DE3230602C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Suppositorium zum Gleitfähigmachen der
menschlichen Scheide, das bei normalen Umgebungstemperaturen fest ist, bei
der menschlichen Körpertemperatur aber schmilzt unter Bildung einer
wesentlichen homogenen Flüssigkeit, ein Verfahren zur Herstellung des
Suppositoriums sowie die Verwendung der Suppositorien zum Gleitfähigmachen
der menschlichen Scheide vor dem Geschlechtsverkehr.
Als Gleitmittel für Wege des menschlichen Körpers, und insbesondere
für die Wege der Scheide und des Afters, sind schon verschiedenartige
Stoffe vorgeschlagen worden. Die an derartige Gleitmittel
gestellten Anforderungen unterscheiden sich je nach dem Zweck
der Einfettung der Innenflächen dieser Wege. Vor und während
des Geschlechtsverkehrs sorgt der menschliche Körper selbst
in einem gewissen Maße für eine natürliche Fettung. Andererseits
hat sich jedoch ein großer Markt für Mittel entwickelt, durch
die die Funktion der natürlichen Gleitsubstanz ergänzt bzw.
verbessert wird.
Theoretisch betrachtet könnte man jedes beliebige fettende Mittel,
das für die Haut unschädlich ist, als ein vor dem Beischlaf
anzuwendendes Gleitmittel verwenden; zu den bekannten Mitteln
für diesen Zweck gehören Petrolatum, mineralische und Triglycerid-
Öle sowie ähnliche, biologisch inerte oleophile Substanzen.
Wie alle oleophilen Substanzen können diese Mittel jedoch Flecken
auf Wäsche usw. verursachen; sie sind außerdem mit der natürlichen
Nässe der Scheide verhältnismäßig unverträglich und
können sich bei einfacher Wasserspülung nur schwer von der
Haut oder den Innenflächen der Scheide entfernen lassen. In
der pharmazeutischen, kosmetischen und Körperpflegemittel-
Industrie hat man deshalb versucht, Gleitmittel zu entwickeln,
die für die Applikation vor dem Geschlechtsverkehr und andere
Zwecke der Scheiden-Einfettung bessere Eigenschaften aufweisen.
So ist beispielsweise ein als "K Y Gel" bekanntes Präparat ein
steriles Gleitmittel für allgemeine Anwendungszwecke, das gemäß
der Herstellerangaben auf dem Etikett als Gleitmittel bei der
Geburtshilfe und gynäkologischen Eingriffen gedacht ist und auch
die Einführung von Thermometern und anderen Instrumenten in die
Scheide oder das Rektum erleichtern soll. Ein als "Ortho Personal
Lubricant" bekanntes Gleitmittel ist andererseits zum Beispiel
ein Präparat, das laut Herstellerangaben speziell für den
Geschlechtsverkehr dienen soll. Dieses letztgenannte Erzeugnis
entspricht jedoch bezüglich seiner Zusammensetzung weitgehend
dem sterilen Gel für allgemeine Anwendungszwecke. Beide Produkte
haben einen hohen Wassergehalt in Verbindung mit einem
Zellulose-Derivat und werden in Tuben abgepackt. Die vorherrschend
wäßrige Natur dieser Produkte kann sich im Vergleich
zu den ölartigen Mitteln aus den vorerwähnten Gründen als
vorteilhaft erweisen, während jedoch andererseits die Wasseranteile
diesen beiden Präparaten, die wesentlich dazu beizutragen
scheinen, diesen Produkten die Eigenschaften eines Gleitmittels
zu verleihen, dazu führen können, daß die Fettigkeit dieser
Mittel nach der Verdunstung des Wassers verlorengeht. Diese
Verdunstung kann selbst während des Geschlechtsverkehrs eintreten.
In Fällen, in denen die Einführung irgendwelcher Materialien
oder Mittel in einen menschlichen Körperweg (und insbesondere
in die Scheide oder den After) wünschenswert ist, bieten
Suppositorien Vorteile und werden häufig von Patienten, Ärzten
und anderen Anwendern bevorzugt. Die Entwicklung auf dem Gebiet
der Suppositorien hat einen hohen Stand erreicht, insbesondere
in bezug auf Suppositorien, die für die Freisetzung von
Medikamenten eine Mater darstellen.
Derartigen Suppositorien können fettende Eigenschaften verliehen
werden; als Beispiel hierfür kann die am 4. Dezember 1973 erteilte
U. S. Patentschrift 37 76 001 (Hanke) genannt werden.
Auch Abgebevorrichtungen für Arzneimittel, Mullbäusche und
dergleichen wurden bereits zumindestens auf ihren Oberflächen
mit fettenden Eigenschaften ausgestattet. Zum einschlägigen
Stand der Technik werden die folgenden Druckschriften angeführt:
Die Patentschrift DE-PS 30 40 208 beschreibt weiterhin eine
Suppositoriengrundlage, die aus 5-80 Gew.-% Polyethylenglycol mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 200-20.000, 5-80 Gew.-% Triglycerid
einer Fettsäure mit 6-22 Kohlenstoffatomen sowie 5-80 Gew.-% eines
Alkylenoxidderivats mit einem Schmelzpunkt zwischen 30 und 60°C besteht.
