DE3229453A1 - Substituierte n-anilino-4-chlor-3-sulfamoylbenzamide, ihre herstellung und pharmazeutische mittel - Google Patents
Substituierte n-anilino-4-chlor-3-sulfamoylbenzamide, ihre herstellung und pharmazeutische mittelInfo
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Description
■""-■· """":- 3229AS3
SPOFA spojene podniky pro zdravotnickou vyrobu
Prag, CSSR
Substituierte N-Anilino-4-chlor-3-sulfamoylbenzamide,
ihre Herstellung und pharmazeutische Mittel
Die Erfindung betrifft substituierte Ν-ΑηΙΙϊηοΆ-chlor-3-sulfamoy!benzamide
der allgemeinen Formel I
R1
mit R = H oder Methyl
und
R = Methyl, Ethyl, Isopropyl, 2-Hydroxyethyl
oder Phenyl
233-S10054-SF-Bk
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie pharmazeutische Mittel, die diese Verbindungen als Wirkstoffe enthalten.
In der Literatur sind eine Reihe von substituierten 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäurehydraziden
beschrieben, die diuretische und saliuretische Wirksamkeit aufweisen. So sind zB in der
US-PS 3 119 8A7 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäurephenylhydrazide mit verschiedenen Substituenten am Benzolkern der Phenylhydrazinogruppe
angegeben, die diuretisch und saliuretisch wirksam sind. Die gleiche Wirksamkeit wurde auch im Fall
der in der US-PS 3 043 874 beschriebenen 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäuredialkylhydrazide
ge funden.
Es wurde nun festgestellt, daß Hydrazide der allgemeinen Formel I außer einer hohen diuretischen und saliuretischen
Wirksamkeit auch eine bedeutende antihypertensive Wirkung aufweisen. Eine besonders bevorzugte erfindungsgemaße Verbindung
ist diesbezüglich die Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R H und R Methyl bedeuten.
Die diuretische und saliuretische Wirksamkeit dieser Verbindung in einer peroralen Gabe von 0,2 mg bei Ratten
entspricht der Wirksamkeit einer peroralen Gabe von 0,5 mg des bekannten und klinisch angewandten Diuretikums Clopamid.
Die antihypertensive Wirksamkeit dieser Verbindung wurde an Ratten mit experimenteller Hypertension, die durch subcutane
Implantation eines DOCA-Pellets nach einseitiger Nefrektomie hervorgerufen war, sowie an Rhesusaffen (Macacus rhesus) ermittelt.
Die Wirkung wurde mit der Wirksamkeit des bekannten klinisch angewandten Diuretikums Indapamid verglichen. In einer Gabe
von 10 mg/kg per os setzte die obige Verbindung bei Ratten den Blutdruck um 10 bis 15 % herab, wobei das Maximum der
Senkung in der 3. Stunde nach der Verabreichung erreicht
wurde. In diesem Test war der geprüfte Stoff mindestens so wirksam wie Indapamid. Die Wirkung der erfindungsgemäßen
Substanz im Vergleich mit Indapamid wurde auch an Affen ermittelt, wobei die Dosis 2 χ je 25 mg/kg per os betrug.
In beiden Fällen kam es etwa zu der gleichen Drucksenkung.
Die obige Substanz ist außerdem wenig toxisch. In einer Dosis von 2,5 g/kg ruft sie bei Mäusen keine Toxizitätszeichen
hervor. Sie eignet sich daher zur klinischen Anwendung bei der Behandlung der Hypertension.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, das gekennzeichnet
ist durch Acylierung von substituierten Hydrazinen der allgemeinen Formel II
(II)
mit R und R wie in Formel I bedeuten
mit einem A-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäurehalogenid und vorzugsweise
dem A-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäurechlorid.
Die substituierten Hydrazine der allgemeinen Formel II sind insgesamt bekannte Verbindungen (vgl die GB-PS 915 259),
Die Acylierung der substituierten Hydrazine der allgemeinen
Formel II wird durch Zugabe des A-Chlor-3-sulfamoylbenzoylhalogenids
oder dessen Lösung in Tetrahydrofuran zu einer Lösung eines substituierten Hydrazins der allgemeinen
Formel II in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise Chloroform oder Tetrahydrofuran, ohne Kühlen
oder unter Kühlen mit Eiswasser durchgeführt. Hiernach
wird die Reaktion durch 2 bis 16 h langes Stehenlassen des Reaktionsgemischs bei Raumtemperatur beendet. Dann werden
die eingesetzten Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand zwischen Wasser und einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel,
beispielsweise Ethylacetat, verteilt. Die abgetrennte organische Phase wird mit wasserfreiem Kaliumcarbonat
oder wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, worauf das Lösungsmittel abgedampft wird. Der Rückstand wird entweder
direkt aus einem organischen Lösungsmittel oder aus einem Lösungsmittelgemisch kristallisiert oder zunächst durch
Säulenchromatographie an Aluminiumoxid gereinigt, wobei die weniger polaren Verunreinigungen durch Elution mit Benzol
abgetrennt werden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden danach mit einem Chloroform-Methanol-Gemisch eluiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
N-(N-Methylanilino)-A-chlor-3-sulfamoylbenzamid
Zu einer Lösung von 8,7 g 1-Methyl-l-phenylhydrazin und
7,1 g Triethylamin in 100 ml Chloroform wurden unter Rühren
18 g 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoylchlorid portionsweise so zugegeben, daß die Temperatur des Reaktionsgemischs unter äußerer
Kühlung mit Wasser 20 0C nicht überstieg.Dann wurde das
Reaktionsgemisch 16 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach wurde das Chloroform unter vermindertem Druck abdestilliert
und der Rückstand zwischen 100 ml Ethylacetat und 50 ml Wasser verteilt. Nach Abtrennen der organischen
Schicht wurde die wässerige Schicht mit 50 ml Ethylacetat ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Lösungen wurden
mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet; anschließend wurde
das Ethylacetat unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wurde aus einer kleinen Menge eines Methanol-Ether-Gemischs
umkristallisiert, wonach 12,3 g Produkt (52 % d.Th.) anfielen; F. 22A- 225 0C; F. der aus Methanol
umkristallisierten analysenreinen Substanz 225 - 226 0C.
