DE3223711A1

DE3223711A1 - Verfahren und vorrichtung fuer die durchfuehrung des verfahrens zur ermittlung menschlicher koerperabmessungen

Info

Publication number: DE3223711A1
Application number: DE19823223711
Authority: DE
Inventors: Hans 5828 Ennepetal Urlaub
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-06-25
Filing date: 1982-06-25
Publication date: 1984-01-05
Also published as: DE3223711C2

Description

Verfahren und Vorrichtung ffir die Durchfühning des
Verfahrens zur Ermittlung menschlicher Körperabmessungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die Vorrichtungen für die Durchführung des Verfahrens zur Ermittlung menschlicher Körperabmessungen,insbesondere der Beinabmessungsen als Basis für die Seriengrößenauswahl oder für die individuelle Maßanfertigung von Zweizugkompressionsstrümpfen.
Im Rahmen der Gesamttherapie venöser Zirkulationsstörungen kommt der Anwendung von medizinischen Kompressionsstriimpfen eine große Bedeutung zu . Grundvoraussetzung für die einwandfreie Funktion eines KompressionsstrumlDfes,d.h.fiSr die Realisierung der vom Arzt verordneten Druckklasse und für die Erzeugung der richtigen Druckverteilung ist eine genaue Anpassung der Strumpfmaße an die Extremitätenmaße, also die exakte Paßform des Kompressionsstruinpfes.
Auf Seiten der Kompressionsstrumpfhersteller ist heute durch den Einsatz modernster Mef$-und Prüftechniken und durch die bei Strümpfen mit Gütezeichen ständig durchgeführten Produktkontrollen nach den Güte und Prüfrichtlinien der Gütezeichengemeinschaft Medizinischer Gummistrümpfe' eine gleichbleibende Produktgüte sichergestellt.Das bedeutet u.a.,daß die Maßhaltigkeit der Kompressionsstrümpfe weitestgehend gewährleistet ist.
Ein Therapieerfolg kann aber selbstverständlich nur dann erwartet werden,wenn die der Seriengrößenauswahl oder bei Maßanfertigung- die der vom Hersteller vorgenommenen Strumpfmaßberechnung zugrundegelegten Extremi tätenmaße exakt sind.
Figur I zeigt beispielhaft ein Schema für die zu ermittelnden Beinabmessungen.Diese Maße werden bisher so,wie es die der offiziellen Kunden-Illustrierten Fachzeitschrift schützen + stützen" Verlags-GmbH 8500 Nürnberg 81 Postfach 81 03 48 für Orthopädie-Dechnik von 4.1982.Seite 4 entnommene Figur II veranschaulicht, aufgenommen: Da die Messungen grundsätzlich an entstauten Extremitäten vorzunehmen sind,setzt sich der Patient mit gestrecktem Bein auf ein horizontal liegendes Maßbrett, wobei der Fuß zur Fixierung des Längen - Nullmaßes an die senkrechte Fußabstützung anschließt. Dann werden die den einzelnen, am Maßbrett abzulesenden Längenmaßstellen zugeordneten Umfangmaße mit einem einfachen Bandmaß ermittelt.Das bedingt aber zum einen bei jedem Wechsel des Meßortes ein Abheben des Beins von der Auflage,was vor allem bei Messungen im Proximalen Bereich meist zu einer Veränderung der Sitzposition herbeiführt, die dann oft mehrmals korrigiert werden muß, um den Fuß bei voll gestrecktem Bein wieder möglichst genau an die Fußabstützung zu bringen.
Bei dieser recht umständlichen und für manchen Patienten auch sehr unangenehmen Meßprozedur können natürlich leicht Fehler in den Längenmaßangaben entstehen.Unsicher sind aber um anderen auch die mit dem Bandniaß ermittelten Umfangmaße, da schon kleine Abweichungen in der Lage der vom Meßband gebildeten Ebene von der zum Meßbrett senkrechten Ebene und insbesondere die unvermeidliche unterschiedliche, weil nicht kontrollierte Spannung des die Extremitäten umschließenden Bandmaßes erhebliche Umfangmaßfehler erheben können.Die daraus resultierende,fehlerhafte Paßform des Kompressionsstrumpfes erfordert dann kosten steigende Strumpfmaßkorrekturen oder hat vielleicht sogar zur Folge, daß der Strumpf vom Patienten nicht getragen werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile der bisher angewandten Meßmethode zu vermejden.
i)be5- geht es zwar in erster Linie um eine Erhöhung der Meßgenauigkeit, jedoch soll gleichzeitig auch die Vermessungsprozedur sowohl für den Patienten als auch für den Maßnehmenden erleichtert werden.