Diese Patentschrift enthält keine Angaben über die HLB-Werte der darin
beschriebenen Alkylenoxidderivate. Vielmehr wird empfohlen,
Alkylenoxidderivate mit einem verhältnismäßig hohem Molekulargewicht zu
verwenden, um das Fettsäuretriglycerid innerhalb des Polyethylenglycol-
Trägers zu emulgieren.
Es wurde jetzt gefunden, daß sich ein vor dem Geschlechtsverkehr
anzuwendendes Gleitmittel so zusammensetzen läßt, daß es in der
Form von Suppositorien hergestellt und unabhängig von einem
hohen Wasser- oder Feuchtigkeitsgehalt fettend wirken und trotzdem
in einem weitaus höheren Maß als herkömmliche ölartige Gleitmittel
mit Wasser entfernbar sein kann. Die Gleitmittel gemäß der vorliegenden
Erfindung sind mit normalem Wasser äußerst verträglich
und lassen sich in Wasser lösen oder gleichmäßig verteilen
(in gelöster und/oder dispergierter und/oder suspendierter Form).
Die Suppositorien gemäß der vorliegenden Erfindung liegen bei
normalen Umgebungstemperaturen in fester Form vor, aber
schmelzen bei der Temperatur des menschlichen Körpers zu einer
im wesentlichen homogenen Flüssigkeit mit dem Aussehen einer
einzigen flüssigen Phase, obwohl in dieser homogenen Flüssigkeit
ein Glycerid einer aliphatischen Carbonsäure mit gleichmäßiger
Verteilung vorliegt.
Die Erfindung betrifft demnach ein Suppositorium der eingangs genannten Art,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
- (a) eine kontinuierliche Phase aus einer wasserlöslichen Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente, die im wesentlichen aus Polyoxyethylenglycol mit einem Molekulargewicht in dem Bereich von 400 bis 5000 besteht, deren Schmelzbereich so eingestellt ist, daß bei einer Temperatur unter 75°C eine klare Schmelzflüssigkeit entsteht;
- (b) 10 bis 60 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente - einer nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanz mit einem HLB-Wert von über 12, die in der kontinuierlichen Phase gleichmäßig verteilt ist; und
- (c) 10 bis 40 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente - eines aliphatischen C₆-C₁₂-Carbonsäureglycerids, das in der kontinuierlichen Phase gleichmäßig verteilt ist, und im festen und geschmolzenen Zustand eine für die gleichmäßige Verteilung ausreichende Verträglichkeit mit Wasser aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Suppositoriums sind in den
Unteransprüchen angegeben und werden im folgenden erläutert.
Das Verfahren zur Herstellung des Suppositoriums ist dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) eine Mischung von festen Polyoxyethylenglycolen bei einer Temperatur über der normalen Umgebungstemperatur, aber unter 75°C schmilzt unter Bildung einer homogenen Schmelze;
- (b) 10 bis 60 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyethylenglycol-Mischung - einer nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanz mit einem HLB-Wert von über 12 in der Schmelze löst, wobei man die Temperatur der Schmelze über der normalen Umgebungstemperatur hält;
- (c) in der in Stufe (b) gebildeten Schmelze 10 bis 40 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyethylenglycol- Mischung - eines festen Glycerids mindestens einer aliphatischen C₆-C₁₂-Carbonsäure gleichmäßig verteilt, bis das Glycerid als in der Schmelze emulgierte diskontinuierliche Phase gleichmäßig verteilt ist, während die so erhaltene emulgierte Zweiphasen-Schmelze auf einer Temperatur über der normalen Umgebungstemperatur gehalten wird; und
- (d) Portionen der so erhaltenen Zweiphasen-Schmelze in die Form von Suppositorien vergießt und die so gegossenen Portionen sich verfestigen läßt.
Mit einem Suppositorium gemäß der vorliegenden Erfindung läßt
sich die menschliche Scheide vor dem Geschlechtsverkehr dadurch
fetten, daß man das feste Suppositorium einführt und vor dem
Beischlaf im Weg der Scheide schmelzen läßt, wobei der Schmelzvorgang
normalerweise innerhalb weniger Minuten beendet ist.
Falls gewünscht, kann die Einführung auch schon wenige Stunden
vor dem Geschlechtsverkehr vorgenommen werden.
Suppositorien gemäß der vorliegenden Erfindung werden durch
Einschmelzen von Polyethylen-Glykolen bei mäßig erhöhten Temperaturen
hergestellt, wodurch eine homogene Schmelze erhalten wird.
Die bevorzugt verwendete nichtionische oberflächenaktive Substanz
(oder Kombinationen von oberflächenaktiven Substanzen) kann in
der Schmelze gelöst werden. Die so erhaltene heiße Mischung
ist ein geeignetes Medium für die Verteilung des Glycerids, das
die primäre fettende Substanz darstellt. Nach der Herstellung
einer geeigneten Mischung kann dieselbe mit Hilfe von Gießformen
oder eines für Suppositorien geeigneten Verpackungsmaterials,
das sowohl als Gießform als auch Verpackung dient, in die Form
von Suppositorien gegossen werden.
Aus der vorstehenden kurzen Zusammenfassung des Erfindungsgedankens
geht hervor, daß es insbesondere das Ziel der vorliegenden Erfindung
ist, die Fettungsanforderungen vor dem Geschlechtsverkehr
zu erfüllen, obwohl die Suppositorien gemäß der Erfindung auch
dazu dienen können, die Einführung medizinischer Instrumente
oder dergleichen in die Wege des menschlichen Körpers zu erleichtern.
