DE3227933C2 - - Google Patents
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- B05D7/20—Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to wires
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von
Metalldrähten nach dem Extrusionsverfahren unter Verwendung
von amorphen Polyethersulfonen sowie auf diese Weise
hergestellte Wickeldrähte, deren Isolation der DIN 46 453
entspricht.
Die Herstellung isolierter Wickeldrähte (sog. Lackdrähte)
durch Extrusion von Thermoplasten wurde bereits in der
EP 00 17 062 beschrieben. Nachteilig bei der Verwendung der
dort genannten amorphen Polyethersulfone ist allerdings
die mangelnde Oberflächenhärte und die zu geringe Schabekraft
(= Abriebfestigkeit) der daraus hergestellten Wickeldrähte,
so daß diese für das Wickeln (bzw. Einziehen) in
Motoren nicht genügend geeignet sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Beschichtung von Metalldrähten aufzuzeigen, bei dem
verbesserte isolierte Wickeldrähte erhalten werden, insbesondere
hinsichtlich Oberflächenhärte und Abriebfestigkeit.
Diese Aufgabe ließ sich überraschenderweise durch die Verwendung
nitrilgruppenhaltiger Polyethersulfone als thermoplastische
Beschichtungsmittel beim Extrusionsverfahren
sehr vorteilhaft lösen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Beschichtung von Metalldrähten nach dem Extrusionsverfahren
unter Verwendung von amorphen Polyethersulfonen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß als amorphe Polyethersulfone
solche verwendet werden, die Einheiten der allgemeinen
Formeln
und/oder
worin n eine ganze Zahl von 50 bis 150 bedeutet, enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zur Herstellung isolierter Wickeldrähte, wobei die Schichtstärke
der Isolation den Erfordernissen der DIN 46 453
entspricht.
Das Eigenschaftsniveau der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichteten Metalldrähte zeichnet sich sowohl in
mechanischer und thermischer als auch in dielektrischer
Hinsicht aus. Die erfindungsgemäß erhaltenen Drahtisolationen
zeigen insbesondere ausgezeichnete Oberflächenhärte
und Abriebfestigkeit (Schabekraft).
Die Herstellung von nitrilgruppenhaltigen Polyethersulfonen
ist bekannt und beispielsweise analog J. of Polym.
Sci. Polym. Chem. Ed., Vol. 18, S. 3069 bis 3080 (1980),
möglich.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisate
kann z. B. auch aus Bis(4-oxyphenyl)-sulfon und
2,6-Dichlorbenzonitril durch Kondensation in polar aprotischen
Lösungsmitteln unter Verwendung von Alkali und
anschließender Isolierung der festen Polymeren durch Ausfällen
oder Abdampfen des Lösungsmittels erfolgen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte weisen im
allgemeinen reduzierte Viskositäten (gemessen bei 23°C in
1%iger Schwefelsäurelösung) von 0,4 bis 1,5, vorzugsweise
von 0,6 bis 1,2 auf.
Die Polymerisate der allgemeinen Formel (I) und/oder (II)
können sowohl als Homopolymerisate wie auch als Copolymerisate
oder Polymermischungen zum Einsatz gelangen. Dabei
haben sich auch Extrudate bewährt, die neben Einheiten der
allgemeinen Formeln (I) und/oder (II) noch Einheiten der
Formel (III) und/oder (IV) enthalten,
und/oder
in der n jeweils Werte zwischen 50 und 150 bedeutet.
Dabei fällt allerdings im allgemeinen der mit den Polymerisaten
der allgemeinen Formeln (I) und/oder (II) erhaltene
ausgezeichnete Wert der Oberflächenhärte mit wachsendem
Anteil von Einheiten der Formel (III) und/oder (IV) ab, so
daß das erfindungsgemäße Verfahren im allgemeinen entweder
nur mit Polymerisaten der allgemeinen Formel (I) und/oder
(II), oder deren Gemischen mit 10 bis 90 Gew.-% von Polymerisaten
der allgemeinen Formel (III) und/oder (IV) durchgeführt
wird.
Zwecks Erzielung bestimmter Effekte kann es angebracht
sein, den Polyethersulfonen geringe Mengen sonstiger
Stoffe, vorzugsweise Hilfsstoffe, zuzumischen - beispielsweise
Siliconharz zur Verlaufsverbesserung, Stabilisatoren
und Flammschutzmittel.
