DE3223253C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
eines aus einem Kunstharz auf der Grundlage
von Vinylchlorid geformten Gegenstandes durch Behandlung
desselben mit einem Niedertemperaturplasma, wodurch dieser
Gegenstand dauerhaft antistatisch ausgerüstet werden soll.
Bekanntlich unterliegen aus Kunstharzen auf der Grundlage
von Vinylchlorid geformte Gegenstände in erheblichem Ausmaß
elektrostatischer Aufladung, was mit bestimmten Nachteilen
verbunden ist. Solche Gegenstände werden nämlich durch die
Abscheidung von Staub und Schmutz rasch schmutzig, und die
gespeicherte statische Ladung, welche manchmal eine Funkenentladung
verursachen kann, wirkt durch einen elektrischen Schlag
sehr unangenehm auf den menschlichen Körper, welcher mit der
Oberfläche in Berührung kommt.
Als Methoden zur Verhinderung von elektrostatischer
Ladung oder Speicherung statischer Elektrizität an der Oberfläche
eines aus einem Kunstharz auf der Grundlage von Vinylchlorid
geformten Gegenstandes sind bekannte Verfahren, bei
denen die Oberfläche des geformten Gegenstandes mit einem
Antistatikmittel beschichtet oder ein solches in die Kunstharzmischung
eingearbeitet wird, bevor sie zum geformten Gegenstand
geformt wird. Das erstgenannte Beschichtungsverfahren ist geeignet,
wenn eine sofortige antistatische Wirkung erwünscht
ist, obgleich das Verfahren nicht frei von Nachteilen ist,
indem die Dauerhaftigkeit der Antistatikwirkung gering ist
und die so beschichtete Oberfläche manchmal klebrig ist, was
die Erscheinung des Zusammenbackens verursacht. Die an zweiter
Stelle genannte Methode der Einarbeitung eines Antistatikmittels
in den Körper des geformten Gegenstandes ist der
anderen Methode hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der Antistatikwirkung
selbstverständlich überlegen, jedoch ist der
Wirkungsgrad des eingearbeiteten Antistatikmittels verhältnismäßig
gering. Wenn die Menge des in das Kunstharz eingearbeiteten
Antistatikmittels erhöht wird, erscheint die Oberfläche
des geformten Gegenstandes wiederum bei Berührung klebrig, und
dieser Effekt erzeugt Ausblühungen, Zusammenbacken und andere
Nachteile zusätzlich zum Nachteil einer schlechteren Verarbeitbarkeit
der Kunstharzmischung und einer verringerten Wärmebeständigkeit
des geformten Gegenstandes sowie des unschönen
Aussehens der Oberfläche des Gegenstandes mit Verfärbung und
frühzeitiger Fleckenbildung.
Ferner ist aus DE-OS 29 47 967 der Anmelderin ein Verfahren
bekannt, der Oberfläche eines aus einem Polyvinylchloridharz
geformten Gegenstandes einen stärker hydrophilen Charakter zu
verleihen, um die elektrostatische Ladung zu verringern, indem
die Oberfläche mit einem Niedertemperaturplasma eines anorganischen
Gases, wie Helium, Argon, Stickstoff, Sauerstoff,
Kohlenmonoxid und dergleichen bestrahlt und anschließend mit
einer für PVC-Harze inerten Flüssigkeit, wie Wasser, das ggfs.
ein oberflächenaktives Mittel enthalten kann, behandelt wird.
Dieses Verfahren der Antistatik-Behandlung ist aber hinsichtlich
der erreichten Herabsetzung der statischen Aufladung noch nicht
voll befriedigend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein neues und verbessertes Verfahren zu schaffen, um die Oberfläche
eines aus einem Kunstharz auf der Grundlage von Vinylchlorid
geformten Gegenstandes mit einem verstärkten antistatischen
Effekt mit Beständigkeit und Dauerhaftigkeit zu versehen,
indem die Oberflächeneigenschaften durch Behandlung mit
einem Niedertemperaturplasma verändert werden, ohne die den
Kunstharzgegenständen eigentümlichen ausgezeichneten Eigenschaften
zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das im Patentanspruch
1 angegebene Verfahren. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt also die
Behandlung der Oberfläche des aus einem Kunstharz auf der
Grundlage von Vinylchlorid (im folgenden kurz: Vinylchloridharz)
geformten Gegenstandes mit einem Niedertemperaturplasma in zwei
Stufen, wobei in einer dieser Stufen die Oberfläche des Gegenstandes
dem Niedertemperaturplasma einer stickstoffhaltigen
organischen Verbindung und in der anderen der Stufen die Oberfläche
dem Niedertemperaturplasma einer Organosiliciumverbindung
ausgesetzt wird.
