-
Fernbedienbarer Kompressionstubus
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen fernbedienbaren Kompressionstubus
für ein Röntgenuntersuchungsgerät mit einem motorischen Antrieb, mit einem am Bedienpult
des Röntgenuntersuchungsgerätes angeordneten Bedienhebel für die Steuerung des Antriebs,
mit je einer dem Bedienhebel und dem Kompressionstubus zugeordneten Gegendruckfeder
und mit je einem dem Bedienhebel und dem Kompressionstubus zugeordneten Meßwandler
für deren momentane Stellung.
-
Es ist ein fernbedienbarer Kompressionstubus für ein Röntgenuntersuchungsgerät
bekannt, bei dem der Kompressionstubus motorisch an einen Patienten zur Anlage gebracht
wird. Der hierfür am Bedienpult vorgesehene Bedienhebel steuert je nach Betätigungsrichtung
zwei Schalter, von denen der eine den Antriebsmotor in Kompressionsrichtung und
der andere den Antriebsmotor in Dekompressionsrichtung einschaltet. Um Verletzungen
des Patienten durch zu starke Kompression zu vermeiden, ist bei diesem bekannten
Gerät ein Kompressionskraftbegrenzer eingebaut, der die Kompression bei einem werkseitig
voreingestellten maximalen Wert selbsttätig abschaltet. Zu diesem Zweck ist es auch
bekannt, am Bedienpult eine Anzeige für die momentan ausgeübte Kompressionskraft
vorzusehen. Es ist eine Eigenart dieser Konstruktion, daß der Bedienende kein Gefühl
dafür hat, welche Kraft am Patienten ausgeübt wird. Die optisch ablesbare Anzeige
gibt lediglich einen abstrakten Zahlenwert
wieder. Ihre Ablesung
erfordert zudem, daß der Arzt gerade im kritischen Moment der Kompression vom Patienten
wegblicken muß.
-
Durch die deutsche Auslegeschrift 15 41 177 ist ein hydraulisch steuerbarer
Kompressionstubus bekannt.
-
Bei dieser Konstruktion wird auf den Bedienhebel eine Kraft übertragen,
die wenn auch nicht linear proportional wohl aber in einem gewissen Verhältnis zu
der jeweils am Patienten ausgeübten Kompressionskraft steht. Es ist eine Eigenart
dieser Konstruktion, daß sie sowohl in der Herstellung als auch in der Wartung recht
aufwendig ist. Wegen der erheblichen Reibungsverluste der Kolben an den Zylinderwänden
und wegen der nicht linearen UbertxEpSirnEnie stellt sich hier kein verläßliches
Gefühl für die am Patienten ausgeübte Kraft ein. Auch ist diese komplizierte Einrichtung
nur sehr schlecht in ein Röntgenuntersuchungsgerät integrierbar.
-
Es ist auch ein Röntgenuntersuchungsgerät mit einem elektrisch steuerbaren
Kompressionstubus durch die deutsche Patentschrift 11 73 611 bekannt geworden.
-
Der auf einer Grundplatte montierte Kompressionstubus wird bei dieser
Konstruktion durch eine sich an der Grundplatte abstützende Druckfeder gegen den
Patienten gedrückt. Die Grundplatte mitsamt dem daran federnd gelagerten Kompressionstubus
ist motorisch gegen den Patienten verstellbar. Sowohl der Kompressionstubus als
auch der Bedienhebel für die Steuerung des Kompressionstubus-ist mit je einem Potentiometer
gekuppelt, die beide zu einer Meßbrücke zusammengeschaltet sind über die der Stellmotor
für die Grundplatte gesteuert wird. Weil der Bedienhebel für die Steuerung des Kompressionstubus
mit einer Rückstell-
feder versehen ist, ist die am Bedienhebel
spürbare Rückstellkraft proportional zu der am Kompressionstubus wirksame Andruckkraft.
