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Die Erfindung betrifft eine Tragetasche. Insbesondere betrifft die Erfindung eine als Kühltasche oder Isoliertasche bezeichnete Tragetasche, also eine für den isothermen Transport von Lebensmitteln oder Arzneimitteln eingerichtete Vorrichtung für den Transport kleiner Güter.
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Kühltaschen zum Transport gekühlter Lebensmittel sind aus dem täglichen Leben allgemein bekannt, so auch aus
DE 20 2020 106 559 U1 ,
DE 20 2004 004 950 U1 ,
EP 0 755 869 A1 ,
DE 69 11 649 U und
GB 2 549 207 A . Diese bestehen unter anderem aus einem mit einem Griff versehenen, üblicherweise aus einem expandierten Polyethylenschaum gebildeten Beutel, wobei die Öffnung des Beutels mittels einer aus Kunststoff bestehenden Verschlussleiste verschlossen werden kann.
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Das Problem derartiger Tragetaschen bestehen zum einen darin, dass der vom Beutel aufgenommene Inhalt aufgrund seines Volumens dazu neigt, die Verschlussleiste zu öffnen, sodass die Kühlung des transportierten Kühlguts bei geöffnetem Beutel nicht gewährleistet ist. Zum anderen ist die Verwendung von Polyethylen und anderen Kunststoffen hinsichtlich der mechanischen Belastung sowie hinsichtlich der Belastung der Umwelt aufgrund von Abrieb und bei der Entsorgung problematisch. Im Übrigen ist die Herstellung der bekannten Taschen aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Materialien arbeitsaufwändig.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfach zu fertigende Tragetasche, insbesondere eine Kühltasche zu schaffen, die einen weitgehend isothermen Transport des mit der Tragetasche transportierten Kühlguts gewährleistet, mechanisch stark beansprucht werden kann und umweltverträglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Tragetasche mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Grundgedanke der Erfindung ist es, eine aus Papier gefertigte, thermisch isolierte Tragetasche bereitzustellen, die eine die Beutelöffnung verschließende Lasche aufweist, die beim Tragen der Tragetasche vom Griff an der Beutelaußenwandung fixiert wird, sodass sich der Beutel selbst bei vollem Inhalt nicht öffnen lässt. Die Tragetasche ist insbesondere vollständig recyclebar und kann vollständig dem Papierrecycling zugeführt werden. Weiterhin ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Tragetasche kompostierbar ausgebildet ist.
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Die Tragetasche kann besonders einfach aus einer mehrlagigen Papierbahn hergestellt werden, die zwischen den Decklagen einen Dämmstoff aufweist, wobei die Papierbahn zum Ausbilden eines Beutels unter Verbleib einer Lasche gefaltet und an den aufeinanderliegenden Randabschnitten miteinander verbunden ist. Insbesondere kann diese Verbindung durch Vernähen, Verkleben und/oder Verquetschen gebildet sein.
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Der Griff wird dabei so angeordnet, dass dieser beim Tragen der Tasche entweder ein Umschlagen der Lasche von dem den Beutel verschließenden Zustand in den geöffneten Zustand hindert oder die Lasche in dem den Beutel verschließenden Zustand fest an die Außenwand des Beutels drückt und so das Öffnen des Beutels verhindert.
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Erfindungsgemäß wird also eine Tragetasche mit einem eine Öffnung aufweisenden Beutel und einem am Beutel befestigten Griff vorgeschlagen, wobei der Beutel unter Ausbildung einer zum Verschließen und Öffnen der Beutelöffnung eingerichteten Lasche durch Falten einer mehrlagigen, einen zwischen den Decklagen angeordneten Dämmstoff aufweisenden Papierbahn und Verbinden der aufeinanderliegenden Randabschnitte gebildet ist, der Griff beim Tragen der Tragetasche mittels des Griffs das Öffnen der den Beutel verschließenden Lasche hindernd angeordnet ist, wobei die Randabschnitte der Papierbahn mittels eines die Randabschnitte überdeckenden Papierstreifens miteinander verklebt sind.