Es wurde gefunden, daß das obenerwähnte Ziel der
Erfindung durch eine solche Zweistufenbehandlung mit Niedertemperaturplasma
gut erreicht werden kann. Das beruht vermutlich
auf der Bildung einer außerordentlich dünnen modifizierten
Schicht auf der Oberfläche durch die Plasmabehandlung, wobei
diese Schicht an den Körper des Kunstharzgegenstandes fest gebunden
ist und die Bildungsgeschwindigkeit dieser modifizierten
Schicht größer als bei anderen Arten von Kunstharzen ist, so
daß die Wirkung der Plasmabehandlung deutlicher in Erscheinung
tritt.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
im einzelnen beschrieben.
In einer der zwei Stufen der Niedertemperaturplasmabehandlung
wird die Oberfläche des Kunstharzgegenstandes
dem Niedertemperaturplasma ausgesetzt, das in der Atmosphäre
eines Gases einer stickstoffhaltigen organischen Verbindung erzeugt
wurde. Die stickstoffhaltige organische Verbindung kann
eine Aminverbindung, eine Amidverbindung oder eine Diaminverbindung
sein, die jeweils durch die folgenden allgemeinen
Formeln wiedergegeben werden:
In diesen Formeln sind R¹ und R⁷ je eine substituierte
oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe,
R², R³, R⁴, R⁵, R⁶, R⁹, R¹⁰ und R¹¹ je ein Wasserstoffatom
oder eine substituierte oder unsubstituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppe und R⁸ ist eine substituierte
oder unsubstituierte zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe.
Einige Beispiele dieser Amin- oder Amidverbindungen
sind: Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, n-Propylamin, Di-n-propylamin,
Tri-n-propylamin, n-Butylamin, n-Amylamin, n-Hexylamin,
Laurylamin, Ethylendiamin, Trimethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Ethanolamin, Diethanolamin, Allylamin,
Anilin, Alanin, N-methylanilin, Allyldimethylamin, 2-Aminoethylether,
1-Dimethylamino-2-chlorethan, Cyclopropylamin,
Cyclohexylamin, Ethylenimin, 1-Ethylethylenimin, N,N-
dimethylformamid, Formamid, Capronamid, Aminoacetal, Benzylamin,
Piperidin, Pyrrolidin, Morpholin und dergleichen sowie
deren Derivate. Diese stickstoffhaltigen organischen Verbindungen
können nach Bedarf in Kombination von zwei Arten oder
mehr verwendet werden.
In der anderen der zwei Stufen der Niedertemperaturplasmabehandlung
wird die Oberfläche des Kunstharzgegenstandes
dem Niedertemperaturplasma ausgesetzt, das in einer
Atmosphäre eines Gases oder Dampfes einer Organosiliciumverbindung
erzeugt wurde, die vorzugsweise eine Organosilanverbindung
der folgenden allgemeinen Formel
RaGbSiX4-a-b,
oder ein Hydrolyse-Kondensationsprodukt derselben ist. In
dieser allgemeinen Formel ist R eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe,
wie eine Alkylgruppe, z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-
und Butylgruppen, eine Alkenylgruppe, z. B. Vinyl- und Allylgruppen,
eine Alkinylgruppe, z. B. Ethinyl-, Propinyl- und Butinylgruppen,
oder eine Arylgruppe, z. B. Phenyl- und Naphthylgruppen,
sowie solche substituierten Gruppen, die durch die Substitution
eines Teils der Wasserstoffatome in den erwähnten Kohlenwasserstoffgruppen
durch substituierende Atome, z. B. Halogenatome,
oder Gruppen, z. B. Cyan-Gruppen, erhalten werden. Das
Symbol X in der Formel bezeichnet ein Halogenatom, wie Chlor
oder Brom, oder eine Alkoxygruppe, wie Methoxy-, Ethoxy- und
Butoxygruppen. Die Suffixe a und b in der Formel haben solche
Werte, daß a eine Zahl von 0, 1, 2, 3 oder 4 und b eine Zahl
von 0, 1 oder 2 ist, wobei ferner a+b nicht größer als 4 ist.
Einige besondere Beispiele solcher Organosilanverbindungen
sind: Trimethylchlorsilan, Trimethylmethoxysilan,
Trimethylethoxysilan, Vinyldimethylchlorsilan, Vinyldimethylmethoxysilan,
Vinyldimethylethoxysilan, Ethinyldimethylmethoxysilan,
Ethinyldimethylchlorsilan, Methylchlormethylmethoxychlorsilan,
Triethylmethoxysilan, Dimethylchlormethylethoxysilan,
Dimethylchlormethylchlorsilan, Dimethylphenylmethoxysilan,
2-Chlorethinyldimethylchlorsilan, 2-Chlorethyldimethylmethoxysilan,
Methyldichlorsilan, Dimethyldimethoxysilan,
Diethyldimethoxysilan, Dimethyldiethoxysilan, Vinylmethyldichlorsilan,
Vinylmethyldimethoxysilan, 2-Chlorethylmethyldimethoxysilan,
Vinylmethyldiethoxysilan, Chlormethylmethyldichlorsilan,
Methylphenyldimethoxysilan, Chlormethylmethyldimethoxysilan,
Methyltrimethoxysilan, Methyltriethoxysilan,
Vinyltrimethoxysilan, Phenyltrimethoxysilan, Chlormethyltrimethoxysilan,
2-Chlorethyltrimethoxysilan, Tetramethoxysilan,
Tetraethoxysilan und dergleichen. Obgleich die obengenannten
Silanverbindungen keine Halogenatome außer Chlor aufweisen,
können andere Arten von Halogenatome, wie Brom, die Chloratome
oder Alkoxygruppen in den obengenannten Silanverbindungen
ersetzen.
