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Kühllastkraftwagen mit einem nach vorn kippbaren
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Fahrerhaus Die Erfindung betrifft einen Kühllastkraftwagen mit einem
nach vorn kippbaren Fahrerhaus, einem isolierten Aufbau sowie mit einem, oberhalb
des Fahrerhauses angeordneten, in den Kippbereich des Fahrerhauses ragenden und
mit dem Aufbau verbundenen Kälteaggregat in Modulbauweise, das aus dem Kippbereich
des Fahrerhauses bewegbar ist.
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Bei einem bekannten Kühllastkraftwagen ist das Kälteaggregat an der
oberen aufbauseitigen Kante schwenkbar gelagert, so daß es durch Hochschwenken aus
dem Kippbereich des Fahrerhauses gebracht werden kann (DE-AS 25 58 822). Je nach
Lage der Kippachse des Fahrerhauses, bei geringem Abstand zwischen der Rückwand
des Fahrerhauses und dem Aufbau und/oder bei sehr flachen Kälteaggregaten kann es
vorkommen, daß sich der Kippbereich des Fahrerhauses mit dem Schwenkbereich des
Kälteaggregats bereichsweise überdeckt und das Kippen zumindest
erschwert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kühllastkraftwagen
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem das Kälteaggregat auf einfache, universell
einsetzbare Weise aus dem Kippbereich des Fahrerhauses gebracht werden kann. Zusätzlich
soll der hierzu erforderliche technische-Aufwand gering sein, so daß ein kostengünstiger
Gesamtaufbau gewährleistet ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nun erfindungsgemäß darin, daß das
Kälteaggregat mittels wenigstens einer den Aufbau mit dem Kälteaggregat verbindenden
Führung zumindest ungefähr parallel zur Ausgangslage nach oben aus dem Kippbereich
bewegbar ist.
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Das Kälteaggregat wird also nicht wie beim Stand der Technik nach
oben verschwenkt, sondern parallel zur Ausgangsstellung nach oben aus dem Kippbereich
des Fahrerhauses verschoben. Es können somit keinerlei Uberdeckungen oder Überschneidungen
des Kippbereiches des Fahrerhauses durch das Kälteaggregat auftreten.
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Bezüglich der Lage der Kippachse des Fahrerhauses, des horizontalen
Abstandes zwischen Fahrerhaus und Aufbau sowie der Ausbildung des Kälteaggregats
bestehen keinerlei Einschränkungen. Zudem ist durch die Parallelverschiebung des
Kälteaggregats nach oben der freie Raum zwischen diesem und dem Fahrzeuggestell
vergrößert und somit die Zugänglichkeit von Fahrzeugteilen bei weggekipptem Fahrerhaus
verbessert.
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Die Verschiebung des Kälteaggregats nach oben kann auf vorteilhafte
Weise dadurch erreicht werden, daß die Führung wenigstens einen Schlitten und eine
zugeordnete Führungsschiene umfaßt. Das Kühlaggregat kann dann entlang der Führungsschiene
nach oben aus dem Kippen
reich des Fahrerhauses gebracht werden.
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Eine andere ebenso empfehlenswerte Ausgestaltung der Erfindung kann
auch darin gesehen werden, daß die Führung wenigstens ein paar Lenker mit gleicher
wirksamer Länge aufweist, deren dem Aufbau zugeordnete Drehpunkte sowie deren dem
Kälteaggregat zugeordnete Drehpunkte gleichen gegenseitigen Abstand aufweisen und
die eine Verschiebung des Kälteaggregats nach oben zulassend befestigt sind. Die
Lenker bewirken hierbei eine sichere Befestigung des Kälteaggregats am Aufbau und
ermöglichen dessen einfache Verschiebung nach oben parallel zur Ausgangsstellung.
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Auch läßt sich die Führung vorteilhaft in Form wenigstens einer aus
einzelnen Stäben zusammengesetzten Schere ausbilden.