Es ist eine Eigenart dieser Konstruktion, daß sie die Verwendung von teueren Präzisionspotentiometern
erfordert wenn eine Proportionalität zwischen der am Bedienhebel wirksamen Rückstellkraft
und der am Kompressionstubus ausgeübten Kraft über den gesamten Arbeitsbereich erreicht
werden soll. Darüber hinaus ermüdet gerade bei längeren Untersuchungen der den Bedienhebel
führende Arm des Untersuchenden stark, wenn, wie angestrebt wird, die am Bedienhebel
wirksame und die vom Kompressionstubus ausgeübte Kraft annähernd gleich groß ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen fernbedienbaren Kompressionstubus
zu entwickeln, bei dem der untersuchende Arzt die momentan am Patienten wirksame
Kompressionskraft unmittelbar und unverfälscht an seiner Hand spürt, die aber hierzu
mit preiswerten Bauelementen auskommt.
-
Bei einem fernbedienbaren Kompressionstubus der eingangs genannten
Art sind daher erfindungsgemäß digitale Meßwandler verwendet und ist der Antrieb
über eine an die Meßwandler angeschlossene digitale Signalverarbeitungseinrichtung
steuerbar. Hierdurch werden, bei unverminderter Steuergenauikgkeit, nicht nur handelsübliche
und preiswerte Bauelemente für die Steuerung des Kompressionstubusses verwendet.
Sondern es wird dadurch zugleich auch die Voraussetzung für weitere, die Handhabung
erleichternde Maßnahmen geschaffen.
-
Eine Erhöhung der Betriebs zuverlässigkeit läßt sich erreichen, wenn
in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung als Meßwandler eine mit kodierten Schlitzen
versehene
Platte zwischen Lichtquelle und Fotodetektor mindestens einer Lichtschranke schwenkbar
ist. Bei der Verwendung dieser digitalen Bausteine wird jede die Proportionalität
verfälschende Rückwirkung auf das Stellelement vermieden. Darüber hinaus sind solche
Meßwandler preiswert und relativ unempfindlich.
-
Eine Verbilligung der Konstruktion wird erreicht, wenn in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung der Antriebsmotor abgeschaltet ist sobald die seitens
der dem Kompressionstubus zugeordneten Meßwandler an der Signalverarbeitungseinridtung
digital anliegenden Signale gleich groß sind wie die seitens der dem Bedienhebel
zugeordneten Meßwandler digital anliegenden Signale.
-
Dies hat den Vorteil, daß die Steuerung des Antriebsmotors äußerst
exakt über preiswerte logische Bausteine erfolgen kann. Diese brauchen lediglich
die Übereinstimmung der beiden Signale festzustellen.
-
Die Bedienung wird bedeutend erleichtert und auch sicherer, wenn in
zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung eine Speicherung der an der Signalverarbeitungseinrichtung
momentan anliegenden Signale und die Anlage der gespeicherten Signale an ein Soll-Istwert-Vergleichsglied
der Signalverarbeitungseinrichtung auslösbar sind. Hierdurch kann nicht nur der
Bedienhebel bei längeren Untersuchungen ode#r bei vom Bedienenden vorzunehmenden
Verrichtung losgelassen werden, sondern es kann auch die einmal eingestellte Kompressionskraft
exakt ohne Schwankungen über längere Zeit aufrechterhalten werden.
-
Die Bedienung wird vereinfacht, wenn der Bedienhebel für den Kompressionstubus
in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung zur Auslösung einer weiteren
Steuerfunktion
quer zur Kompressionsrichtung verstellbar ist. Dies hat den Vorteil, daß der Bedienende
den Bedienhebel nicht loszulassen braucht, wenn er während der Kompression eine
weitere Funktion - z.B. die Speicherung der Kompressionskraft - auslösen will.