Zusätzlich können Silanverbindungen, welche den
Formeln R₄Si, R₃SiH, RHSiX₂, HSiX₃ und R₂HSiX innerhalb der
Definition der oben angegebenen allgemeinen Formel entsprechen,
auch in Kombination von zwei oder mehr Arten, nach Bedarf verwendet
werden.
Die in der Plasmabehandlung bei der erfindungsgemäßen
Methode verwendete Organosiliciumverbindung ist nicht
auf die obengenannten Organosilanverbindungen begrenzt, sondern
kann ein Hydrolyse-Kondensationsprodukt der hydrolysierbaren
Silanverbindung oder in anderen Worten eine Organopolysiloxan-
Verbindung sein. Einige Beispiele solcher Organopolysiloxan-
Verbindungen sind Divinyltetramethyldisiloxan, Di(chlormethyl)
tetramethyldisiloxan, Diethinyltetramethyldisiloxan, Tetramethyldisiloxan
und dergleichen. Andere Arten von Organopolysiloxan
sind selbstverständlich geeignet, vorausgesetzt, daß
die Verbindung nicht hochpolymer ist und einen genügend hohen
Dampfdruck liefert, um den Druck in der Atmosphäre des Niedertemperaturplasmas
aufrechtzuerhalten.
Zum Kunstharz auf der Grundlage von Vinylchlorid,
aus dem der geformte Gegenstand als der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu behandelnde Körper geformt ist, gehören
homopolymere Polyvinylchloridharze und copolymere Harze, die
hauptsächlich aus Vinylchlorid bestehen. Beispiele für die
Comonomeren, die im Fall eines copolymeren Harzes mit Vinylchlorid
copolymerisiert werden, sind Vinylester, wie Vinylacetat,
Vinyläther, Acryl- und Methacrylsäuren und deren Ester,
Malein- und Fumarsäuren und deren Ester, Maleinanhydrid, aromatische
Vinylverbindungen, wie Styrol, Vinylidenhalogenide,
Acrylnitril, Methacrylnitril, und Olefine, wie Ethylen und
Propylen.
Das zum Formen des Gegenstands verwendete Kunstharz
auf der Grundlage von Vinylchlorid kann mit verschiedenen
Arten von Zusätzen und Kompoundierungsmitteln formuliert werden.
Beispielsweise wird die Starrheit oder Biegsamkeit des geformten
Gegenstandes geregelt, indem man das Kunstharz mit einem Weichmacher
durcharbeitet (kompoundiert). Weichmacher mit verschiedener
chemischer Struktur sind dafür geeignet, darunter Ester
der Phthalsäure, wie Dioctylphthalat, Dibutylphthalat und Butylbenzylphthalat,
Ester von aliphatischen zweibasischen Säuren,
wie Dioctyladipat und Dibutylsebacat, Ester von Pantaerithrit,
Glycolester, wie Diethylenglycoldibenzoat, Ester von Fettsäuren,
wie Methylacetylricinolat, Ester von Phosphorsäure,
wie Tricresylphosphat und Triphenylphosphat, epoxidierte Öle,
wie epoxidiertes Sojaöl und epoxidiertes Leinsamenöl, Ester
von Zitronensäure, wie Acetyltributylcitrat und Acetyltrioctylcitrat,
und Polyesterverbindungen wie Trialkyltrimellitate,
Tetra-n-octylpyromellitat und Polypropylenadipat und dergleichen.
Beispiele für die Zusätze, die zur Verbesserung
der Gleitfähigkeit und Stabilität der Kunstharzmischung verwendet
werden, sind Metallsalze von Carbonsäuren, wie Calciumstearat,
Zinkstearat, Bleistearat, Bariumstearat und Cadmiumstearat,
anorganische Bleiverbindungen, wie dreibasisches
Bleisulfat und zweibasisches Bleiphosphit, organische Zinnverbindungen,
wie Dibutylzinndilaurat, Di-n-octylzinnmaleat
und Di-n-octylzinnmercaptid, Ester, wie Butylstearat, Carbonsäureamide,
wie Ethylenbisstearoamid, höhere Fettsäuren und
deren Ester und Polyethylenwachse.
Auch andere Arten von Zusätzen, die üblicherweise
beim Kompoundieren von Kunstharzen auf der Grundlage
von Vinylchlorid verwendet werden, können benutzt werden,
darunter beispielsweise Füllstoffe, Zusätze zur Verbesserung
der Wärmebeständigkeit, Antioxidationsmittel, Ultraviolettabsorbtionsmittel,
Antistatik-Mittel, Antitrübungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Vernetzungshilfsmittel und dergleichen.