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Bei der Papierbahn handelt es sich insbesondere um eine rechteckige Papierbahn, die außermittig gefaltet ist, sodass zwei übereinanderliegende Abschnitte gebildet sind, von denen der eine lange Abschnitt eine überstehende Lasche ausbildet, die über das freie Ende des kurzen Abschnitts übergeschlagen werden kann. Die übereinanderliegenden Abschnitte sind an ihren Rändern miteinander verbunden, sodass ein eine Beutelöffnung aufweisender Beutel gebildet ist, der ein Kühlgut oder mehrere Kühlgüter aufnehmen kann. Zum Transport des Kühlguts wird die Lasche umgeschlagen und die Beutelöffnung unter Ausbildung eines geschlossenen, thermisch isolierten Beutels mittels der Lasche verschlossen. Der Griff ist dabei so angeordnet, dass - wenn die Tragetasche am Griff getragen wird - der Griff die Lasche an einem Öffnen des Beutels hindert. Der Griff ist bevorzugt mit der die Außenseite der Tragetasche bildenden Deckschicht der Papierbahn verbunden und kann mit dieser beispielsweise vernäht oder verklebt sein.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Tragetasche in dem die Lasche aufweisenden Abschnitt der Papierbahn durchstoßende Griffdurchführung auf, die im Bereich der Beutelöffnung angeordnet ist. Dabei ist nur ein einziger Griff vorgesehen, der am anderen (kurzen) Abschnitt der Papierbahn befestigt und zur Durchführung durch die Griffdurchführung eingerichtet ist. Da die Griffdurchführung zwangsweise hinter dem freien Ende der Lasche angeordnet ist, hindert ein durch die Griffdurchführung geführter Griff die Lasche an einem Umschlagen zur Außenseite des die Lasche aufweisenden Abschnitts der Papierbahn und somit an einem Öffnen des Beutels. Der Verschluss des Beutels ist somit durch den durch die Griffdurchführung geführten Griff gesichert.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Griff zweiteilig ausgebildet, wobei der eine Griffabschnitt an dem die Lasche aufweisenden Abschnitt der Papierbahn und der andere Griffabschnitt an dem anderen Abschnitt der Papierbahn befestigt ist. Werden beide Griffabschnitte beim Tragen der Tragetasche zusammengehalten, klemmt der Griffabschnitt, der an dem anderen (kurzen) Abschnitt befestigt ist, die Lasche zwischen diesem Griffabschnitt und dem anderen (kurzen) Abschnitt ein, sodass die Lasche dem Beutel auf dessen Außenseite dichten anliegt.
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Zusätzlich ist besonders bevorzugt ein sich auf der Außenseite der Lasche quer zu den Griffabschnitten erstreckender Steg vorgesehen, der bei umgeschlagener Lasche eine Aufnahme zum Durchschlaufen des anderen Griffabschnitts ausbildet, wobei der Steg als Band ausgebildet sein kann und höchst bevorzugt ein Papierband ist. Insbesondere bei prall gefüllter Tragetasche verhindert das Durchschlaufen des anderen Griffabschnitts durch den auf der Außenseite der Lasche angeordneten Steg ein unbeabsichtigtes Öffnen der Lasche, sodass eine besonders verschlusssichere Tragetasche gebildet wird. Der Steg ist dabei speziell an zwei Punkten mit der Tragetasche verbunden, wobei der Zwischenraum zwischen den Verbindungspunkten die Aufnahme ausbildet, durch die der andere Griffabschnitt gesteckt und an der Lasche gesichert werden kann. Der Steg kann beispielsweise durch in der Lasche vorgesehene Schlitze gebildet sein. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass der Steg ein auf die Außenseite der Papierbahn geklebter Papierstreifen ist, der ähnlich einer Gürtelschlaufe den Griffabschnitt aufnimmt, die Position der Lasche im geschlossenen Zustand der Tasche zusätzlich sichert und ein Öffnen der Tasche durch ein Verrutschen der Lasche hemmt.
