DE3231767C2 - Nachweis selbstblockierender Antikörper - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum qualitativen und
quantitativen Nachweis selbstblockierender Antikörper, sowie
ein zu dessen Durchführung geeignetes Analysepaket.
In einer Reihe normaler biologischer Vorgänge in lebenden
Organismen werden verschiedene Stoffe über Rezeptorstellen
gebunden. Bisweilen erzeugt das Immunsystem des Organismus
eine Selbstimmunität für einen dieser Stoffe (oft ein Bindemittel
oder ein Rezeptorprotein) durch blockierende Antikörper
(sog. selbstblockierende Antikörper). Diese blockierenden
Antikörper werden im Wettbewerb von den komplementären
Bindestellen des Rezeptors angezogen, wodurch die Zahl der
für den Komplementärstoff (der sog. Ligand) zur Verfügung
stehenden freien Bindestellen entsprechend verringert wird.
Ein bekanntes Beispiel für derartige selbstblockierende
Antikörpersysteme ist das Verhältnis zwischen dem Innenfaktor
und Cobalamin (Vitamin B₁₂).
Der Innenfaktor ist ein Glycoprotein das für die Absorption
von Vitamin B₁₂ durch den Magen-Darmkanal verantwortlich ist.
Nach Vereinnahme wird Vitamin B₁₂ an den Innenfaktor über
spezifische Rezeptorstellen gebunden und der Komplex über
Rezeptoren im Magen-Darmkanal absorbiert. Vermutlich enthält
der Innenfaktor wenigstens zwei Arten von Bindestellen, von
denen aber nur eine für die Komplexbildung mit Vitamin B₁₂
in Frage kommt.
Im Falle pathologischer Anämie nimmt die Fähigkeit zur Erzeugung
und Sekretion des Innenfaktors ab, und verschwindet
schließlich ganz. Es besteht ein Zusammenhang zwischen pathologischer
Anämie und der Anwesenheit selbstblockierender Antikörper,
insbesondere der den Innenfaktor blockierenden Antikörper.
In derartigen Fällen ist der Nachweis blockierender, insbesondere
den Innenfaktor (IF) blockierender Antikörper wünschenswert.
Spezifisch für das Verhältnis Innenfaktor-Vitamin B₁₂ sind
Radioaktivanalyseverfahren zum Nachweis IF blockierender Antikörper
bekannt. All diese bekannten Verfahren verwenden die
Ansatzstoffe in Lösung oder wenigstens in freier Suspension
in einer Flüssigkeit. Sie beruhen auf die Fähigkeit der
IF blockierenden Antikörper die Bindung des radioaktiv gekennzeichneten
Vitamins B₁₂ an den Innenfaktor zu hemmen. Meist
wird der Innenfaktor (oder den Innenfaktor enthaltenden
Magensaft) mit einer dem Patienten entnommenen flüssigen
Probe (es serum) gemischt und dann das gekennzeichnete Vitamin
B₁₂ im Überschuß zugesetzt. Sodann muß das gebundene Vitamin
B₁₂ von dem freien Vitamin B₁₂ getrennt werden. Hierfür
wurden Dialyse, Gelfiltrierung, Holzkohleabsorption und
Zirkonylphosphat-Gelabsorption vorgeschlagen. Diese Trennung
ist umständlich und zeitraubend. Schwierigkeiten bereitet
auch der Umstand, daß viele Proben von Patienten endogene
Vitamin B₁₂-Bindemittel enthalten. Daher muß ein zusätzlicher
Kontrollversuch durchgeführt werden, um dem endogenen Vitamin
B₁₂-Bindestoff Rechnung zu tragen, oder der endogene Bindestoff
muß entfernt werden.
In der US 40 39 652 werden in Spalte 3, Zeile 23 bis Spalte 5,
Zeile 22, verschiedene Immunoassays beschrieben, die wie folgt
ablaufen:
- aa) Der Antikörper (bzw. das Antigen) bildet den immobilisierten Bestandteil des Systems.
- bb) Die immobilisierte Phase wird mit einem Überschuß an markiertem Antikörper und einem Überschuß an nicht-markiertem Antikörper in Kontakt gebracht.
- cc) Die Menge an ungebundenem, markiertem Antigen wird bestimmt.
- dd) Die Menge an nicht-markiertem Antigen wird mittels einer Kalibrierungs-Referenzkurve bestimmt, die auf der Grundlage bekannter Antigenmengen erstellt wurde.