Nach der Erfindung wird die Aufgabe verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß a) die Umfangmaße mit einem vom Maßnehmenden nicht beeinflußbarem, konstanten Meßband-Anpreßdruck ermittelt werden und da B b) bei Vermessung der unteren Extremitaten das zu vermessene Bein des seine Sitzposition nicht veränderte Patienten während des ganzen Meßvorganges in entstauter ruhelage bleibt.
Die Vorrichtungen zur Durchführung der Verfahrens bestehen im wesendlichen aus einer die Extremitäten umfassende, quer zur umfangmeßebene sehr formstabilen Mebandschlinge, die durch einen elektromotorischen Antrieb in ihrem Umfang verändert wird und deren Einzugabewegung bei Erreichen eines vorgegebenen Anpreßdruckes über ein elektronisches Regelglied durch automatische Abschaltung des Elektromotors zum Stillstand gebracht wird sowie aus einem Beinvermessungsstuhl mit einer Fersenauflage,die das gestreckte Bein des Patienten derart in eine leichte Schräglage bingt, daß die einmal über den Fuß gestreifte Meßschlinge unbehindert bis zum obersten Beinbereich geführt werden kann.
Figur III zeigt in schematischer Darstellung ein Ausfiihrungsbeispiel für das Umfangsmeßgerät.Die vom Festpunkt 1 an durch die Schlitze 2 des Auflagebügels 3 und durch die zur Laufstabilisierung benutzte Schiene 4 geführte Meßbandschlinge 5 wird über die Transportwalzen ( Treibräder ) 6, über die Kegelräder 7 und über das Untersetzungsgetriebe 8 von dem Elektromotor 9 aus der federgespannten Vorratsspule 10 ausgefahren bzw.in diese Snule eingefahren.Als ein Maß für den bei der Messung konstantzuhaltenden Meßschlingen-Anpreßdruck wird von dem elektronischen Regelglied 11 z.B. die Stärke des im Motor fließenden Stroms ermittelt und dieser Strom bei Erreichen eines Vorgabewertes unterbrochen.
Anstelle der Stromstärke kann als ein Maß für den Anpreßdruck auch unmittelbar die im Meßband auftretende Zugspannung z.B.mit einem im Bereich des Festpunktes 1 auf dem Meßband befestigten Dehnmeßstreifen ermittelt und als Regelgröße verwendet werden.Das Meßband ist in Umfangsrichtung in enger metrischer Teilung. mit einem Hell-Dunkel-Naster versehen, das beim Aus-und Einfahren der Schlinge von dem elektronischen Augenmodul 12 abgetastet wird.Die von diesem Augenmodul erzeugten Impulse gelangen in den elektronischen Zähler 13 wo sie beim Ausfahren der Schlinge addiert und beim Einfahren subtrahiert werden.
Das so ermittelte Umfangmaß ist dann an der Digitalanzeige 14 abzulesen. An dem als Handgriff ausgebildetem Gehäuse 15 ist schließlich noch in der Meßschlingenebene der ausklapp- oder ausziehbare, auf das am Vermessungsstuhl angeebrachte Längenmaßband (siehe Figur IV,Teil 6 )weisende Längenmaßzeiger 16 angeordnet.Anstelle dieses Zeigers kann aber in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch ein für die Längenmessung benutztes, federgespanntes Rollbandmaß in das Umfangmeßgerät mit eingebaut bzw. an dem Umfangsmeßgerät montiert werden.Das Ein - und Ausfahren dieses Längen-Rollbandmaßes, das mit seinem freien Ende in die Halterung der Fersenauflage ( siehe Figur IV,Teil 7 ) eingehängt wiirde,geschähe dann durch die Lageveränderung des nun kombinierten Umfangs-Längenmeßgerätes. Selbstverständlich kann dabei das Ergebniss der Längenmessung auch in der oben für die Umfangsmessung beschriebenen Weise digital zur Anzeige rebracht werden.
iur IV zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel für den Beinvermessungsstuhl. Er besteht aus dem Sitz 1 mit aufklappbarer Rückenstütze 2 und vorderer Abschrägung 3 sowie aus dem teleskopartig ausziehenden Fersenauflageträger 4 und der darauf verschiebbaren und somit der Beinlänge bequem anzupassenden, anch der Einstellung festzuklemmenden Fersenauflage 5 mit einer Höhe,die das ausgestreckte Bein des Patienten in eine leichte Schräglage bringt.Diese Schräglage gestattet es,in Kombination mit der Sitzabschrägung 3 das Umfangmeßgerät unbehindert bis in den obersten Bereich der Extremitäten z1. führen. Zur Längenmaßermittlung dient hier ein im vorderen Sitzbereich angeordnetes, federgespanntes Rollbandmaß 6, dessen freies Ende in die ander Fersenuflage befestigte,den Längen nullniuikt markierende Haltern 7 eingehängt wird.Wie aus der Draufsicht in Figur IV ersichtlich, ist der Fersenauflageträger 4 auch seitlich verschiebbar,sodaß dem Patienten auch beide Beine vermessen werden können,ohne daß er dabei seine Sitzposition verändern muß.
