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Reet-Dacheindeckungselement
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Die Erfindung betrifft ein Reet-Dacheindeckungselement, bestehend
aus einer im Grundriß parallelogrammförmigen Kunststoffträgerplatte, insbesondere
einer Platte mit einem spitzen Winkel von 450, an deren Außenseite Kunststoffröhrchen
mit ihren firstseitigen Enden befestigt sind, wobei die Kunststoffröhrchen parallel
zueinander und spitzwinklig zur Ebene der Trägerschicht verlaufen, einander schuppenartig
überdecken und mit ihren traufseitigen Enden über das Dacheindeckungselement zum
Uberlappen des Nachbarelementes vorstehen. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Dacheindeckungselementes.
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Durch die DE-PS 20 53 642 ist bekannt, Kunststoffröhrchen unter einem
spitzen Winkel zu einer Trägerplatte anzuordnen und sie auf dieser durch thermische
Schweißung zu befestigen. Die Kunststoffröhrchen sind auf der im Grundriß rechteckigen
Trägerplatte in parallelen Reihen nebeneinander angeordnet, wobei durch Anordnung
der Röhrchen auf Lücke von Röhrchen reihe zu Röhrchenreihe insgesamt ein dichtes
Gefüge entstehen soll. Eine dichte Anordnung wie bei einem natürlichen Reetdach
wird
durch diese Maßnahme aber nicht erreicht. Dies wird besonders
deutlich, wenn man die Dacheindeckungsplatten um Ecken oder Rundungen des Daches
führt, wobei sich unschöne Lücken in der Röhrchenbedeckung zeigen.
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Die Verschweißung der Kunststoffröhrchen mit ihren flachgedrückten
Enden auf der Trägerplatte macht es ferner erforderlich, daß relativ starkwandige
Röhrchen verwendet werden müssen. Dadurch bekommt die Platte einmal ein ziemliches
Gewicht, zum anderen erhöht sich die Biegesteifigkeit der Platte, was sich beim
Verlegen um Rundungen nachteilig auswirkt.
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Nachteilig ist ferner, daß die bekannten Dacheindeckungsplatten zwar
an ihrer firstseitigen Kante von den nächsthöheren Platten überlappt werden, die
Seitenkanten benachbarter Platten aber nur auf Stoß aneinander gesetzt sind, so
daß Schmutz und Feuchtigkeit in die Stoßfugen eindringen können.
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Durch die DE-PS 20 65 184 ist bekannt, die Dacheindeckungsplatten
parallelogrammförmig auszubilden, vorzugsweise mit einem spitzen Winkel von 450.
Die an den Seitenrändern überstehenden Röhrchenenden verdecken dann die Stoßfugen
zwischen den Platten. Sie sollen
auch verhindern, daß Schmutz und
Feuchtigkeit in die Stoßfugen eindringt Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein
Dacheindeckungselement zu schaffen, daß die Nachteile des Standes der Technik vermeidet,
und durch das eine dichte, lückenlose künstliche Reetdacheindeckung erzielt werden
kann Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß bei dem Dacheindeckungselement
die Sunststoffträgerplatte zu zwei benachbarten Plattenkanten parallele Überlappungsbereiche
aufweist, und auf der Trägerplatte gleichlange1 dünnwandige Kunststoffröhrchen in
dichter Packung angeordnet sind.
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Durch diese Ausgestaltung wird ein dichter, gleichmaßig abgestufter
Röhrchenbelag auf den Dacheindeckungselementen erreicht. Aufgrund des dichten Röhrchenbelages
lassen sich auch beim Biegen des Dacheindeckungselementes keine Lücken erkennen.
So können Rundungen, z. B.
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an Walmdächern, überdeckt werden, ohne daß das Erscheinungsbild der
Dacheindeckung durch Bücken beeinträchtigt wird. Durch die bessere Biegsamkeit wird
das Verlegen der Dacheindeckungselemente erleichtert. Die erfindungsgemäßen Dacheindeckungselemente
besitzen trotz größerer
Röhrchendichte im Vergleich zu den bekannten
Dacheindeckungselementen ein geringeres Gewicht, da zur Befestigung der Röhrchen
auf den Trägerplatten diese nur dünne Wandstärken aufzuweisen brauchen. Wie hieraus
ersichtlich ist, wird zur Herstellung der Dacheindeckungselemente weniger Kunststoff
benötigt. Die erfindungsgemäßen Dacheindeckungselemente stellen also auch vom Preis
her eine gelungene Lösung dar.