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In jedem Fall ist bevorzugt vorgesehen, dass auch der einteilige oder mehrteilige Griff aus Papier besteht, sodass insgesamt eine thermisch isolierende Tragetasche vorgeschlagen wird, deren Bestandteile insgesamt dem Papierrecycling und/oder der Kompostierung zugänglich sind.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die Randabschnitte der Papierbahn miteinander vernäht sind. Wenngleich die Randabschnitte auch auf andere Weise miteinander verbunden sein können, beispielsweise miteinander verklebt oder verquetscht sein können, besteht der Vorteil einer Naht in der größeren Belastbarkeit und der längeren Haltbarkeit und damit Wiederverwendbarkeit der Tragetasche. Das verwendete Nähmaterial ist speziell aus einem dem Papierrecycling zuführbaren Fasermaterial gebildet
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Als zwischen den Decklagen der Papierbahn angeordneter Dämmstoff ist nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung Zellstoff vorgesehen. Der Zellstoff ist insbesondere als mehrlagiges Zellstoffpapier ausgebildet. Um ein Verrutschen des Zellstoffpapiers zwischen den Deckschichten der Papierbahn zu verhindern, ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass das mehrlagige Zellstoffpapier durch punktuelles oder streifenförmiges Verbinden, bevorzugt durch Verkleben jedenfalls der den Deckschichten unmittelbar benachbarten Lagen Zellstoffpapier mit den Deckschichten verbunden ist.
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Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass wenigstens eine Decklage der Papierbahn eine wasserfeste Beschichtung aufweist. Die wasserfeste Beschichtung ist dabei insbesondere auf der Außenseite der die Innenseite des Beutels ausbildenden Deckschicht der Papierbahn vorgesehen. Die wasserfeste Beschichtung verhindert ein Aufweichen der die Beutelinnenseite bildenden Deckschicht durch sich am Kühlgut bildenden Schwitzwasser. Besonders bevorzugt kann aber auch die die Außenseite des Beutels mit einer wasserfesten Beschichtung versehen sein, sodass die Tragetasche insgesamt vor Kondenswasser, Regen und sonstiges Spritzwasser geschützt ist
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten, besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem einteilig ausgebildeten Griff in einer zum Tragen der Tragetasche eingerichteten Konformation (A), in einer Konformation mit geöffnetem Beutel (B) und während der Produktion in einem Schritt vor Fertigstellung der Tragetasche (C);
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem zweiteilig ausgebildeten Griff in einer zum Tragen der Tragetasche eingerichteten Konformation in Frontalansicht (A1), in einer zum Tragen der Tragetasche eingerichteten Konformation in Rückansicht (A2), in einer Konformation mit geöffnetem Beutel in Frontalansicht (B1), in einer Konformation mit geöffnetem Beutel in Rückansicht (B2) und während der Produktion in einem Schritt vor Fertigstellung der Tragetasche (C); und
- 3 ein auf dem zweiten Ausführungsbeispiel basierendes drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem zweiteilig ausgebildeten Griff und einem die Lasche fixierenden Steg in einer zum Tragen der Tragetasche eingerichteten Konformation in Frontalansicht (A1), in einer zum Tragen der Tragetasche eingerichteten Konformation in Rückansicht (A2), in einer Konformation mit geöffnetem Beutel in Frontalansicht (B1), in einer Konformation mit geöffnetem Beutel in Rückansicht (B2) und während der Produktion in einem Schritt vor Fertigstellung der Tragetasche (C).
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem einteilig ausgebildeten Griff. Insbesondere zeigt 1 eine Tragetasche 10 mit einem eine Beutelöffnung aufweisenden Beutel 20 und einem am Beutel 20 befestigten Griff 30.
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In 1A ist die Tragetasche in einer zum Tragen eingerichteten Konformation abgebildet, bei der die Beutelöffnung mittels der Lasche 24 verschlossen ist. Der Griff 30, der an der dem Betrachter nahen Vorderseite der Tragetasche 10 (am kurzen Abschnitt 22a der Papierbahn 22) befestigt ist, ist durch eine im Bereich der Beutelöffnung durchstoßende Griffdurchführung 28, die sich in dem rückseitigen Abschnitt der Tragetasche 10 (im langen Abschnitt 22 b der Papierbahn 22) in dem Bereich zwischen Beutel 20 und Lasche 24 befindet, durchgeführt.