Es wird also ein Sättigungsassay beschrieben, wobei die markierte
Komponente eine markierte Form der zu bestimmenden Substanz
darstellt. In Spalte 4, Zeile 4 ff. wird ein Gleichgewichtsassay
beschrieben, wobei die markierte Komponente eine
markierte Form der zu bestimmenden Substanz darstellt. Die in
Spalte 4, Zeilen 43 ff. beschriebene "Direct Assay Technic"
verwendet als markierte Komponente eine markierte Form eines
spezifischen Bindungspartners der zu bestimmenden Substanz.
Die US 39 80 764 betrifft die Herstellung einer Tablette, bestehend
aus einem unlöslichen Copolymer mit Globulin und einen
gegen ein biologisches Material gerichteten Antikörper, der
durch einen kompetitiven Radioimmunoassay bestimmt wird. Erfindungsgemäß
werden weder Globuline noch Antikörper noch ein
kompetitiver Immunoassay zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgeschlagen.
Die US 36 15 222 betrifft primär eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Durchführung eines kompetitiven Immunoassays, wobei
das Adsorbens den einen Teil der Vorrichtung bildet und ein
zweiter Teil der Vorrichtung (a) eine markierte Form der zu
messenden Verbindung und (b) eine Verbindung, die sowohl mit
der markierten als auch mit der nicht-markierten Form der zu
messenden Verbindung reagiert, enthält. Die Vorrichtung wird
zur Durchführung eines kompetitiven Assays verwendet und das
Adsorbens kann dazu verwendet werden, die gebundene und die
nicht-gebundene markierte Komponente voneinander zu trennen.
Die Erfindung hat ein Verfahren zur qualitativen und quantitativen
Analyse selbstblockierender Antikörper sowie ein zu dessen
Durchführung geeignetes Analysepaket zur Aufgabe, welches
einfacher und weniger zeitraubend als bekannte Analyseverfahren
ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1
gekennzeichnete Verfahren und das im Anspruch 9 gekennzeichnete
Analysepaket gelöst.
Erfindungsgemäß wird in der Weise vorgegangen, daß eine fluide
biologische Probe mit einer selektiven Bindestelle für die
selbstblockierenden Antikörper enthaltenden, auf einem leblosen
Träger immobilisierten Rezeptor gemischt, die Mischung
unter Bedingungen inkubiert wird, welche ausreichen, um alle
vorhandenen selbstblockierenden Antikörper an die Rezeptoren
zu binden, wodurch eine feste Phase aus dem leblosen Träger
und den an ihn gebundenen selbstblockierenden Antikörper, und
eine flüssige Phase aus der fluiden biologischen Probe ohne
die selbstblockierenden Antikörper entsteht, die feste von der
flüssigen Phase getrennt wird, eine Flüssigkeit, die vom
selbstblockierenden Antikörper verschiedene, markierte Liganden
für die selektiven Bindestellen enthält, mit der abgetrennten
festen Phase gemischt wird, diese Mischung unter Bedingungen
inkubiert wird, welche ausreichen, um die markierten
Liganden an die freien, nicht mit den selbstblockierenden Antikörpern
gebundenen selektiven Bindestellen zu binden, wodurch
eine zweite feste Phase, bestehend aus dem leblosen Träger
mit an ihn gebundenen selbstblockierenden Antikörpern und/oder
markierten Liganden und eine die ungebundenen markierten
Liganden enthaltende flüssige Phase entsteht, die zweite feste
Phase von der zweiten flüssigen Phase getrennt und die Menge
des in der zweiten festen Phase und/oder der zweiten flüssigen
Phase enthaltenen, markierten Liganden bestimmt wird.
Vorzugsweise ist der Rezeptor ein Protein, insbesondere z. B.
der Innenfaktor, wobei dann der gekennzeichnete Ligand Vitamin
B₁₂ ist.
Nach weiterer günstiger Ausgestaltung wird ein negativer Kalibrator
und ein positiver Kalibrator vorgesehen und verwendet.
Besonders günstig als lebloser Träger ist Glas,
insbesondere Glaspartikel oder -perlen, an die der Rezeptor
kovalent gebunden ist.