-
Der Untersuchungsablauf läßt sich beschleunigen, wenn in einer weiteren
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zipe die Antriebsgeschwindigkeit
bei Uberschreitung einer vorgegebenen Kompressionskraft über den dem Rompressionstubus
zugeordneten Maßwandler auf eine solche geringerer Geschwindigkeit und umgekehrt
umschaltbar ist. Das hat zur Folge, daß der Kompressionstubus einerseits ohne großen
Zeitverlust mit großer Stellgeschwindigkeit ~ aus seitnertt 3e:reitschafts stellung
außerhalb des Strahlenkegeis tur Anlage am Patienten und wieder von diesem weg verfahren
werden kann und andererseits mit geringer Stellgeschwindigkeit, sehr vorsichtig,
an den Patienten angepreßt werden kann.
-
Die Betriebssicherheit läßt sich bedeutend erhöhen, wenn in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung alle eine Relativbewegung des Patienten zum Kompressionstubus
erzeugenden Stelltriebe des Röntgenuntersuchungsgerätes bei Uberschreitung einer
vorgegebenen Kompressionskraft über den dem Kompressionstubus zugeordneten Meßwandler
blockierbar sind und umgekehrt.
-
Hierdurch wird mit Sicherheit ein versehentliches Verstellen des Patienten
relativ zum Kompressionstubus bei angepreßt anliegendem Kompressionstubus vermieden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann ein akustischer
Signalgeber über den Meßwandler für die Kompressionskraft steuerbar sein. Ein solcher
akustischer
Signalgeber erinnert den Arzt permenant daran, daß der Patient noch komprimiert
ist. Der Arzt wird so ständig gemahnt, die Kompression zum frühest möglichen Zeitpunkt
zu beenden.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schaubildliche
Ansicht des Röntgenuntersuchungsgerätes mit in Arbeitsstellung befindlichem Kompressionstubus,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der dem Bedienhebel für den Kompressionstubus
zugeordneten Steuermittel, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Figur
2 und Fig. 4 eine schematische Darstellung der dem Tragarm für den Kompressionstubus
zugeordneten Stellmittel.
-
Die Figur 1 zeigt in schaubildlicher Darstellung ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit einer Patientenlagerungsplatte 1, einer unterhalb der Patientenlagerungsplatte
angeordneten Bildverstärker-Fernseheinrichtung 2 und einer oberhalb der Patientenlagerungsplatte
an einem Röhrenstativ 3 gehalterten Obertischröntgenröhre 4.
-
An der Röntgenröhre 4 ist eine Primärstrahlenblende 5 angeflanscht.
Am Röhrenstativ 3 ist zwischen der Patientenlagerungsplatte 1 und der Röntgenröhre
4 eine Kompressionseinheit 6 längsverschiebbar gelagert. Diese Kompressionseinheit
6 trägt einen an einem Tragarm 7
gehalterten und mit dem Tragarm
um eine parallel zur Ebene der Patientenlagerungsplatte ausgerichtete Schwenkachse
8 aus einer gestrichelt angedeuteten Bereitschaftsstellung in den Strahlenkegel
9 schwenkbaren Kompressionstubus 10. In der Figur 1 ist der Kompressionstubus 10
in den Strahlenkegel 9 geschwenkt dargestellt. Ferner erkennt man seitlich des Röntgenuntersuchungsgerätes
ein Bedienpult 11 mit einem Bedienhebel 12 für die Steuerung des Kompressionstubus
10.
-
Die Figuren 2 und 3 zeigen in je einer Schnittdarstellung durch die
Deckplatte 13 des Bedienpultes 11 die Lagerung des Bedienhebels 12. Dieser ist auf
einer halbkreisförmigen Bedienhebelscheibe 14 aufgeschraubt, welche um ihre Symmetrieachse
15 kardanisch in einem U-Bügel 16 gelagert ist. Die Bedienhebelscheibe 14 wird durch
eine am U-Bügel 16 befestigte Rückstellfeder 17 in der mit durchgezogenen Strichen
dargestellten stabilen Ruhestellung gehalten. Der U-Bügel ist seinerseit in zwei
an der Deckplatte 13 befestigten Winkelhaltern 18, 19 um eine Kippachse 20 schwenkbar
gelagert. An der Bedienhebelscheibe 14 ist eine nach Art eines Segments geformte
Kodescheibe 21 befestigt.