Bei der Fettung für den Beischlaf ist die Verträglichkeit
mit Wasser oder Nässe nicht nur wünschenswert, um die spätere
Entfernung durch Wasserspülung zu ermöglichen, sondern darüber hinaus
auch, um eine Verbindung mit der natürlichen Feuchtigkeit
der Scheide sowie eine gleichmäßige Verteilung über alle Oberflächen
des Scheideweges zu erzielen. Durch die verhältnismäßig
niedrige Viskosität im geschmolzenen Zustand wird außerdem die
erfindungsgemäße Gleitmittelfunktion für den Beischlaf verbessert.
Eine niedrige Viskosität kann jedoch den Nachteil haben, daß
Gleitmittel leicht aus der Scheide entweichen und in Kleidungsstücke
oder sonstige Gewebe gelangen kann. Zur Vermeidung dieses
Nachteils wurde gefunden, daß ein äußerst hoher Verträglichkeitsgrad
mit Wasser ohne Verlust der erfindungsgemäßen Vorteile
erzielt werden kann: Aufgrund der ungewöhnlich guten Dispergierung
der öligen Phase oder Phasen des Gleitmittels sowie der Verträglichkeit
der nichtionischen, oberflächenaktiven Substanzen mit
der Polyoxyethylen-Glykol-Komponente lassen sich hart gewordene
Rückstände oder Flecken (z. B. auf Wäsche) nämlich mit normalem
Wasser leicht auswaschen. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Mischungen müssen und sollen vorzugsweise keine Feststoffe irgendwelcher
Art eingesetzt werden, die sich nicht leicht in Wasser
dispergieren oder suspendieren lassen. Gegenüber den Mischungen
der vorliegenden Erfindung sind selbst die aus dem Stand der
Technik bekannten Zellulosederivate schwer in Wasser suspendierbar
bzw. dispergierbar. Die Polyoxyethylen-Polyol-Komponente, die
im wesentlichen aus Polyethylen-Glykolen besteht, ist im wesentlichen
wasserlöslich und die nichtionische oberflächenaktive
Komponente ist im wesentlichen in den Polyethylen-Glykolen
löslich, wodurch die Phasenbeziehung zwischen den Glykolen und
der Glycerid-Gleitsubstanz vereinfacht wird. Die Konzentration
der nichtionischen oberflächenaktiven Substanz ist ausreichend
hoch, um zu gewährleisten, daß das Glycerid gut emulgiert und
erneut emulgiert werden kann, falls die Anwendung der Erfindung
auf einem Gewebe oder Stoff zu einem Flecken führen sollte.
Selbst bei Abwesenheit der natürlichen Nässe der Scheide weist
ein vollkommen oder teilweise geschmolzenes Suppositorium oder
eine Scheideeinlage gemäß der vorliegenden Erfindung fettende
Eigenschaften auf. Aufgrund der einzigartigen erfindungsgemäßen
Kombinierung der Bestandteile kann sich die geschmolzene fettende
Substanz mit der Feuchtigkeit der Scheide vermischen, auch wenn
die natürliche Nässe nur in kleinen Mengen vorhanden ist, wobei
sich die Einlage oder das Suppositorium beim Schmelzen und Vermischen
mit der vaginalen Feuchtigkeit innerhalb der gesamten
Scheide ausbreitet. Die Fettungsfähigkeit gemäß der Erfindung
wird darüber hinaus nicht durch die Verdunstung von Feuchtigkeit
während des Geschlechtsverkehrs vermindert.
Eine erfindungsgemäße Mischung aus Glykol, Glycerid-Gleitmittel
und oberflächenaktiven Komponenten kann außerdem durch die
zusätzliche Beimischung eines niedrigen aliphatischen monomeren
hydrophilen Polyols modifiziert werden, das in der Glykolphase
löslich ist. Ein bevorzugt eingesetztes monomeres Polyol ist
Glycerin. Die Mischung kann außerdem Pigmente, Füll-, Streck-,
Konservierungs- und Antioxidationsmittel enthalten, wobei jedoch
vorzugsweise gewöhnlich keine Mittel dieser Art verwendet werden,
die einen sichtbaren festen Rückstand hinterlassen. Geeignete
Antioxidations- oder Konservierungsmittel sind verschiedene von
der U.S.-Nahrungs- und Arzneimittel-Behörde (FDA) zugelassene
aromatischen Hydroxy-Verbindungen BHT (butyliertes Hydroxytoluol)
oder BHA (butyliertes Hydroxyanisol).
Typische erfindungsgemäße Zusammensetzungen werden nachstehend
im einzelnen beschrieben.
Der überwiegende Anteil der kontinuierlichen Phase setzt sich aus
einem oder mehreren (vorzugsweise eine Mischung) Polyoxyethylen-
oder Polyethylen-Glykolen zusammen. Diese Glykole enthalten eine
Oxyethylen-Kette, die sich durch eine außergewöhnlich gute Verträglichkeit
mit Wasser und ein Wasseraufnahmevermögen von
mindestens 0,1%, vorzugsweise mindestens 1% Glycerin auszeichnet.