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Bei dem Dacheindeckungselement weist die Kunststoffträgerplatte neben
dem Bereich mit der Röhrchenbedeckung zu zwei benachbarten Plattenkanten parallele
Uberlappungsbereiche auf. Bei der Dacheindeckung werden die Dacheindeckungselemente
so angeordnet, daß ein benachbartes Dacheindeckungselement den seitlichen, und das
nächsthöhere Dacheindeckungselement den firstseitigen überlappungsbereich bedeckt.
Durch diese Anordnung entstehen keine Stoßfugen zwischen den Platten, und es ist
gewährleistet, daß Regenwasser sicher nach unten zur'Traufe abgeführt wird.
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Als weitere Ausbildung des Dacheindeckungselementes ist vorgesehen,
die Trägerplatte rechteckig auszubilden und unterhalb der Platte in einem Seitenkantenbereich
eine Steckleiste anzuordnen. Über diese Steckleiste
können benachbarte
Platten miteinander verbunden werden.
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Hierzu ist natürlich erforderlich, daß die der Steckleiste gegenüberliegende
Seitenkante des Dacheindeckungselementes einen Überlappungsbereich aufweist. Durch
die seitliche Befestigung über die Steckleiste wird erreicht, daß die Dacheindeckungselemente
keine unbefestigten Ecken mehr aufweisen, die bei starkem Wind gute Angriffspunkte
darstellen und zum Losreißen der Dacheindeckungselemente führen können.
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Auf der Trägerplatte sind die etwa gleichlangen Kunststoffröhrchen
vorzugsweise unter einem Winkel von 20 -250 angeordnet. Durch die nahezu liegende
Anordnung der Röhrchen erhält man eine gleichmäßige, fein abgestufte Bedeckung.
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Die Befestigung der Kunststoffröhrchen auf der Trägerplatte kann einmal
durch Spritzgießen erfolgen. Kunststoffröhrchen und Trägerplatte fallen dann bei
der Herstellung als einstückiges Teil an.
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Vorteilhaft kann die Befestigung der Kunststoffröhrchen auf der Trägerplatte
aber auch durch thermisches Schweißen erfolgen. Hierzu werden etwa gleichlange Kunststoffröhrchen
senkrecht in einem Magazin zusammengefaßt und
an einem Ende thermisch
erhitzt, wobei eine schräg zur Röhrchenlängsachse verlaufende Schmelzfläche gebildet
wird, die stumpf auf die vorbereitete Trägerplatte aufgeschweißt wird.
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Den vorgegebenen Einstellwinkel der Röhrchen zur Trägerplatte kann
man dadurch erreichen, daß man die Röhrchen in einem Magazin mit scharnierbaren
Seitenwänden auf diesen Winkel abkippt oder die Röhrchen im Magazin gleich schräg
anordnet.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die zur Herstellung der
Dacheindeckungsplatten erforderlichen Verfahrensschritte im Vergleich zu den bekannten
Verfahren reduziert. Dadurch ist eine leistungsfähige, wirtschaftliche Fertigung
der erfindungsgemäßen Dacheindeckungselemente möglich.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 a eine Aufsicht einer ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Dacheindeckungselementes,
Figur 1 b und Figur
1 c einen Querschnitt bzw. einen Längsschnitt durch das Dacheindeckungselement der
Figur 1 a, Figur 2 a eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Dacheindeckungselementes,
Figur 2 b und Figur 2 c einen Querschnitt bzw. einen Längsschnitt des Dacheindeckungselementes
der Figur 2 a.
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Das erfindungsgemäße Dacheindeckungselement besteht aus einer Kunststoffträgerplatte
1, auf der Kunststoffröhrchen 2 in dichter Packung unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise
einem Winkel von 20 - 250 befestigt sind.
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Die etwa gleichlangen, dünnwandigen Kunststoffröhrchen 2 sind auf
der Kunststoffträgerplatte 1 senkrecht zum first - bzw. traufseitigen Rand der Platte
ausgerichtet.