Die Erfindung ist zum quantitativen oder qualitativen Nachweis
selbstblockierender Antikörper geeignet. Nur als Beispiel erfolgt
die weitere Erläuterung an Hand des Nachweises IF-Stellenblockierender
Antikörper. Statt dessen können aber
auch andere, selbstblockierende Antikörper nachgewiesen werden,
z. B. für die Grave′sche Krankheit (selbstblockierende Antikörper
für Schilddrüsen stimulierende Hormone), Addison′sche
Krankheit u.s.w., soweit der Rezeptor physikalisch und/oder
chemisch an einen leblosen Träger gebunden und zusammen mit
einem gekennzeichneten Ligand inkubiert werden kann. Hierfür
bietet die Erfindung nicht nur ein geeignetes Analyseverfahren,
sondern darüber hinaus praktische Analysevorrichtungen oder
-pakete, die in besonders günstiger Ausgestaltung zwei Kalibratoren
und gewünschtenfalls eine positive Kontrolle enthalten.
Der Erfindungsgedanke beruht auf der Verwendung eines immobilisierten
Rezeptors, meist in Gestalt eines Proteins. Der Rezeptor
enthält die selbstblockierenden Antikörper in der biologischen
Probe anziehende Bindestellen. Oft ist er der gleiche
Stoff, der normalerweise in biologischen in vivo Umsetzungen
an den Ligand gebunden wird. Der vom Patienten erzeugte selbstblockierende
Antikörper hemmt oder blockiert die in vivo erfolgende
Komplexbildung von Ligand und Rezeptor durch Bindung
an wenigstens einige der sonst für die Rezeptor-Ligandbindung
zur Verfügung stehenden Bindestellen.
Die Bindung von Proteinen oder anderen Rezeptorstoffen an
leblose Träger dürfte dem Fachmann inszwischen geläufig sein
und keiner näheren Erläuterung bedürfen. Verschiedene Träger
sind geeignet, z. B. Partikel, Perlen- oder flächenartige
Träger, synthetische Stoffe, z. B. organische Polymere,
Keramiken, anorganische Pulver, natürliche Polymere, Cellulosen,
Agarosen und dergleichen. Bevorzugt wird Glas, z. B.
die im Immunanalysen häufig verwendeten Glaspartikel, die oft
mit Aminosilan behandelt werden und geregelte Porengrößen
haben. Der Rezeptor wird an den Träger meist kovalent, mit
oder ohne abstandsbildende Einheit je nach den vorhandenen
Umsetzungsgruppen gebunden. Beispielsweise kann der Innenfaktor
durch Aminsilankopplung und Glutaraldehyd mit Glas geregelter
Porengröße umgesetzt werden, vgl. hierzu die US-PS
36 69 841.
Geeignetenfalls können Ionenbindungen, hydrophobe Wechselwirkungen,
von der Waalskräfte und dergleichen in Frage kommen,
so z. B. bei Bindung durch einfache Adsorption, um auf diese
Art und Weise den Rezeptor auf dem leblosen Träger zu immobilisieren.
Der Rezeptor soll im wesentlichen den in lebenden Organismen
natürlich vorkommenden Rezeptoren entsprechen, oder diese nachahmen.
Bei der Extraktion, der Stabilisierung und dergleichen
entstehen Veränderungen, welche annehmbar sind, solange die
für die Analyse benötigten Bindungsstellen nicht beeinträchtigt
werden. Häufig wird der Rezeptor als Analogmaterial aus tierischen
Organismen genommen. Verwendbar sind auch andere, natürlich
vorkommende oder synthetische Stoffe, sofern die Bindestellen
denen der natürlich vorkommenden Rezeptoren funktionsgleich
sind. Er kann aus nichtproteinhaltigen Stoffen bestehen, wie
z. B. Ionen-Austauschharzen, hydrophoben Stoffen und dergleichen,
an die der vermutete, selbstblockierende Antikörper gebunden
werden kann. Bisweilen erfolgt auch im Falle von Proteinen
die Bindung über einen nichtproteinhaltigen Teil des Proteins,
wie eingeschlossene Kohlenwasserstoffe, Lipid- und/oder Peptidteile.
Ferner haben Versuche in vitro gezeigt, daß gewisse
Glaspartikel die Proteinrezeptorflächen nachahmen.
Eine zweite wesentliche Komponente ist der gekennzeichnete
Ligand. Wie im Falle des Rezeptors entspricht der Ligand vorzugsweise
den in lebenden Organismen vorkommenden Liganden,
aber veränderte oder sogar synthetische Stoffe sind geeignet,
auch wenn sie im lebenden Organismus nicht funktionsfähig
wären, soweit sie die erforderlichen Bindestellen für den
Rezeptor haben.
