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Beschreibung
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Ventilsack Ventilsäcke für Industriegüter werden häufig angewandt
zum Abfüllen und Transportieren von granulierten, pelletierten, schuppigen oder
pulverförmigen Feststoffen und sind mit einem Abschlußventil versehen, um ein Auslaufen
oder Sichten (sifting) von feinen Stoffen oder eine Reibung des Gutes innerhalb
des Sacks zu verhindern. Dieses Problem tritt im allgemeinen in der Kunststoff-Industrie,
in der chemischen Industrie und in der Lebensmittel-Industrie seit vielen Jahren
auf und wurde seit langem als das Ergebnis der Anwendung nicht zufriedenstellender
Abschlußventile der Säcke angesehen.
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Bisher wurden die Ventilsäcke für Industriegüter nicht so ausgelegt,
um einen (positiven) Ventilabschluß zu erreichen. Aufgabe der Erfindung ist ein
Ventil für einen (positiven) Verschluß des Sacks der das Austreten von feinem Feststoff
verhindert und gleichzeitig einen GaeEhrchtritt gestatten, um einen Druckausgleich
durch das Ventil zu ermöglichen. Diesen Anforderungen entsprechen die bekannten
Ventilsäcke nicht.
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Die Erfindung betrifft einen Ventilsack für Industriegüter aus Papier
und/oder Kunststoff in Form eines zusammenlegbaren und durch Füllen mit granuliertem,
pelletiertem, pulverförmigem oder flockigem Gut expandierbaren Sack mit einem Ventil,
welches in offenem Zustand die Einführung des Gutes über ein Füllrohr und in geschlossenem
Zustand den Abschluß des Sackinhalts gewährleistet. Das Ventil selbst ist gebildet
aus dem Material des faltbaren Sackes. In völlig geöffneter Stellung ergibt es eine
im wesentlichen zylindrische (axiale) Verbindung mit dem Sackinneren und in geschlossener
Stellung ist die Sacköffnung vollständig abgeschlossen. Dies geschieht durch ein
Paar von gegenüberstehenden Haken- und Ösen-Reihen oder -Bänder als Verschluß-Fixierung,
zwischen denen eine entfernbare Trennfolie vor der Sackfüllung und nach deren Entfernung
und der Verschluß des Ventilsacks möglich wird.
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Der erfindungsgemäße Ventilsack kann aus Papier oder einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen, wobei der Sack einlagig oder mehrlagig sein kann.
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Für die meisten Anwendungsgebiete werden mehrlagige Papiersäcke bevorzugt.
Bei Papiersäcken wird im allgmeinen bei deren Herstelllung Leim oder Klebstoff als
Bindemittel angewandt. Bei Säcken aus Kunststoff-Folien dienen Klebstoffe zur Verbindung
oder die Folien können heiß gesiegelt werden.
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Dafür kann Sackpapier oder eine dünne Kunststoff-Folie beispielsweise
aus Polyethylen angewandt werden. Säcke für Industriegüter können ein- oder mehrlagig
aufgebaut werden. Papiersäcke sind meistens mehrlagig, während die Kunststoff-Säcke
üblicherweise aus einer einzigen Folie bestehen. Gegebenenfalls kann man auch Laminate
aus Papier und Kunststoff-Folien
oder Papier bzw. Kunststoff in
Verbindung mit einem Gewebe anwenden.
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Das Abschlußventil des erfindungsgemäßen Ventilsacks ist innerhalb
des rohrförmigen Ventil gehäuses derartig angeordnet, daß die Einführung eines Füllrohrs
die Trennfolie zwischen Haken und Ösen entfernt. Das Ventil wird bevorzugt vorgefertigt
in zusammengefalteter oder ebener Form und wird in dem Ventilgehäuse des Sacks so
sicher angeordnet, daß Haken und Ösen-Flächen einander gegenüberstehen und durch
die Trennfolie getrennt sind. Diese Anordnung wird quer in dem Ventilgehäuse angeordnet,
welches vorzugsweise sich im oberen Teil des Sackilbefindet.
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Alle Teile des Sacks und des Ventils sind an der gewünschten Stelle
mit Hilfe eines Klebers befestigt oder im Falle eines Kunststoff-Sacks mit Hilfe
eines Klebers oder durch Heißsiegeln.