Weiter kann gegebenenfalls die zu den Gegenständen
zu formende Kunstharzmischung eine Polymermischung eines
Kunstharzes auf der Grundlage von Vinylchlorid mit einem hochpolymeren
Kautschuk sein, beispielsweise Copolymere von Ethylen
und Vinylacetat, Copolymere von Acrylnitril und Butadien,
Copolymere von Styrol und Acrylnitril, Copolymere von Methylmethacrylat,
Styrol und Butadien, Copolymere von Acrylnitril,
Styrol und Butadien, Urethanelastomere, Polyamidharze, Terpolymere
von Ethylen, Propylen und einem Dien-Monomer, epoxymodifizierte
Polybutadienharze und dergleichen. Wenn diese
kautschukartigen Polymeren mit einem Vinylchlorid-Kunstharz
gemischt werden, beträgt ihre Menge vorzugsweise nicht über
50 Gewichtsteile bezogen auf das Vinylchlorid-Kunstharz.
Für das Verfahren zur Herstellung der geformten
Gegenstände aus der oben beschriebenen Kunstharzmischung auf
der Grundlage von Vinylchlorid gelten keine besonderen Begrenzungen,
und es kann irgendeine der üblichen Methoden angewandt
werden, einschließlich Strangpressen, Spritzguß, Walzen,
Blasen, Formpressen und dergleichen. Es bestehen auch keine
besonderen Begrenzungen hinsichtlich der Art oder Form des
geformten Gegenstandes.
Die erfindungsgemäße Methode erstreckt sich
darauf, deren Oberfläche des oben beschriebenen geformten
Gegenstandes aus einem Kunstharz auf Vinylchloridbasis einen
antistatischen Effekt mit ausgezeichneter Haltbarkeit und
Dauerhaftigkeit zu verleihen, indem die Oberflächeneigenschaften
des geformten Gegenstandes durch die Niedertemperaturplasmabehandlung
in zwei Stufen modifiziert werden. Die
Plasmabehandlung wird grundsätzlich so durchgeführt, daß
der geformte Gegenstand aus Kunstharz auf Vinylchloridbasis
in eine Kammer eingebracht wird, in der ein Niedertemperaturplasma
erzeugt werden kann, der Druck in der Kammer auf 13,3 mbar
(10 Torr) oder darunter eingestellt wird, indem man durch die
Kammer ein Gas der einen oder anderen der oben beschriebenen
stickstoffhaltigen organischen Verbindungen oder Organosliconverbindungen
durchleitet ein Niedertemperaturplasma in der
bei dem Druck gehaltenen Kammer erzeugt, um die Oberfläche des
geformten Gegenstandes dem Niedertemperaturplasma auszusetzen,
das Gas der Plasmaatmosphäre dann durch die andere Art des
Gases ersetzt, welches durch die Plasmakammer geleitet wird,
um den Druck bei 13,3 mbar oder darunter zu halten, und schließlich
wieder Niedertemperaturplasma in der Atmosphäre dieses
zweiten Plasmagases bei niedrigem Druck erzeugt wird, um die
Oberfläche des geformten Gegenstandes diesem zweiten Niedertemperaturplasma
auszusetzen.
Bei der Niedertemperaturplasmabehandlung in zwei
Stufen, wie oben erwähnt, ist es beliebig, welches der beiden
Plasmagase, d. h. die stickstoffhaltige organische Verbindung
und die Organosiliconverbindung in der ersten Behandlungsstufe
benutzt wird, obgleich vorzugsweise die primäre oder
erste Plasmabehandlung in der Atmosphäre der stickstoffhaltigen
organischen Verbindung und die sekundäre oder zweite Plasmabehandlung
in der Atmosphäre der Organosiliciumverbindung
durchgeführt wird, um eine höhere Zuverlässigkeit der nach
der erfindungsgemäßen Methode erhaltenen Wirkung zu erreichen.
