DE2904410C2 - - Google Patents
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- F03B15/02—Controlling by varying liquid flow
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Öffnungs
grade der Leitschaufeln einer mehrstufigen Turbine mit mehreren,
durch Rückführleitungen miteinander verbundenen Stufen, wobei
die Laufräder der verschiedenen Stufen auf einer gemeinsamen
Welle angeordnet sind.
Es ist ein Drehzahlregler für eine Turbine bekannt (DE-OS
21 63 012), bei welchem eine Einrichtung zur fortlaufenden
Berechnung des Wasserdruckes in der Turbinenleitung und eine
in Abhängigkeit von der berechneten Größe beeinflußte Stell
vorrichtung für die Leitschaufeln vorgesehen sind. Über die
Öffnungsgrade der Leitschaufeln verschiedener Druckstufen
enthält die Druckschrift keine Angaben.
Es ist auch eine zweistufige Turbine bekannt (DE-OS 16 28 092),
bei welcher die Stufen durch Rückführleitungen miteinander
verbunden sind. Bei einer abnormalen Bedingung werden die Leit
schaufeln geschlossen. Da hier die Leitschaufeln der Hoch
druckstufe und der Niederdruckstufe auf einer gemeinsamen
Welle übereinander angeordnet sind und von einem gemeinsa
men Stellantrieb betätigt werden, ist der Öffnungsgrad der
Leitschaufeln beider Druckstufen immer gleich. In Fig. 1 ist
als ein Beispiel eine zweistufige Francis-Turbine gezeigt.
Wenn die in Fig. 1 dargestellte zweistufige Francis-Pumpen
turbine als Turbine betrieben wird, wird das durch ein Druck
rohr 7 in das Gehäuse 6 fließende Wasser durch Leitschaufeln
4, ein Laufrad 3 einer Hochdruckstufe, Leitschaufeln 2 und
ein Laufrad 1 einer Niederdruckstufe in einen Überlauf 8 ge
leitet.
Für den Fall, daß während des Turbinenbetriebes eine abnormale
Bedingung auftritt, wie eine Lastunterbrechung, oder für den
Fall, daß der Betrieb aus Betriebsgründen gestoppt wird, die
Turbinendrehzahl also verringert werden muß, werden die Leit
schaufeln schnell vollständig oder bis auf eine geringe Öff
nung geschlossen. Wenn die Öffnung der Leitschaufeln verringert
wird, wird auch die Strömungsmenge des Wassers verringert,
wodurch in dem Druckrohr 7 ein Druckstoß hervorgerufen wird.
Eine abnormal große Veränderung des Wasserdruckes kann die
Turbine beschädigen. Um dies zu verhindern und die hydrau
lische Maschine sicher zu betreiben, ist es erforderlich, die
Öffnung der Leitschaufeln zu kontrollieren, insbesondere die
Leitschaufeln einer mehrstufigen Turbine, die mehrere Stu
fen enthält, die miteinander durch Rückführleitungen verbunden
sind.
Es besteht somit ein Bedürfnis nach einem Verfahren zur
genauen Steuerung der Leitschaufeln.
Die Arbeitsweise einer mehrstufigen Turbine wird nunmehr in
Verbindung mit Fig. 1 beschrieben.