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Das Dacheindeckungselement weist ferner einen seitlichen Überlappungsbereich
3 und einen firstseitigen Uberlappungsbereich 4 auf, die parallel zu den Plattenkanten
verlaufen und frei von Kunststoffröhrchen sind.
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Bei dem in der Figur 1 a gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt das
Dacheindeckungselement eine im Grundriß
parallelogrammförmige Trägerplatte
1. Die ausgerichteten Kunststoffröhrchen 2 stehen teilweise mit ihren traufseitigen
Enden über die Grundkante bzw. die dem über lappungsbereich 3 gegenüberliegende
Kante der Trägerplatte vor.
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Beim Verlegen erfolgt die seitliche Anordnung der Dacheindeckungselemente
gemäß Figur 1 b so, daß die Dacheindeckungselemente gegenseitig ihre Uberlappungsbereiche
3 bedecken. Bei der Ausrichtung der übereinander angeordneten Dacheindeckungselemente
werden, wie Figur 1 c zeigt, die Überlappungsbereiche 4 gegenseitig bedeckt.
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Die Lage der Nachbardacheindeckungselemente nach dem Verlegen ist
in den Figuren 1 b und 1 c gestrichelt angedeutet.
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Bei dem in der Figur 2 a gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt das
Dacheindeckungselement eine im Grundriß rechteckförmige Trägerplatte 1. Die Kunststoffröhrchen
2 auf dieser Platte stehen teilweise mit ihren traufseitigen Enden über die Grundkante
der Platte vor.
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Unterhalb der Trägerplatte 1 ist auf der dem Überlappungsbereich 3
gegenüberliegenden Seite eine Steckleiste 5 parallel und im Abstand zur Seitenkante
angeordnet. Beim Verlegen der Dacheindeckungselemente greift
ein
benachbartes Dacheindeckungselement, wie in Figur 2 b gezeigt, mit dem Überlappungsbereich
3 in die Steckleiste 5 ein, wodurch die Röhrchenabdeckung der Platten zur gegenseitigen
Anlage gebracht werden.
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Die Steckverbindung kann not durch einen angeformten Wulst (nicht
gezeigt) auf der. Innenseite der Steckleiste 5 verbess werden. Die vertikale Anordnung
der Dacheindeckungselemente erfolgt gemäß Figur 2 c so, daß die Dacheindeckungselemente
gegenseitig ihre Überlappungsbereiche 4 bedecken.
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Bei der Herstellung der Dacheindeckungsplatten werden die Kunststoffröhrchen
durch thermische Schweißung mit den Trägerplatten verbunden. Im einzelnen sieht
das Herstellungsverfahren folgendermaßen aus: Vom Strangmaterial werden etwa gleichlange
Kunststoffröhrchen abgeschnitten und in einem Magazin in dichter Packung zusammengefaßt.
Die Röhrchen können im Magazin schräg unter dem gegebenen Anstellwinkel von 20 -
250 angeordnet sein. Bei einer anderen Verfahrensweise werden die Röhrchen zunächst
senkrecht in einem Magazin mit über Scharniere kippbaren Seitenwänden angeordnet,
und danach wird durch Kippung der Seitenwände die erforderliche Schräglage erreicht.
Die freien Enden der ausgerichteten
Röhrchen werden durch thermische
Schweißung unter Ausbildung einer Schmelzfläche geschmolzen. Zum Aufschmelzen bietet
sich die Spiegelverschweißung an, bei der das Kunststoffmaterial durch Strahlungswärme
erweicht wird. Die Röhrchenenden können aber auch durch Kontakt mit einer Schweißplatte
geschmolzen werden.
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Nachdem der Schmelzvorgang beendet ist, werden die Röhrchen mit der
Schmelzfläche stumpf auf die vorbereitete Trägerplatte aufgesetzt, wobei ein großflächiger
Kontakt und eine gute Verbindung der Röhrchen zur Trägerplatte erzielt wird. Die
freien Enden der Kunststoffröhrchen können anschließend noch abgeschrägt werden.
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Nach einem weiteren Verfahren lassen sich die Dacheindeckungselemente
auch durch Spritzgießen als einstückige Teile herstellen.
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