DE3223114C2 - Verfahren zur Steuerung einer mehrstufigen hydraulischen Maschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer mehrstufigen hydraulischen MaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer
mehrstufigen hydraulischen Maschine mit wenigstens drei
Druckstufen, die durch Überströmleitungen in Reihe geschaltet
sind, wobei die Stufen mit höchstem und mit niedrigstem Druck
mit verstellbaren Leitschaufeln versehen sind, und wobei
zwischen den Stufen mit höchstem und niedrigstem Druck
wenigstens eine mit feststehenden Leitschaufeln versehene
Mitteldruckstufe vorgesehen ist.
Das Verfahren zur Steuerung des Betriebes dieser Maschine, die
als Pumpe oder Turbine arbeitet, soll dazu dienen, den
hydraulischen Wirkungsgrad unter einer stetigen
Arbeitsbedingung zu verbessern und die hydraulische Maschine
durch Unterdrückung von in ihr erzeugten Schwingungen und
Geräuschen stabil zu betreiben. Allgemein kann der Betrieb oder
die Laufbedingung einer hydraulischen Maschine gesteuert
werden, indem die Wassermenge, die durch die hydraulische
Maschine strömt, eingestellt wird, wobei diese Einstellung
durch Leitschaufeln erfolgt, die am Umfang eines Läufers
angeordnet sind oder mit Hilfe eines am Einlaßteil der
hydraulischen Maschine angeordneten Einlaßventils.
Bei einer mehrstufigen hydraulischen Maschine, bei welcher
Druckstufen vorgesehen sind, wobei die Läufer über Umkehr- oder
Überströmleitungen miteinander verbunden sind, sind
verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, die
Wasserströmungsbedingungen an den jeweiligen Stufen durch
Leitschaufeln zu steuern, die an den Umfängen der Läufer der
Stufen angeordnet sind, um so den Betrieb der üblichen
mehrstufigen hydraulischen Maschine zu steuern. Bei der
mehrstufigen hydraulischen Maschine der oben genannten Art ist
es aber wegen der konstruktiven Begrenzung extrem schwierig,
Leitschaufeln an den Außenumfängen der Läufer der
entsprechenden Stufen vorzusehen und den Betrieb oder das
Schließen der Leitschaufeln durch eine Leitschaufel-
Steuereinheit zu steuern, die mit den Leitschaufeln verbunden
ist, was für den praktischen Gebrauch der mehrstufigen
hydraulischen Maschine ein Problem darstellt. Bei der
mehrstufigen hydraulischen Maschine dieser Art sind in vielen
Fällen nur stationäre Leitschaufeln mit konstantem Öffnungsgrad
am Außenumfang eines Läufers jeder Stufe angeordnet, und es
erfolgt die Steuerung des Betriebs der Maschine durch eine
Offen-Geschlossen-Steuerung eines Einlaßventils, das am
Einlaßteil der hydraulischen Maschine vorgesehen ist. Ferner
kann in einer solchen mehrstufigen hydraulischen Maschine die
Wasserströmungsbedingung am Umfang des Läufers jeder Stufe in
Abhängigkeit von der Strömungsmenge des hindurchtretenden
Wassers eingestellt werden, so daß in Bereichen niedriger
Strömungsgeschwindigkeit und hoher Strömungsgeschwindigkeit,
abgesehen von Konstruktionspunkten, der hydraulische
Wirkungsgrad herabgesetzt wird, wobei die hydraulische Maschine
selbst bei verringertem hydraulischen Gesamtwirkungsgrad
betrieben wird. Zusätzlich wird der Wasserdruckverlustanteil in
der Nähe des Einlaßventils durch Einstellung der durch das
Einlaßventil strömenden Wassermenge durch teilweises Schließen
der Ventilöffnung erhöht, und es wird deshalb hydraulische
Energie entsprechend dem Wasserdruckverlust vergeudet, was zu
einer Abnahme des Laufwirkungsgrades einer elektrischen
Energieanlage führt.
Um den oben beschriebenen Fehlern und Problemen zu begegnen,
ist auch bereits ein Verfahren zum Steuern des Betriebes einer
mehrstufigen hydraulischen Maschine vorgeschlagen worden, bei
welchem verstellbare Leitschaufeln nur für die Stufe mit
höchstem Druck vorgesehen sind, wobei die Wasserströmungsmenge
durch Regulierung des Öffnungsgrades dieser verstellbaren
Leitschaufeln eingestellt werden kann. Bei diesem
Betriebssteuerverfahren wurde der Wasserdruckverlust am
Einlaßventil, der in einem Falle beobachtet worden ist, in dem
keine verstellbaren Leitschaufeln in der höchsten Druckstufe
angeordnet waren, nicht beobachtet, so daß dieses
Steuerverfahren einen besseren Arbeitswirkungsgrad hat als das
erstgenannte Verfahren. Trotz des oben beschriebenen Vorteils
können in dem letztgenannten Verfahren ein Wasser-Trenn-
Phänomen und oder ein örtlicher Sekundärstrom auftreten, weil
die Niederdruckstufe an einem Betriebspunkt arbeitet, der von
einem bestimmten Arbeitspunkt während des Betriebes als Turbine
mit einer geringen Wassermenge weit entfernt ist, und es werden
diese nachteiligen Erscheinungen oft beobachtet, wenn der
Wasserdruck auf der Auslaßseite eines Läufers absinkt, so daß
solche Probleme, wie die Wasser-Trenn-Erscheinung und der
örtliche Sekundärstrom an der Niederdruckstufe zunehmen, wo der
Wasserdruck an der Auslaßseite des Läufers dieser Stufe
niedriger ist als derjenige der anderen Stufen. Es wird deshalb
die hydraulische Maschine dieser Art unter einer instabilen
Bedingung mit Kavitation, mit starken Schwingungen und
Geräuschen betrieben.