-
Letztere ist längs ihres Umfangs in vier Spuren nach dem Gray-Kode
geschlitzt. An einem am U-Bügel 16 befestigten Halter 22 ist eine Lichtschrankenanordnung
23 so zur Kodescheibe 21 justiert, daß den vier Spuren des Kodes jeweils eine Lichtquelle
24, 25, 26, 27 und gegenüberliegend je ein Fotodetektor 28, 29, 30, 31 zugeordnet
sind. An den beiden an der Deckplatte 13 des Bedienpults 11 befestigten Winkelhalter
18, 19 ist außerdem je ein Nockenschalter 32, 33 befestigt. Deren beider Rollen
34, 35 liegen an einander gegenüberliegenden Seiten der Kodescheibe 21 an. Sie werden
beim Kippen des Bedienhebels 12 um die-Kippachse 20 von der Kodescheibe 21 verstellt.
-
Die Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung die Aufhängung des
Tragarms 7 für den Kompressionstubus 10 in der Kompressionseinheit 6. Man erkennt
hier, daß der Tragarm zweiteilig ausgebildet ist. Der äußere, den Kompressionstubus
10 tragende Teil 36 des Tragarms ist am inneren in der Kompressionseinheit 6 um
die parallel zur Patientenlagerungsplatte 1 ausgerichtete Schwenkachse 8 drehbar
gelagerten Teil 37 des Tragarms 7 gelenkig gelagert. Das dem Gehäuse 38 der Kompressionseinheit
zugewandte Ende des äußeren Teils 36 des Tragarms stützt sich mit einer Anschlagplatte
39 an einem Winkelelement 40 des inneren Teils 37 des Tragarms ab. Durch eine am
#le1ement aufgehängte Zugfeder 41 wird die Anschlagplatte an das Winkelelement des
inneren Teils des Tragarms angedrückt. Anschlagplatte 39 und Winkelelement 40 sind
so ausgerichtet, daß die Zugfeder 41 die Anpreßkraft des Kompressionstubus an einem
Untersuchungsobjekt aufnehmen muß. An dem die Anschlagplatte tragenden Ende des
äußeren Teils des Tragarms 7 ist ein gabelförmiger Halter 42 mit einer aus je vier
in einer Zeile nebeneinander angeordneten Lichtschranken 43, 44, 45, 46 bestehenden
Lichtschrankenanordnung 47 befestigt. Lichtquelle und Fotodetektor einer jeden Lichtschranke
befinden sich in einem gegenseitigen Abstand von ca. 1 ox In diesen Spalt ragt eine
am inneren Teil 37 des Tragarms 7 befestigte Kodeplatte 48 hinein. Diese ist ebenfalls
nach einem vierspurigen Gray-Kode geschlitzt, so daß eine Kodespur durch je eine
Lichtschranke 43, 44, 45, 46 hindurchschwenkbar ist.
-
Die Figur 4 zeigt auch den motorischen Antrieb 49, über den der innere
und äußere Teil des Tragarms mitsamt dem am äußeren Tragarm befestigten Kompressionstubus
10
aus einer in der Figur 1 gestrichelt dargestellten Bereitschaftsstellung
in eine Arbeitsstellung und wieder zurück geschwenkt werden kann und mit dem der
Kompressionstubu 10 an einem auf der Patientenlagerungsplatte 1 liegenden Untersuchungsobjekt
anpreßbar ist. Der motorische Antrieb 49 beinhaltet einen Elektromotor 50 der eine
Spindel 51 antreibt. Längs der Spindel ist eine Spindelmutter:52 verschiebbar.
-
An letzterer ist eine Mitnehmerstange 53 angelenkt, die mit ihrem
anderen Ende am inneren Teil 37 des Tragarms 7 gelenkig befestigt ist.