Da diese Polyethylen-Glykole einen derartig hohen Anteil des
fettenden Suppositoriums ausmachen, wird vorgezogen, daß ein
einziges derartiges Glykol (falls nur ein Glykol verwendet wird)
oder eine beliebige Kombination derartiger Glykole bei normalen
Umgebungstemperaturen (20 bis 25°C) und bevorzugt auch noch
bei etwas erhöhten Temperaturen, die bei der Lagerung unbeabsichtigt
z. B. 30° bis 35°C erreichen können, im Festzustand ist.
Andererseits ist es jedoch wünschenswert, daß die Glykol-Komponente
bei Temperaturen im Bereich der menschlichen Körpertemperatur
(z. B. 37°C) schmelzfähig ist. Der Schmelzpunkt der Glykol-
Komponente kann natürlich durch Vermischung dieser Komponente
mit verträglichen flüssig- oder niedrigschmelzenden Feststoffen
herabgesetzt werden. Trotzdem wird aber vorgezogen, daß der
Schmelzpunkt oder Schmelzbereich der Glykol-Komponente auch ohne
Vermischung mit derartigen flüssig- oder niedrigschmelzenden
Feststoffen so niedrig ist, daß die Bildung einer klaren geschmolzenen
Flüssigkeit bei Temperaturen unter 75°C, vorzugsweise
unter ungefähr 55° oder 60°C gewährleistet ist. Zu den niedrigschmelzenden
Feststoffen und Flüssigkeiten, die eine Herabsetzung
des Schmelzpunkts bewirken können, gehören niedermolekulare
Polyoxyethylen-Glykole, die mit Molekulargewichten von gut unter
1.000 (Äquivalentgewichte gut unter 500) erhältlich sind. Vorzugsweise
wird das Molekulargewicht des Glykols mit dem
niedrigsten Schmelzpunkt jedoch über ungefähr 400 gehalten. Ein
Polyethylen-Glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von ungefähr 500 kann bei 20°C im Festzustand vorliegen, aber
die Konsistenz eines niedrigschmelzenden Petrolatums aufweisen.
Polyoxyethylen-Glykole sind zwar mit Molekulargewichten von über
1.000.000 erhältlich, aber die meisten Molekulargewichtsbereiche
von über 5.000 sind wegen der verhältnismäßig hohen Schmelzpunkte
oder Erstarrungspunktbereiche derartiger Substanzen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung nur beschränkt verwendungsfähig. Der für
die Zwecke der Erfindung optimale durchschnittliche Molekulargewichtsbereich
liegt über ungefähr 900 und unter ungefähr 2.000,
wodurch ein Erstarrungspunktbereich unter 60°C gewährleistet wird.
Eine Mischung derartiger Glykole mit diesem Molekulargewichtsbereich
beginnt gewöhnlich bei Temperaturen von nicht über ungefähr
50°C zu schmelzen. Mittels feiner Abstimmung kann die Mischung so
eingestellt werden, daß sie bei 36°C bis 38°C oder 39°C zu
schmelzen beginnt, wobei es sich bei Abwesenheit irgendeines
Mittels zur Herabsetzung des Schmelzpunkts außer einem niedermolekularen
Polyoxyethylen-Glykol um den annähernd idealen
Schmelzbereich handelt. Dieser Bereich kann wie vorstehend erwähnt
durch ein den Schmelzpunkt herabsetzendes Mittel auf 40°C oder
höher erweitert werden. Es ist in jedem Fall wünschenswert, daß
die Glykol-Komponente bei 36° bis 38°C innerhalb weniger
Minuten zu schmelzen beginnt.
Die Wasserwaschfähigkeit der erfindungsgemäßen Fettungsmischungen
wird besonders wirksam erzielt, wenn sichergestellt ist, daß das
Glycerid (z. B. Glyceryl-Trialkanoat) mit guter Verteilung mit
einer oberflächenaktiven Komponente vermischt ist, die mit den
Polyethylen-Glykolen in der kontinuierlichen Phase verträglich ist,
und daß - ebenso wichtig! - diese Glykole einen meßbaren Grad an
Wasserlöslichkeit aufweisen, z. B. von mehr als 10 Gewichtsprozent.
Polyethylen-Glykole haben die wichtige Eigenschaft, daß selbst
verhältnismäßig hohe Polymere von Ethylenoxid wasserlöslich sind.
Bei verhältnismäßig niedrigen Molekulargewichten zeigen diese Polymeren
mit Hydroxid endständig in der Kette eine Wasserlöslichkeit
von bis ungefähr 70 Gew.-% (oder höher). Mit zunehmendem
Molekulargewicht bis in die Tausende tritt zwar eine Verminderung
der Wasserlöslichkeit ein, die aber nicht drastisch ist. Die
erfindungsgemäß entweder einzeln oder in Kombination verwendeten
Polyoxyethylen-Glykole weisen typischerweise eine Wasserlöslichkeit
von über 50% bezogen auf das Gewichtsverhältnis auf. Aus diesem
Grund werden Mischungen von Oxyethylen-Polymeren und Oxypropylen
oder Tetramethylenoxy-Polymeren nicht bevorzugt. Bei den nichtionischen
Polymeren ist es schwer, die Wasserlöslichkeit der Oxyethylen-
(d. h. Ethylenoxid)-Polymeren zu verbessern, wobei Propylenoxid
oder andere Oxyalkylen-Polymeren außerdem im Vergleich zu den
Polyoxyethylenen eine schlechte Wasserlöslichkeit aufweisen. Kurz
gesagt, die aus 2-Carbon-Oxyalkylen-Einheiten erhaltenen Oxyalkylen-
Ketten sind innerhalb dieser Klasse von Strukturen insbesondere
hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit Wasser einzigartig. Auch
anderen hydrophilen Feststoffen wie beispielsweise Zellulose
fehlt ohne Modifizierung durch schwebende oder wiederkehrende
Oxyethylen-Einheiten dieser hohe Grad an Wasserlöslichkeit.