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Zur einfachen Bewegung des Kälteaggregats nach oben ist es empfehlenswert,
daß das Kälteaggregat durch wenigstens einen am Aufbau abgestützten Druckmittelzylinder
bewegbar ist. Diese Ausführungsform ist dann zu bevorzugen, wenn der Kühl lastkraftwagen
ein bordeigenes Druckmittelsystem aufweist.
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Eine andere Möglichkeit zur Bewegung des Kälteaggregats ist vorteilhaft
dadurch gekennzeichnet, daß das Kälteaggregat durch einen Spindeltrieb bewegbar
ist. Dieser ist vorzugsweise mit einem Elektromotor als Antrieb ausgestattet.
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Die Führungselemente des Kälteaggregats können unmittelbar am Kälteaggregat
und am Aufbau befestigt sein, günstiger ist es jedoch, wenn die Führung als selbständiges
Bauelement in Form eines Adapters ausgebildet ist. Hierdurch ist eine serienmäßige
Fertigung der Führung möglich,
welche den Kostenaufwand gering hält.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den schematischen Zeichnungen
hervor.
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Hierbei zeigen: Fig. 1 den vorderen Endbereich eines Kühllastkraftwagens
in Seitenansicht, Fig. 2 den Kühllastkraftwagen der Fig. 1 in Draufsicht und vergröRerter
Darstellung, Fig. 3 einen Ausschnitt der Fig. 1 in Seitenansicht und vergrößerter
Darstellung als Ausführungsvariante und Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 als weitere
Ausführungsvariante.
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Gleiche Teile sind in den einzelnen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Fig. 1 zeigt den vorderen Endbereich eines Rühllastkraftwagens 10.
Hinter dem Fahrerhaus 12 ist mit geringem Abstand der kastenförmige Aufbau 14 vorgesehen,
welcher einen Kühlraum enthält. Oberhalb des Daches 16 des Fahrerhauses ist das
Kälteaggregat 18, welches in Modulbauweise ausgeführt ist, angeordnet. Dieses befindet
sich in der Betriebsstellung unmittelbar oberhalb des Fahrerhaus es und versorgt
den Kühlraum des Aufbaus 14 durch eine Öffnung mit Kühl luft. Diese Betriebsstellung
des Kälteaggregats ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt.
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Das Kälteaggregat 18 ist über eine Führung 20 am Aufbau 14 befestigt.
Diese Führung erlaubt eine Verschiebung des Kälteaggregats ungefähr parallel zu
seiner Betriebsstellung nach oben in die mit vollen Strichen darge-
stellte
Lage. In dieser letztgenannten Lage ist es möglich, das Fahrerhaus 12 um die Kippachse
21 ohne Behinderung durch das Kälteaggregat 18 nach vorn zu kippen, wobei das Fahrerhaus
sich innerhalb des Kippbereichs 22 bewegt, der nach oben durch den gestrichelt dargestellten
Kreisbogen 24 begrenzt ist. Dies ist aus Fig. 1 sehr klar zu erkennen.
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Fig. 2 zeigt den Gegenstand der Fig. 1 in einer Draufsicht und in
größerer Darstellung. Man erkennt den Aufbau 14, das mit geringem Abstand davor
angeordnete Fahrerhaus 12 sowie das oberhalb des Fahrerhauses vorgesehene Kälteaggregat
18. Die Führung 20 weist hier zwei Führungsschienen 26 auf, die wie aus Fig. 2 ersichtlich,
jeweils einen Querschnitt aufweisen, der ungefähr einem 3/4 eines Kreisbogens ähnelt.
Eine solche Führungsschiene 26 ist jeweils zu beiden Seiten des.
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Kälteaggregats 18 am Aufbau 14 derart befestigt, daß der offene Bereich
der Führungsschiene dem Kälteaggregat 18 zugewandt ist. In jeder Führungsschiene
26 ist ein dem lichten Profil der Führungsschiene angepaßter Gleitkörper 28 gelagert.