-
Im unteren Teil der Figur 2 ist der innere Aufbau, der für die Steuerung
des Kompressionstubus 11 verantwortlichen Meßwertverarbeitungsvorrichtung 54 zu
erkennen. Das kodierte Signal der Lichtschrankenanordnung 23 des Bedienhebels 12
wird an den einen Eingang 55 eines der Differenz stufe 56 vorgeschalteten ersten
Speichers 57 geleitet. Der Inhalt des Speichers 57 liegt ständig am ersten Eingang
58 der Differenzstufe 56 an. Das kodierte Signal der Lichtschrankenanordnung 47
des Tragarms 7 wird über die Leitung 59 an den zweiten Eingang 60 der Differenz
stufe 56 und an die Eingänge 61, 62, 63 der übrigen Speicher 64, 65, 66 geleitet.
Über den ersten Ausgang 67 der Differenzstufe 56 wird je nach Polarität der Differenz
der an den beiden Eingängen 58, 60 der Differenzstufe anliegenden Signale die Drehrichtung
des Elektromotors 50 in hier nicht weiter dargestellter Weise gesteuert.
-
Über den zweiten Ausgang 68 der Differenzstufe 54 ist der Elektromotor
50 von Schnell- auf Langsamfahrt umschaltbar. Dieser zweite Ausgang 68 der Differenzstufe
ist über eine logische Verknüpfung mit dem zweiten Eingang 60 verbunden und trägt
nur ein Signal, wenn an diesem Eingang 60 jenes Signal anliegt, das die Licht-
schrankenanordnung
47 bei der Anlage der Anlageplatte 39 am Winkelelement 40 des Tragarms von der Kodeplatte
48 abfragt.
-
Uber den Ausgang 69 des zweiten Speichers 64 ist der Elektromotor
50 in Kompressionsrichtung abschaltbar.
-
An diesem Ausgang 69 liegt nur dann ein Signal an, wenn das am Eingang
61 anliegende Signal einen größeren Wert hat als ein im Speicher 64 fest vorgegebenes,
gespeichertes Signal. Über den Ausgang 70 des dritten Speichers 65 ist die Stromversorgung
des Elektromotors 50 abschaltbar. Sein Speicherinhalt ist über einen weiteren Eingang
71 von einem auf der Deckplatte 13 des Bedienpultes 11 angebrachten Grenzwertvorgabeschalter
72 eingebbar. An seinem Ausgang 70 liegt nur dann ein Signal an, wenn das am Eingang
62 anliegende Signal größer ist als das jeweils gerade gespeicherte, d.h. über den
Grenzwertvorgabeschalter 72 eingegebene Signal. Über den Ausgang 73 des vierten
Speichers 66 sind alle eine Relativbewegung des Patienten zum Kompressionstubus
10 erzeugenden Stelltriebe des Röntgenuntersuchungsgerätes blockierbar, sobald das
am Eingang 63 anliegende Signal größer ist als ein fest eingeg eichertes Signal.
-
Soll der Kompressionstubus 10 benützt werden, so wird der Bedienhebel
12 in Richtung. des Pfeils 74 (Fig. 2) geschwenkt. Beim Vorschieben des Bedienhebels
12 dreht sich die Bedienhebelscheibe 14 und die an der Bedienhebelscheibe befestigte
Kodescheibe 21 um die Symmetrieachse 15. Daher wird die an der Kodescheibe 21 angreifende
Rückstellfeder 17 gespannt und die Kodescheibe durch den Spalt der am U-Bügel 16
gehalterten Lichtschrankenanordnung 23 hindurchgedreht. Somit liegt je nach Schwenkweite
des Bedienhebels 12 ein bestimmtes
kodiertes Signal am Eingang
55 des Speichers 57 und am Eingang 58 der ersten Differenzstufe 56 der Signalverarbeitungseinrichtung
54 an. Dieses Signal wird in der Differenz stufe mit dem an deren anderen Eingang
60 seitens der dem Kompressionstubus zugeordneten Lichtschrankenanordnung 47 anliegenden
Signals verglichen.