Verhältnismäßig hydrophobe oder oleophile Verbindungen, die zu
einer Verschlechterung der Wasserverträglichkeit der erfindungsgemäßen
Glykol-Komponente führen können, werden bevorzugt von
dieser Komponente ausgeschlossen. Außer den sehr geringen Mengen
an Antioxydations- oder Konservierungsmitteln oder dergleichen
bildet das in Wasser im wesentlichen unlösliche Glycerid in einer
erfindungsgemäßen Mischung die Komponente mit der geringsten
Wasserbindungsfähigkeit.
In typischen Suppositoriums-Mischungen gemäß der vorliegenden Erfindung
beträgt der Anteil dieser Glykol-Komponente 50 bis 70 Gew.-%
bezogen auf die Gesamtmischung. Die Gesamtmischung
enthält eine nichtionische oberflächenaktive Komponente, die
gleichmäßig verteilt (gelöst, dispergiert oder suspendiert) in
der kontinuierlichen Phase vorliegt. Gewöhnlich wird bevorzugt,
daß diese oberflächenaktive Komponente ausreichend mit der kontinuierlichen
Phase verträglich ist, um einen Bestandteil dieser
Phase zu bilden, wodurch die Phasenbeziehungen innerhalb der
Mischung vereinfacht werden. Es wird außerdem bevorzugt, daß die
oberflächenaktive Komponente einen hohen Verträglichkeitsgrad mit
Wasser aufweist, was durch Wahl eines oberflächenaktiven Mittels
oder Kombination derartiger Mittel mit einem HLB-Wert von über 12,
vorzugsweise über 14 erzielt werden kann. (Der HLB-Wert gibt das
hydrophile-lipophile Gleichgewicht an und wird nach bekannten, in
der wissenschaftlichen und Fachliteratur veröffentlichten Methoden
bestimmt, wobei HLB-Werte von unter 9 gewöhnlich als lipophil,
Werte im Bereich von 9 bis 11 als Zwischen- oder Grenzwerte und
Werte von über 12 als ausgesprochen hydrophil gelten). Obwohl auch
HLB-Werte von 20 oder 30 und höher bekannt sind, ist es normalerweise
nicht erforderlich, nichtionische oberflächenaktive Substanzen
einzusetzen, deren Werte wesentlich über 18 liegen. Wenn eine
Kombination oberflächenaktiver Mittel verwendet wird, was erfindungsgemäß
bevorzugt wird, kann der HLB-Wert der Mischung auf Grund
der durchschnittlichen Einzelwerte ermittelt werden, wie es üblicherweise
in der Reinigungsmittel-Technologie geschieht. Manche nichtionischen
Emulsionsbildner und andere oberflächenaktive Substanzen
lösen sich in geschmolzenen Polyoxyethylen-Glykolen; hierzu gehören
in erster Linie oberflächenaktive Substanzen, die Oxyäthylen-Ketten
enthalten, z. B. Poly(oxyethylen)-Polyester, Poly(oxyethylen)-
Polyolether sowie Mischungen dieser Ester und Ether. Einige dieser
Verbindungen wie beispielsweise Polyoxyethylen-(20)-Sorbitan-Monooleat
sind außerdem wasserlöslich. Verschiedene Polyoxyäthylenäther
höherer aliphatischer Alkohole und Polyoxyethylenderivate höherer
aliphatischer Carbonsäuren wie z. B. die Polyoxyethylen-Polyol-
Alkanoate sind kommerziell erhältlich.
Für die Bildung der gewünschten Polyoxyethylenderivate können auch
ungesättigte aliphatische Carbonsäuren und Alkohole verwendet
werden. Mit Säuren und Alkoholen, die mindestens 6 C-Atome und
vorzugsweise mindestens 10 C-Atome aufweisen, läßt sich der
Grad der aliphatischen Natur wesentlich erhöhen. Bei C₂₈ oder mehr,
aber auch schon bei C₂₀ oder C₂₂, kann der Grad der aliphatischen
Natur übermäßig hoch sein. Verhältnismäßig hydrophile Kerne wie
Sorbitan und andere niederaliphatische monomere Polyole können
als Gegengewichte die aliphatische Natur von C-Ketten im C₁₂ bis
C₂₀-Bereich ausgleichen. Als Beispiel einer derartig ausgeglichenen
Verbindung kann Polyoxyethylen-(20)-Sorbitan-Monooleat genannt
werden.
Es kann sehr vorteilhaft sein, wenn der kontinuierlichen Phase ein
niederaliphatisches monomeres hydrophiles Polyol beigemischt ist.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise Glycerin interessant, und zwar
aufgrund seiner ungewöhnlich hohen Affinität gegenüber Wasser,
die im Vergleich zur Wasserbindungsfähigkeit der bevorzugten
Polyoxyethylen-Glykole 10 bis 100mal höher liegt. Glycerin wird
bekanntlich als Befeuchtungs- oder Lösemittel, Weichmacher oder
Erweichungsmittel verwendet, und als Komponente analer Suppositorien
für verschiedene medizinische Zwecke als ungefährlich und
wirksam angesehen (auch die erfindungsgemäß verwendeten oberflächenaktiven
Mittel gelten als ungefährliche Substanzen, von
denen die bevorzugten für Lebens- und Arzneimittel zugelassen sind).