Infolgedessen ist, wie oben beschrieben, eine mehrstufige
hydraulische Maschine mit Druckstufen, die je mit verstellbaren
Leitschaufeln versehen sind, deren Öffnungsgrade einstellbar
sind, wegen der hydraulischen Eigenschaften in höchstem Maße
bevorzugt, jedoch erfordert sie eine erhebliche Beschränkung
der Konstruktion für den praktischen Gebrauch. Eine mehrstufige
hydraulische Maschine, in welcher die jeweiligen Druckstufen
mit stationären Leitschaufeln versehen sind, deren
Öffnungsgrade nicht eingestellt werden können, und bei welcher
die Steuerung des Wasserstromes nur durch Einstellung eines
Einlaßventils erfolgt, hat den einfachsten Aufbau, jedoch hat
sie extrem geringe hydraulische Eigenschaften. Jedoch werden in
einer mehrstufigen hydraulischen Maschine, in welcher nur die
Stufe höchsten Druckes mit einstellbaren Leitschaufeln versehen
ist, wie es bereits vorgeschlagen worden ist, Kavitation,
Schwingungen und Geräusche erzeugt, wenn die Maschine mit einer
geringen Wassermenge arbeitet.
Die DE 29 20 760 A1 offenbart eine zweistufige Pumpenturbine
mit einer Hochdruckstufe, die eine Mehrzahl von verstellbaren
Leitschaufeln besitzt, die kreisförmig um das erste Laufrad
angebracht sind, und die eine Niederdruckstufe besitzt, welche
eine Mehrzahl von stationären Leitschaufeln aufweist, die
kreisförmig um das zweite Laufrad angeordnet sind. Bei der
Strömungsmaschine gemäß der DE 29 20 760 A1 werden die
verstellbaren Leitschaufeln so gesteuert, daß ihr
Öffnungswinkel entsprechend der Wasserdurchsatzmenge im Normal-
oder im Übergangsbetrieb kleiner oder größer wird als derjenige
der festen Leitschaufeln. Weiterhin erfährt der Fachmann aus
dieser Schrift, daß bei einer Mehrstufenmaschine mit drei oder
mehr Stufen starre Leitschaufeln in allen Stufen außer der
höchsten Druckstufe vorgesehen sein müssen, da es aufgrund
konstruktiver Schwierigkeiten kaum möglich sei, auch die
übrigen Verdichterstufen außer der mit dem höchsten Druck mit
verstellbaren Leitschaufeln auszurüsten.
Die DE 30 32 023 A1 offenbart eine zweistufige
Strömungsmaschine mit verstellbaren Leitschaufeln sowohl in der
Niederdruckstufe als auch in der Hochdruckstufe. Bei dieser
Strömungsmaschine werden der Öffnungsgrad der Leitschaufeln in
der Hochdruckstufe und in der Niederdruckstufe unterschiedlich
gesteuert. Wenn diese Strömungsmaschine als Pumpe arbeitet,
werden die Öffnungsgrade der Leitschaufeln der Hochdruckstufe
und der Niederdruckstufe auf die gleiche Größe eingestellt.
Wenn diese Strömungsmaschine als Turbine arbeitet, werden sie
auf unterschiedliche Größe eingestellt, wobei der Öffnungsgrad
der Leitschaufeln der Niederdruckstufe gleich oder größer ist
als der der Hochdruckstufe.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur
Steuerung des Betriebes einer gattungsgemäßen mehrstufigen
hydraulischen Maschine, so daß diese stabil arbeitet und einen
verbesserten hydraulischen Wirkungsgrad bei einer stetigen
Betriebsbedingung aufweist, wobei die Erzeugung von Kavitation,
von Schwingungen und von Geräuschen in der hydraulischen
Maschine wirksam unterdrückt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Änderung der Betriebsbedingung bei stetigem Betrieb der
hydraulischen Maschine der Öffnungsgrad der verstellbaren
Leitschaufeln der Stufe mit niedrigstem Druck gleich oder
kleiner gehalten wird als derjenige der Stufe mit höchstem
Druck und daß die Öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln
der Stufen mit höchstem und mit niedrigstem Druck so gesteuert
werden, daß bei einem Betrieb mit hohem Wasserdurchsatz deren
Öffnungsgrade größer sind als die Öffnungsgrade der
feststehenden Leitschaufeln der wenigstens einen
Mitteldruckstufe, bei einem Betrieb mit geringem
Wasserdurchsatz aber kleiner sind als diejenigen der
feststehenden Leitschaufeln der wenigstens einen
Mitteldruckstufe.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer typischen
dreistufigen hydraulischen Maschine, auf die die
Erfindung anwendbar ist, in einem Längsschnitt,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der hydraulischen
Eigenschaften bei Betrieb der hydraulischen
Maschine als
Turbine,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der hydraulischen Eigen
schaften bei Betrieb der hydraulischen Maschine als
Pumpe,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
einer Betriebslast und den Öffnungsgraden der Leit
schaufeln bei Betrieb der hydraulischen Maschine als
Turbine unter einer stetigen Bedingung,
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
einer Betriebslast und den Öffnungsgraden der Leit
schaufeln, wenn die Maschine unter einer stetigen
Bedingung als Turbine arbeitet, und
Fig. 6 und 7 Blockschaltbilder, welche die Steuersysteme für die
Steuerung der Leitschaufeln der hydraulischen Ma
schine zeigen, wenn diese unter einer stetigen Ar
beitsbedingung betrieben wird.
Die Erfindung wird nun im einzelnen in Verbindung mit Fig. 1
beschrieben, welche ein Ausführungsbeispiel einer hydrauli
schen Francis-Maschine mit drei Stufen zeigt.
Ein Läufer 1 der Stufe mit höchstem Druck ist an ihrem
Außenumfang mit mehreren einstellbaren Leitschaufeln 2 ver
sehen, die in einem Kreis angeordnet sind, und deren Öff
nungsgrade verändert werden können. Ein Läufer 3 einer Mit
teldruckstufe ist an seinem Außenumfang mit mehreren sta
tionären Leitschaufeln 4 versehen, die in einen Kreis ange
ordnet sind und deren Öffnungsgrade nicht veränderbar sind.