Allgemein ist der Durchmesser der Strömungsdurchgänge der
mehrstufigen hydraulischen Maschine an den Teilen, die mit
Leitschaufeln versehen sind, am geringsten, weshalb das
Wasser die Leitschaufeln mit höchster Geschwindigkeit durch
setzt. Infolgedessen wird bei einer mehrstufigen hydrauli
schen Francis-Turbine (Fig. 1), in welcher die Strömungs
durchgänge der jeweiligen Stufe durch Rückführleitungen 5
miteinander verbunden sind, die Strömungsmenge des Wassers
hauptsächlich durch die Leitschaufeln mit kleinerem Öffnungs
grad beeinflußt und gesteuert, wenn es notwendig ist, die
Öffnungsgrade der Leitschaufeln 4 und 2, die verschiedene
Öffnungsgrade haben, zu steuern. Wenn, wie oben beschrieben,
die Strömungsmenge durch Steuerung des Öffnungsgrades der
Leitschaufeln 4 schnell geändert wird, wird in dem Druckrohr
7 aufgrund der Wasserdruckstoßwirkung der Druck verändert,
und es schreitet diese Druckänderung bis zum Wasserdurchlaß
der Hochdruckstufe fort, die mit dem Druckrohr in Verbindung
steht. In diesem Falle wird die durch die Druckänderung in
dem Druckrohr 7 hervorgerufene Druckwelle hauptsächlich durch
die Stufe reflektiert, in welcher die Leitschaufeln den gering
sten Öffnungsgrad haben, und es pflanzt sich der größte Teil
der reflektierten Druckwelle zum Wasserdurchlaß an der strom
aufwärts gelegenen Seite der Leitschaufeln fort, während die
Druckwelle sich kaum zu den Wasserdurchlässen auf der stromab
wärts gelegenen Seite fortpflanzt. Es wird somit das Gefüge
der Durchgänge stromaufwärts der Leitschaufeln durch die re
flektierte Druckwelle schwer beaufschlagt, während der Durch
gang stromabwärts nicht so schwer beeinträchtigt wird.
Infolgedessen wird bei einer Turbine, wenn es notwendig ist, der
Öffnungsgrad der Leitschaufeln bei einer Unterbrechung, die
während des Betriebes der Turbine oder beim Betriebsstop auf
tritt, der Einfluß der Wasserdruckänderung auf den Strömungs
durchgang der Turbine, d. h. die Sicherheit des Strömungsdurch
ganges der Turbine, durch das Verfahren zur Steuerung der
Leitschaufeln der jeweiligen Stufen der mehrstufigen hydrau
lischen Turbine bestimmt.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der
eingangs genannten Art, durch das die Leitschaufeln der
verschiedenen Druckstufen unabhängig gesteuert werden kön
nen, wodurch eine notwendige Verringerung der Drehzahl der
Turbine weich stabilisiert werden kann.
Dies wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
Hierdurch wird die Turbine sicher vor unzulässigen Druck
stößen geschützt. Da die Leitschaufeln der Stufe mit niedri
gerem Druck nicht vollständig geschlossen werden, sind sie
gegen Beschädigungen durch Fremdkörper geschützt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nach der Erfindung kann durch unabhängige Steuerung der Leit
schaufeln der Stufe mit niedrigerem Druck, die stets auf
einem Öffnungsgrad gehalten werden, der größer ist als derje
nige der Leitschaufeln der Stufe mit höherem Druck, das hy
draulische Drehmoment des Läufers der Stufe mit niedrigerem
Druck durch Änderung der Wasserströmungsbedingung, wie der
Strömungswinkel in der Stufe mit niedrigerem Druck, jedoch
ohne wesentliche Änderung der Strömungsmenge, unabhängig ge
ändert werden. Insbesondere bei einem vorübergehenden Betrieb,
wie er auftritt, wenn die Turbinenlast plötzlich wegfällt,
kann das die Änderung der Drehgeschwindigkeit des Wasserrades
steuernde Rotationsdrehmoment geregelt werden, wodurch die
Rotationsgeschwindigkeit während des vorübergehenden Betrie
bes weich stabilisiert werden kann.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer mehr
stufigen hydraulischen Francis-Maschine, auf
die das erfindungsgemäße Verfahren zur Steue
rung der Leitschaufeln anwendbar ist,
und
Fig. 2 bis 4 grafische Darstellungen der Betriebscharak
teristiken einiger Ausführungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 zeigt eine grafische Darstellung, in welcher die Ordi
nate den Öffnungsgrad a (%) der Leitschaufeln und die Abs
zisse eine Steuerzeit (Sek.) darstellen. Die grafische Dar
stellung zeigt, daß dann, wenn der Betrieb der Turbine durch
Steuerung der Öffnungen der Leitschaufeln 4 und 2 zur Zeit
der Lastunterbrechung des Laufrades oder zur Zeit eines
Stops des normalen Betriebes gesteuert wird, der Öffnungs
grad G 4 der Leitschaufeln 4 der Hochdruckstufe der mehrstu
figen hydraulischen Turbine (z. B. Fig. 1) so gesteuert wird,
daß er immer kleiner ist als der Öffnungsgrad G 2 der Leit
schaufeln 2 der Niederdruckstufe. Die grafische Darstellung
zeigt auch, daß die Leitschaufeln 4 und 2 unabhängig gesteuert
werden und daß die Leitschaufeln 2 nicht vollständig ge
schlossen werden, sondern eine konstante kleine Öffnung a 0
beibehalten.
