DE3224265A1 - Verfahren zur herstellung eines implantates als knochenersatz - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines implantates als knochenersatzInfo
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Description
Anmelder: Schutt und Grundei GmbH
Medizintechnische Fabrikation Grapengießerstr. 21
2400 Lübeck
2400 Lübeck
Verfahren zur Herstellung eines Implantates als Knochenersatz
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Implantates als Knochenersatz, bei dem ein Modell aus
durchgehend offenzelligem Material verwendet wird, dessen
Zellen mit einem Kernmaterial aus keramischer Einbettmasse gefüllt werden, worauf das Modellmaterial durch Brennen
des Kernmaterials entfernt wird, in die dadurch entstehenden Hohlräume des Kernes das Implantatmaterial gefüllt wird
und schließlich das Kernmaterial entfernt wird.
zur Herstellung eines formstabilen Implantats aus Metall
oder säurefestem Kunststoff als Knochenersatz mit durchgehend offener , zellförmiger Struktur ist man nach einem
älteren Vorschlag so vorgegangen, daß die miteinander verbundenen Zellen eines als Implantatmodell dienenden, natürlichen
oder aus Kunststoff bestehenden Schwammes mit einer keramischen Einbettmasse gefüllt werden, worauf
das Modellmaterial durch Anwendung von Hitze aus dem Kern entfernt wird und gleichzeitig der Kern verfestigt wird.
In die dann im Kern verbleibenden Hohlräume wird das Implantatmaterial eingegossen, und nach der Abkühlung bzw.
Verfestigung wird das Kernmaterial durch Säuren gelöst
und zum Säubern des Kernes durch Ausblasen mit Sandstrahl entfernt.
Es hat sich gezeigt, daß die Wandungen des als Modell dienenden offenporigen Modellmaterials, insbesondere Schwamm,
unter Umständen zu dünn sein können, so daß die im Kern
verbleibenden Hohlräume nach Entfernen des Modellmaterials eventuell nicht vollständig mit dem Implantatmaterial aus
Metall oder Kunststoff gefüllt werden können, da dessen Viskosität
im Verhältnis zu den teilweise zu geringen Weiten der Hohlräume zu groß ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren
vorzuschlagen, bei dem nach Entfernen des Modellmaterials aus dem Kern die im Kernmaterial verbleibenden
Hohlräume so groß gehalten werden können, daß das einwandfreie Einfließen von flüssigen Metallen oder säurefesten Kunststoffen
gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch- gelöst, daß
beim eingangs erwähnten Verfahren vor dem Einbringen des Kernmaterials in das Modell die Oberf lache»! der die
Zellen bildenden Teile des Modells mit einer Beschichtung versehen werden, die beim Brennen des anschließend '
einzuführenden Kernnaterials mit dem Modellmaterial ent- fernt wird.
Als durchgehend offenporiges .Modellmaterial koinint insbesondere
ein natürliches oder künstliches Schwammaterial oder ein als Filterschaum bekanntes Schwammaterial zur
Anwendung, wobei die Zellen durch flächenförmige Wandungsteile
und/oder vernetzte Stege begrenzt sind. Besonders geeignet ist auch ein Modellmaterial mit einer räumlichen
Gitter- oder Netzstruktur.
Als Beschichtung kann verflüssigter Wachs zur Anwendung
kommen. Der die Beschichtung erzeugende Wachs kann auch in Wasser bei nur wenig erhöhter Temperatur, vorteilhaft bei
etwa 20 bis 40° C emulgiert und durch Spritzen oder Tauchen auf die Zellen bildenden Modellteile aufgebracht werden, so
daß sich der Wachs anschließend durch Abscheiden bzw. Verdunsten des Wassers auf den die Zellen begrenzenden Wandungen
oder Stegen ablagert.
Nach einer v/eiteren Ausbildung der Erfindung wird so vorgegangen,
daß zur Stabilisierung der Wachsbeschichtung auf die Beschichtung ein Kunststofflack aufgebracht wird. Vorteilhaft
kommen Lacke zur Anwendung, die beim Brennen des Kernmaterials und dabei erfolgendem Entfernen des Modellmaterials
keine Rückstände hinterlassen, wie z.B. Acryllack.
Die die durchgehend offenporigen Zellen begrenzenden Stege und/oder Zellenwandungen werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren so weit verstärkt, daß nach Füllen der verbleibenden, miteinander verbundenen Zellen mit dem Kernmaterial
und Entfernen des Modellmaterials Hohlräume verbleiben,
die in jedem Fall mit flüssigem Metall oder säurefestem Kunststoff gefüllt werden können. Als Kernmaterial kommt
z.B. eine keramische Einbettmasse zur Anwendung, wie sie zur Herstellung von Gußformen benutzt wird.
Nach Einbringen des flüssigen oder fließenden Kernmaterials in die Hohlräume erfolgt eine Verfestigung des Kernes durch
Brennen, durch das das Modellmaterial sowie der Wachs und der Lack durch Verbrennen und Verdampfen entfernt werden,
so daß dann die vergrößerten Hohlräume im Kern ein Eingießen von Metall oder säurefestem Kunststoff zulassen. Das Kernmaterial
wird anschließend durch Lösungen mittels Säuren, z.B. Flußsäure, entfernt, worauf ein Säubern der Hohlräume
des Implantats durchgehend offenzelliger Struktur mittels Sandstrahlen oder Ausblasen erfolgt.
Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß Wachs zwar
ein besonders geeignetes Beschichtungsmaterial ist, daß aber auch andere Materialien anstelle von Wachs zur Anwendung
kommen können. Hierbei ist vor allem an Kunststoffe zu denken.
Claims (5)
1./ Verfahren zur Herstellung eines Implantates als Knochenersatz,
bei dem ein Modell aus durchgehend offenzelligem Material verwendet wird, dessen Zellen mit
einem Kernmaterial aus keramischer Einbettmasse gefüllt werden, worauf das Modellmaterial durch Brennen des
Kernmaterials entfernt wird, in die dadurch entstehenden Hohlräume des Kernes das Implantatmaterxal gefüllt
wird und schließlich das Kernmaterial entfernt wird, dadurch gekennnzeichnet, daß vor dem Einbringen des
Kernmaterials in das Modell die Oberflächeh der die Zellen bildenden Teile des Modells mit
einer Beschichtung versehen werden, die beim Brennen des anschließend einzuführenden Kernmaterials mit dem
Modellmaterial entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschichtung verflüssigter Wachs zur Anwendung kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Beschichtung erzeugende Wachs in VJasser bei einer Temperatur von vorzugsweise 20 bis 40° C emulgiert wird,
dann als Emulsion durch Spritzen oder Tauchen auf die
Oberflächen der die Zellen bildenden Modellteile aufgebracht wird und sich anschließend durch Abscheiden
oder Verdunsten des Wassers auf den Wandungen oder Stegen der Modellzellen ablagert.
5
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Beschichtung ein Kunststofflack aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Modellmaterial mit einer räumlichen
Gitter- oder Netzstruktur zur Anwendung kommt.
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