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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sägen von Stark-und
Schwachholzstämmen in einer Sägeanlage, wobei die Stämme nach vorheriger Prüfung
ein einstellbares Sägegerüst, vorzugsweise ein Bandsägegerüst, durchlaufen und zu
Brettern, Bohlen oder Kantholz aufgesägt werden.
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Für das Sägen von Stämmen ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Stämme
zunächst an zwei Seiten geplant und dann durch das Sägegerüst hindurchgeführt werden.
Hierbei ist es nachteilig, daß bei dem Planen auch als Schnittholz verwertbare Teile
des Stammes zerspant werden. Dies, obwohl die Länge des zu sägenden Stammteils,
urn die zu zerspanenden Seitenteile nicht zu groß werden zu lassen, auf 6 bis 8
m beschränkt ist. Es ist weiterhin bekannt, z.B. aus der DE-OS 1 503 923, die zu
sägenden Stämme in hängend arbeitenden Transportvorrichtungen durch Sägegerüste
zu transportieren. Nachteilig ist hierbei, daß diese Transportvorrichtungen sehr
kostenaufwendig sind und darüberhinaus nur vorsortierte und ebenfalls rel. kurze
Stämme durch die Sägegerüste transportieren können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Sägen von Stark- und Schwachholzstämmen anzugeben, die bei beliebiger Stannlänge
sowohl das vorhergehende spanende Bearbeiten der Seiten des zu sägenden Stammes
vermeiden als auch einen kostenaufwendigen hängenden Transport. Darüberhinau, soll
eine Universaleinrichtung angegeben werden, die ein Sägen sowohl von Starkals auch
Schwachholzstämmen mit geringen Investitionskosten ermöglicht und so besonders für
kleine und mittlere Sägewerke geei,net ist.
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Die Aufgabe wird dadurch elöst, daß die Stämme utlUearbeitet, unct
nicht vorsortiert durch (iat, Sägegerüst geführt werden. Auf diese Art und Weise
können die Stämme optimal ausgenutzt und das in ihnen streckende Nutzholz soweit
wie möglich gewonnen werden. Ein großes Holzlager mit auf Einheitslängen gebrachten
und sortierten Stämmen wird vorteilhaft vermieden.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stämme längsgespannt
und liegend durch das Sägegerüst geführt werden bei Starknolz insbesondere reversierend.
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Durch eine Längsspannung in Verbindung mit einer liegenden .Anordnung
ist es möglich, sehr lange Stämme zu verarbeiten.
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Das bisher übliche Zerspanen der Seitenteile eines Stammes wird vernieden
und durch Reversieren ein einfaches vollständiges Aussagen der verarbeiteten Stämme
ermöglicht.
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Die liegende Anordnung ist dabei insbesondere deshalb vorteilhaft,
weil die Stämme auch bei großer Länge nicht durchhängen und einfach auch quer gespannt
werden können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stämme
vor dem Durchlaufen des Säi3egerüsts vermessen und zur optimalen Holzausnutzung
ausgerichtet werden. Durch das Ausrichten vor dem Durchlaufen des Sägegerüsts ist
es möglich, die Stämme derart zu legen, daß soviel verwertbares Holz wie möglich
gewonnen wird. Insbesondere ist es möglich, die Stämme so zu legen, daß eine Stammkrümmung
vertikal verläuft. So ergibt sich ein besonders großes Ausbringen an nutzbarem Holz.
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Es ist dabei weiterhin vorgesehen, daß die Stämme oder Bohlen auf
eine höhenverstellbaren Wagen durch das Sägegerüst geführt werden. So ergibt sich
vorteilhaft, daß der nachfolgende Stamm bereits in die Sägevorrichtung einlaufen
kann, während der Wagen rücklaufend abgesenkt den neu eingelaufenen Stamm unterführt
und in der Ausgangsstellung angekommen anhebt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß Starkholz
auf einen Wagen aufliegend und Schwachholz durch eine Vorrichtung vorgeschoben durch
das Sägegerüst geführt wird. So wird besonders vorteilhaft erreicht, daß Starkholz
und Schwachholz Je nach Gewicht und dem erforderlichen Kraftaufwand sowie mit der
optimalen Geschwindigkeit durch das Sägegerüst geführt werden können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Vermessen
und Ausrichten des Stammes mit Hilfe eines Prozeßrechners erfolgt. So ist mit Hilfe
von zur Verfügung stehender Technik, die nicht Gegenstand der Erfindung ist, eine
Optimierung bei der Arbeit des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich. Von dem Prozeßrechner
wird dabei sowohl das Ausrichten der Stämme vorgenoYnnen, als auch das Sägeprogramm
gewählt. Weiterhin wird die Wahl der Spannart vorgenommen und die Vorschubart, sei
es durch den Wagen, sei es durch die Kette, bestimmt. So ergibt sich ein insgesamt
optimales Aufsägen eines langen Stammes.