Die dem Patienten zu entnehmende Probe besteht aus einer die
Antikörper normalerweise enthaltenden biologischen Flüssigkeit,
meistens Blutserum oder Plasma, aber auch andere Körperflüssigkeit,
z. B. Rückenmarksflüssigkeit, Urin, Magensaft,
ganzes Blut u.s.w., je nach den Umsetzungsstoffen und Antikörpern.
Ein Analysepaket der Erfindung enthält
den immobilisierten Rezeptor und den gekennzeichneten Liganden
für das Verfahren, bei dem die dem Patienten entnommene biologische
Flüssigkeit mit dem immobilisierten Rezeptor gemischt
und dann mit dem gekennzeichneten Liganden versetzt wird. Zum
qualitativen oder quantitativen Nachweis der jeweiligen selbstblockierenden
Antikörper wird die anteilige Menge des mit dem
immobilisierten Rezeptor bindenden gekennzeichneten Liganden
bestimmt.
Der Ligand kann in beliebiger, bekannten Weise gekennzeichnet
werden, z. B. mit radioaktiven, enzymatischen, oder fluoreszenten
Kennzeichen.
Vorzugsweise enthält das Analysepaket wenigstens einen negativen
Kalibrator, von dem bekannt ist, daß er die in Frage
kommenden selbstblockierenden Antikörper nicht enthält.
Am günstigsten werden ein negativer und ein positiver Kalibrator
beigegeben und mitbehandelt. Der positive Kalibrator
enthält die für einen positiven Meßwert gerade noch ausreichende
Menge selbstblockierender Antikörper. Eine auf die
positive Seite des positiven Kalibrators fallende Meßprobe
ist demnach positiv hinsichtlich selbstblockierender Antikörper.
Eine zwischen den positiven und den negativen Kalibrator
fallende Meßprobe liegt in einer grauen (unbestimmten)
Zone und kann positiv oder negativ sein.
Zur Kontrolle kann ein stark positiver Ansatz behandelt
werden, der ein stark positives Ergebnis liefert. Je nach
Art des Kennzeichens für den Ligand sollte ferner ein Kontrollversuch
für den Hintergrund durchgeführt werden, besonders
wenn der Ligand radioaktiv gekennzeichnet ist.
In einem Radioaktivversuch für IF-Stellenblockierende Antikörper
wurde ein Analysepaket mit den folgenden sechs Komponenten
verwendet:
- A. Innenfaktor (Immobilisiertes Rezeptorprotein)
Gereinigter Innenfaktor vom Schwein wurde kovalent an Glaspartikel gebunden, die in 60 ml 0,03M phosphatgepufferter Salzlösung (0,15M), pH 7,4, mit 0,2% Natriumazid als Konservierungsmittel suspendiert waren. - B. [⁵⁷Co] Vitamin B₁₂ (Radioaktivligand)
[⁵⁷Co] Vitamin B₁₂ wurde in 120 ml 0,1M Boratpuffer, pH 9,3, enthaltend 0,001% Kaliumcyanid, Amaranthrot (2 µg/ml) als Pipettierhilfe, und 0,2% Natriumazid als Konservierungsmittel gelöst. - C. Dithiothreitol (wahlweise zur Verbesserung unspezifischer
Bindung)
Verwendet wurde eine 1 ml Ampulle mit für den Versuch optimierter Konzentration. - D. Negativer Kalibrator
Dieser bestand aus entfibriniertem Humanplasma, das vor Gebrauch lyophilisiert und rekonstituiert werden kann. - E. Positiver Kalibrator
Verwendet wurde verdünntes Humanplasma, da blockierende Antikörper für den Innenfaktor in einer dem Schnittpunkt von Antikörpernegativen und Antikörperpositiven entsprechenden Konzentration enthält. Als Plasmaverdünner dient entfibriniertes Humanplasma, welches keine den Innenfaktor blockierende Antikörper enthält. Der Schnittpunkt bzw. Abschneidepunkt wird durch Auswertung von annähernd 800 Normalproben ohne Antikörper und annähernd 100 Proben mit blockierenden Antikörpern ermittelt, und definiert als der bei drei Standardabweichungen von dem Durchschnitt der Normalproben erhaltene Meßwert. Die positiven Proben sollen nicht in diesen Bereich fallen. - F. Positive Kontrolle
Der positive Kontrollansatz besteht aus den gleichen Stoffen wie der positive Kalibrator, jedoch wird zur Erzielung eines stark positiven Meßwerts eine höhere Menge blockierender Antikörper zugesetzt.