-
Entsprechend dem Vorzeichen des Differenzwertes wird der Elektromotor
50 in einen Drehsinn eingeschaltet, mit dem er den Kompressionstubus 10 aus seiner
Bereitschaftsstellung (in Figur 1 gestrichelt dargestellt) in seine Anlageposition
am Patienten schwenkt.
-
Dabei wird die Spindel 51 so gedreht, daß die Spindelmutter 52 in
der Darstellung der Figur 4 nach unten verschoben wird und der innere Teil 37 des
Tragarms 7 mitsamt dem äußeren Teil 36 über die Mitnehmerstange 53 im Uhrzeigersinn
mitgenommen wird.
-
Das von der Lichtschrankenanordnung 47 des Kompressionstubus 10 bei
der Anlage der Anschlagplatte 39 am Winkelelement 40 des inneren Teils des Tragarms
abgegriffene Signal hatte zuvor über den zweiten Ausgang 68 der Differenz stufe
56 eine Umschaltung des Elektromotors 50 von Langsamfahrt in Schnellfahrt ausgelöst.
Sobald der Kompressionstubus 10 beim Erreichen seiner Arbeitsstellung am Patienten
zur Anlage kommt wird der zunehmende Anlagedruck des Kompressionstubus 10 am Patienten,
der den äußeren, den Kompressionstubus tragenden Teil 36 des Tragarms 7 relativ
zum inneren Teil des Tragarms entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen trachtet, von
der Zugfeder 41 aufgenommen. Diese beginnt sich zu dehnen, sobald die Zugkraft ihre
Vorspannung übersteigt. Dabei entfernt sich die Anschlagplatte 39 vom Winkelelement
40 und verschiebt sich die Lichtschrankenanordnung 47 gegenüber der Kodeplatte 48.
Sobald nun nicht mehr das äußerste. Signal der Kode-
platte 48
von der Lichtschrankenanordnung 47 abgetastet wird, wird der Elektromotor 50 über
den zweiten Ausgang 68 der Differenz stufe 56 auf Langsamfahrt umgeschaltet. Er
bleibt aber solange eingeschaltet, bis die Signale an den beiden Eingängen 58, 60
der Differenzstufe 56 übereinstimmen. Sobald diese Ubereinstimmung erreicht ist,
wird der Elektromotor über den ersten Ausgang 67 der Differenzstufe 56 abgeschaltet.
Bei entsprechender Auslegung der Zugfeder 41 am Kompressionstubus und der Gegendruckfeder
17 am Bedienhebel 12 unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Hebelarmlängen
ist am Bedienhebel eine Kraft zu spüren, die proportional oder gleich ist jener
Kraft, die vom Kompressionstubus am Patienten ausgeübt wird.
-
Wird der Bedienhebel 12 entgegen der Kraft der an der Bedienhebelscheibe
14 angreifenden Gegendruckfeder 17 7 noch weiter in Kompressionsrichtung verschoben,
so verändert sich das an der Lichtschrankenanordnung 23 des Bedienhebels abgegriffene
Signal erneut und wird der Elektromotor 50 infolge der Ungleichheit der an beiden
Eingängen 58, 60 der Differenzstufe 56 anliegenden Signale solange in Langsamfahrt
eingeschaltet, bis die Signale an der Lichtschrsnkenanordnung des Kompressionstubus
mit jener des Bedienhebels wieder übereinstimmen. Die Gegendruckfeder 17 an der
Kodescheibe 21 und die Zugfeder 39 am inneren Teil 35 des Tragarms werden dabei
um proportionale Wegstrecken gedehnt. Wird der Bedienhebel entgegen der Kompressionsrichtung,
d.h. entgegen der Richtung des Pfeils 74 in der Figur 2 zurückgezogen, so verringert
sich die am Bedienhebel 12 spürbare Kraft der Gegendruckfeder 17.
