dreh­ sicherung wird die Revolverwelle 72 durch noch zu be­ schreibende Mittel in Richtung des Pfeils B (siehe Fig. 6A) gegenüber dem Oberschlitten 24 verschoben. Zum Drehen bzw. Schalten des Revolvers 26 besitzt die Re­ volverwelle 72 im mittleren Bereich ihres Umfangs eine Verzahnung 78, die mit einem im Schaltgetriebegehäuse 70 untergebrachten Revolver-Schaltgetriebe 80 zusam­ menwirkt. Dieses umfaßt ein auf der Schaltantriebswel­ le 44 verschiebbares, mit dieser jedoch drehfest verbun­ denes Antriebszahnrad 82, ein im Getriebegehäuse 70 drehbar gelagertes und mit dem Antriebszahnrad 82 kämmendes erstes Zwischenrad 84, ein mit dem letzte­ ren verbundenes zweites Zwischenrad 86 und ein gleich­ falls im Schaltgetriebegehäuse 70 drehbar, gelagertes Abtriebszahnrad 88, welches mit der Revolverwellen­ verzahnung 78 kämmt. Diese ist verhältnismäßig lang ausgebildet, um die Revolverwelle 72 gegenüber dem Revolver-Schaltgetriebe 80 in Richtung des Pfeils B ver­ schieben zu können. Eine Drehung der Schaltantriebs­ welle 44 bewirkt also eine Drehung der Revolverwelle 72, wobei sich die aus Revolver-Schaltgetriebe 80, Ober­ schlitten 24 und Revolverwelle 72 bestehende Einheit gegenüber dem Unterschlitten 22 in Richtung der Achse 28 verschieben läßt, ohne daß dadurch die Triebverbin­ dung zwischen der Schaltantriebswelle 44 und der Re­ volverwelle 72 unterbrochen wird.

Wie die Fig. 4 erkennen läßt, ist am Schaltgetriebege­ häuse 70 ein Lagerbock 100 befestigt, an dem ein dop­ peltwirkender Pneumatikzylinder 102 angelenkt ist. Mit einer Kolbenstange 104 wird ein an ihr angelenkter He­ bel 106 betätigt, der an einem am Revolver-Oberschlit­ ten 24 befestigten Lagerbock 108 angelenkt ist und über einen Gelenkzapfen 110 an einem Ansatz der Revolver­ welle 72 angreift. Durch Betätigen des Pneumatikzylin­ ders 102 läßt sich also die Revolverwelle 72 in Richtung des Pfeiles B (siehe Fig. 6A) verschieben, um die Zahn­ ringe 74, 76 voneinander zu trennen, und der Rückhub des Pneumatikzylinders dient dazu, die Revolverwelle gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen wieder zu si­ chern.

Das Abtriebszahnrad 88 des Revolver-Schaltgetrie­ bes 80 kämmt nicht nur ständig mit der Revolverwellen­ verzahnung 78, sondern auch mit einem Antriebszahn­ rad 112 eines an der Wange 32 des Unterschlittens 22 befestigten Schrittschaltsignalgebers 114, der als Takt­ schalter ausgebildet ist und beim Durchdrehen des Re­ volvers 26 für jede der möglichen Stellungen des Revol­ vers ein Signal abgibt, das so codiert ist, daß sich die Revolverstellungen identifizieren lassen. Da derartige Taktschalter bekannt sind, erübrigt sich eine nähere Be­ schreibung des Schrittschaltsignalgebers 114.

Hervorzuheben ist jedoch, daß die Zähnezahl des An­ triebszahnrads 112 derjenigen der Revolverwellenver­ zahnung 78 entspricht, so daß eine Umdrehung des Schrittsignalgebers 114 einer Umdrehung des Revol­ vers 26 entspricht.

Wie bereits erwähnt, wird das Drehen und Positionie­ ren des Revolvers 26jedoch über das den Revolver-Un­ terschlitten 22 zugeordnete Wegmeßsystem, d. h. bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel über den Revol­ ver 64, gesteuert, während der Schrittsignalgeber 114 nur der Rückmeldung der eingestellten Position des Werkzeugrevolvers 26 dient.