Lagerung, Rekonstituierung und Handhabung dieser Stoffe erfolgt in der dem Fachmann geläufigen Weise. Bei Gebrauch befinden sich die Ansatzstoffe auf Zimmertemperatur.
Es empfiehlt sich, den maschinellen Hintergrund, 100 µl
negativen und 100 µl positiven Kalibrator vierfach, und
100 µl andere Proben zweifach laufen zu lassen. Der Durchschnittswert
jeder Probenart wird in eine weiter unten
näher erörterte Berechnung eingesetzt.
Der Versuch wird dann wie folgt angesetzt:
Glas-Nr. | |
nhaltt | |
1- 4 | |
leer (für Hintergrund) | |
5- 8 | negativer Kalibrator |
9-12 | positiver Kalibrator |
13-14 | positive Kontrolle |
15-16 | Serumprobe des Patienten |
Zu Versuchsbeginn enthalten die Gläser 5-8 also je 100 µl
Ansatzstoff D, die Gläser Nr. 9-12 je 100 µl Ansatzstoff E,
die Gläser Nr. 13-14 je 100 µl Ansatzstoff F und die Gläser
Nr. 15-16 je 100 µl biologische Flüssigkeit.
Sodann wird eine bekannte Menge (0,5 ml) des immobilisierten
Innenfaktors (Ansatzstoff A) in die Gläser Nr. 5-16 gegeben,
gerührt oder geschüttelt, und bei einer Temperatur inkubiert,
bei welcher eine Komplexbildung des Innenfaktors mit den
Antikörpern möglich ist, z. B. etwa 2 Stunden bei Zimmertemperatur.
Dann werden die Gläser zentrifugiert und abgegossen.
Hierbei wird etwaiges in der Probe enthaltenes, endogenes
Vitamin B₁₂ bindendes Protein abgegossen. In die Gläser
5-16 wird eine bekannte Menge (1 ml) des Radioaktivliganden
(Ansatzstoff B) gegeben, und wiederum inkubiert, z. B. etwa
1 Stunde bei Zimmertemperatur, dann zentrifugiert und abgegossen
und für jedes Glas die Radioaktivität gemessen.
Ist einem Patienten Vitamin B₁₂ verabreicht worden, so kann
durch geeignete Behandlung während des Versuchs etwaiges
freies Vitamin B₁₂ entfernt werden, z. B. durch vorherigen Zusatz
von Vitamin B₁₂-Bindemittel zum Ansatzstoff A, oder das
Bindemittel kann vor Beigabe des immobilisierten Innenfaktors
in die Gläser 15-16 gegeben werden. In der Regel enthalten
selbst Serumproben mit 2000 pg/ml Vitamin B₁₂ nicht genug
freies Vitamin B₁₂ um den Versuch zu stören.
Wird Dithiothreitol verwendet, so wird dieses den Proben gleichzeitig
mit dem Radioaktivligand als Komponente der radioaktiven
Vitamin B₁₂ Lösung zugesetzt; das ist wahlweise und dient der
Verbesserung der unspezifischen Bindung.
Bei allen Werten handelt es sich um Durchschnittswerte, von
denen der durchschnittliche Hintergrundszählwert abgezogen
wurde. Da es sich um die qualitative Bestimmung handelte war
die Berechnung einfach. Der Nettozählwert pro Minutenwert
des negativen Kalibrators wird durch den Nettozählwert pro
Minutenwert des positiven Kalibrators geteilt, um so einen
Wert (A) größer als 1 zu erhalten. Die durchschnittlichen
Nettozählwerte jeder unbekannten Probe werden dann in den
negativen Kalibrator geteilt, um für jede Unbekannte einen
Zahlenwert zu erhalten. Dieser Zahlenwert wird mit dem
Wert (A) verglichen. Nach der Erfindung muß (A) gleich oder
größer als 1,15 sein, damit der Versuch gültig ist. Ist der
Wert einer Unbekannten gleich oder kleiner als (A), so ist
die Unbekannte vermutlich Antikörpernegativ, während diese positiv
ist, wenn der Wert der Unbekannten größer als (A) ist.
Dazwischen gibt es zwischen (A) und 1 eine unbestimmte graue
Zone.