Die Stufe mit höchstem Druck und die Mitteldruckstufe sind
über eine Umkehrleitung 5 miteinander in Reihe geschaltet.
Ein Läufer 6 der Stufe mit niedrigstem Druck ist an seinem
Außenumfang mit mehreren verstellbaren Leitschaufeln 7 ver
sehen, die in einem Kreis angeordnet sind und deren Öffnungs
grad verändert werden kann. Die niedrigste Druckstufe ist
mit der Mitteldruckstufe über eine Umkehrleitung 8 in Reihe
geschaltet.
Bei einer mehrstufigen hydraulischen Maschine dieser Art
durchsetzt, wenn sie als Turbine mit einem geöffneten Ein
laßventil 9 betrieben wird, ein Wasserstrom ein Druckrohr
10 und ein damit verbundenes Gehäuse 11. Der Wasserstrom
tritt durch die Leitschaufeln 2 und den Läufer 1 der Stufe
mit höchstem Druck ein, durchsetzt die Umkehrleitung 5, die
Leitschaufeln 4 und den Läufer 3 der Mitteldruckstufe, die
Umkehrleitung 8, die Leitschaufeln 7 und den Läufer 6 der
Stufe mit niedrigstem Druck. Das Wasser wird dann durch ein
Saugrohr 12 abgegeben, das mit einem nicht dargestellten
Wasserablauf verbunden ist. Wenn andererseits die hydrauli
sche Maschine als Pumpe arbeitet, strömt das Wasser von dem
Saugrohr 12 zum Druckrohr 10 in umgekehrter Weise zu der
oben in Verbindung mit dem Betrieb als Turbine beschriebe
nen Strömung.
Gemäß der Erfindung arbeitet die mehrstufige (dreistufige)
hydraulische Maschine der obenbeschriebenen Art unter einer
stetigen Arbeitsbedingung, in dem die Öffnungsgrade der
Leitschaufeln der entsprechenden Druckstufen unabhängig oder
gleichzeitig in einer solchen Weise gesteuert werden, daß
die Öffnungsgrade der Leitschaufeln der Stufe mit niedrig
stem Druck immer so gehalten werden, daß sie gleich oder
kleiner sind als der Öffnungsgrad der höchsten Druckstufe,
so daß die Öffnungsgrade der einstellbaren Leitschaufeln
verhältnismäßig größer sind als diejenigen der stationären
Leitschaufeln bei einem Bereich mit hoher Strömungsge
schwindigkeit, während die Öffnungsgrade vergleichsweise
kleiner als diejenigen der stationären Leitschaufeln gehal
ten werden, wenn es sich um einen Bereich mit geringer
Strömungsgeschwindigkeit handelt.
Die hydraulischen Eigenschaften der jeweiligen Stufen der
dreistufigen hydraulischen Maschine, die unter einer steti
gen Arbeitsbedingung als Turbine arbeitet und die gemäß
der obenbeschriebenen Erfindung gesteuert werden kann, wer
den nunmehr in Verbindung mit Fig. 2 erläutert.
In Fig. 2 stellt das Bezugszeichen H₁ einen wirksamen
Wasserdruck der höchsten Druckstufe dar. H₂ und H₃ sind
die Drücke der mittleren Druckstufe und der Niederdruck
stufe. Q ist eine Strömungsmenge und ax (x: . . . , -2, -1,
0, 1, 2, . . . ) bezeichnen die Öffnungsgrade der Leitschau
feln der jeweiligen Stufen. Die aus den Buchstaben (z. B.
Q und a) mit dem Zusatz "0" bestehenden Bezugszeichen stellen Werte bei
der normalen Arbeitsbedingung des Wasserrades dar, in wel
cher die jeweiligen Stufen unter einer hydraulisch äquiva
lenten Arbeitsbedingung arbeiten. Die normale Arbeitsbedin
gung ist als ein Punkt "0" in Fig. 2 dargestellt. Die Öff
nungsgrade der Leitschaufeln sind als a₁, a₂, a₃ . . . darge
stellt, wenn die Leitschaufeln geöffnet sind, so daß sie
größer sind als a₀₁ und sie sind auch dargestellt a-1, a-2,
a-3, . . . , wenn die Leitschaufeln geöffnet sind, so daß der
Öffnungsgrad kleiner als a₀ ist. ΔE (%) bezeichnet die re
lative Turbinenwirkungsgraddifferenz, die durch eine relati
ve Differenz von dem maximalen Turbinenwirkungsgrad darge
stellt ist.
Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen der Strömungsgeschwin
digkeit und dem effektiven Wasserdruck für jede Stufe, in
welcher die Abszisse ein Verhältnis der Strömungsgeschwin
digkeit Θ/Θ₀ zeigt, während die Ordinate Verhältnisse des
effektiven Wasserdruckes H₁/H₁₀, H₂/H₂₀ und H₃/H₃₀ an den
jeweiligen Stufen zeigt. Infolgedessen kann ein kombinier
ter wirksamer Gesamtwasserdruck der mehrstufigen hydrauli
schen Maschine erhalten werden, indem die effektiven Wasser
drücke für die jeweiligen Stufen summiert werden.
Es wird nun Bezug genommen auf Fig. 2, wo das Einlaßventil
voll geöffnet ist und wo jede Stufe sich in der normalen
Arbeitsbedingung (Punkt 0 in Fig. 2) befindet, wobei der
effektive Druck H₁, H₂ oder H₃ jeder Stufe ein Drittel des
kombinierten effektiven Gesamtdruckes H₀ ist, der auf die
hydraulische Maschine wirkt und der durch die folgende Be
ziehung (1) dargestellt ist:
Wenn die Strömungsgeschwindigkeit von dem Betrag für den
normalen Turbinenbetrieb (Punkt 0) verringert wird, sind
die geometrischen Betriebsorte in einem Verfahren, in wel
chem nur der Öffnungsgrad des Einlaßventils geregelt wird,
in einem Verfahren, in welchem nur der Öffnungsgrad der
verstellbaren Leitschaufeln der Stufe mit höchstem Druck
reguliert wird, und in einem Verfahren nach der Erfindung
vergleichend in Fig. 2 gezeigt, die in Verbindung hiermit
im folgenden beschrieben werden.