Die Ausführungsform nach den Fig. 6B und 8 bis 10 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform in zweierlei Hinsicht: Anstelle der zwischen dem Antriebs­ motor 48 und der Schaltantriebswelle 44 angeordneten und als Zahnkupplung ausgebildeten Antriebskupplung 56 wird eine Reibungskupplung verwendet, die ebenso in den Revolver-Oberschlitten 24 integriert ist, wie die Mittel zum Ausdrücken der Zahnringe 74 und 76, wel­ che gleichzeitig dazu dienen, die erwähnte Reibungs­ kupplung zu schalten. In den Fig. 6B sowie 8 bis 10 wurden deshalb für alle übrigen Teile dieselben Bezugs­ zeichen wie in den Fig. 1 bis 7 verwendet, und es werden im folgenden auch nur diejenigen Merkmale beschrie­ ben, hinsichtlich welcher sich die zweite Ausführungs­ form von der ersten unterscheidet.

Die Revolverwelle 72 besitzt eine Umfangsnut 120, in der eine mittels Kugellagern 122 am Revolver-Ober­ schlitten 24 drehbar und axial unverschiebbar gehaltene Zahnradnabe 124 untergebracht ist; die letztere kämmt mit dem Abtriebszahnrad 88 des Revolver-Schaltgetrie­ bes 80 und trägt einen Reibbelag 126, der zusammen mit einem zweiten Reibbelag 128 eine Reibungskupplung 130 bildet. Ein den Reibbelag 128 tragender Ring 132 wird mittels Führungsgewindebolzen 134, die in der Re­ volverwelle 72 eingeschraubt sind, an der letzteren drehgesichert, jedoch in axialer Richtung verschiebbar gehalten und steht unter dem Einfluß von sich auf der Revolverwelle 72 abstützenden Vorspannfedern 136, die schon vorgespannt sind, wenn die Reibungskupp­ lung 130 ausgerückt ist und der Ring 132 an den Köpfen der Führungsgewindebolzen 134 anliegt, wie dies die Fig. 8 zeigt. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform muß also nicht auf eine Teilung einer Zahnkupplung Rücksicht genommen werden, wie dies bei der Antriebs­ kupplung 56 der ersten Ausführungsform der Fall ist. Außerdem wird die als Reibungskupplung 130 ausgebil­ dete Antriebskupplung vom Revolver-Oberschlitten 24 aufgenommen.

Dies gilt auch für einen doppeltwirkenden Hydraulik­ zylinder 140, dessen eigentlicher Zylinder 142 von dem durch einen Zylinderdeckel 144 verschlossenen Ober­ schlitten 24 gebildet wird und der einen Kolben 146 besitzt, der zwischen einer Schulter 148 der Revolver­ welle 72 und einem an dieser befestigten Haltering 150 an der Revolverwelle 72 so gehalten wird, daß er sich gegenüber der Revolverwelle verdrehen, in axialer Richtung jedoch nicht verschieben läßt. Auf diese Weise wird die im Kolben 146 angeordnete Dichtung 152 beim Drehen der Revolverwelle 72 im Revolver-Oberschlit­ ten 24 nicht in Umfangsrichtung beansprucht, sondern nur in axialer Richtung beim Verschieben der Revolver­ welle 72 im Revolver-Oberschlitten 24. Die beiden vor und hinter dem Kolben 146 liegenden Zylinderräume des Hydraulikzylinders 140 sind in Fig. 6B erkennbar, während die zu diesen Zylinderräumen führenden Hy­ draulik-Bohrungen und -Leitungen der Einfachheit hal­ ber weggelassen wurden.

