DE3230700C2 - Verfahren zur Herstellung eines radialen Haltevorsprungs an einer Gleitlagerschale - Google Patents

Abstract

Bei Gleitlagern, insbesondere dünnwandigen Gleitlagerschalen werden radiale Vorsprünge als Fixierung oder Einbauhilfe, beispielsweise Haltenocken, an der Außenseite des Lagerrückens gebildet, ohne die gesamte Dicke des Lagerrückens zu erfassen, so daß die die Funktionsschicht tragende Innenfläche des Lagerrückens in ihrer zylindrisch gewölbten Fläche glatt durchgehend bleibt. Solche äußeren Vorsprünge können mit durch radial herausgequetschtem Material auf einen Teil der Dicke des Lagerrückens gebildet werden. Dies kann an der Teilfläche von Lagerschalen oder an der einen oder anderen axialen Stirnfläche von Lagerschalen oder Buchsen oder auch an gewünschter Stelle der äußeren Umfangsfläche des Lagerrückens geschehen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines radialen Haltevorsprungs an einer Gleitlagerschale aus Massiv- oder Schichtwerkstoff im Bereich einer Teilfläche durch Herausformen. Dünnwandige Gleitlagerschalen, wie sie heute hauptsächlich in der Motorenindustrie eingesetzt sind, wprden meistens mit Haltenocken zur Fixierung versehen. Solche Haltenokken werden normalerweise durch ein Schlagwerkzeug oder Preßwerkzeug hergestellt, wobei an der Teilfläche ein kleiner Bereich der Lagerfläche nach außen gebogen wird (vergl. LL PS 28 14 856). Außen entsteht dadurch ein Nocken, aber in der Gleitfläche eine entsprechende Vertiefung. Diese Haltenocken dienen vorwiegend als Einbauhilfe, damit die Gleitlager nicht falsch eingebaut werden können. Daneben können solche Haltenocken auch ein langsames Wandern des Gleitlagers während des Betriebes verhindern oder zumindest behindern, und zwar sowohl in axialer Richtung als auch in Umfangsrichtung.

Bei den in bekannter Weise mittels Schlagwerkzeug oder Preßwerkzeug erzeugten Haltenocken führt die Vertiefung auf der Lagerinnenseite (Gleitfläche) zu einer Störung im Aufbau des Schmierfilmes und damit zu einer örtlichen Verminderung der Belastbarkeit. Außerdem entstehen bei der bekannten Erzeugung von Haltenocken mittels Schlagwerkzeug oder Preßwerkzeug an den Kanten der Vertiefung an der Lagerinnenseite Grate, die durch Nachbearbeitung entfernt werden müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu finden, um einen als Einbauhilfe oder Fixierung dienenden äußeren Vorsprung an der Außenseite der Lagerschale kostengünstig auszubilden, ohne eine Vertiefung in der Gleitfläche des Lagers in Kauf nehmen zu müssen und ohne die Notwendigkeit aufwendiger Nacharbeit oder Passungsungenauigke't. Diese Aufgabe wird im erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß durch Ausübung eines senkrecht auf einen radial äußeren und axial begrenzten Bereich der Teilfläche der Gleitlagerschale gerichteten Drucks bei entsprechendem Gegenhalten an der Lagerinnenfläche Material radial nach außen verdrängt wird, so daß zwischen der durch die Materialvcrdrangung entstandenen Vertiefung und der Innenfläche ein tragender MaieriaIstreifen stehenbleibt.

Im erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein Haltenocken an einer Gleitlagcrschale erzeugt, ohne daß die Innenseite des Lagers eine Vertiefung erhält. Da die Gleitfläche mich de Auspressen des Hultcnockens üblicherweise bearbeitet wird, werden durch die Herstellung des Haltenockens im erfindungsgemäßen Verfahren keine geometrischen Ungenauigkciten hervorgerufen. Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt auch für die weitere Fertigung der Lagerschalen besondere Vo rteile:

Bei dem anschließend an das Herstellen des I laltcvorsprungs erfolgenden Räumen oder anderweitigen Bearbeiten der Teilfläche wird zweckmäßigerweise .so wenig Material abgearbeitet, daß die durch die Ausübung des

to Druckes auf einen radial äußeren und axial begrenzten Bereich in der Teilfläche entstandene Vertiefung etwas abgeflacht wird, aber im großen und ganzen erhallen biaibt. Dies hat den Vorteil, daß bei der Bearbeitung am Hauenocken kein Grat entstehen kann, der nachträglich entfernt werden muß. Ein Grat liegt bei zweckmäßiger Bearbeitung innerhalb der Vertiefung, so daß ein solcher Grat weder beim Einbau des Lagers noch im .späteren Betrieb in irgendeiner Weise störend wirken kann. Damit wird also der Arbeitsgang »Entgraten am I IaI-tenocken« eingespart und vor allem auch die .Sicherheit erhöht, daß Einbaufehler vermieden werden, die auf fehlerhaftes Entgraten (Entgraten muß normalerweise von Hand gemacht werden) zurückzuführen sind.
Es ist zwar aus der DE-PS 6 02 007 bekannt. ΓΓιγ die Befestigung eines Lagerkörpers in einer Öffnung des Lagerschüdes einer elektrischen Maschine äußere radiale Vorsprünge am buchsenförmigen Lugerkörper durch Ausübung eines senkrecht auf radial äußere und umfänglich begrenzte Bereiche der Stirnfläche gcriehlcten, also axialen Drucks zu erzeugen. Auch ist aus der DE-OS 30 27 262 bekannt, in den Umfangsbcreich des Bodens einer Lagerbüchse Vertiefungen einzudrücken, um Teile des Bodenumfangsrandes radial nach ;iuLSen zu verformen, in beiden bekannten Verfahrensweisen wird jedoch Druck in axialer Richtung auf den buehsenförmigen Lagerkörper ausgeübt, so daß eine Verformung der zylindrischen Innenfläche des Lagcrkörpcrs nicht zu befürchten ist. Dagegen war es nicht ?.%ι erwarten, iluU auch das Ausüben eines tangential gerichteten Druckes auf einen äußeren und axial bcgrcn/icn Bereich der Teilfläche einer Lagerschale unter entsprechendem Gegenhalten an der Lagerinnenflächc benutzt werden kann, um die für die Bildung eines Haltenockens ausreichende Materialverdrängung vorzunehmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. (is zeigt

Fig. 1 eine teilweise stirnseitige Ansicht (teilweise geschnitten) einer Lagerschale mit im erfindungsgemäßen Verfahren von der Teilflächc her eingepreßtem Haltenocken;

Fig. 2 eine Teilansichl der Lagerschale nach I" ig. I entsprechend 2-2 der F i g. I und

Fi g. 3 eine Draufsicht auf die Teilfläche einer Lagerschale nach F i g. 1 entsprechend 3-3 in F i g. I.

Bei der in der Zeichnung dargestellten Lagerschale 10 wurde ein radialer Vorsprung 13 an der Außenseite des Lagerrückens 11 von der Teilflächc 12 her durch Pressen gebildet, wobei eine Gegenhalterung an der Innenfläche der Lagerschale 10 angelegt wurde, wie dies durch den Kreisbogen 14 angedeutet ist. Beim Pressen des radialen Vorsprunges 1.3 ist an deiTcilflächc 12 eine Vertiefung 15 gebildet worden, die auch eventuell heim Räumen oder sonstigen Bearbeiten der Teilfliiche 12 weitgehend erhalten geblieben ist. Zwischen der Vert ie-

b¹) fung 15 bzw. dem radialen Vorsprung 1.3 und tier die Funktionsschicht 16 tragenden Innenfläche 17 des La gerrückens ist ein Maleiialsiieiien 18 des l.iigcrrückeiis stehengeblieben, der gewährleistet, daß die Innenfläche

17 auch im Bereich des radialen Vorsprungs 13 glatt durchgehend ist, also keine Vertiefung der Lagergleitflflchc ergibt

Die oben beschriebene Ausbildung von radialen Vorsprängen durch Herausquetschen von Material des Lagcrrückens läßt sich auch-hei dünnwandigen Lagcrschalcn ausführen, beispielsweise Lagerschalen mit Wanddicken von 2 mm und weniger. Je dicker die Lagerrükkenwand ist. umso weniger problematisch ist das HerausQuelschcn von Material zur Bildung des radialen Vorspriings.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (1)

1. Patentansp ruch:

   Verfahren zur Herstellung eines radialen Haltevorsprungs an einer Gleitlagerschale aus Massivoder Schichtwerkstoff im Bereich einer Teilfläche durch Herausformen, dadurch gekennzeichnet, daß durch Ausübung eines senkrecht auf einen radial äußeren und axial begrenzten Bereich der Teilfläche (12) gerichteten Drucks bei entsprechendem Gegenhalten an der Lagerinnenfläche Material radial nach außen verdrängt wird, so daß zwischen der durch Materialverdrängung entstandenen Vertiefung (15) und der Innenfläche ein tragender Materialstreifen (18) stehenbleibt.