Zuerst nimmt in einem Fall der Einlaßventilsteuerung der
auf jede Stufe einwirkende effektive Druck um ein Drittel
des Wasserdruckverlustes ΔHv an dem Teil des Einlaßven
tils ab, während der Öffnungsgrad auf dem normalen Öffnungs
grad a₀ an jeder Stufe gehalten wird. Infolgedessen ändert
sich oder verschiebt sich der Betriebspunkt jeder Stufe
entlang einer Kurve 0→A₂ auf der Kurve entsprechend dem
normalen Öffnungsgrad a₀ in Fig. 2, und es wird die hydrau
lische Maschine mit einem extrem verringerten hydraulischen
Wirkungsgrad und niedrigem Druck an jeder Stufe entsprechend
der folgenden Beziehung (2) betrieben:
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, geht in einer
bekannten mehrstufigen hydraulischen Maschine, die durch
Regelung der Strömungsgeschwindigkeit durch Einstellung des
Öffnungsgrades allein des Einlaßventils gesteuert wird, die
hydraulische Energie entsprechend dem Wasserdruckverlust
am Einlaßventil verloren, und es wird die Maschine in jeder
Stufe mit dem extrem verringerten hydraulischen Wirkungs
grad betrieben, was unwirtschaftlich ist. Da zusätzlich je
de Stufe der hydraulischen Maschine an einem Punkt mit einem
niedrigen Druck mit verringertem hydraulischen Wirkungsgrad
betrieben wird, wird eine Abtrennungserscheinung des Wasser
stromes und/oder ein örtlicher Sekundärstrom hervorgerufen,
und insbesondere werden in der höchsten Druckstufe die
Trennungserscheinung und/oder der örtliche Sekundärstrom
in erhöhtem Maße erzeugt, weil der hydraulische Druck an
der Auslaßseite des Läufers dieser Stufe niedrig ist, wo
durch ein nachteiliger Wirbel und eine Kavitation hervor
gerufen werden, die starke Schwingungen und Geräusche her
vorrufen.
Zweitens soll der Betrieb der dreistufigen hydraulischen
Maschine betrachtet werden, bei welchem der Öffnungsgrad
der verstellbaren Schaufeln nur der höchsten Druckstufe
veränderbar ist, während der Öffnungsgrad der anderen Stufen
nicht veränderbar ist. Wenn unter dieser Voraussetzung die
Strömungsgeschwindigkeit durch Steuerung der verstellbaren
Leitschaufeln der höchsten Druckstufe verringert wird, so
daß die Leitschaufeln einen kleinen Öffnungsgrad bei norma
ler Turbinenbetriebsbedingung haben, verschiebt sich der
Arbeitspunkt der höchsten Druckstufe entlang einer Kurve
O→C, und es verschieben sich die Arbeitspunkte der ande
ren Stufen entlang einem geometrischen Ort O→B entspre
chend der folgenden Beziehung (3).
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt,kann in einer
bekannten mehrstufigen (beispielsweise dreistufigen) hy
draulischen Maschine, in welcher die Strömungsgeschwindig
keit durch Einstellung des Öffnungsgrades der verstellba
ren Leitschaufeln der Stufe mit höchstem Druck gesteuert
wird, die hydraulische Maschine im Vergleich mit der oben
beschriebenen hydraulischen Maschine wirtschaftlicher ar
beiten, weil kein Verlust der hydraulischen Energie auf
grund des Wasserdruckverlustes im Einlaßventil auftritt.
Da aber die Stufe mit niedrigstem Druck der an zweiter
Stelle genannten hydraulischen Maschine mit verringertem
hydraulischen Wirkungsgrad arbeitet, kann in nachteiliger
Weise der Wirbel oder eine Kavitation auftreten, die zu
starken Schwingungen und Geräuschen am Auslaßteil der
Stufe mit niedrigstem Druck führen können.
Schließlich wird unter Hinweis auf Fig. 2 im folgenden die
Strömungsgeschwindigkeitseinstellung in einem normalen
Turbinenbetrieb einer mehrstufigen hydraulischen Maschine
nach der Erfindung beschrieben, in welcher die Stufen mit
höchstem Druck und mit niedrigstem Druck mit verstellba
ren Leitschaufeln versehen sind, deren Öffnungsgrade geän
dert werden können, wobei die anderen Druckstufen mit
stationären Leitschaufeln versehen sind, deren Öffnungs
grade nicht veränderbar sind.
Mit dieser mehrstufigen hydraulischen Maschine werden im
Falle einer erforderlichen Durchführung einer Lastjustie
rung durch Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit aus
der normalen Turbinenbetriebsbedingung (Punkt 0 in Fig. 2)
nach der Erfindung die verstellbaren Leitschaufeln der
Stufen mit höchstem Druck und mit niedrigstem Druck so
gesteuert, daß die Öffnungsgrade dieser Leitschaufeln ver
hältnismäßig kleiner sind als diejenigen der stationären
Leitschaufeln der anderen Mitteldruckstufen, während die
Öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln der Stufe
mit niedrigstem Druck so gehalten werden, daß sie immer
gleich oder kleiner sind als diejenigen der Stufe mit
höchstem Druck.