Wird nun der in Fig. 6B über dem Kolben 146 liegen­ de Zylinderraum mit Drucköl beaufschlagt, verschiebt sich die Revolverwelle 72 in Richtung des Pfeiles B nach unten, wobei zunächst die beiden Reibbeläge 128 und 126 gegeneinander angelegt werden, ehe der Zahnring 76 aus dem Zahnring 74 ausgehoben wird, so daß ge­ wahrleistet ist, daß der Werkzeugrevolver 26 gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert wird, ehe die von beiden Zahnringen 74 und 76 gebildete Arretiervorrich­ tung gelöst ist. Beim weiteren Vorschieben der Revol­ verwelle 72 in Richtung des Pfeiles B wird dann der Zahnring 76 aus dem Zahnring 74 ausgehoben und die Anpreßkraft zwischen den Reibbelägen 126 und 128 so vergrößert, daß sich die zum Beschleunigen und Ab­ bremsen des Werkzeug-Revolvers 26 erforderlichen Dreh- und Bremsmomente zuverlässig übertragen las­ sen, wenn der Elektromotor 48 eingeschaltet wird, um über das Revolver-Schaltgetriebe 80 den Revolver 26 weiterzuschalten. Zum Lösen der Reibungskupplung 130 und um den Zahnring 76 wieder in den Zahnring 74 zu ziehen, wird der in Fig. 6B unterhalb des Kolbens 146 liegende Zylinderraum mit Drucköl beaufschlagt. Bei der bevorzugten Ausführungsform nach den Fig. 6B und 8 ist der zum Ausheben des Zahnrings 76 aus dem Zahnring 74 erforderliche Weg der Revolverwelle 72 ungefähr zehnmal so groß wie der zum Aneinanderle­ gen der Reibbeläge 126 und 128 notwendige Weg; auf diese Weise wird die Reibungskupplung 130 bereits ganz zu Beginn der Verschiebung der Revolverwelle 72 so weit geschlossen, daß sich der Werkzeugrevolver 26 nicht mehr unbeabsichtigt verdrehen läßt. Außerdem wird auf diese Weise eine stoßartige Beanspruchung der Reibungskupplung 130 und des Revolver-Oberschlit­ tens 24 (Pinole) während des Einkuppelns der Reibungs­ kupplung 130 vermieden.

Wie sich aus den Fig. 6B sowie 9 und 10 ergibt, trägt bei dieser bevorzugten Ausführungsform die Revolver­ welle 72 an ihrem rückwärtigen Ende eine erste Spur von Drehwinkelmarkierungen 160, die die Form von nutähnlichen Ausnehmungen besitzen und in axialer Richtung jeweils durch eine Kante 162 begrenzt sind, die, wie noch erläutert werden wird, Axiallagenmarkie­ rungen bilden, um den vorgeschobenen Zustand der Re­ volverwelle 72, in dem die Reibungskupplung 130 einge­ rückt und die Zahnringe 74, 76 voneinander gelöst sind, von der in den Fig. 6B und 8 dargestellten Position unterscheiden zu können. Außerdem ist an der Revol­ verwelle 72 eine zweite, nur aus einer einzigen Drehwin­ kelmarkierung 164 bestehende Spur vorgesehen, wobei auch diese Markierung wieder die Form einer nutarti­ gen Ausnehmung besitzt. Der von Drehwinkelmarkie­ rungen 160 gebildeten ersten Spur ist ein erster Taster 166, der von der Drehwinkelmarkierung 164 gebildeten zweiten Spur ein zweiter Taster 168 zugeordnet, die durch nicht dargestellte Mittel vom Revolver-Ober­ schlitten 24 in ihren in den Fig. 9 und 10 gezeigten und relativ zum Revolver-Oberschlitten 24 stationären Posi­ tionen gehalten werden. Die Gesamtzahl und Anord­ nung der Drehwinkelmarkierungen 160 und 164 ent­ spricht der Anzahl und Lage der möglichen Schaltstel­ lungen des Werkzeugrevolvers 26, wobei die Drehwin­ kelmarkierung 164 über den zweiten Taster 168 eine Null-Lage des Revolvers 26 bezeichnet, während die Drehwinkelmarkierungen 160 und der erste Taster 166 das Erreichen der anderen Schaltstellungen des Werk­ zeugrevolvers angeben. Der Taster 166 tastet aber auch die Kanten 162 der Drehwinkelmarkierungen 160 ab und stellt so fest, ob sich die Revolverwelle 72 und damit der Revolver 26 in ihrem durch die Zahnringe 74, 76 verriegelten Zustand oder im vorgeschobenen Zustand befinden, in dem die Zahnringe voneinander getrennt und die Reibungskupplung 130 eingerückt ist. Bei den Tastern 166 und 168 handelt es sich um bekannte, berüh­ rungslos arbeitende Schalter, z. B. um induktive Nähe­ rungsschalter. Um auch in der Null-Stellung des Revol­ vers 26 abfragen zu können, ob die Reibungskupplung 130 eingerückt und die Zahnringe 74 und 76 voneinan­ der getrennt sind, könnte die erste, von den Drehwinkel­ markierungen 160 gebildete Spur um eine weitere Drehwinkelmarkierung 160 mit Kante 162 ergänzt wer­ den, die dann gemäß Fig. 9 unter der Drehwinkelmar­ kierung 164 liegen würde. Eine andere Möglichkeit be­ steht darin, mit dem Taster 168 die hintere, d. h. in Fig. 9 obere Kante der Revolverwelle 72 abzutasten.

