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Schmalfilmkassette
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Die Erfindung betrifft eine Schmalfilmkassette mit einem Kassettengehäuse,
das durch eine Trennwand in einen Abwickelraum, in dem sich ein Abwickelkern befindet,
und einen Aufwickelraum unterteilt ist, in dem ein von außen drehbarer Aufwickelkern
gelagert ist, der mit einem nur in einer Drehrichtung wirkenden Rastgesperre versehen
ist, das von außen außer Eingriff mit dem Aufwickelkern bewegbar ist.
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Wenn die Filmkassette in eine Schmalfilmkamera eingesetzt ist, wird
der Filmvorrat aus dem Abwickelraum abgezogen und am Bildfenster der Filmkassette
entlangbewegt, wo ein Transportzahn in die Filmperforation eingreift und den Film
schrittweise um jeweils ein Bild weiterbewegt. Der belichtete Film wird im Aufwickeiraum
der Filmkassette auf den Aufwickelkern aufgewickelt. Zu diesem Zweck wird der Aufwickelkern
durch einen in der Schmal filmkamera enthaltenen Antrieb gedreht0 Sobald die Filmkassette
aus der Kamera herausgenommen wird, würde sich der Aufwickelkern unter der Federwirkung
des im Aufwickelraum der Filmkassette enthaltenen Filmwickels entgegengesetzt zur
Aufwickelrichtung drehen.
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Dies hätte zur Folge, daß nach einem erneuten Einsetzen
der
Filmkassette in eine Kamera der Antrieb des im Aufwickelraum enthaltenen Filmwickels
zunächst mit einer gewissen Verzögerung, dann aber ruckartig erfolgen würde wodurch
sich ein ungleichmäßiger Filmtransport am Aufnahmeanfang ergeben würde.
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Um das unerwünschte Aufdrehen des Filmwickels im Aufwickelraum zu
verhindern, ist üblicherweise bei Schmalfilmkassetten ein Rastgesperre für den drehbaren
Aufwickelkern vorgesehen, das entgegen der Aufwickel-Drehrichtung wirkt, so daß
sich der Aufwickelkern nicht entgegengesetzt zu dieser Drehrichtung drehen kann,
wenn die Kassette aus der Kamera herausgenommen wird.
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Mindestens bei der Entnahme des belichteten Films aus der Kassette
ist es jedoch erforderlich, den Aufwickelkern entgegengesetzt zu seiner Aufwickel-Drehrichtung
zu drehen, wenn der Film durch das Bildfenster der Kassette hindurch entnommen werden
soll. Es ist bekannt (US-PS 3550877), zu diesem Zweck das Rastgesperre durch ein
Werkzeug auszuschalten, das an einer hierfür vorgesehenen Stelle durch die Kassettenwand
gestoßen wird. Hierbei wird die Filmkassette zerstört und kann nicht erneut verwendet
werden. Außerdem ist diese Maßnahme nur im Entwicklungsbetrieb durchzuführen; sie
ist nicht dazu geeignet, dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, innerhalb oder außerhalb
der Filmkamera die Wiricung des Rastgesperres aufzuheben, wenn dies erwünscht ist.
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Die Aufhebung der Rücklaursperre durch einen Eingriff in das Rastgesperre
ist beispielsweise erwünscht, wenn Teile des Films doppelt belichtet werden sollen,
beispielsweise um Überblendungen an Szenenübergangen zu erreichen oder um Filmtitel
oder dergleichen einzublenden.
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Bei einer bekannten Schmalfilmkassette der eingangs genannten Art
(DE-AS 23 09 758) ist ein Eingriff in das Rastgesperre zur Aufhebung der Rücklaufsperre
möglich, entweder außerhalb oder innerhalb der Filmkamera. Dieser Eingriff erfolgt
durch ein in die Nabe des drehbaren Aufwickelkerns einführbares Werkzeug, das die
Rücklaufsperre aufhebt. Dies geschieht entweder, um bei Tonfilmaufnahmen das durch
das Rastgesperre verursachte klickende Geräusch zu vermeiden, oder um Überblendungen
an Szenenübergängen zu ermöglichen.