Fig. 4 zeigt eine graphische Darstellung einer Ausführung,
welche eine Betriebsart des Öffnungsgrades der verstellbaren
Leitschaufeln darstellt, während das Wasserrad in der Last
justiert wird, wobei die Abszisse die gesamte Turbinenlast
P darstellt, während die Ordinate die Öffnungsgrade a der
verstellbaren Leitschaufeln und die Turbinenströmungsge
schwindigkeit Q zeigt. Gemäß der hydraulischen Maschine und
ihrem Steuerverfahren nach der Erfindung können die verstell
baren Leitschaufeln der Stufen mit höchstem Druck und mit
niedrigstem Druck relativ in verschiedenen Öffnungsgrad-
Steuerbetriebsarten gesteuert werden. Im einzelnen zeigt
Fig. 4, daß, wenn die Strömungsgeschwindigkeit Q entlang
einer Kurve 0→A verringert wird, wodurch die gesamte
Turbinenlast auf eine Teillast gesteuert wird, die Öffnungs
grade der verstellbaren Leitschaufeln der Stufen mit höch
stem Druck und mit niedrigstem Druck in Bezug auf die ge
samte Turbinenlast P entlang den Kurven 0→A₁ bzw.
0→A₃ gesteuert werden. Unter Hinweis auf Fig. 3 werden
nämlich die Stufen der erfindungsgemäßen hydraulischen Ma
schine mit höchstem Druck, mit niedrigstem Druck und mit
mittlerem Druck entlang den Kurven 0→A₁, 0→A₃ bzw.
0→A₂ betrieben. Somit wird die Stufe mit niedrigstem
Druck, in welcher der hydraulische Druck am Auslaß des
Läufers gering ist, mit einem hohen Druck und ausgezeich
netem hydraulischen Wirkungsgrad betrieben. Deshalb wird
der Wasserstrom am Auslaß der Stufe mit niedrigstem Druck
stabil, so daß ein unstabiler Wirbel oder Kavitation, die
Geräusche und Schwingungen hervorrufen, nicht erzeugt, wes
halb die Maschine in der Stufe mit niedrigstem Druck sicher
und stabil arbeitet. Da ferner in dieser Steuerbetriebsart
nur die Mitteldruckstufen mit niedrigem hydraulischen Wir
kungsgrad und niedrigem Druck arbeiten, kann der gesamte
hydraulische Wirkungsgrad in einem Turbinenbetrieb mit einem
geringen Wasserstrom im Vergleich zu dem Fall verbessert
werden, in welchem nur die Stufe mit höchstem Druck mit
verstellbaren Leitschaufeln versehen ist.
Selbst in einem anderen Fall, in dem die Installation und/
oder die Betriebsbedingungen einer hydraulischen Maschine
ursprünglich erleichtert sind, z. B. wo die hydraulische Ma
schine so ausgebildet werden kann, daß sie einen verhält
nismäßig großen Pumpendruck hat und der hydraulische Druck
auf der Auslaßseite des Läufers der Stufe mit niedrigstem
Druck verhältnismäßig hoch ist, wobei kaum ein Wirbel und/
oder eine Kavitation erzeugt wird, die Schwingungen und
Geräusche hervorrufen, werden bei der erfindungsgemäßen
mehrstufigen hydraulischen Maschine, wenn die Maschine als
Turbine mit kleinem Wasserstrom arbeitet, die Stufen mit
höchstem und mit niedrigstem Druck so betrieben, daß die
öffnungsgrade der Wasserwege der verstellbaren Leitschau
feln einander gleich sind, wobei diese Öffnungsgrade zu
sätzlich so gesteuert werden, daß sie kleiner sind als
diejenigen der stationären Leitschaufeln der Mitteldruck
stufen. Gemäß dieser Steuerbetriebsart werden die Mittel
druckstufen entlang einer Kurve 0 A₂ (Fig. 2) betrieben,
während die Stufen mit höchstem Druck und mit niedrigstem
Druck entlang einer Kurve 0 B (Fig. 2) betrieben werden,
und zwar mit einem hohen Druck und mit hohem hydraulischen
Wirkungsgrad, wodurch die hydraulischen Gesamteigenschaf
ten verbessert werden, wie es oben beschrieben ist bezüg
lich des Falles, in dem die verstellbaren Leitschaufeln
so gesteuert werden daß die Öffnungsgrade der Leitschau
feln der Stufe mit niedrigstem Druck kleiner gehalten wer
den als diejenigen der Stufe mit höchstem Druck. In die
ser Steuerbetriebsart befindet sich der Betriebspunkt der
Stufe mit niedrigstem Druck leicht auf der Seite des nied
rigen Druckes, verglichen mit einem Fall, in welchem der
Öffnungsgrad an der Stufe mit niedrigstem Druck kleiner
gehalten wird als derjenige an der Stufe mit höchstem Druck,
jedoch kann im Vergleich mit dem Punkt A₂ in Fig. 2, wel
ches der Betriebspunkt der Stufe mit niedrigstem Druck
einer üblichen hydraulischen Maschine ist, die hydrau
lische Maschine nach der Erfindung auf der Seite mit hohem
Druck betrieben werden. Somit werden in einem Falle, in dem
der Pumpendruck verhältnismäßig hoch ist, der Wirbel und/
oder eine Kavitation, die Schwingungen und Geräusche her
vorrufen, kaum erzeugt.
Somit kann nach der Erfindung die mehrstufige hydraulische
Maschine mit hohem Wirkungsgrad und geringen Schwingungen
und geringen Geräuschen bei einem Turbinenbetrieb mit klei
ner Wassermenge arbeiten. Die hydraulische Maschine kann
auch so gesteuert werden, daß der hydraulische Wirkungs
grad verbessert oder Schwingungen und Geräusche verringert
werden.
In einem Falle, in dem der auf eine hydraulische Maschine
einwirkende effektive Druck vorher gegeben ist, kann eine
übliche mehrstufige Maschine, die durch die Einlaßventil-
Steuerung betrieben wird, in einem Bereich einer Strömungs
geschwindigkeit betrieben werden, die größer ist als ein
Fall der Bedingung 0 des normalen Turbinenbetriebes, in wel
chem das Einlaßventil voll geöffnet ist, wie es in Fig. 2
gezeigt ist. Jedoch kann nach der Betriebssteuerart gemäß
der Erfindung die hydraulische Maschine in einem Bereich
mit einer Strömungsgeschwindigkeit arbeiten, die höher ist
als im Falle der Betriebsbedingung 0 gemäß der folgenden
Beziehung (4), und sie kann einen größeren Turbinenauslaß
erzeugen.