Da unter diesen Bedingungen der Öffnungsgrad G 4 der Leit
schaufeln 4 so gehalten wird, daß er immer kleiner ist als
der Öffnungsgrad G 2 der Leitschaufeln 2, ist die Wirkung der
Druckänderung des Wassers im Druckrohr 7, die durch die Strö
mungsmengenänderung aufgrund der Steuerung der Leitschaufeln 4
hervorgerufen ist, in einem begrenzten Bereich, wie einem
Gehäuse 6 und an Stellen des Strömungsdurchganges auf der
stromaufwärts gelegenen Seite der Leitschaufeln 4 der Hoch
druckstufe groß, während die Wirkung im Bereich des Strömungs
durchganges der Niederdruckstufe auf der stromabwärts gelege
nen Seite der Leitschaufeln 4 verhältnismäßig klein ist.
Da ferner die Leitschaufeln 2 nicht vollständig geschlossen
werden, d. h., da die Steuerung des Öffnungsgrades dieser Leit
schaufeln 2 anhält, so daß die konstante kleine Öffnung a 0
aufrechterhalten wird, ist es nicht notwendig, eine große
Kraft auf die Leitschaufeln 2 aufzubringen, um sie vollstän
dig zu schließen, wodurch die Größe der Vorrichtung zur Be
tätigung der Leitschaufeln 2 verringert wird. Ferner werden
die Leitschaufeln auch dann nicht beschädigt, wenn durch die
Leitschaufeln 2 Fremdteile im Wasser eingefangen werden, weil
die Leitschaufeln nicht vollständig geschlossen werden.
Eine weitere Ausführung der Erfindung wird in Verbindung
mit Fig. 3 beschrieben, die drei grafische Darstellungen ent
hält, die jeweils die Verhältnisse in der Betriebssteuerung
bei der Lastunterbrechung der Laufräder zwischen dem Wasser
druck (H als Druckgefälle in Metern), der Umdrehungszahl
(N Umdrehungen pro Minute), dem Öffnungsgrad (a%) der Leit
schaufeln und der Zeit (Sek.) wiedergeben. Bei dieser Be
triebssteuerung werden die Leitschaufeln 4 der Hochdruckstufe
der mehrstufigen Turbine zuerst der Schließsteuerung unterwor
fen. Wenn der Wasserdruck, die Geschwindigkeit oder der Öff
nungsgrad der Leitschaufeln 4 einen vorbestimmten Wert errei
chen (in Fig. 3: H 1, N 1 oder a 1), wird diese Bedingung auf
die Vorrichtung zur Steuerung der Leitschaufeln 2 der Nieder
druckstufe übertragen, wodurch die Schließungssteuerung der
Leitschaufeln 2 bewirkt wird. Es werden aber die Leitschaufeln
2 nicht vollständig geschlossen, sondern es wird ein kleiner
Öffnungsgrad G 2 konstant aufrechterhalten, wie es in Fig. 3 ge
zeigt ist, und es wird der Öffnungsgrad G 4 der Leitschaufeln 4
so gehalten, daß er während der Betriebssteuerung immer
kleiner ist als der Öffnungsgrad der Leitschaufeln 2.