Vorstehend wurden nur Ausführungsformen be­ schrieben, bei denen die Revolverschaltachse parallel zur Führungsrichtung des Revolverschlittens verläuft. Dies ist jedoch keine Voraussetzung für die Verwirkli­ chung der Erfindung; so kann die Revolverschaltachse z. B. schräg zur Führungsrichtung des Revolverschlit­ tens verlaufen und ein Kegelradgetriebe zwischen der den Werkzeugrevolver tragenden Welle und dem übri­ gen Revolver-Schaltantrieb angeordnet werden.

Claims (8)

1. NC-gesteuerte Revolver-Drehmaschine mit ei­ nem um eine Schaltachse drehbaren Werkzeugre­ volver, welcher in einem verschiebbar geführten Revolverschlitten drehbar gelagert ist, sowie mit einem von einer Vorschubsteuerung überwachten Schlittenantrieb, einem durch den letzteren an­ treibbaren Vorschubgetriebe zum Verschieben des Revolverschlittens und einem eine Antriebskupp­ lung aufweisenden Revolverschaltgetriebe zum Drehen des Werkzeugrevolvers, welches gleichfalls durch die Vorschubsteuerung überwacht und durch den Schlittenantrieb antreibbar ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß bei geschlossener Antriebs­ kupplung (56; 130) Vorschub- und Revolverschalt­ getriebe (58, 68 bzw. 80) mit dem Schlittenantrieb (48) verbunden sind und daß vor der Antriebskupp­ lung (56; 130) eine Triebverbindung (54, 66, 60) zwi­ schen Schlittenantrieb (48) und Vorschubgetriebe (58, 68) vorgesehen ist.

2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß parallel zur Führungsrichtung des Revolverschlittens (24) eine Schaltantriebswel­ le (44) angeordnet ist, längs welcher ein mit ihr ständig in Antriebsverbindung stehendes Getriebe­ element (82) des Revolverschaltgetriebes (80) ver­ schiebbar ist, und daß das letztere mit dem Revol­ verschlitten (24) verbunden und mit diesem ver­ schiebbarist.

3. Drehmaschine nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Antriebskupplung (56) zwi­ schen der Schaltantriebswelle (44) und der Trieb­ verbindung (54, 66, 60) vorgesehen ist.

4. Drehmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltantriebswelle (44) eine Keilwelle und das Getriebeelement (82) ein auf dieser verschiebbares Zahnrad eines Zahnradge­ triebes (80) ist.

5. Drehmaschine nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Vorschubgetriebe (58, 68) eine zur Führungsrichtung des Revolverschlittens (24) parallele Kugelrollspindel (58) aufweist, deren Mutter (68) mit einem Getriebegehäuse (70) des Revolverschaltgetriebes (80) verbunden ist, und daß auch der Revolverschlitten (24) mit dem Ge­ triebegehäuse (70) verbunden ist.

6. Drehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskupp­ lung (130) als Reibkupplung ausgebildet ist.

7. Drehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, deren Revolver über eine lösbare Arretiervorrich­ tung drehgesichert ist, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung (140) für die Antriebskupplung (130) und die Arretiervorrich­ tung (74, 76).

8. Drehmaschine nach Anpruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Einrückweg der Antriebskupp­ lung (130) derart auf den Löseweg der Arretiervor­ richtung (74, 76) abgestimmt ist, daß die letztere erst nach dem Greifen der Antriebskupplung gelöst ist.