Das Wechseln des Plasmagases vom einen zum
anderen kann in irgendeiner zweckmäßigen Art durchgeführt
werden. Beispielsweise wird die Plasmakammer nach Beendigung
der ersten Plasmabehandlung durch Absaugen der gasförmigen
stickstoffhaltigen organischen Verbindung bis zum Vakuum evakuiert,
und die Organosiliciumverbindung wird dann eingeleitet,
so daß sie für die zweite Plasmabehandlung zur Verfügung
steht. Statt dessen kann kontinuierlich ein Plasmagas
durch das andere ersetzt werden, indem man allmählich die
Durchflußgeschwindigkeit der stickstoffhaltigen organischen
Verbindung in der Atmosphäre der ersten Plasmabehandlung verringert
und gleichzeitig mit der Einleitung und allmählichen
Steigerung der Durchflußgeschwindigkeit der Organosiliciumverbindung
für die Atmosphäre der zweiten Plasmabehandlung
beginnt, um schließlich die Einleitung des stickstoffhaltigen
organischen Gases mit Erreichen der Plasmaatmosphäre der
reinen Organosiliciumverbindung zu beenden, während Niedertemperaturplasma
kontinuierlich in der Atmosphäre erzeugt
wird, deren Gaszusammensetzung sich kontinuierlich von einer,
z. B. der stickstoffhaltigen organischen Verbindung, zur anderen,
z. B. der Organosiliciumverbindung, über eine Zwischenstufe,
wo die Mischung der beiden vorliegt, verändert. Weiterhin kann
wahlweise ein Inertgas oder eine andere Art von reaktivem Gas
in die Plasmabehandlung nach Beendigung der ersten Stufe der
Plasmabehandlung und vor der zweiten Stufe eingeleitet werden,
um die Oberfläche des geformten Gegenstandes dem Niedertemperaturplasma
eines solchen dritten Gases auszusetzen. Die Wirkung
der Zweistufen-Plasmabehandlung gemäß der Erfindung kann
manchmal gesteigert werden, wenn der geformte Gegenstand
nach dem Ende der Plasmabehandlung einer Wärmebehandlung,
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht oder einer zusätzlichen
Plasmabehandlung in einer Atmosphäre eines anorganischen Gases
unterworfen wird.
Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen zweistufigen
Plasmabehandlung kann das Plasmagas, z. B. die stickstoffhaltige
organische Verbindung oder die Organosiliciumverbindung,
mit einem Edelgas, z. B. Helium, Argon und dergleichen,
einem anorganischen Gas, z. B. Stickstoff, Sauerstoff,
Luft, Wasserstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid
und dergleichen, oder einem anderen organischen Gas
als die stickstoffhaltige organische Verbindung und die
Organosiliciumverbindung verdünnt werden. Wenn das Plasmagas
mit einem solchen anorganischen Gas verdünnt wird, liegen
die Partialdrücke der stickstoffhaltigen organischen Verbindung
oder der Organosiliciumverbindung und des anorganischen
Gases vorzugsweise in den Bereichen von 1,33×10-3 bis
13,3 mbar bzw. von 1,33×10-4 bis 13,3 mbar. Auf diese
Weise erhält man weitere Möglichkeiten der Veränderung der
Oberfläche des geformten Gegenstandes, indem diese zusätzlich
zur verbesserten Anti-Statikeigenschaft oder verringertem
spezifischem Oberflächenwiderstand mit verbesserter Benetzbarkeit,
Druckfähigkeit, Eignung für Klebverbindung und
dergleichen ausgerüstet wird.
Beim oben beschriebenen Plasmabehandlungsverfahren
sollte der Druck der Plasmaatmosphäre in der Plasmakammer
13,3 mbar oder weniger betragen oder vorzugsweise im
Bereich von 0,0066 bis 1,33 mbar (0,005 bis 1 Torr) liegen,
da keine genügende Wirkung der Plasmabehandlung in einer
Atmosphäre, deren Druck höher als 13,3 mbar ist, erhalten wird.
Das heißt, der antistatische Effekt auf der plasmabehandelten
Oberfläche nimmt rasch ab mit Ansteigen des spezifischen
Oberflächenwiderstandes mit dem Anstieg des Gasdrucks in
der Plasmaatmosphäre auf über 13,3 mbar. Ein solcher Einfluß
des Gasdrucks war völlig überraschend aufgrund der Kenntnisse
bei der üblichen Plasmapolymerisation und Plasmabehandlung.
Hinsichtlich der elektrischen Bedingungen für
die Plasmaerzeugung beträgt die den Elektroden zugeführte
elektrische Leistung 10 W bis 100 kW bei einer Frequenz
von 10 kHz bis 100 mHz. Es bestehen keine Begrenzungen für
den Typ der Elektroden, und es können sowohl innere als auch
äußere Elektroden verwendet werden. Auch elektrodenlose Plasmaentladung
ist geeignet. Das Niedertemperaturplasma wird entweder
durch Glimmentladung oder durch Koronaentladung erzeugt,
wobei keine besonderen Unterschiede zwischen diesen in der
Wirksamkeit der Plasmabehandlung vorliegen. Die Gesamtzeit
für die zweistufige Plasmabehandlung liegt gewöhnlich im Bereich
von einigen Sekunden bis einigen 10 Minuten, um eine
befriedigende Wirkung der Plasmabehandlung zu erreichen,
und hängt auch ab von der den Elektroden zugeführten elektrischen
Energie und anderen Bedingungen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
mit weiteren Einzelheiten anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. In den Beispielen wurde die Wirkung der erfindungsgemäßen
Plasmabehandlung auf drei Arten bewertet, nämlich der
Abstand der Anziehung von Zigarettenasche auf die elektrostatisch
geladene Oberfläche einer Kunstharzfolie, der
spezifische Oberflächenwiderstand der Kunstharzfolie und die
Aufladungsspannung, die durch Reiben der Kunstharzfolie induziert
wird. Die Prüfverfahren für diese Eigenschaften waren
wie folgt:
Das Prüfstück der Kunstharzfolie wurde zehnmal mit einem
trockenen Baumwolltuch gerieben und dann auf einem Tisch allmählich
der Zigarettenasche angenähert, um die Entfernung zu
bestimmen, bei der die Anziehung der Zigarettenasche an die
elektrostatisch aufgeladene Kunstharzfolie begann. Die Messung
wurde bei 25°C und einer relativen Feuchtigkeit von 60% durchgeführt.