Ferner kann eine hydraulische Maschine, in welcher ver
stellbare Leitschaufeln nur für die höchste Druckstufe
vorgesehen sind, in einem Bereich einer Strömungsgeschwin
digkeit betrieben werden, der größer ist als im Falle der
Betriebsbedingung 0 durch Steuerung der Öffnungsgrade der
verstellbaren Leitschaufeln der Stufe mit höchstem Druck,
so daß die Öffnungsgrade größer werden als diejenigen
der stationären Leitschaufeln der anderen Druckstufen. Je
doch kann nach der Erfindung die hydraulische Maschine in
dem höheren Strömungsgeschwindigkeitsbereich betrieben wer
den als der gerade obenbeschriebene Fall.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 die vorlie
gende Erfindung anhand einer dreistufigen hydraulischen
Maschine als typisches Beispiel einer mehrstufigen hydrau
lischen Maschine beschrieben.
Mit der dreistufigen hydraulischen Maschine, die durch
Steuerung der verstellbaren Leitschaufeln nur der Stufe
mit höchstem Druck betrieben wird, wird in einem Falle, in
dem die Leitschaufeln der Stufe mit höchstem Druck vom
normalen Turbinenbetrieb (Punkt 0) maximal amax geöffnet
werden, der Betriebspunkt entlang einer Kurve 0→D ver
schoben, und es werden die Betriebspunkte an den anderen
Druckstufen entlang einer Kurve 0→F₁ verschoben. Im Zu
stand amax wird die die hydraulische Maschine durch setzen
de maximale Strömungsmenge durch Q₁ dargestellt.
Andererseits werden bei der dreistufigen hydraulischen
Maschine nach der Erfindung in einem Falle, in welchem die
verstellbaren Leitschaufeln der Stufen mit höchstem und
niedrigstem Druck gleichmäßig auf den maximalen Wert von
amax geöffnet werden, die Betriebspunkte dieser Stufen
entlang einer Kurve 0→E verschoben, und es wird der
Betriebspunkt der Mitteldruckstufe, die mit stationären
Leitschaufeln versehen ist, entlang einer Kurve 0→F₂
verschoben. Im Zustand von amax wird die die hydraulische
Maschine durchsetzende maximale Strömungsmenge durch
Q₂ dargestellt, die größer ist als Q₁, wodurch ein maxi
maler Ausgang im Turbinenbetrieb erhalten wird, der
größer ist als derjenige, der bei der üblichen Steuerbe
triebsart erhalten wird.
Ein Punkt E in Fig. 2 stellt eine Betriebsbedingung dar,
in welcher der hydraulische Wirkungsgrad unter einem ge
ringen Wasserdruck verringert wird und wobei oft eine
Wassertrenn-Erscheinung oder ein örtlicher Sekundärstrom
auftritt. Insbesondere soll angenommen werden, daß an der
Stufe mit niedrigstem Druck mit einem Auslaß, bei welchem
der hydraulische Druck niedrig ist, ein Wirbel oder eine
Kavitation, die Schwingungen und Geräusche hervorrufen,
auftreten. Jedoch werden in diesem Falle nach der Erfin
dung die Leitschaufeln der jeweiligen Stufen so gesteuert,
daß der Öffnungsgrad der stationären Leitschaufeln der
Mitteldruckstufe kleiner ist als derjenige der verstellba
ren Leitschaufeln der Stufen mit höchstem Druck und mit
niedrigstem Druck , während eine solche Relativbeziehung
aufrechterhalten wird, daß der Öffnungsgrad der verstell
baren Leitschaufeln der Stufe mit niedrigstem Druck so ge
steuert wird, daß er kleiner ist als der der Stufe mit
höchstem Druck. Gemäß dieser Steuerbetriebsart arbeiten
gemäß Fig. 2 die Stufen mit höchstem, mit niedrigstem
Druck und mit mittlerem Druck entlang der Kurven 0→E₂,
0→E₃ bzw. 0→F₃, und es hat deshalb die Stufe mit
niedrigstem Druck einen Druck, der höher ist, als der
in einem Falle, in welchem die Stufe mit niedrigstem
Druck mit den Öffnungsgraden der verstellbaren Leitschau
feln so betrieben wird, daß sie gleich denjenigen der
Stufe mit höchstem Druck ist, wodurch die Erzeugung des
Wirbels oder einer Kavitation unterdrückt wird.
Gemäß der mehrstufigen hydraulischen Maschine und deren
Betriebssteuerverfahren, wie es oben beschrieben ist, wer
den bei stetigem Turbinenbetrieb die Öffnungsgrade der
Stufen mit höchstem und mit niedrigstem Druck so gesteuert,
daß sie relativ größer sind als diejenigen der stationären
Leitschaufeln der Mitteldruckstufen in einem Betriebsbe
reich mit hoher Strömungsgeschwindigkeit oder relativ klei
ner sind in einem Betriebsbereich mit niedriger Strömungs
geschwindigkeit. Obgleich in dieser Steuerbetriebsart
die jeweiligen Druckstufen gleichzeitig oder unabhängig
gesteuert werden, wird in jedem Falle der Öffnungsgrad der
verstellbaren Leitschaufeln der Stufe mit niedrigstem Druck
so gehalten, daß er gleich oder relativ kleiner ist als
derjenige der Stufe mit höchstem Druck. Somit kann die er
findungsgemäße mehrstufige hydraulische Maschine stabil
betrieben werden mit extrem herabgesetzten Schwingungen
und Geräuschen und mit verbessertem hydraulischen Wirkungs
grad in einem Bereich mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit
und mit beträchtlich großem maximalen Ausgang in einem Be
reich mit hoher Strömungsgeschwindigkeit.