Diese beiden Gleitkörper 28 bilden zusammen einen Schlitten 30, der in den FUhrungsschienen
26 nach oben verschiebbar ist. Da die Gleitkörper 28 mit dem Kälteaggregat verbunden
sind, ergibt sich somit dessen leichte Verschiebbarkeit nach oben aus dem Kippbereich
22 des Fahrerhauses. Die Verschiebung nach oben wird hierbei durch einen angedeuteten
Druckmittelzylinder 32 bewirkt. Dieser ist unterhalb des Kälteaggregats 18 im Spalt
34 zwischen Aufbau 14 und Fahrerhaus 12 angeordnet.
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Für Reparaturarbeiten, die ein Wegkippen des Fahrerhauses 12 nach
vorn erfordern, wird, wie bereits dargelegt, das Kälteaggregat 18 mittels des Druckmittelzylinders
32 entlang der Führung 20 nach oben aus dem Schwenkbereich
22 des
Fahrerhauses verschoben. Da das verschobene Kälteaggregat 18 in seiner Endstellung
eine Lage einnimmt, die ungefähr parallel ist zur Lage während des Betriebs, lassen
sich in dieser Stellung die betriebsmäßigen Funktionen des Kälteaggregats leicht
überprAfen.
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Diese Überprüfung ist auch dann erleichtert, wenn das Fahrerhaus nicht
nach vorn gekippt, sondern lediglich das Kälteaggregat 18 nach oben verschoben und
von allen Seiten zugänglich ist.
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Fig. 3 zeigt das Kälteaggregat 18 und den angrenzenden Bereich des
K-ühllastkraftwagens in Seitenansicht und in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstellung.
Auch hier erkennt man den Aufbau 14, das Fahrerhaus 12 mit seinem Kippbereich 22
sowie das Kälteaggregat 18 in Modulbauweise. Zur Parallelverschiebung des Kälteaggregats
18 aus seiner gestrichelt dargestellten Betriebsstellung in die mit ausgezogenen
Strichen angedeutete Stellung für das Kippen des Fahrerhauses 12 dienen als Führung
vier Lenker 36. Je ein Paar dieser Lenker 36 ist beidseits des Kälteaggregats 18
angeordnet. Das eine Ende der Lenker 36 ist hierbei jeweils schwenkbar am Kälteaggregat
18, das andere Ende dagegen schwenkbar am Aufbau 14 befestigt. Die Längen der einzelnen
Lenker 36 sind untereinander gleich, der Abstand der Befestigungspunkte am Aufbau
14 ist identisch mit dem Abstand der Befestigungspunkte am Kälteaggregat 18, so
daß eine Parallelverschiebung des Kälteaggregats nach oben möglich ist.
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Hierzu ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, der Druckmittelzylinder 38
vorgesehen. Die wirksame Länge der Lenker 36 und deren Befestigungspunkte sind so
zu wählen, daß sich die gewünschte Verschiebung des Kälteaggregats nach oben ergibt.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante des Gegenstands der Fig. 3.
Während in Fig. 3 die Lenker 36 unmittelbar
am Kälteaggregat 18
bzw. Aufbau 14 befestigt sind, ist in Fig. 4 ein Adapter 40 zwischen Kälteaggregat
18 und Aufbau 14 eingeschaltet, der vier Lenker 42 aufweist.
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Die Lenker sind hierbei, genau wie bei Fig. 3, paarweise zu beiden
Seiten des Kälteaggregats 18 angeordnet. Der Adapter 40 weist einen Grundrahmen
44 auf, der am Aufbau 14 befestigt ist. Das Kälteaggregat 18 ist am Rahmen 46 angeordnet,
der über die Lenker 42 mit dem Grundrahmen 44 parallel verschiebbar verbunden ist.
Der Adapter 40 ermöglicht es, die Montage und die Anpassung des Kälteaggregats an
den Aufbau 14 zu vereinfachen. Zur Aufwärtsbewegung des Kälteaggregats ist auch
hier ein Druckmittelzylinder oder ein Spindelbetrieb vorgesehen, welcher der Übersicht
wegen in Figur 4 jedoch nicht dargestellt ist.
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Die einzelnen Merkmale der Figuren können in Kombination, soweit diese
im Sinne der Erfindung wirkt, erfindungswesentliche Bedeutung haben.