Die Messung des spezifischen elektrischen Widerstands der
Oberfläche der Kunstharzfolie wurde mit einem Prüfinstrument
(Hersteller Toa Denpa Kogyo Co.) durchgeführt.
Die Messung wurde durchgeführt mit einem rotierenden Statikprüfer
(Hersteller Koa Shokai Co.), indem man das Prüfstück
mit einem Baumwolltuch rieb, das mit 750 UpM unter einer
Last von 200 g gedreht wurde, und der Wert der Aufladungsspannung
wurde eine Minute und 180 Minuten nach dem Ende des
Reibens bestimmt.
Eine Kunstharzmischung, bestehend aus 100 Gewichtsteilen
eines Vinylchloridharzes, 3 Gewichtsteilen eines zink- und
bleihaltigen Stabilisators, 50 Gewichtsteilen Dioctylphthalat
und 2 Gewichtsteilen eines epoxidierten Sojaöls, wurde auf
einem Walzenstuhl bei 170°C zehn Minuten geknetet und durch
Formpressen bei 175°C zu einer Folie von 0,5 mm Dicke geformt.
Diese Kunstharzfolie wurde in die Plasmakammer
eines Plasmaerzeugungsapparats gebracht, und der Druck in
der Kammer wurde nach Evakuieren bis auf ein Vakuum von
1,3×10-4 mbar auf 0,4 mbar eingestellt, indem man kontinuierlich
Ethylamingas einleitete, und ein Niedertemperaturplasma
wurde in der Kammer erzeugt, indem man eine elektrische
Hochfrequenzleistung von 1 kW mit einer Frequenz von 13,56 mHz
zuführte, um die Kunstharzfolie in dem Niedertemperaturplasma
eine Minute auszusetzen. Die so behandelte Folie wird behandelte
Folie Nr. 1 genannt.
Andererseits wurde das gleiche Verfahren wiederholt,
außer daß das Ethylamingas durch Trimethylchlorsilangas
ersetzt wurde und die Zeit der Plasmabehandlung auf drei Minuten
ausgedehnt wurde. Die so erhaltene Folie wird behandelte
Folie Nr. 2 genannt.
Weiter wird das gleiche Verfahren wie bei der
Behandlung der behandelten Folie Nr. 1 durchgeführt, indem
die Plasmakammer auf ein Vakuum von 1,3×10-4 mbar evakuiert
und dann Trimethylchlorsilangas kontinuierlich eingeleitet
wurde, um einen Druck von 0,53 mbar in der Kammer zu erhalten,
in der Niedertemperaturplasma erzeugt wurde, indem man eine
elektrische Leistung von 500 Watt mit einer Frequenz von
13,56 mHz zuführte, um die Oberfläche der Kunstharzfolie dem
Niedertemperaturplasma drei Minuten lang auszusetzen. Die so
erhaltene Kunstharzfolie wird behandelte Folie Nr. 3 genannt.
Die Ergebnisse der mit der Kunstharzfolie vor
der Plasmabehandlung sowie der mit den behandelten Folien Nr. 1
bis Nr. 3 vorgenommenen Prüfungen sind in der folgenden Tabelle 1
aufgeführt.
Eine Kunstharzmischung bestehend aus 100 Gewichtsteilen eines
Vinylchloridharzes, 3 Gewichtsteilen eines Stabilisisators auf
der Grundlage Dibutylzinnmercaptid und 0,1 Gewichtsteil eines
Polyethylenwachses als Gleitmittel wurde auf einem Walzstuhl
bei 180°C zehn Minuten geknetet und durch Formpressen bei
185°C zu einer Folie von 1 mm Dicke geformt.
Diese Kunstharzfolie wurde in die Plasmakammer
gebracht, und der Druck in der Kammer wurde nach Evakuieren
auf ein Vakuum von 1,3×10-4 mbar auf 0,106 mbar eingestellt,
indem man kontinuierlich Dimethylamingas einleitete, und
Niedertemperaturplasma wurde in der Kammer erzeugt, indem man
eine elektrische Hochfrequenzleistung von 700 Watt mit einer
Frequenz von 13,56 mHz zuführte, um die Kunstharzfolie dem
Niedertemperaturplasma zwei Minuten auszusetzen. Danach wurde
die Plasmakammer wieder auf ein Vakuum von 1,3×10-4 mbar
evakuiert und anschließend kontinuierlich Vinylmethyldimethoxysilangas
eingeleitet, um in der Kammer einen Druck von
0,133 mbar (0,1 Torr) zu erhalten, und Niedertemperaturplasma
wurde in der Kammer erzeugt, indem man eine elektrische
Leistung von 1 kW mit einer Frequenz von 13,56 mHz zuführte,
um die Kunstharzfolie dem Niedertemperaturplasma eine Minute
auszusetzen. Die so erhaltene Kunstharzfolie wird behandelte
Folie Nr. 4 genannt.