In einer Steuerbetriebsart für die verstellbaren Leitschau
feln der Stufen mit höchstem Druck und mit niedrigstem
Druck in Abhängigkeit von der Änderung des Wasserspiegels,
d. h. der Änderung der Wasserhöhe bzw. des Wasserdruckes,
im stetigen Turbinenbetrieb gemäß der Erfindung, wie es in
Fig. 5 gezeigt ist, können die Öffnungsgrade der verstell
baren Leitschaufeln der Stufen mit höchstem und mit niedrig
stem Druck jeweils durch verschiedene Steuerbetriebsarten
in Bezug auf den Wasserdruck bzw. die Wasserhöhe gesteuert
werden. Wie in Fig. 6 im einzelnen gezeigt, werden in einem
Fall, in welchem eine Last so justiert oder gesteuert wird,
daß die Strömungsmenge Q sich entlang einer Kurve 0→I von
der Normalbedingung 0 in Abhängigkeit von der Änderung der
gesamten effektiven Wasserhöhe bzw. des Wasserdruckes von
der Normalbedingung H₀ auf eine geringe Wasserhöhenbedin
gung Hm verringert, die jeweiligen Druckstufen so gesteuert,
daß die Öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln der
Stufen mit höchstem Druck und mit niedrigstem Druck kleiner
werden als diejenigen der stationären Leitschaufeln der
Mitteldruckstufen, während der Öffnungsgrad der verstell
baren Leitschaufeln der niedrigsten Druckstufe immer so ge
halten wird, daß er kleiner ist als derjenige der höchsten
Druckstufe.
Im folgenden werden die hydraulischen Eigenschaften der mehr
stufigen hydraulischen Maschine in dem stetigen Pumpenbetrieb
beschrieben, und zwar im Zusammenhang mit Fig. 3 an einer
dreistufigen hydraulischen Maschine.
In Fig. 3 bezeichnet das Bezugszeichen H₁ eine Förderhöhe
an der höchsten Druckstufe. H₂ ist eine Förderhöhe an der
mittleren Druckstufe, während H₃ eine Förderhöhe bei der
niedrigsten Druckstufe ist. Das Bezugszeichen Q bezeichnet
eine Strömungsmenge, während die Bezugszeichen H₁₀, H₂₀,
H₃₀ und Q₀ entsprechend H₁, H₂, H₃ und Q Förderhöhen und
die Strömungsmenge in der normalen Pumpenbetriebsbedin
gung sind (Punkt 0 in Fig. 3) in welchem die Betriebe der
jeweiligen Druckstufen hydraulisch äquivalent sind. Das
Bezugszeichen a₀ bezeichnet den Öffnungsgrad des Wasserwe
ges in jeder Stufe beim normalen Pumpenbetrieb, während a₁
die Öffnungsgrade der Wasserwege der höchsten und der nie
drigsten Druckstufen größer als a₀ sind. a-1 bezeichnet die
öffnungsgrade der ,Wasserwege der höchsten und niedrigsten
Druckstufen kleiner als a₀·Δh bezeichnet die maximale
Turbinenwirkungsgraddifferenz′ die durch eine relative
Differenz vom maximalen Turbinenwirkungsgrad dargestellt
ist. Die gesamte Förderhöhe der mehrstufigen hydraulischen
Maschine wird erhalten durch Zusammenaddieren entsprechender
Förderhöhen der jeweiligen Druckstufen entsprechend den in
Fig. 3 gezeigten Strömungsmengen. Gemäß Fig. 3 ergibt sich
die gesamte Förderhöhe H₀, die bei normalem Pumpenbetrieb
(Punkt 0) erzeugt wird, in welchem das Einlaßventil völlig
geöffnet ist und die jeweiligen Stufen gemäß der folgenden
Beziehung (5) hydraulisch gleich betrieben werden.
Wenn der Wasserspiegel bei einer hydroelektrischen Kraft
anlage über denjenigen bei Normalbetrieb ansteigt, ist es
für die hydraulische Maschine erforderlich, als Pumpe unter
einer Wasserhöhe zu arbeiten, die höher ist als die normale
Wasserhöhe H₀ in Abhängigkeit von dem Anstieg des Wasser
spiegels. Da aber in einem solchen Falle bei einer üblichen
mehrstufigen hydraulischen Maschine die jeweiligen Druck
stufen mit den stationären Standard-Öffnungen a₀ der Was
serwege und mit vollständig geöffnetem Einlaßventil be
trieben werden, verschiebt sich der Betrieb jeder Stufe in
einen Bereich mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit auf
der Seite der hohen Förderhöhe entlang einer Kurve 0→A₁
mit verhältnismäßig großen Öffnungsgraden a₀, und es wer
den die jeweiligen Druckstufen mit extrem herabgesetzten
hydraulischen Wirkungsgraden betrieben, wodurch die hy
draulischen Gesamteigenschaften der hydraulischen Maschine
herabgesetzt werden. Bei einer üblichen hydraulischen Ma
schine, in welcher nur die höchste Druckstufe mit verstell
baren Leitschaufeln versehen ist, deren Öffnungsgrade einge
stellt werden können, während die anderen Druckstufen mit
stationären Leitschaufeln versehen sind, die konstante
Öffnungsgrade besitzen, wird der Betriebspunkt der höchsten
Druckstufe entlang einer Kurve 0→B₁ mit dem am besten zu
treffenden Öffnungsgrad eines Wasserweges verschoben, wäh
rend der Betriebspunkt der Stufe mit niedrigstem Druck, der
an der Pumpeneinlaßseite eines Läufers einen niedrigen hy
draulischen Druck aufweist, zu einem Punkt A₁ auf einer
hohen Förderhöhenseite mit dem normalen Öffnungsgrad a₀
verschoben wird. Somit können auf der niedrigsten Drucksei
te Geräusche und Schwingungen durch Kavitation oder ört
lichen Sekundärstrom hervorgerufen werden. Bei der hydrau
lischen Maschine gemäß der Erfindung werden in einem sol
chen Falle die Betriebspunkte der Mitteldruckstufen zum
Betriebspunkt B₁ auf der hohen Förderhöhenseite verscho
ben, wobei der Öffnungsgrad a₀ des Wasserweges und die
öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln der Stufen
mit höchstem und niedrigstem Druck so gesteuert werden,
daß sie kleiner werden als a₀ , so daß die Stufen mit
höchstem und niedrigstem Druck zur Seite mit großer För
derhöhe entlang der am besten geeigneten Kurve 0→C₁
verschoben werden, und zwar mit der folgenden Beziehung (6)
wobei der hohe hydraulische Wirkungsgrad aufrechterhalten
wird und die Erzeugung von Kavitation oder örtlichem Se
kundärstrom, die zu Schwingungen und Geräuschen führen,
extrem verringert werden.