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Der für diese Überblendungen erforderliche Rücktransport des Films
ist jedoch nur durch Eingriff in die Filmperforation im Bereich des Bildfensters
möglich. Deshalb können keine längeren Filmabschnitte zurücktransportiert werden,
sondern nur verhältnismäßig kurze Abschnitte. Das Uberblenden längerer Szenen, beispielsweise
mit einem Filmtitel, ist daher nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Schmalfilmkassette der eingangs
genannten Art zu schaffen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb einer Filmkamera
das Rückspulen einer beliebig großen Filmlänge ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der AbwickeLkern
ebenfalls von außen drehbar ist, daß der Abwickelkern und der Aufwickelkern jeweils
zur Ebene der Trennwand hin vorspringende, auf zwei unterschiedlichen Durchmessern
liegende Rastzähne aufweist, daß zwei in der Ebene der Trennwand hintereinanderliegende
federnde Rastklinken jeweils einen mit den Rastzähnen des Abwickelkerns bzw. des
Aufwickelkerns zusammenwirkenden Rastvorsprung aufweisen, und daß beide Rastklinken
durch ein gemeinsames, von außen betätigbares, in der Ebene der Trennwand bewegbares
Stellglied außer Eingriff mit den jeweils zugeordneten Rastzähnen bewegbar sind.
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Erst die drehbare Lagerung des Abwickelkerns ermöglicht es, eine größere
Filmlänge und gegebenenfalls sogar den gesajnten in der Kassette aufgenommenen Film
zurückzuspulen. Dabei ist die Kassette entweder aus der Kamera herausgenommen, wobei
der Abwickelkern beispielsweise mit einer Rückspulkurbel gedreht wird, oder in der
Kamera ist ein gesonderter Rückspulantrieb vorgesehen, der mit dem Abwickelkern
verbunden ist. Da beide Wickelkerne mit einer Rücklaufsperre versehen sind, müssen
für das Rückspulen die Rastgesperre beider Rücklaufsperren aufgehoben werden. Die
beim Stand der Technik hierfür vorgesehenen Maßnahmen machen einen so großen Raumbedarf
im Bereich der Nabe des Wickelkerns erforderlich, daß bei der Verwendung von zwei
drehbaren Wickelkernen hierfür kein ausreichender Platz in der Filmkassette zur
Verfügung steht. Erst mit der erfindungsgemäßen Maßnahme, sowohl die die beiden
Rastgesperre bildenden Bauteile als auch die zur Aufhebung der Rücklaufsperre erforderlichen
Bauteile im Bereich der Trennwand der Kassette anzuordnen, wird eine einfache und
sehr platzsparende Möglichkeit geschaffen, die beiden Rücklaufsperren entweder innerhalb
oder außerhalb der Kamera mit einfachen Mitteln aufzuheben. Es genügt hierzu, das
von außen zugängliche Stellglied zu betätigen.
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In einer hinsichtlich des erforderlichen Fertigungsaufwands und des
Platzbedarfs besonders vorteilhaften Ausführung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die beiden Rastklinken in einem Fenster der Trennwand angeordnete und einstückig
mit der Trennwand ausgeführte Biegebalken sind.
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Vorzugsweise ist das Stellglied ein in einer bis zur Kassettenaußenseite
reichenden Betätigungsbohrung verschiebbarer Stab, dessen eines Ende mindestens
eine Anschlagfläche für die beiden Rastklinken bildet. Zur Aufhebung der beiden
Rücklaufsperren genügt es, diesen Stab in die Betätigungsbohrung hineinzudrücken,
was entweder durch einen an der Kamera vorgesehenen beweglichen Betätigungsstift
erfolgt oder durch einen Stift, der an der Innen seite einer Abdeckkappe angebracht
ist, die über die aus der Kamera herausgenommene Filmkassette gestülpt wird um das
Bildfenster der Kassette lichtdicht abzudecken, wenn der Film außerhalb der Kamera
rückgespult wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Errindungsgedankens sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt: Fig. 1 eine Schmalfilmkassette
in einem vereinfachten Schnitt in der Ebene der Trennwand, Fig. 2 einen Schnitt
längs der Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 die Schmalfilmkassette in einer Schrägansicht
im teilweise geöffneten Zustand.