Da in der Praxis gelegentlich farbige Wickeldrähte zum
Einsatz kommen, kann auch die Mitverwendung von Farbstoffen
bzw. Pigmenten angezeigt sein, wie z. B. Titandioxid
oder Zinksulfid.
Auch Füllstoffe, wie z. B. Kaolin, Talkum, Kreide, Schwerspat,
Gneis, Glimmer, Glasmehl, Glaskugeln oder kurzgeschnittene
Glasfasern oder Gemische dieser Füllstoffe,
u. a. in Mengen von ca. 1 bis 30%, können dem Polyethersulfon
zugesetzt werden. Zwecks Erzielung besonderer
Effekte können auch hoch- oder nichtschmelzende Polymere,
wie z. B. Polytetrafluorethylen oder Polyimide als Füllstoffe
zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung
qualitativ hochwertiger Wickeldrähte bei entscheidend verbesserter
Oberflächenhärte und Abriebfestigkeit. Bezüglich
beispielsweise verwendbarer Extrusionsvorrichtungen wird
auf die Anmeldung "Extrusionsanlagen zum Fertigen von
Wickeldrähten" (DE-OS 27 28 883) verwiesen. Die Beschichtung
der Metalldrähte wird im allgemeinen bei Temperaturen
zwischen 300 und 370°C, vorzugsweise 320 bis 350°C durchgeführt.
Eine Verstreckung gleichzeitig mit Beschichtung des
Drahtes, wie sie für die Herstellung der bekannten starkwandigen
Beschichtungen erforderlich ist, braucht gemäß
vorliegender Erfindung nicht durchgeführt werden.
Als erfindungsgemäß zu beschichtende Metalldrähte kommen
Metalldrähte verschiedener Dicken (z. B. 0,1 bis 2,0 mm
Durchmesser) und verschiedener Metalle und Metall-Legierungen
in Frage, beispielsweise Drähte aus Eisen, Aluminium,
Nickel, Silber und Kupfer oder deren Legierungen
wie z. B. Messing und Kupfer/Nickel-Legierungen, je nach
beabsichtigtem Einsatzgebiet. Bevorzugt geeignet sind
Drähte aus Kupfer und Kupferlegierungen.
Die Polyethersulfone können nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in Schichtdicken, z. B. auf einem Metalldraht der
Dicke 0,5 mm, von 20 bis 50, vorzugsweise 28 bis 42 µm aufgetragen
werden.
Die Prüfung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Drahtlackierungen erfolgt im allgemeinen gemäß
DIN 46 453, Teil 1, für lackisolierte Wickeldrähte, zumal
die im Extrusionsverfahren isolierten Wickeldrähte für die
gleichen Anwendungsgebiete wie erstere zum Einsatz kommen.
Ein Polyethersulfon der allgemeinen Formel (I) wurde wie
folgt hergestellt: 150,2 Teile Bis-(4-oxyphenyl)-sulfon
und 103,2 Teile 2,6-Dichlorbenzonitril wurden in
900 Teilen N-Methyl-pyrrolidon und 300 Teilen Chlorbenzol
gelöst und mit 87,2 Teilen wasserfreiem Kaliumcarbonat
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird unter ständigem Abdestillieren
eines Gemisches aus Wasser und Chlorbenzol
innerhalb von zwei Stunden auf 150°C erhitzt. Anschließend
wird die Temperatur auf 180°C gesteigert. Innerhalb weiterer
zwei Stunden werden nochmals 300 Teile Chlorbenzol
zugetropft, die sofort wieder azeotrop abdestillieren. Das
Reaktionsgemisch wird dann 6 Stunden bei 180°C gehalten.
Durch 30minütiges Einleiten eines Methylchlorid-Stromes
wird die Polykondensation abgebrochen. Die anorganischen
Bestandteile werden nach Zugabe von 600 Teilen Chlorbenzol
abfiltriert, das Polymere in Wasser ausgefällt und 12 h
bei 80°C im Vakuum getrocknet. Es besaß eine reduzierte
Viskosität von η red =0,60 und wurde anschließend in den
Einfüllstutzen eines Extruders (wie in DE-OS 27 28 883
beschrieben) gegeben. Die Temperaturen vom Einlauf bis zur
Düse betrugen in den einzelnen Temperaturmeßstellen:
320°C/340°C/340°C/350°C/340°C/350°C.
