DE3227C - Selbsttätige Ausrückvorrichtung an Zerkleinerungsmaschinen mit Mahlscheibe - Google Patents

Description

1878.

Klasse 50.

A. ENGELKE in OBER-GLOGAU. Selbstthätige Ausrückvorrichtung an Zerkleinerungsmaschinen mit Mahlscheibe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. April 1878 ab.

Das Dämpfen und Ausblasen der Kartoffeln in den für den Brennereibetrieb zum Einmaischen vielfach verwendeten eisernen Dämpfer (System Henze) leidet an dem Uebelstande, dafs trockenfaule, zum Theil jedoch noch mit gesunden Adern durchzogene Kartoffeln unzerkleinert aus demselben in den Vormaischbottich gelangen.

Zur Beseitigung dieses Uebelstandes sind bereits verschiedene Mahl- oder Zerkleinerungsvorrichtungen construirt worden, bei welchen aber wieder der Uebelstand hervortrat, dafs die in dem Dämpfer zwischen den Kartoffeln befindlichen, vom Felde mit aufgelesenen, oft in nicht unbeträchtlicher Menge vorhandenen und schwer zu entfernenden Steine während des Ausblasens in die wohl stellbare aber feststehende Reibvorrichtung gedrückt wurden, diese beschädigten oder mindestens zum Stillstande brachten und hierdurch unangenehme Störungen während des Einmaischprocesses herbeiführten.

Diesen Uebelstand zu beseitigen, ist der Zweck der in der Zeichnung veranschaulichten selbstthätigen Ausrückung, um Steine bei Zerkleinerungsmaschinen für Kartoffeln und Getreidearten am Henze'sehen Dämpfer frei durchzulassen.

Die Construction dieser Reib- und Ausrückvorrichtung besteht in folgendem:

In dem Körper A\ welcher unmittelbar unter den Dämpfer geschraubt wird, befindet sich, und zwar in dem oberen Theile desselben, ein mit schrägen Rippen versehenes Stahlfutter a, in welches der auf der stehenden Welle c befestigte, gleich konisch gerippte Reiber b derart pafst, dafs, wenn derselbe ganz gegen das Futter α gedrückt wird, an seinem äufseren Umfange sich fest an das Futter anschliefst, nach innen aber bis 23 mm von diesem absteht, um die Kartoffeln vermöge der Rippen zu erfassen und in die Reibvorrichtung ziehen zu können.

Auf der stehenden Welle c, welche unten in der Schelle d auf einer Spitze geht, befindet sich aufer dem Stellringe e, durch welchen die engste Stellung zwischen Futter und Reiber begrenzt wird, der Ansatz/, welcher die Schelle d trägt. Die rotirende Bewegung des Reibers b wird durch das an der Welle c befestigte 30 mm starke Zahnrad g bewirkt, welches in ein danebenstehendes Zahnrad k von gleichem Umfange, doch 75 mm stark, eingreift. Die Welle dieses letzteren geht auch in einer Spitze und erhält durch konische Räder ii und die Riemscheiben k ihren Antrieb.

Die Schelle d, in welcher die stehende Welle c mit dem Reiber b läuft, ruht auf dem kürzeren Schenkel der Hebelstange, an deren anderem Schenkel sich eine Belastung befindet, welche dem erforderlichen Dampfdruck von zwei Atmosphären, der zum Dämpfen und Ausblasen der Kartoffeln nöthig ist, das Gleichgewicht hält; der Reiber b wird hierbei gegen das Futter a bis zur engsten, durch den Stellring e bedingten Zusammenstellung gedrückt.

Sobald nun während des Ausblasens ein zwischen den Kartoffeln befindlicher Stein oder sonst härterer Gegenstand als trockenfaule Kartoffeln durch den Dampfdruck im Dämpfer nach unten in die Reibvorrichtung geprefst und von dieser erfafst wird, so drückt der harte Gegenstand den Reiber herunter und öffnet so den Raum zwischen Reiber und Futter soweit, dafs der Stein etc. durchpassiren kann.

Damit jedoch durch das Herunterdrücken des Reibers die rotirende Bewegung desselben nicht gestört wird, dient dem Kammrade g das um 45 mm breitere Kammrad h, an welchem ersteres heruntergleiten kann.

Hat der Stein etc. die Reibvorrichtung passirt, so wird der Reiber wieder vermöge der Belastung an der Hebelvorrichtung bis zur engsten Zusammenstellung gegen das Futter gedrückt, und der Einmaischprocefs geht ungestört weiter.

Der in der Zeichnung dargestellte Hahn rechts an der Vorrichtung dient als Ausblasehahn, der andere vorn an der Vorrichtung, der beliebig angebracht werden kann, dient zum Ablassen des Fruchtwassers.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.