Alle hier beschriebenen Geräte einschließlich der elektrischen Energiequelle (Akkumulator) werden in der als Koffer ausgebildeten Sitzvorrichtung untergebracht, die dann von dem behandelndem Fachmann sowohl stationär als auch transportabel zum Hausbesuch bei Gehbehinderten Patienten einzusetzen ist.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Ermittlung menschlicher Nörperabmessungen, insbesondere der bei einer Versorgung mit medizinischen Kompressionsstriimpfen festzustellenden Beinabmessungen, dadurch gekennseichnet,daß a) die Umfangmessungen mit einem vom Maßnehmenden nicht beeinflußbaren, konstanten Meßband-Anpreßdruck vorgenommen werden und daß b)bei Vermessung der unteren Extremitäten das zu vermessende Bein des Patienten während des ganzen Meß-Vorganges in entstauter Ruhelage bleibt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch la, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Extremitäten umfassende, quer zur Umfangsmßebene sehr formstabile Meßbandschlinge durch elektromotorischen Antrieb in ihrem Umfang verändert und ihre Einzugsbewegung bei Erreichen des V orgab eworte 5 fii eine den Schlingenanpreßdruck kennzeichnende Regelgröße über ein elektronisches Regelglied durch ausomatische Abschaltung des Elektromotors zum Stillstand gebracht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf dem Meßband befindliches Umfangrastet von einem elektronischen Augenmodul abretas-tet und das Meßergebnis über eine Zählerelektronik digital zur Anzeige gebracht wird.
4.Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch zekennzeichnet,daß an dem als Handgriff ausgebildeten Meßgerätegehäuse ein ausklapp-oder ausziehbarer Lingenmaßzeiger angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,dadurch gekennzeichnet, daß ein fijr die Längenmessung benutztes, federgeanantes Rollbandmaß in oder an dem Umfangsmeßgerät angeordnet wird wodurch ein kombiniertes Umfangs-Längenmeßgerät entsteht.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2.3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Längenmaß über einen elektronischen Augenmodul und eine Zählerelektronik digital zur Anzeige gebracht wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1b, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem horizontal aus einer Sitzschale herausziehbaren Fersenauflageträger eine darauf verschiebbare Fersenauflage in einer solchen Höhe oberhalb der Sitzfläche angeordnet ist,daßdas nur durch die Fersenauflage abgestützte, gestreckte Bein des Patienten in eine leichte Schräglage gebracht wird und daß die Sitzschale im vorderen Bereich mit einer Abschrägung versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenauflageträger längs der Sitzbreite verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprfichen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,daß die Sitzschale mit einer in ihrer Position veränderlichen Rückenstütze versehen ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten der Sitzschale ein federgespanntes Rollbandmaß angeordnet ist,dessen freies Ende nach Fixierung der Fersenauflage in die dort befestigte Halterung eingehängt wird.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4 und 7 bis 10 bzw.

nach den Ansprj;chen 2,3,5,6 und 7 bis 9,dadurch gekennzeichnet, daß alle Geräte einschließlich der elektrischen Energiequelle ( Akku) in dem als Koffer ausgebildeten Vermessungsstuhl untergebracht sind und somit eine transportable Einheit bilden.