Obwohl Glycerin für die Suppositorien der vorliegenden Erfindung
als Komponente nicht vorgeschrieben wird, wird allgemein bevorzugt,
daß sie mit einem Anteil von ungefähr 5 bis ungefähr 20 Gew.-%
bezogen auf das Gesamtgewicht der Suppositoriums-Mischung.
Die wichtigste Komponente der in der kontinuierlichen Phase emulgierten
Phase ist ein fettendes Glycerid, vorzugsweise ein für
die Einfettung oder Erweichung der menschlichen Haut als allgemein
ungefährlich und wirksam bekanntes Triglycerid. Das Glyceryl
niedriger Alkanoate wie z. B. Triacetin und Tributyrin neigt zu
hochsiedenden Flüssigkeiten, die zwar weichmachende Eigenschaften
aufweisen können, aber im Vergleich zu den Triglyceriden der aliphatischen
Carbonsäuren mit 6 oder mehr C-Atomen als Gleitmittel
weniger wirksam sind. Zu den am meisten bevorzugten Einfettungssubstanzen
für die Haut gehören Mittel auf Kokosfett-Basis, die
Triglyceride von Carbonsäuren mit 6 bis 18 C-Atomen enthalten,
insbesondere gesättigte aliphatische Säuren (z. B. Caprin-, Capryl-,
Laurin-, Palmitin- und Stearinsäure). Diese Triglyceride können
fraktioniert werden, um den Gehalt je nach Wunsch entweder in
Richtung der C₆- bis C₁₂-Triglyceride oder C₁₂- bis C₁₈-Triglyceride
zu verschieben. Leider sind jedoch diese Triglyceride insgesamt
im wesentlichen wasserunlöslich. Selbst Glyceryltributyrat (die
C₄-Verbindung analog der auf Kokosfett basierenden Triglyceride)
soll eine Wasserlöslichkeit von nur 0,01% aufweisen. Der hochwirksame
Emulsionsbildner bzw. oberflächenaktive Bestandteil gemäß
der vorliegenden Erfindung gewährleistet jedoch ausgezeichnete
Auswaschfähigkeit in Wasser, d. h. irgendwelche Rückstände von
Triglycerid auf Wäsche oder dergleichen lassen sich mit normalem
Wasser restlos auswaschen bzw. entfernen. Darüber hinaus führt
dieses Emulgiersystem zu einer klaren und scheinbar homogenen
im und über dem Schmelzbereich des erfindungsgemäßen Suppositoriums.
Obwohl die vorliegende Erfindung in keiner Weise irgendwelchen
theoretischen Überlegungen unterliegt, wird angenommen,
daß das Triglycerid in der Mischung so ausgezeichnet dispergiert
vorliegt, daß diese Mischung als eine echte Lösung bezeichnet
werden darf.
Die Oxyethylen-Glykole, die gewöhnlich den größten Anteil der
Gesamtmischung des Suppositoriums bilden, werden normalerweise
als erste Bestandteile in einen erhitzten Mischer eingebracht.
Die Innentemperatur des Mischers wird dabei so ausreichend hoch
eingestellt, daß die Glykole in ihrem geschmolzenen Zustand
gehalten werden, ohne daß die Temperatur dabei jedoch sich dem
Flammpunkt irgendeiner Mischungskomponente nähert. Normalerweise
muß die Innentemperatur im Mischer nicht mehr als ungefähr 75°C
betragen. Die Glykole bilden eine klare Schmelze, der dann das
nichtionische oberflächenaktive System zugegeben wird, und in
der dieses System vorzugsweise unter Rühren aufgelöst wird.
Das Glycerid wird ebenfalls unter ständigem Rühren in die
Mischung eingetragen, wobei 15 bis 20 min Rührzeit gewöhnlich
für die Dispergierung bzw. Suspendierung dieser Komponente ausreichen.
Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Verteilung aller
Mischungskomponenten. Das Glycerin oder ein anderes hydrophiles
Polyol kann in jeder geeigneten Stufe in die Mischung eingetragen
werden.
Die heiße Masse kann dann aus der Mischvorrichtung in Gießformen
gegossen, anschließend entformt und dann in Form einzelner
Suppositorien in Folien/Formteil-Verpackungsmaterial abgepackt
werden. Zum Zweck der schnellen Abkühlung und vollständigen Erstarrung
in den Gießformen ist eine Kühlung dieser Formen besonders
wünschenswert. Alternativ kann die heiße Masse auch in vorgeformtes
Suppositorien-Verpackungsmaterial gegossen werden, das
in diesem Fall als sowohl Gießform als auch Verpackung dient.