Zum Einsatz gelangte weichgeglühter Kupferdraht von 0,4 mm
Durchmesser, der über eine Abspulvorrichtung zunächst eine
Vorheizstrecke - in der der Draht auf 210°C bei einer Verweilzeit
von ca. 0,5 sec erhitzt wurde - und nach
Passieren der Beschichtungszone im Extruderkopf eine Abstreifdüse,
die die Schichtstärke reguliert, durchlief.
Nach Passieren einer Kühlstrecke wurde der beschichtete
Draht aufgespult; die Abzugsgeschwindigkeit betrug
100 m/min. Die aufgetragene Gesamtschichtstärke betrug
46 µm.
Eigenschaften des Wickeldrahtes gemäß DIN 46 453, Teil 1 | |
Oberflächenhärte|4H | |
Schabekraft | 8,1/7,3 N |
Resthärte nach Einwirkung (jeweils 30 min/60°C) von Ethanol | 4H |
H₂O | 4H |
Erweichungstemperatur | 240°C |
Haftung beim Reißen | i. O. |
Haftung nach Dehnung | nach einer Dehnung von 25% und Wickeln um den eigenen Durchmesser: i. O. |
Wärmeschock (nach Wickeln um Eigendurchmesser) | 250°C i. O. |
Steilanstieg des dielektrischen Verlustfaktors | 195°C |
Durchschlagsspannung bei Normaltemperatur | 6,3 kV |
Durchschlagsspannung bei 180°C | 4,6 kV |
Gemäß EP 00 17 062 wurde ein Polyethersulfon der Formel
in den Einfüllstutzen eines in der DE-OS 27 28 883 im
Detail beschriebenen Extruders eingegeben.
Die Extrudertemperaturen vom Einlauf bis zur Düse betrugen
an den einzelnen Temperaturmeßstellen 315°C/340°C/350°C/
340°C/350°C/370°C.
Zum Einsatz gelangte weichgeglühter Kupferdraht von 0,6 mm
Durchmesser, der über eine Abspulvorrichtung zunächst eine
Vorheizstrecke - in der der Draht auf 240°C bei einer
Verweilzeit von ca. 0,5 sec erhitzt wurde - und nach
Passieren der Beschichtungszone im Extruderkopf eine Abstreifdüse,
die die Schichtstärke reguliert, durchlief.
Nach Passieren einer Kühlstrecke wurde der beschichtete
Draht aufgespult; die Abzugsgeschwindigkeit betrug
200 m/min.
Die aufgetragene Gesamtschichtstärke betrug 54 µm und entsprach
somit Grad 2 nach DIN 46 453.
Sofern nichts anders vermerkt, wurden alle Werte gemäß
DIN 46 453, Teil 1, bestimmt.
Oberflächenhärte | |
H | |
Schabekraft | 5,7/5,3 N |
Resthärte nach Einwirkung (jeweils 30 min/60°C) von Ethanol | H |
Wasser | H |
Erweichungstemperatur | 245°C |
Haftung beim Reißen | i. O. |
Haftung nach Dehnung | nach linearer Dehnung von 15% und Wickeln um den eigenen Durchmesser: i. O. |
Wärmeschock (nach Wickeln um den eigenen Durchmesser) | bei 250°C i. O. |
Steilanstieg des dielektrischen Verlustfaktors | 210°C |
Durchschlagsspannung (Twist) bei Normaltemperatur | 6,2 kV |
Durchschlagsspannung bei 150°C | 5,2 kV |
Claims (3)
1. Verfahren zur Beschichtung von Metalldrähten nach dem Extrusionsverfahren
unter Verwendung von amorphen Polyethersulfonen, dadurch
gekennzeichnet, daß als amorphe Polyethersulfone solche verwendet
werden, die Einheiten der allgemeinen Formeln
und/oder
worin n eine ganze Zahl von 50 bis 150 bedeutet, enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische oder
Copolymerisate der Polyethersulfone, enthaltend Einheiten der Formeln (I)
und/oder (II) mit amorphen Polyethersulfonen, die Einheiten der allgemeinen
Formeln
und/oder
enthalten, worin n die oben angegebene Bedeutung hat, verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß isolierte
Wickeldrähte hergestellt werden, wobei die Schichtstärke der Isolation
den Erfordernissen der DIN 46 453 entspricht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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