Abwandlungsmöglichkeiten erschließen sich dem Fachmann.
Die Inkubationsbedingungen können sehr verschieden sein;
gewünschtenfalls kann wahlweise gewaschen werden, die
Trennung kann anders als durch Zentrifugieren und Abgießen
erfolgen, die Berechnung kann in anderer Weise erfolgen;
auch können Meßwerte für nicht an das immobilisierte Substrat
gebundene Liganden zur Errechnung der positiven und
negativen Meßwerte verwendet werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Nachweis selbstblockierender Antikörper, bei dem
eine fluide biologische Probe mit einem selektive Bindestellen
für die
selbstblockierenden
Antikörper enthaltenden, auf einem leblosen
Träger immobilisierten Rezeptor gemischt, die Mischung unter
Bedingungen inkubiert wird, welche ausreichen, um
alle vorhandenen
selbstblockierenden
Antikörper an die Rezeptoren zu
binden, wodurch eine feste Phase aus dem leblosen Träger und
den an ihn gebundenen
selbstblockierenden
Antikörpern, und eine flüssige
Phase aus der fluiden biologischen Probe ohne die
selbstblockierenden
Antikörper
entsteht, die feste von der flüssigen Phase getrennt
wird, eine Flüssigkeit, die vom
selbstblockierenden
Antikörper verschiedene,
markierte Liganden für die selektiven Bindestellen enthält,
mit der abgetrennten festen Phase gemischt wird, diese
Mischung unter Bedingungen inkubiert wird, welche ausreichen,
um die markierten Liganden an die freien, nicht mit den
selbstblockierenden
Antikörpern gebundenen selektiven Bindestellen zu binden,
wodurch eine zweite feste Phase, bestehend aus dem leblosen
Träger mit an ihn gebundenen
selbstblockierenden
Antikörpern und/oder
markierten Liganden und eine die ungebundenen markierten Liganden
enthaltende flüssige Phase entsteht, die zweite feste
Phase von der zweiten flüssigen Phase getrennt und die Menge
des in der zweiten festen Phase und/oder der zweiten flüssigen
Phase enthaltenen, markierten Liganden bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rezeptor ein Protein ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je
ein bekannter negativer und positiver Kalibrator als Vergleichsstandard
verwendet wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rezeptor der Innenfaktor und der Ligand Vitamin B₁₂
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rezeptor der Innenfaktor, der Ligand Vitamin B₁₂ ist, der
negative Kalibrator aus Humanplasma und der positive Kalibrator
aus den selbstblockierenden Antikörper enthaltendem
Humanplasma präpariert ist.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger aus Glaspartikeln besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rezeptor kovalent an das Glas gebunden ist.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierung radioaktiv, fluoreszent
oder enzymatisch ist.
9. Analysepaket zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß es einen selektive
Bindestellen für die selbstblockierenden Antikörper aufweisenden, auf einem
leblosen Träger immobilisierten Rezeptor und einen
markierten Liganden für den Rezeptor enthält, wobei der markierte
Ligand vom selbstblockierenden Antikörper verschieden ist.
10. Analysepaket nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rezeptor ein Protein oder Innenfaktor, der Ligand Vitamin
B₁₂ ist, der negative Kalibrator aus Humanplasma und der
positive Kalibrator aus den Antikörper enthaltendem Humanplasma
präpariert ist.
11. Analysepaket nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen aus Humanplasma präparierten Vergleichsstandard
aufweist, welcher die blockierenden Antikörper in größeren
Mengen als der positive Kalibrator enthält.
12. Analysepaket nach Ansprüchen 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger aus Glaspartikeln besteht, an die
der Rezeptor kovalent gebunden ist.
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DE19823231767 DE3231767C2 (de) | 1982-08-26 | 1982-08-26 | Nachweis selbstblockierender Antikörper |
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DE19823231767 DE3231767C2 (de) | 1982-08-26 | 1982-08-26 | Nachweis selbstblockierender Antikörper |
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DE3231767A1 DE3231767A1 (de) | 1984-03-01 |
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DE19823231767 Expired - Fee Related DE3231767C2 (de) | 1982-08-26 | 1982-08-26 | Nachweis selbstblockierender Antikörper |
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Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: REINHARD, H., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. SKUHRA, U., |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: CIBA CORNING DIAGNOSTICS CORP., MEDFIELD, MASS., U |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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