Nach der bevorzugten Anwendungsmethode wird das Suppositorium
mindestens 5 min vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide
eingelegt. Wenn diese Methode nicht wünschenswert ist, kann das
Suppositorium auch schon 1 oder 2 h vor dem Beischlaf eingeführt
werden, wobei auch in diesem Fall bei Beginn des Beischlafs
noch eine ausreichende Menge flüssiges Gleitmittel in
der Scheide vorhanden ist. Aufgrund der Verträglichkeit des Triglycerids
mit den natürlichen Gleitmitteln, der leichten Vermischung
des Gleitmittels mit der eventuell vorhandenen natürlichen
Feuchtigkeit, der Ausbreitung des Gleitmittels über die gesamte
Scheide sowie der Wirksamkeit selbst geringer restlicher Mengen
des Gleitmittels wird die Wirksamkeit der Erfindung nach völligem
Aufschmelzen des Suppositoriums durch ein Entweichen oder Lecken
von schmelzflüssigem Gleitmittel aus der Scheide nicht beeinträchtigt.
Aus dem folgenden Ansatz wurde ein festes Suppositorium gegossen:
Der HLG-Wert von Polyoxyethylen-Laurylether und Polyoxyethylen-
Stearat liegt normalerweise im Bereich von 16,5 bis 17 und der
entsprechende Wert von Polyoxyethylen-Sorbitan-Monooleat beträgt
gewöhnlich 15. Dementsprechend liegt der durchschnittliche HLB-
Wert des nichtionischen oberflächenaktiven Systems gemäß der
Erfindung über 16. Die Glykol-Komponente wurde geschmolzen und
während der Herstellung der Suppositoriums-Mischung im Temperaturbereich
von 55 bis 70°C gehalten. Die Herstellung wurde im Batch-
Verfahren durchgeführt, aber kann auch kontinuierlich stattfinden.
Auf 10.000 Teile der vorstehend beschriebenen Mischung wurde
1 Teil Antioxidationsmittel BHT (butyliertes Hydroxytoluol) zugegeben.
Ein aus dieser Mischung gegossenes Suppositorium hatte
eine Länge von 30 mm und an seinem breitesten Punkt eine Breite
von 13 mm (Suppositorien können problemlos mit einer Länge von
10 bis 50 mm und Breite von 2 bis 20 mm gegossen und geformt
werden).
Obwohl gewöhnlich nicht bevorzugt, können den erfindungsgemäßen
Suppositoriums-Mischungen Medikamente für den Geschlechtsverkehr
wie z. B. Spermizide und Bakterizide beigemischt werden.
Die Bezeichnungen "Polyethylen-Glykol" und Polyoxyethylen-Glykol"
werden in der vorliegenden Beschreibung der Erfindung als gleichbedeutend
verwendet.
Claims (11)
1. Suppositorium zum Gleitfähigmachen der menschlichen
Scheide, das bei normalen Umgebungstemperaturen fest ist,
bei der menschlichen Körpertemperatur aber schmilzt unter
Bildung einer im wesentlichen homogenen Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß es
- (a) eine kontinuierliche Phase aus einer wasserlöslichen Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente, die im wesentlichen aus Polyoxyethylenglycol mit einem Molekulargewicht in dem Bereich von 400 bis 5000 besteht, deren Schmelzbereich so eingestellt ist, daß bei einer Temperatur unter 75°C eine klare Schmelzflüssigkeit entsteht;
- (b) 10 bis 60 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente - einer nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanz mit einem HLB-Wert von über 12, die in der kontinuierlichen Phase gleichmäßig verteilt ist; und
- (c) 10 bis 40 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyalkylen-Polyol-Komponente - eines aliphatischen C₆-C₁₂-Carbonsäureglycerids, das in der kontinuierlichen Phase gleichmäßig verteilt ist, und im festen und geschmolzenen Zustand eine für die gleichmäßige Verteilung ausreichende Verträglichkeit mit Wasser aufweist.
2. Suppositorium nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kontinuierliche Phase (a) zusätzlich ein darin gelöstes
monomeres hydrophiles niederaliphatisches Polyol
enthält.
3. Suppositorium nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem hydrophilen niederaliphatischen Polyol
um Glycerin handelt.
4. Suppositorium nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der nicht-ionischen
oberflächenaktiven Substanz (b) um ein Gemisch von Estern
oder Ethern mit Oxyethylen-Ketten handelt, das einen HLB-
Wert von über 14 aufweist und in dem die funktionellen
Ester- oder Ethergruppen einen höheren aliphatischen Rest
enthalten.
5. Suppositorium nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der HLB-Wert des Gemisches unter 18 liegt.
6. Suppositorium nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es die folgende Zusammensetzung
aufweist:
- (a) 50 bis 70 Gew.-% einer Mischung von Polyoxyethylenglycolen mit einem Molekulargewicht in dem Bereich von 900 bis 2000, die bei Temperaturen von nicht über 50°C mindestens zu schmelzen beginnt;
- (b) 10 bis 30 Gew.-% einer in dieser Mischung von Polyoxyethylenglycolen gelösten Mischung von nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanzen aus der Gruppe der Poly(oxyethylen)polyester und/oder Poly(oxyethylen)polyether, wobei diese Mischung einen gewichtsdurchschnittlichen HLB-Wert von mindestens 14 hat;
- (c) 10 bis 20 Gew.-% eines in dieser Mischung von Polyoxyethylenglycolen dispergierten Triglycerids mindestens einer gesättigten aliphatischen C₆-C₁₂-Carbonsäure; und
- (d) 0 bis 20 Gew.-% Glycerin, das in dieser Mischung von Polyoxyethylenglycolen gelöst ist.
7. Suppositorium nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich eine wirksame Menge eines Antioxidationsmittels
enthält.