Die Ergebnisse der mit der Kunstharzfolie vor
der Plasmabehandlung und der mit der behandelten Folie Nr. 4
durchgeführten Prüfungen sind in Tabelle 1 angegeben.
Eine Kunstharzmischung bestehend aus 100 Gewichtsteilen eines
Vinylchloridharzes, 1,5 Gewichtsteilen Dibutylzinnmaleat,
1 Gewichtsteil Calciumstearat, 0,5 Gewichtsteil Zinkstearat
und 1 Gewichtsteil Stearinsäure wurde auf einem Walzenstuhl
bei 180°C zehn Minuten geknetet und durch Formpressen bei
185°C zu einer Folie von 1 mm Dicke geformt.
Die Kunstharzfolie wurde in die Plasmakammer
gebracht, und der Druck in der Kammer wurde nach Evakuieren
auf ein Vakuum von 1,3×10-4 mbar auf 0,20 mbar eingestellt,
indem man nacheinander Methylamingas und Argongas mit solchen
Geschwindigkeiten einleitete, daß die Partialdrücke 0,133 mbar
für Methylamingas und 0,066 mbar für das Argongas betrugen.
In dieser Atmosphäre wurde Niedertemperaturplasma erzeugt
durch Zufuhr von elektrischer Hochfrequenzleistung von 200 W
bei einer Frequenz von 13,56 mHz, um die Oberfläche der Kunstharzfolie
fünf Minuten dem Niedertemperaturplasma auszusetzen.
Die so erhaltene Kunstharzfolie wird behandelte Folie Nr. 5
genannt.
Das gleiche Untersuchungsverfahren wie oben
wurde wiederholt, außer daß das Methylamingas durch ein Gas
von Trimethylmethoxysilan ersetzt und die Zeit der Plasmabehandlung
auf drei Minuten verkürzt wurde. Die so erhaltene
Kunstharzfolie wird behandelte Folie Nr. 6 genannt.
Weiter wurde die gleiche Kunstharzfolie mit
dem Niedertemperaturplasma in genau der gleichen Weise wie
bei der Behandlung der behandelten Folie Nr. 5 behandelt,
und die die Folie enthaltende Plasmakammer wurde auf ein
Vakuum von 1,3×10-4 mbar evakuiert. Danach wurden Luft
und das Gas von Trimethylmethoxysilan nacheinander mit solchen
Geschwindigkeiten eingeleitet, daß die Partialdrücke der Luft
und des Trimethylmethoxysilangases 0,067 mbar bzw. 0,4 mbar
betrugen. In dieser Atmosphäre wurde Niedertemperaturplasma
erzeugt, indem man eine elektrische Hochfrequenzleistung von
400 W bei einer Frequenz von 13,56 mHz zuführte, um die
Oberfläche der Kunstharzfolie dem Niedertemperaturplasma
drei Minuten auszusetzen. Die so erhaltene Kunstharzfolie
wird behandelte Folie Nr. 7 genannt.
Die Ergebnisse der Prüfung der Oberflächeneigenschaften
der Kunstharzfolie vor der Plasmabehandlung und der
behandelten Folien Nr. 5, 6 und 7 sind in Tabelle 1 angegeben.
Die gleiche Kunstharzfolie, wie im obigen Beispiel 2 hergestellt,
wurde in die Plasmakammer gebracht, und nach Evakuieren
auf ein Vakuum von 1,3 × 10-4 mbar wurde der Druck in der
Plasmakammer bei 0,067 mbar gehalten, indem man kontinuierlich
ein Gas von Allylamin durchleitete. Niedertemperaturplasma
wurde in der Kammer erzeugt, indem man eine elektrische Hochfrequenzleistung
von 3 kW bei einer Frequenz von 10 kHz zuführte,
um die Oberfläche der Kunstharzfolie dem Niedertemperaturplasma
dreißig Sekunden lang auszusetzen.
Die so plasmabehandelte Kunstharzfolie wurde
an der offenen Luft bei 50°C 24 Stunden gehalten und dann
wieder in die Plasmakammer gebracht, die auf ein Vakuum von
1,3×10-4 mbar evakuiert wurde. In die Plasmakammer wurden
nacheinander Stickstoffgas und ein Gas von Tetramethoxysilan
mit solchen Geschwindigkeiten eingeleitet, daß die Partialdrücke
dieser beiden Arten von Gasen je 0,133 mbar waren.
Niedertemperaturplasma wurde in dieser Atmosphäre erzeugt,
indem man eine elektrische Hochfrequenzleistung von 2 kW
mit einer Frequenz von 110 kHz zuführte, um die Oberfläche
der Kunstharzfolie dem Niedertemperaturplasma 30 Sekunden
auszusetzen.