Wenn im wirklichen Betrieb der Wasserdruck H bei der Schließung
der Leitschaufeln 4 den höchsten Druck H 1 erreicht, werden die
Leitschaufeln 2 geschlossen, wodurch es möglich wird, das An
steigen und die Veränderung der Geschwindigkeit N der Turbine
zu bremsen, um so den Betrieb der hydraulischen Maschine sanft
zu stabilisieren. Da ferner der Öffnungsgrad G 4 der Leitschau
feln 4 immer so gehalten wird, daß er während der Betriebs
steuerung immer kleiner ist als der Öffnungsgrad G 2, werden
die Strömungsdurchgänge oder das übrige Gefüge der Niederdruck
stufe sicher vor den Druckschwankungen geschützt, die durch die
Schließung der Leitschaufeln 4 und 2 hervorgerufen werden. In
folgedessen kann durch das in Verbindung mit Fig. 2 beschrie
bene Betriebssteuerungsverfahren der Betrieb der Leitschaufeln
zusätzlich zu den in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen Vor
teilen weich stabilisiert werden.
Ferner ist es natürlich verständlich, daß eine geeignete Be
triebssteuerung entsprechend einer vorbestimmten Betriebsbe
dingung fein und genau durchgeführt werden kann, und zwar durch
Übertragung des Wasserdruckes H, der Umdrehungszahl N oder des
Öffnungsgrades a oder - in einem bestimmten Fall - sogar die
Steuerzeit t der Leitschaufeln 4 der Hochdruckstufe auf die
Leitschaufeln 2 der Niederdruckstufe, um die Öffnung der
Leitschaufeln 2 zu steuern.
Fig. 4 zeigt auch eine grafische Darstellung der Charakteristik
eines weiteren Verfahrens zur Steuerung des Öffnungsgrades der
Leitschaufel gemäß der Erfindung bei Auftreten einer Unter
brechung oder beim Stoppen des Betriebes einer mehrstufigen
Turbine. Diese grafische Darstellung zeigt eine Bedingung,
bei welcher die Leitschaufeln 4 der Hochdruckstufe geschlos
sen werden, während die Leitschaufeln 2 der Niederdruckstufe
mit einem Öffnungsgrad a 100 voll geöffnet bleiben. Gemäß
diesem Steuerverfahren wird die Betriebssteuerinstruktion
nur zu den Leitschaufeln 4 der Hochdruckstufe übertragen
und nicht zu den Leitschaufeln 2 der Niederdruckstufe, wodurch
die Steuerung vereinfacht wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Steuern der Öffnungsgrade der Leitschau
feln einer mehrstufigen Turbine mit mehreren, durch Rück
führleitungen miteinander verbundenen Stufen, wobei die Lauf
räder der verschiedenen Stufen auf einer gemeinsamen Welle
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verringern
der Drehzahl der Laufräder die Leitschaufeln unabhängig von
einander so geschlossen werden, daß der Öffnungsgrad der Leit
schaufeln einer Stufe mit höherem Druck immer kleiner ist
als der Öffnungsgrad der Leitschaufeln einer Stufe mit niedri
gerem Druck.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitschaufeln der Stufe mit höherem Druck zuerst geschlos
sen werden und daß die Leitschaufeln der Stufe mit niedrigerem
Druck dann teilweise geschlossen werden, wenn der Öffnungsgrad
der Leitschaufeln der Stufe mit höherem Druck einen vorbe
stimmten Wert erreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitschaufeln der Stufe mit höherem Druck zuerst geschlos
sen werden und daß die Leitschaufeln der Stufe mit niedrigerem
Druck dann teilweise geschlossen werden, wenn der auf die hy
draulische Maschine einwirkende Wasserdruck einen vorbestimm
ten Wert erreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln der Stufe mit höherem Druck zuerst
geschlossen werden und daß die Leitschaufeln der Stufe mit
niedrigerem Druck dann teilweise geschlossen werden, wenn
die Geschwindigkeit der hydraulischen Maschine einen vorbe
stimmten Wert erreicht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungsgrad der Leitschaufeln der Stufe mit niedri
gerem Druck unverändert gehalten wird.
Applications Claiming Priority (1)
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