N-(N-Ethylamino)-4-chlor-3-sulfamoylbenzamid
In analoger Weise wie in Beispiel 1 wurden aus 6,8 g 1-Ethyl-l-phenylhydrazin und 12,7 g A-Chlor-^-sulfamoylchlorid
in 80 ml Chloroform in Gegenwart von 5,1 g Triethylamin 16,3 g eines rohen, nicht kristallinen Rückstands
erhalten, der durch Säulenchromatographie an 500 g Aluminiumoxid gereinigt wurde. Durch Elution mit Benzol wurden die weniger
polaren Verunreinigungen abgetrennt; das Produkt wurde durch Elution mit einem Chloroform-Methanol-Gemisch (9:1)
in einer Menge von 6,4 g (36 % d.Th.) erhalten; F. 155 bis 159 0C.
F. der reinen Substanz 160 - 161 0C (Methanol-Ether).
Auf gleiche Weise wie in Beispiel 2 sind folgende Verbindungen zugänglich:
N-(N-Isopropylanilino)-4-chlor-3-sulfamoylbenzamid, F. 117 119 0C (Methanol-Ether);
N-(N-Methyl-p-toluidino)-4-chlor-3-sulfamoylbenzamid, F.
203 0C (Ethanol);
N-(N-Phenylanilino)-4-chlor-3-sulfamoylbenzamid-hemihydrat,
F. 200 - 202 0C (Methanol).
N-Ln-(2-Hydroxyethyl)-anilinq]-A-chlor-S-sulfamoylbenzamid
Zu einer Lösung von 6,1 g l-(2-Hydroxyethyl)-l-phenylhydrazin und 4 g Triethylamin in 120 ml Tetrahydrofuran wurde
unter Rühren eine Lösung von 10,1 g 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoylchlorid in 80 ml Tetrahydrofuran während 1 h unter äußerer
Kühlung auf 10 0C eingetropft. Das Reaktionsgemisch wurde
dann 16 h bei Raumtemperatur stehengelassen, worauf das ausgeschiedene Triethylaminhydrochlorid abgesaugt und das
Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft wurde. Der Rückstand (16 g) wurde durch Säulenchromatographie an 480 g
Aluminiumoxid gereinigt. Durch Elution mit Benzol wurden die weniger polaren Verunreinigungen abgetrennt. Das Produkt
wurde durch Elution mit einem Chloroform-Methanol-Gemisch (9:1) und nach Umkristallisieren aus Methanol unter Zusatz
von Ether in einer Menge von 5,8 g (40 % d.Th.) erhalten; F. 140 - 141 0C.
Claims (1)
- BEETZ & PARTNER
Steinsdorfstr. 10 · D-8000 München 22. Telefon (0 89) 22 72 01 - 22 72 44 - 29 5910 Telex 5 22 048 - Telegramm Allpat München 233-34.o24P"Patentanwälte European Patent AttorneysDipl.-lng. R. BEETZ sen.Dr.-Ing. R. BEETZ jun.Dr.-Ing. W. TIMPE Dipl.-lng. J. SIEGFRIED Priv.-Doz. Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. W.SCHMITT-FUMIANDipl.-lng. K. LAMPRECHT 119816. Aug. 1982Patentansprüche1. Substituierte N-Anilino-4-chlor-3-sulfamoylbenzamide der ^ allgemeinen Formel I(D,SO2NH2mit R= H oder MethylundR = Methyl, Ethyl, Isopropyl, 2-Hydroxyethyl oder Phenyl.2. N-(N-Methylanilino)-A-chlor-3-sulfamaylbenzamid.3. Verfahren zur Herstellung der substituierten N-Anilino-4-chlor-3-sulfamoylbenzamide der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1,gekennzeichnet durchAcylierung eines substituierten Hydrazins der allgemeinen Formel IImit R und R wie in Anspruch 1233-S10054-SF-Bkmit einem A-Chlor-3-sulfamoylbenzoesäurehalogenid in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart eines Halogenwasserstoff akzeptors bei 10 bis 30 0C,A. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Acylierung von 4-Chlor-3-sulfamoylbenzoylchlorid in Chloroform oder Tetrahydrofuran in Gegenwart von Triethylamin.5. Pharmazeutische Mittel, gekennzeichnet durch mindestens eine Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 als Wirkstoff.
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