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Die in der Zeichnung dargestellte Schmalfilmkassette weist ein Kassettengehäuse
1 auf, das durch eine Trennwand 2 in einen Abwickelraum 3 und einen Aufwickelraum
4 unterteilt. Im Abwickelraum 3 ist ein Abwickelkern 5 auf einem mit der Trennwand
2 verbundenen Achszapfen 6 drehbar gelagert und ragt mit einem Kupplungsstück 7
in eine seitliche Öffnung 8 des Kassettengehäuses 1. Auf dem
Abwickelkern
5 befindet sich ein zunächst noch unbelichteter Filmwickel 9, der über Umlenkrollen
10 und durch seitliche Durchbrechungen 11 der Trennwand 2 an einem Bildfenster 12
des Kassettengehäuses 1 entlanggeführt wird, wo die Perforation des Films mit einem
Transportzahn der Filmkamera (nicht dargestellt) zum Filmtransport in Eingriff treten
kann, Von dort gelangt der Film auf einen Aufwickelkern 13, der im Aufwickelraum
4 ebenfalls auf einem mit der Trennwand 2 verbunden Achszapfen 14 drehbar gelagert
ist und den belichteten Film als Filmwickel 15 aufnimmt. Der Aufwickelkern 13 ragt
mit einem Kupplungsteil 16 ebenfalls in eine Gehäuseöffnung 17 und ist daher ebenso
wie der Abwickelkern 5 von außen drehbar.
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Im Bereich des Bildfensters 12 des Kassettengehäuses 1 liegt an der
Rückseite des Films 18 eine Andruckplatte 19 unter der Wirkung einer sich am Gehäuse
1 abstützenden Blattfeder 20 an.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, ist aus der Trennwand 2 ein Fenster 21
ausgeschnitten, in das zwei parallele, einstükkig mit der Trennwand 2 ausgeführte
Rastklinken 22 und 23 ragen. Die eine Rastklinke 22 weist an ihrer dem Abwickelkern
5 zugekehrten Seite einen Rastvorsprung 24 auf, der mit Rastzähnen 25 in Eingriff
tritt, die vom Abwickelkern 5 zur Ebene der Trennwand 2 hin vorspringen. Die Rastzähne
25 und der Rastvorsprung 24 sind jeweils in der Weise angeschrägt, daß sie bei einer
Drehung des Abwickelkerns 5 in der Abwickel-Drehrichtung aneinander vorbeigleiten,
wobei der Rastvorsprung 24 federnd ausweicht, jedoch in entgegengesetzter Drehrichtung
sperrend ineinandergreifen.
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In entsprechender Weise steht ein Rastvorsprung 26, der an der Rastklinke
23 angebracht ist, mit Rastzähnen 27 in Eingriff, die vom Aufwickelkern 13 zur Ebene
der Trennwand 2 hin vorspringen und auf einem größeren Durchmesser als die Rastzähne
25 angeordnet sind. Die Rastzähne 27 bilden mit dem federnd auslenkbaren Rastvorsprung
26 ebenfalls ein Rastgesperre, das eine Drehung des Aufwickelkerus 13 nur in Aufwickel-Drehrichtung
erlaubt. Wenn die Filmkassette aus der Kamera herausgenommen wird, verhindern diese
Rastgesperre, daß die Filmwickel 9 bzw. 15 unter ihrer eigenen Federwirkung aufspringen.
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Die beiden Rastklinken 22, 23 sind jeweils an ihrem freien Ende zu
einem Anschlag 28 bzw. 29 abgewinkelt, die in einer gemeinsamen Ebene und in geringem
Abstand vor einer Anschlagfläche 29 eines Anschlagarms 30 liegen, der parallel zu
den Sperrklinken 22, 23 angeordnet und ebenso wie diese als Biegebalken einstückig
mit der aus Kunststoff bestehenden Trennwand 2 der Kassette ausgeführt ist. Auf
der anderen Seite des Anschlagarms 30 ist eine Anschlagfläche 31 vorgesehen, die
eine Anschlagfläche 3,2 an der Stirnfläche eines verdickten Kopfes 33 eines Stabes
34 berührt. Der Stab 34 ist in einer in der Trennwand 2 verlaufenden Betätigungsbohrung
35 längsverschieblich geführt. Die Betätigungsbohrung 35 mündet in der das Bildfenster
aufweisenden Schmalseite des Kassettengehäuses 1.