-
In diesem Fall wird der Elektromotor 50 für den Kompressionstubus
wegen des umgekehrten Vorzeichens der Differenz der an den beiden Eingängen 58,
60 der
Differenz stufe 56 anliegenden kodierten Signale in umgekehrtem
Drehsinn eingeschaltet, so daß er den inneren Teil 37 des Tragarms 7 langsam hochschwenkt,
bis die Signale an den Lichtschrankenanordnungen des Kompressionstubus mit jenen
des Bedienhebels übereinstimmen. Das heißt, bis die Zugfeder 41 infolge nachlassenden
Kompressionsdrucks den äußeren Tragarm 36 mit der Anschlagplatte 39 und der Lichtschrankenanordnung
47 soweit im Uhrzeigersinn geschwenkt hat, daß die Lichtschrankenanordnung 47 an
der Kodeplatte 46 die gleichen Signale abgreift, die seitens des Bedienhebels am
anderen Eingang 58 der Differenzstufe anliegen.
-
Beim Loslassen des Bedienhebels 12 wird er von der Gegendruckfeder
17 in die in der Figur 2 ausgezogenen dargestellte Ruhestellung zurückgeschwenkt.
Die Kodierung dieser Ruhestellung entspricht der Kodierung die von der Lichtschrankenanordnung
47 an der Kodeplatte 48 abgegriffen wird, wenn die Anschlagplatte 39 am Winkelelement
40 des inneren Teils 37 des Tragarms 7 des Kompressionstubus anliegt. Das hat zur
Folge, daß der Elektromotor 50 den inneren Teil des Tragarms solange in der Darstellung
der Figur 4 entgegen dem Uhrzeigersinn hochschwenkt, bis die Anschlagplatte 39 am
Winkelelement 40 anliegt. Dies ist der Fall, sobald der Kompressionstubus 10 nur
noch mit dem minimalen Auflagedruck am Patienten anliegt, der an der Zugfeder 41
eine Kraft erzeugt, die deren Vorspannung bei der Anlage der Anschlagplatte 39 am
Winkelelement 40 entspricht.
-
Soll der Kompressionstubus ganz in seine in der Figur 1 gestrichelt
angedeutete Bereitschaftsstellung zurückgefahren werden, o muß der Bedienhebel 12
entgegen der Pfeilrichtung in der Figur 2 bis zum Endanschlag verschoben werden.
Das dann von der Lichtschrankenanordnung 23 an der Kodescheibe 21 des Bedienhebels
12 abgelesene kodierte
Signal kommt in der am Tragarm 7 befestigten
Kodeplatte 48 nicht vor. Das führt dazu, daß der Elektromotor 48 in Dekompressionsrichtung
weiterläuft und den Tragarm 7 in der Darstellung der Figur 1 solange entgegen dem
Uhrzeigersinn weiterschwenkt, bis entweder der Bedienhebel 12 losgelassen wird oder
aber der Tragarm 7 bei Erreichen der Bereitschaftsstellung den Elektromotor 50 über
einen Endschalter 75 (Fig. 1) abschaltet. Dieses Zurückschwenken des Tragarms 7
mit dem Kompressionstubus 11 erfolgt von dem Augenblick an, in Schnellfahrt, in
dem die Anschlagplatte am Winkelelement anliegt und die Lichtschrankenanordnung
47 das äußerste Signal der Kodeplatte 48 abgreift. Dieses Signal veranlaßt über
eine logische Verknüpfung zwischen dem Eingang 60 und dem zweiten Ausgang 68 der
Differenzstufe 56 die Umschaltung der Drehzahl von Langsam- auf Schnellfahrt.