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Das Ventil des erfindungsgemäßen Ventilsacks kann sich an einer beliebigen
Stelle des Sacks befinden, jedoch wird bevorzugt das Ventil im oberen Teil und vom
Ende des Sacks rückversetzt eingesetzt.
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Der erfindungsgemäße Ventilsack wird anhand der beiliegenden Zeichnungen
weiter erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Ventilsacks in teilweise gefülltem Zustand mit offenem Ventil und eingesetztem Füllrohr;
Fig. 2 zeigt einen Teilschnitt durch den nach hinten versetzten Endteil mit Ventil
des Ventilsacks aus Fig. 1; * vorzugsweise nach hingen versetzt,
Fig.
3 ist eine perspektivische Teilansicht des Ventilsacks von Fig. 1, wobei Teile des
Sacks entfernt sind, um Details der Ventil-Konstruktion sichtbar zu machen; Fig.
4 zeigt einen Teilschnitt durch eine weitere Ausgestaltungsform des zurückgesetzten
Ventilteils des erfindungsgemäßen Ventilsacks und Fig. 5 ist eine Teil-Draufsicht
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilsacks.
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Der Ventilsack 10 nach den Fig. 1 bis 4 besteht aus dem normalerweise
unteren Sack für Industriegüter und dem Ventil 12, welches in der Nähe der oberen
Öffnung oder eines Ecks des Sacks angeordnet ist. Das Füllrohr 14 (über welches
üblicherweise der Druckausgleich zwischen außen und innen stattfindet) befindet
sich in dem offenen Ventil 12 und reicht in den Sack 10 hinein (Fig. 1). Das Ventil
12 ist vom Ende des Sacks 10 nach rückwärts versetzt und damit gegenüber Schlag
und Schädigung geschützt. Das Gehäuse wird aus Teilen 18 und 20 des Sackmaterials
gebildet und ist vom Sackende oder Eck 22 nach rückwärts versetzt. Das Ventil selbst
wird von zwei Sack-Teilen 18 und 24 umschlossen, welche an den oberen Sack-Kanten
30/32 über die Verbindungen 26 und 28 verbunden sind. Die Teile 18 und 24 aus Sackmaterial
sind zwischen einer offenen Stellung (Fig. 1) und einer vollständig geschlossenen
Stellung (nicht gezeigt) bewegbar und tragen ein Paar von sich gegenüberstehenden,
ineinandergreifendenHaken/Ösen Flächen 33 bzw. 34, von denen zumindest eine (Öse
33 wie gezeigt) mit einer entfernbaren Trenn-Folie 36 aus Papier oder dergleichen
(Fig. 2 und 3) bedeckt ist.
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Wie oben bereits angedeutet, soll sich die Trenn-Folie vorzugsweise
von den Ösen 33 beim Einsetzen des Füllrohrs 14 entfernen lassen.
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Der Sack selbst weist die üblichen vorgebildeten Falze 38 auf, um
den Sack zusammenlegen zu können, während obere und untere Flächen nicht geknickt
werden. Dies erleichtert den Versand der leeren Säcke durch minimalen Platzbedarf
und die Ausdehnung des Sacks beim Füllen mit dem entsprechenden Gut.
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An den gefalzten Sackflächen zwischen den Teilen 18 und 24 ist (durch
Ankleben an ihren Enden) ein sich gegenüberstehendes Paar von Haken- und Ösen-Reihen
oder -Bänder 33 und 34 für den Verschluß befestigt. Jeder dieser Befestigungsteile
nimmt etwa die Hälfte des Innenumfangs der im allgemeinen zylindrischen Öffnung
zwischen der Außen- und Innenseite des Sacks durch diese Flächen des Sackmaterials
ein. Die Haken/Ösen-Bänder und deren Wirkungsweise ist für analoge Fälle allgemein
bekannt, wie im Bekleidungs-Sektor, wo sie zur Befestigung oder zum Verschluß angewandt
werden. Die Ösen-Elemente werden durch lockeres Weben einer Vielzahl von eng aneinander
angeordneten Fadenschlingen auf der Oberfläche eines Gewebestreifens gebildet. Der
Gewebestreifen kann ein Samt sein und die Schleifen können. aus Polyester oder einem
anderen Material bestehen. Die Haken-Elemente werden durch seitliches Aufschneiden
der Schlingen gebildet.