Die Ergebnisse der Prüfung der Oberflächeneigenschaften der
so erhaltenen Kunstharzfolie, die behandelte Folie Nr. 8
genannt wird, sind in Tabelle 1 angegeben.
Eine Kunstharzmischung, bestehend aus 100 Gewichtsteilen
eines copolymeren Kunstharzes von Vinylchlorid und Vinylacetat
(Gewichtsverhältnis 84 : 16), 1 Gewichtsteil eines
epoxidierten Sojaöls, 1 Gewichtsteil Dibutylzinnmercaptid,
0,5 Gewichtsteil Calciumstearat und 0,1 Gewichtsteil Ruß
wurde bei 180°C zehn Minuten geknetet und durch Formpressen
bei 185°C zu einer Platte von 5 mm Dicke geformt.
Diese Kunstharzplatte wurde in die Plasmakammer
gebracht, die auf ein Vakuum von 1,3×10-4 mbar evakuiert
wurde, und in die dann ein Gas von Ethylendiamin kontinuierlich
mit einer solchen Geschwindigkeit eingeleitet wurde,
daß der Druck in der Kammer bei 0,067 mbar gehalten wurde.
Niedertemperaturplasma wurde in dieser Atmosphäre erzeugt,
indem man eine elektrische Hochfrequenzleistung von 3 kW
mit einer Frequenz von 110 kHz zuführte, um die Oberfläche
der Kunstharzplatte dem Niedertemperaturplasma fünf Minuten
auszusetzen.
Auf die obige Plasmabehandlung folgte eine allmähliche
Verringerung der Einleitungsgeschwindigkeit des
Ethylendiamingases mit gleichzeitiger Einleitung eines Gases
von Vinyldimethylchlorsilan mit einer allmählich ansteigenden
Geschwindigkeit, um die Verringerung des Ethylendiamingases
zu kompensieren und den Druck konstant bei 0,067 mbar zu
halten, so daß die Gasatmosphäre in der Plasmakammer nach
drei Minuten im wesentlichen reines Silangas war. In dieser
Atmosphäre des Silangases wurde wieder Niedertemperaturplasma
erzeugt, um die Oberfläche der Kunstharzplatte dem Niedertemperaturplasma
fünf Minuten unter den gleichen Bedingungen
wie bei der Plasmabehandlung der ersten Stufe auszusetzen.
Die Ergebnisse der Prüfung der Oberflächeneigenschaften
dieser Kunstharzplatte, die behandelte Platte Nr. 9
genannt wird, sowie der Kunstharzplatte vor der Plasmabehandlung
sind in Tabelle 1 angegeben.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
eines aus einem Kunstharz auf der Grundlage von Vinylchlorid
geformten Gegenstandes durch Behandlung desselben mit einem
Niedertemperaturplasma, gekennzeichnet durch folgende Stufen:
- a) die Oberfläche des geformten Gegenstandes wird dem Niedertemperaturplasma ausgesetzt, das in einer eine stickstoffhaltige organische Verbindung enthaltenden Gasatmosphäre erzeugt wird, wobei die stickstoffhaltige organische Verbindung eine Aminverbindung (1), eine Amidverbindung (2) oder eine Diaminverbindung (3) ist, die jeweils durch die folgenden allgemeinen Formeln wiedergegeben werden: worin R¹ und R⁷ je eine substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, R², R³, R⁴, R⁵, R⁶, R⁹, R¹⁰ und R¹¹ je ein Wasserstoffatom oder eine substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe und R⁸ eine substituierte oder unsubstituierte zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe sind, und
- b) die Oberfläche des geformten Gegenstandes wird vor oder nach der Stufe (a) dem Niedertemperaturplasma einer eine organische Siliciumverbindung enthaltenden Gasatmosphäre ausgesetzt, wobei die Organosiliciumverbindung eine Organosilanverbindung der allgemeinen Formel RaHbSiX4-a-bist, worin R eine substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, X ein Halogenatom oder eine Alkoxygruppe, a eine Zahl von 0, 1, 2, 3 oder 4 und b eine Zahl von 0, 1 oder 2 ist und wobei a+b nicht größer als 4 ist, oder ein Hydrolyse-Kondensationsprodukt einer solchen Verbindung ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasatmosphäre in Stufe (a) die stickstoffhaltige organische
Verbindung bei einem Partialdruck im Bereich von 1,33×10-3 bis
13,3 mbar und ein anorganisches Gas bei einem Partialdruck im
Bereich von 1,33×10-4 bis 13,3 mbar enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasatmosphäre in Stufe (b) die Organosiliciumverbindung bei
einem Partialdruck im Bereich von 1,33×10-3 bis 13,3 mbar und
ein anorganisches Gas bei einem Partialdruck im Bereich von 1,33
×10-4 bis 13,3 mbar enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufe (a) vor der Stufe (b) durchgeführt wird.
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