8. Festes, vor dem Geschlechtsverkehr anzuwendendes, bei
37°C schmelzendes Vaginal-Suppositorium mit homogenem Aufbau
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es die folgende Zusammensetzung hat:
- (a) 50 bis 70 Gew.-% - bezogen auf das Gewicht des Suppositoriums
- einer Mischung von Glycolen, im wesentlichen bestehend
aus:
- (1) einem Polyoxyethylenglycol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 900 bis 1100 und
- (2) einem Polyoxyethylenglycol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1200 bis 1700, wobei das Verhältnis von Glycol (1) zu Glycol (2) in dem Bereich von 1 : 1 bis 4 : 1 liegt;
- (b) 5 bis 20 Gew.-% - bezogen auf das Gewicht des Suppositoriums - Glycerin;
- (c) 10 bis 30 Gew.-% - bezogen auf das Gewicht des Suppositoriums - einer Kombination von nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanzen mit einem gewichtsdurchschnittlichen HLB-Wert in dem Bereich von 14 bis 18, bestehend aus Polyoxyethylenlaurylether und Polyoxyethylenstearat; und
- (d) ein Triglycerid auf Kokosfettbasis, das Reste von Caprylsäure und Caprinsäure enthält und als nicht-kontinuierliche Phase in der kontinuierlichen Phase emulgiert und gleichmäßig verteilt vorliegt.
9. Suppositorium nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es die folgende Zusammensetzung aufweist:
50 Gew.-% Glycolmischung,
20 Gew.-% Triglycerid,
10 Gew.-% Glycerin,
10 bis 15 Gew.-% eines Polyoxyethylenlaurylethers mit einem HLB-Wert in dem Bereich von 16,5 bis 17,
0 bis 5 Gew.-% eines Polyoxyethylensorbitanmonooleats mit einem HLB-Wert von etwa 15,
5 bis 10 Gew.-% eines Polyoxyethylenstearats mit einem HLB- Wert in dem Bereich von 16,5 bis 17, und
eine wirksame Menge eines alkylierten hydroxyaromatischen Antioxidationsmittels.
20 Gew.-% Triglycerid,
10 Gew.-% Glycerin,
10 bis 15 Gew.-% eines Polyoxyethylenlaurylethers mit einem HLB-Wert in dem Bereich von 16,5 bis 17,
0 bis 5 Gew.-% eines Polyoxyethylensorbitanmonooleats mit einem HLB-Wert von etwa 15,
5 bis 10 Gew.-% eines Polyoxyethylenstearats mit einem HLB- Wert in dem Bereich von 16,5 bis 17, und
eine wirksame Menge eines alkylierten hydroxyaromatischen Antioxidationsmittels.
10. Verfahren zur Herstellung des Suppositoriums nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) eine Mischung von festen Polyoxyethylenglycolen bei einer Temperatur über der normalen Umgebungstemperatur, aber unter 75°C schmilzt unter Bildung einer homogenen Schmelze;
- (b) 10 bis 60 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyethylenglycol-Mischung - einer nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanz mit einem HLB-Wert von über 12 in der Schmelze löst, wobei man die Temperatur der Schmelze über der normalen Umgebungstemperatur hält;
- (c) in der in Stufe (b) gebildeten Schmelze 10 bis 40 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyoxyethylenglycol- Mischung - eines festen Glycerids mindestens einer aliphatischen C₆-C₁₂-Carbonsäure gleichmäßig verteilt, bis das Glycerid als in der Schmelze emulgierte diskontinuierliche Phase gleichmäßig verteilt ist, während die so erhaltene emulgierte Zweiphasen-Schmelze auf einer Temperatur über der normalen Umgebungstemperatur gehalten wird; und
- (d) Portionen der so erhaltenen Zweiphasen-Schmelze in die Form von Suppositorien vergießt und die so gegossenen Portionen sich verfestigen läßt.
11. Verwendung der Suppositorien nach einem der Ansprüche
1 bis 9 zum Gleitfähigmachen der menschlichen Scheide
vor dem Geschlechtsverkehr.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823230602 DE3230602A1 (de) | 1982-08-18 | 1982-08-18 | Als gleitmittel wirkendes suppositorium, verfahren fuer dessen herstellung und anwendung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823230602 DE3230602A1 (de) | 1982-08-18 | 1982-08-18 | Als gleitmittel wirkendes suppositorium, verfahren fuer dessen herstellung und anwendung desselben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3230602A1 DE3230602A1 (de) | 1984-02-23 |
DE3230602C2 true DE3230602C2 (de) | 1993-07-22 |
Family
ID=6171061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823230602 Granted DE3230602A1 (de) | 1982-08-18 | 1982-08-18 | Als gleitmittel wirkendes suppositorium, verfahren fuer dessen herstellung und anwendung desselben |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE3230602A1 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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DE19949897A1 (de) | 1999-10-15 | 2001-04-19 | Rainer Rogasch | Formkörper und Verfahren zu dessen Herstellung |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2213604C2 (de) * | 1972-03-21 | 1975-08-14 | Merz & Co, 6000 Frankfurt | Vaginalzäpfchen zur Empfängnisverhütung |
JPS6030650B2 (ja) * | 1979-10-26 | 1985-07-17 | 日本油脂株式会社 | 座薬基剤組成物 |
-
1982
- 1982-08-18 DE DE19823230602 patent/DE3230602A1/de active Granted
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3230602A1 (de) | 1984-02-23 |
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