-
Wird der Bedienhebel 12 während der Kompression des Patienten quer
zur Kompressionsrichtung bzw. Pfeilrichtung geschwenkt, so kippt die Bedienhebelscheibe
14 mitsamt ihrer Symmetrieachse 15 und dem u-Bügel 16 um die Kippachse 20 an den
Winkelhaltern 18, 19. Dadurch wird je nach Kipprichtung der eine oder andere mit
der Kodescheibe 21 in Eingriff befindliche und an einem Winkelhalter 18, 19 befestigte
Nockenschalter 32, 33 betätigt. Hierdurch wird über den Eingang 76 des Speichers
57 dessen anderer Eingang 55 selbsthaltend gesperrt, so daß der gegenwärtige Speicherinhalt
weiterhin am Eingang 58 der Differenzstufe 56 anliegt.
-
Dies hat zur Folge, daß die zuletzt eingegebene Kompressionskraft
auch beim Loslassen des Bedienhebels aufrechterhalten wird. Erst das beim Zurückziehen
des Bedienhebels 12 entgegen der Pfeilrichtung bis zum Anschlag von der Lichtschrankenanordnung
23 abgegriffene äußerste Signal löscht die selbsthaltende Sperrung
des
Speichers 57. Die durch den Kippvorgang ausgelöste Speicherung der Kompressionskraft
hält diese nicht nur während längerer Untersuchungsphasen exakt konstant, sie entlastet
auch den untersuchenden Arzt und gibt ihm auch die Möglichkeit mit beiden Händen
andere Verrichtungen vorzunehmen.
-
Sobald während der Kompression seitens der Lichtschrankenanordnung
47 des Tragarms 8 ein Signal von der Kodeplatte 48 abgegriffen wird, das größer
ist als ein im Speicher 64 fest vorprogrammiertes Signal, wird der Elektromotor
50 über den Ausgang 69 des Speichers 64 abgeschaltet. Das hat den Vorteil, daß die
maximal zulässige Kompressionskraft über en Speicher 64 begrenzt werden kann. Da
diese Kompressionskraft bei gebrechlichen Patienten unangemessen hoch sein kann,
besteht über den Grenzwertvorgabeschalter 72 die Möglichkeit in den Speicher 65
ein anderes kodiertes Signal einzugeben, das unter dem fest eingespeicherten Signal
des Speichers 64 liegt. Über den Ausgang 70 des Speichers 65 läßt sich so der Elektromotor
50 in Kompressionsrichtung abschalten, sobald am Kompressionstubus 10 der über den
Grenzwertvorgabeschalter 72 vom Bedienenden nach eigenem Ermessen vorgegebene maximale
Kompressionsdurck erreicht ist. Schließlich kann dem Speicher 66 ein kodiertes Signal.
fest vorgegeben sein und können über dessen Speicherausgang 73 alle eine Relativbewegung
des Patienten zum Kompressionstubus 10 veranlassenden Stelltriebe des Röntgenuntersuchungsgerätes,
wie beispielsweise die Längs- oder Querverschiebung der Patientenlagerungsplatte,
die Verstellung des Röhrenstativs, die Drehung des Patienten um seine Längsachse
und ähnliche Verstellbewegungen blockiert werden, sobald das seitens der Lichtschrankenanordnung
47 an der Kodeplatte 48 abge-
griffene Signal größer ist als das
in dem Speicher 66 gespeicherte Signal. Hierdurch ist der Patient während der Kompression
vor Relativbewegungen gegenüber dem Kompressionstubus geschützt.
-
Es ist auch möglich, den Kompressionstubus über den Elektromotor unverschwenkt
längs der Stativsäule zu verschieben.
-
In diesem Fall würde der Elektromotor nur die gesamte Kompressionseinheit
mitsamt dem Tubus längs der Stativsäule zu verschieben brauchen. Die Ruhestellung
des Tubus würde sich unmittelbar unter der Primärstrahlenblende befinden. Auch ließe
sich die Meßwertverarbeitungseinrichtung 54 durch entsprechende Programmierung eines
Mikroprozessors realisieren.
-
4 Figuren 14 Patentansprüche