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Das gegenseitige Ineinandergreifen der Haken des Haken-Streifens in
die Schlingen des Schlingen-Streifens (Elettenverschluß) führt zu einer Verbindung
der aufeinanderpassenden Elemente und deren Streifen. Dieser Klettenverschluß kann
geöffnet werden durch wegziehen des Haken-Streifens vom Schlingen-Streifen.
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Derartige Haken- und Schlingen-Streifen bzw. Klettenterschlüsse sind
im Handel erhältlich. ("Velcro") und
bestehen meist aus Polyester,
während die Haken-Streifen auch aus Nylon geformt sein können.
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Details über derartige Klettenverschlüsse und deren Herstellung, wie
sie für die erfindungsgemäßen Ventilsäcke brauchbar sind, sind der US-PS 3 009 235
zu entnehmen; siehe dort insbesondere Fig. 1 bis 4 und die dazugehörige Beschreibung.
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Es wurde festgestellt, daß die Haken/Ösen-Verschlüsse bei den erfindungsgemäßen
Ventil säcken sich nach Füllen des Sacks leicht durch Drücken auf den Sack über
dem Verschluß schließen lassen. Es wurde auch festgestellt, daß das Öffnen des Verschlusses
des Ventils leichter ist, wenn der Verschluß nach hinten versetzt ist und zwei Flächen
des Sackmaterials, d.h. die Innenflächen 19 und 25 der Sackteile 18 und 24/für die
Anbringung der Haken-und Schleifen-Streifen zur Verfügung stehen. Die Anordnung
des Verschlusses am äußersten Ende der Sack-Kante würde keine Angreif-Fläche ergeben
und dazu fuhren zu versuchen, die Haken- und Schlingen-Elemente selbst aus ihrem
Eingriff zu trennen, was relativ mühevoll wäre.
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In Fig. 4 ist eine andere Anordnung der Trenn-Folie 36 dargestellt.
Sie ist auf dem Haken-Element 33 aufgelegt und auf dem oberen Sackteil 18 hinter
dem Haken-Element angeklebt. Die Trennfolie 36 reicht über das Haken-Element 33
als Vorsprung hinaus, welcher beim Einsetzen des Füllrohrs von diesem erfaßt und
vom Haken-Element 33 weg nach innen in den Sack gebogen wird
Die
in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventilsacks hat einen Haken/Ösen-Verschluß
innerhalb der Füllklappe (tuck-in filling flap). Die Klappe hat einen gekrümmten
Ausschnitt zum leichteren Einsetzen des Füllrohrs 14 in die Sackklappe.
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In der Praxis werden Haken/Ö s en-Ve rs chlüs als nilt Ventil-Elemente7entsprechender
Anzahl an Haken und Ösen bzw. Schlingen je Einheitsfläche ausgewählt.
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Im Handel steht eine große Anzahl von Haken-und Schlingen- bzw. Ösen-Streifen
unterschiedlicher Dichte zur Verfügung. Diese Dichten werden im Hinblick auf den
gewünschten Gas-Durchgang und den Abschluß gegenüber Austritt des Gutes ausgewählt.
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Wie aus den Zeichnungen entnommen werden kann, sind die Verklebungen
der Elemente des Sacks nicht angezeichnet, jedoch erkennt jedermann, daß die aneinanderstossenden
Flächen durch Kleben miteinander verbunden sind.
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Beispiel Es wurde ein Ventilsack mit zurückversetztem Ventil entsprechend
der Fig. 1 bis 4 hergestellt und geprüft. Der 22,7 kg fassende Sack bestand aus
fünf Papierlagen mit Leimbindung, der in zusammengefaltetem Zustand eine Dimension
von 0,635 bis 0,530 m hatte.
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Der Sack wurde gefüllt und geprüft mit einem Vinyl-Polymerisat der
Größe 74 bis 740 /um und festgestellt, daß er sich leicht füllen läßt, der Abschluß
durch das Ventil entsprechend ist und das Ventil einwandfrei geschützt ist. Der
Sack ist wiederverwendbar durch die Möglichkeit, den Verschluß zu öffenen und neuerlich
zu schließen, ohne daß das tatsächliche Füllvolumen zu der Sackgröße eine Rdle spielt.
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L e e r s e i t e