Infolgedessen kann mit der erfindungsgemäßen mehrstufigen
hydraulischen Maschine in dem Bereich niedriger Strömungs
geschwindigkeit auf der Turbinenseite mit hoher Förderhöhe
die hydraulische Maschine mit verbesserten hydraulischen
Eigenschaften und geringerer Erzeugung von Kavitation oder
örtlichem Sekundärstrom im Vergleich mit einer üblichen
hydraulischen Maschine betrieben werden.
Andererseits ist es in einem Falle, in welchem ein Wasser
spiegel bei der Kraftanlage sich unter denjenigen des
normalen Pumpenbetriebes verringert, erforderlich, die
hydraulische Maschine mit einer Förderhöhe zu betreiben,
die niedriger ist als die normale Förderhöhe entsprechend
dem erniedrigten Wasserspiegel. In einem solchen Falle
wird eine übliche hydraulische Maschine mit den jeweiligen
Stufen mit der normalen stationären Öffnung a₀ und mit voll
geöffnetem Einlaßventil betrieben, und es werden die Be
triebsbedingungen der jeweiligen Stufen entlang einer Kurve
0→A₂ verschoben zum Bereich mit höherer Strömungsge
schwindigkeit auf der Seite niedriger Förderhöhe, und zwar
mit der verhältnismäßig kleinen Öffnung a₀ des Wasserweges,
so daß die jeweiligen Druckstufen mit geringem hydrauli
schem Wirkungsgrad und verringerten hydraulischen Gesamt
eigenschaften arbeitet. In diesem Falle werden bei der
erfindungsgemäßen hydraulischen Maschine die Arbeitsbedin
gungen der Mitteldruckstufen zur Seite mit geringer Förder
höhe verschoben, und zwar mit dem normalen Öffnungsgrad a₀,
jedoch werden die Betriebsbedingungen der Stufen mit höch
stem und niedrigstem Druck zur Seite geringer Förderhöhe
entlang einer Kurve 0→B₂, verschoben, indem die öffnungs
grade dieser Stufen so gesteuert werden, daß sie kleiner
sind als a₀, wodurch ein hoher hydraulischer Wirkungsgrad
aufrechterhalten und die hydraulischen Gesamteigenschaften
verbessert werden.
Infolgedessen kann, wie oben beschrieben, die erfindungsge
mäße hydraulische Maschine in einem stetigen Pumpenbetrieb
im Bereich geringer Strömungsgeschwindigkeit auf der Seite
hoher Förderhöhe bzw. im Bereich hoher Strömungsgeschwin
digkeit auf der Seite geringerer Förderhöhe mit extrem
verbesserten hydraulischen Eigenschaften betrieben werden,
indem die Öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln der
Stufen mit höchstem und niedrigstem Druck so gesteuert wer
den, daß sie relativ kleiner oder größer als der konstante
Öffnungsgrad der Mitteldruckstufen sind.
Die Steuerungen der verstellbaren Leitschaufeln bei steti
gem Turbinenbetrieb und bei stetigem Pumpenbetrieb können
leicht unter hydraulisch stabiler Bedingung bewirkt werden,
und zwar durch Betätigung eines Steuersystems 20, welches
einen Wasserspiegelregler 13 und eine Leitschaufel-Steuer
einheit 14 enthält, mit der die verstellbaren Leitschau
feln 2, 7 verbunden sind, wie es in Fig. 6 gezeigt ist, und
durch ein Betriebssteuersystem 20, das eine Lasteinstell
einheit 15 und die Leitschaufel-Steuereinheit 14 enthält,
mit der die verstellbaren Leitschaufeln 2, 7 verbunden
sind, wie es in Fig. 7 gezeigt ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Steuerung einer mehrstufigen hydraulischen Maschine mit
- - wenigstens drei Druckstufen, die durch Überströmleitungen (5, 8) in Reihe geschaltet sind,
- - wobei die Stufen mit höchstem und mit niedrigstem Druck mit verstellbaren Leitschaufeln (2, 7) versehen sind, und
- - wobei zwischen den Stufen mit höchstem und niedrigstem Druck wenigstens eine mit feststehenden Leitschaufeln (4) versehene Mitteldruckstufe vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß bei einer Änderung der Betriebsbedingung bei stetigem Betrieb der hydraulischen Maschine der Öffnungsgrad der verstellbaren Leitschaufeln (7) der Stufe mit niedrigstem Druck gleich oder kleiner gehalten wird als derjenige der Stufe mit höchstem Druck und
- - daß die Öffnungsgrade der verstellbaren Leitschaufeln (2, 7) der Stufen mit höchstem und mit niedrigstem Druck so gesteuert werden, daß
- - bei einem Betrieb mit hohem Wasserdurchsatz deren Öffnungsgrade größer sind als die Öffnungsgrade der feststehenden Leitschaufeln (4) der wenigstens einen Mitteldruckstufe,
- - bei einem Betrieb mit geringem Wasserdurchsatz aber kleiner sind als diejenigen der feststehenden Leitschaufeln (4) der wenigstens einen Mitteldruckstufe.
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