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Wenn die Rücklaufsperre der beiden Wickelkerne 5, 13 aufgehoben werden
soll, weil der Film ganz oder teilweise zurückgespult werden soll, wird der Stab
34 nach innen gedrückt0 Der Anschlagarm 30 drückt dann die beiden Sperrklinken 22,
23 nach innen, bis deren ;Rastvorsprünge 24, 26
außer Eingriff
mit den zugeordneten Rastzähnen 25 bzw. 27 treten, so daß die beiden Wickelkerne
5, 13 in entgegengesetzter Drehrichtung freigegeben werden.
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Wenn das Rückspulen des Films außerhalb der Kamera erfolgen soll,
wird eine in Fig. 1 nur mit strichpunktierten Linien angedeutete Abdeckkappe 36
über die das Bildfenster 12 aufweisende Seite des Kassettengehäuses 1 gestülpt,
um das Bildfenster 12 lichtdicht abzudecken, wobei zugleich die Andruckplatte 19
durch Vorsprünge an der Innenseite der Abdeckkappe 36 zurückgedrückt wird. An der
Innenseite der Abdeckkappe 36 ist hierbei ein Stift 37 vorgesehen, der den Betätigungsstab
34 in der beschriebenen Weise nach innen drückt, um die Rücklaufsperren aufzuheben.
Das Rückspulen des Films erfolgt mittels einer auf den Abwickelkern 5 aufgesteckten
Rückspulkurbel 38 (Fig. 2)o Wenn das Rückspulen in der Kamera erfolgen soll, wird
in der Kamera ein von außen betätigbarer, dem Stift 37 entsprechender Stift vorgesehen,
mit dem die Rücklaufsperren aufgehoben werden. In der Kamera ist dann ein mit dem
Abwickelkern 5 in Eingriff befindlicher Rückspulantrieb vorgesehen.
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Wie in Fig. 3 gezeigt, ist eine der Umlenkrollen 101 für den Film
18 als in die Filmperforation eingreifende Zahnrolle ausgeführt und steht mit einem
Ritzel 39 in Verbindung, das in eine Verzahnung am Umfang einer Zählscheibe 40 greift.
Die Zählscheibe 40 hat eine Skala 41, die an einer Stelle durch ein Sichtfenster
42 des Kassettengehäuses 1 sichtbar ist und die Einzelbilder während des Filmtransports,
aber auch beim Rückspulen des Films anzeigt. Das
Sichtfenster 42
ist am Kassettengehäuse 1 deckungsgleich mit dem üblichen Sichtfenster der Filmkamera
zur Kontrolle der Filmbezeichnung angebracht, so daß die Skala 41 auch bei geschlossener
Kamera von außen abgelesen werden kann.
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Um im Bereich des Sichtfensters 42 einen Streulichteinfall in das
Kassettengehäuse 1 zu verhindern, ist auf der Außenseite des Abwickelkerns 5 eine
Deckscheibe 43 angebracht (Fig. 2), die an der Rückseite der Zählscheibe 40 anliegt.
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Wird der Film zwischen den FilmauSnahmen aus der Kamera genommen,
so kann an einem weiteren Sichtfenster 44 des Kassettengehäuses 1 der noch im Abwickelraum
3 befindliche Filmvorrat abgelesen werden. Hinter dem Sichtfenster 44 ist schwenkbar
ein Skalensegment 45 angeordnet, das mit einem Tasthebel 46 verbunden ist, der den
Umfang des Filmwickels 9 abtastet. Der durch eine Blattfeder 47 belastete Tasthebel
46 wird federnd gegen den Außendurchmesser des Filmwickels im Bereich der Perforation
gedrückt, so daß ein Verkratzen des Films verhindert wird.
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In Fig. 3 ist mit gestrichelten Linien angedeutet, daß die Schmalfilmkassette
in ihrer Formgebung auch so erweitert werden kann, daß sie zur Aufnahme eines Tonfilms
geeignet ist. Zur Vereinfachung der Darstellung ist die Trennwand 2 in Fig. 3 weggelassen.
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