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Zur Durchführung der Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei
der ein Sägegerüst, dem die zu sägenden Stämme mechanisch zugeführt werden, einen
verfahrbar ausgebildeten Block- und Vorschubwagen aufweist, der als vorzugsweise
hohes Kastenprofil ausgebildet ist. So ist eine sichere Lagerung auch schwerer,
langer Stämme möglich, wobei die aufgesägte Restbohle sehr dünn sein kann.
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In weitererAusgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Block-
und Vorschubwagen an seiner Unterseite eine Aussteifung aufweist, die vorzugsweise
als nach unten weisendes V ausgebildet ist. Hierdurch wird die Stabilität des sehr
schlank ausgebildeten Block- und Vorschubwagens, der für kleine Anlagen nicht breiter
als 40 - 50 mm zu sein braucht, verbessert. Weiterhin wird ein geschützter Raum
zur Aufnahme der Laufräder und der Laufradschiene des hloct- und Vorachubwagens
geschaflen.
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In AusUestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß der Block-
und Vorschubwagen eine Spannkette aufweist, wobei die Spannkette aucn als Transportkette
für Schwachholzstämme ausgebildet ist. So ist es vorteilhaft möglich, mit dem Block-
und Vorschubwagen nicht nur Starkholzstärme, sondern auch Schwachholzstämme wirtschaftlich
zu sägen. Die Schwachholzstämme müssen nicht aussortiert und einer gesonderten Sägeanlage
zugeführt werden.
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Der Block- und Vorschubwagen ist auf einer vorzugsweise heb- und senkbaren
Laufschiene angeordnet, so daß vorteilhaft eine optimale Einstellung des zu sägenden
Stammes auf die Mitte des Sägegerüsts möglich ist. Weiterhin ist es möglich, den
neuen Stamm einlaufen zu lassen, während der Wagen zurückläuft und den neuen Stamm
dann durch das Anheben des Wagens auf den Wagen zu übernehmen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß der Block-
und Vorschubwagen an seiner Hinterkante ein Spannschwert auSweist, das vorzugsweise
als Spannhaken ausgebildet ist. So ist eine sichere Spannung der Starkholzstärw,e
gewährleistet, da die hakenförmige Ausbildung des Spannschwertes in Verbindung mit
einer Reversier-Spannbewegung der Spannkette für eine horizontale und vertikale
Spannung der Starkholzstämme sorgen kann.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Führungsgerüst
für den Block- und Vorschubwagen profilierte llalzen zum Ausrichten der Stämme aufweist.
So ist vorteilhaft die erfindungsgemäße Einstellung der Stämme zur optimalen Nutzholzgewinnung
möglich. Die Endlage der Stämme wird dabei erfindungsgemäß von dem verwendeten Prozeßrechner
eingestellt, der über Sensoren, z.B. über Lichtschranken, die Lage des eingeführten
Stammes erfaßt und eine Stammlage veranlaßt, die zu einer optimalen Ausnutzung des
Holzvolumens führt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Führungsgerüst
für den Block- und Vorschubwagen seitliche Führungsrollen für den Block- und Vorschubwagen
aufweist. So ist es möglich, daß der Block- und Vorschubwagen trotz seiner schlanken
Gestaltung eine exakte Seitenführung besitzt und gute Restprofile erzeugt.
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Seitliche Führungsrollen sind weiterhin im Bereich des Sägegerüsts
angeordnet, so daß eine gute Führung des Block-und Vorschubwagens auch im Bereich
des Sägergerüsts gewährleistet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Bloc-
und Vorschubwagen und seine einzelnen Teile ebenso wie das Sägegerüst eine automatische
Steuervorrichtung aufweisen, die vorzugsweise als Prozeßrechner ausgebildet ist.
So ist es möglich, die Erfindung sowohl bezüglich der Verfahrensweise als auch bezüglich
der Funktion der Vorrichtung optimiert zu betreiben und in bisher unerreichter Weise
Stark- und Schwachholzstämme auf einer Vorrichtung zu Brettern, Bohlen oder lvantholz
bei bisher unerreicht guter Ausnutzung des Nutzholzvolumens zu verarbeiten.
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Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsforr.l
gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung
entnehmbar sind.
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Die Zeichnungen zeigen im einzelnen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Sägeanlage mit Zu- und Abführvorrichtungen in Aussicht Fig. 2 ein Sägegerüst
mit dem erfindungsgemäßen Block- und Vorschubwagen, im Schnitt, sowie Fig. 3 einen
Block- und Vorschubwagen in Seitenansicht.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 das SägegerUst, das gemäß dem Hauptvorschlag
der Erfindung als Bandsägegerüst dargestellt ist, jedoch ebenso ein Gattergerüst
oder ein anders gestaltetes Gerüst sein kann. Die Bandsägen la und 1b sind nebeneinander
angeordnet und gegeneinander verstellbar, so daß die gewünschten Balken- und Brettabmessungen
einstellbar sind. Die zu zersägenden Stämme gelangen über die Einlaufbahn 3 auf
die Vorschubbahn 2, die als Bloc- und Vorschubwagen ausgebildet ist, wobei der Block-
und Vorschubwagen durch die Rollen 4 gehalten und geführt wird. Durch den Block-
und Vorschubwagen werden die erfindungsgemäß verarbeitbaren Stark- und Schwachholzstärnrne,
durch den Prozeßrechner gesteuert, durch das Sägegerüst 1 hindurchgefahren oder
hindurchgeschoben und die aufgesägten Teile gelangen auf die Fördervorrichtung 7,
6 mit den Rollenbahnen 6 für die Seitenbretter.
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Die Fig. 2 zeigt insbesondere den Block- und Vorschubwagen 13, auf
dem der Stamm 10 ruht bzw. falls es s-ich um einen Schwachholzstamm handelt, vorgeschoben
wird. Mit 12a und 12b sind die Bandsägeblätter bezeichnet, die entsprechend der
angedeuteten Verstellmöglichkeit der Bandsägescheiben lla und 11b eingestellt werden
können. Der Block- und Vorschubwagen 13 weist an seinem unteren Ende eine V-förmige
Aussteifung 14 mit Verstärkungsecken 18 auf. So ergibt sich eine im Zusammenwirken
mit den Führungsrollen 4, 20 unerwartet große Stabilität des Block- und Vorschubwagens
13. Dabei ist besonders vorteilhaft, daß in der V-förrnigen Austeifung 14 die Laufräder
16 angeordnet werden können, ohne daß die Mindestsägebreite beeinträchtigt wird.
Die Laufräder 14 laufen auf einer Schiene 1S, die über die Schwenkbügel 17 höhenverstellbar
ist. Das Sägegerüst 1 ist über die Fundamentschienen 19 fest verlagert. Unter dem
Sägegerüst 1 befindet sich noch eine Fördervorrichtung, die zur Abforderung der
Sägespäne etc. dient. Bei Bedarf weist der Bandsägenständer noch nicht näher gezeigte
Führungselemente für dünne Bohlen auf.
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In Fig. 3 bezeichnet BO den Stamm. Der Starnm 30 wird durch die Förder-
bzw. Spannkette 31 über den Spannblock gespannt. Am Ende des Block- und Vorschubwagens
ist dafür ein Spannschwert 33 angeordnet, das vorzugsweise als Spannhaken ausgebildet
ist. Der Stamm 30 wird durch ein einfaches Zurückführen der Spannkette 31 zwischen
Spannblock 32 und den Spannschwert 33 gespannt. In dem Block- und Vorschubwagen
ist die Spann- bzw. Vorschubkette 31 auf den Rollen 34 und 35 als Umlenkrollen und
37 und 36 bzw. 38 als Spann- und Antriebsrollen gelagert. So ist eine einwandfreie
Funktion der Spann- bzw. Antriebskette für die Spannung und den Vorschub von Stark-
und Schwachholz gewährleistet. Der Block- und Vorschubwagen läuft auf den Rädern
39, die auf der heb- und senkbaren Schiene 45 geführt sind.
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Die heb- und senkbare Schiene 45 ist über die Glieder 43, die den
Gliedern 17 in Fig. 2 entsprechen, heb- und senlcbar. Das Heben und Senken bewirkt
die Antriebsvorrichtung 42, die sowohl hydraulisch, pneumatisch als auch mechanisch
ausgebildet sein kann. Unter der erfindungsgemäßen Blockwagen- und Vorschubeinheit
befindet sich die Fundamentschiene 46.
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Die erfindungsgemäße Säeeanlage ist insbesondere für das Sägen von
sowohl Stark- als auch Schwachholz geplant. Ohne den Rahnen der Erfindung zu verlassen,
können jedoch auch nur Stark- bzw. nur Schwachholzstämme verarbeitet werden, wenn
die Produktionskapazität des Sägewerks derart groß ist, daß zwei der erfindungsgemäßen
Sägegerüste mit ihren vorteilhaften und neuen Zuführeinrichtungen eingesetzt werden
können.
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