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Der Beutel 20 kann entsprechend - wie 1B zeigt - nur geöffnet werden, in dem der Griff 30 aus der Griffdurchführung 28 herausgenommen wird und die Lasche 24 in Richtung der Rückseite der in 1B dargestellten Tragetasche 10 geführt wird.
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1C zeigt den einfachen Aufbau einer derartigen Tragetasche 10. Die Tragetasche 10 ist durch Falten einer mehrlagigen, einen zwischen den Decklagen angeordneten Dämmstoff aufweisenden Papierbahn 22 gebildet. Die die Längsseiten der Tragetasche 10 bildenden, aufeinanderliegenden Randabschnitte 26 sind bevorzugt durch eine Naht miteinander verbunden, die gegenüber einer Verklebung gegen mechanische Belastung besonders widerstandsfähig ist.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem zweiteilig ausgebildeten Griff. Bei ansonsten ähnlichem Aufbau der Tragetasche 10' mit einem eine Beutelöffnung aufweisenden Beutel 20, der durch Falten einer mehrlagigen, einen zwischen den Decklagen angeordneten Dämmstoff aufweisenden Papierbahn 22 und Verbinden der aufeinanderliegenden Randabschnitte 26 gebildet ist, verzichtet dieses Ausführungsbeispiel auf eine Griffdurchführung und sieht stattdessen zwei Griffabschnitte 30a, 30b vor, die miteinander den Griff 30 der Tragetasche 10' bilden. Die zwei Griffabschnitte 30a, 30b sind insbesondere als Henkel ausgebildet.
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Der am kurzen Abschnitt der Papierbahn 22 angeordnete Griffabschnitt 30b, der deutlich in 2A 1 zu erkennen ist, hindert die Lasche 24 beim Tragen der Tragetasche 10' an den beiden Griffabschnitten 30a, 30b dadurch an einem Öffnen des Beutels 20, dass die Lasche 24 zwischen dem Griffabschnitt 30b und dem kurzen Abschnitt der Papierbahn 22 eingeklemmt wird. Dadurch bleibt die Beutelöffnung bei umgeschlagener Lasche 24 fest verschlossen.
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Auch dieses Ausführungsbeispiel ist - wie 2C zeigt - einfach aus einer Papierbahn 22 zu fertigen. Hierfür wird eine mehrlagige, einen zwischen den Decklagen angeordneten Dämmstoff aufweisende Papierbahn 22 entlang des gestrichelt dargestellten Falzes gefaltet, worauf die aufeinanderliegenden Randabschnitte 26 unter Ausbildung eines Beutels 20 und einer den Beutel 20 verschließenden Lasche 24 miteinander verbunden, insbesondere vernäht werden.
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Schließlich zeigt 3 ein drittes Ausführungsbeispiel, das im Wesentlichen mit dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel identisch ist. Insofern weist die Tragetasche 10" einen mit der Tragetasche 10' im Wesentlichen identischen Aufbau auf, sodass weitgehend auf die Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels verwiesen wird.
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Im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel weist die Lasche 24 auf ihrer Außenseite, also auf derienigen Seite, auf der auch der eine Griffabschnitt 30a angeordnet ist, ein sich quer zu den Griffabschnitten 30a, 30b erstreckender Steg 40 auf. Der Steg 40 ist ähnlich einer Gürtelschlaufe ausgebildet und weist zwei Verbindungspunkte auf, zwischen denen eine Aufnahme gebildet ist, durch die der andere Griffabschnitt 30b durchgeschlauft bzw. gesteckt werden kann. Durch diese Maßnahme wird die Lasche 24 nicht nur durch den anderen Griffabschnitt 30b zwischen Taschenaußenseite und Griffabschnitt 30b eingeklemmt, sondern auch an einem Verrutschen und letztendlich Öffnen der Tasche gehemmt. Dieses ist insbesondere bei besonders stark gefüllter Tragetasche 10" sinnvoll.
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Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, dass nicht nur der Beutel 20 und die Lasche 24, sondern auch der Griff 30 aus Papier besteht. Der bei beiden Ausführungsbeispielen vorgesehene Dämmstoff ist ein mehrlagiger Zellstoff, wobei wenigstens eine Decklage der Papierbahn 22 zum Schutz des Dämmmaterials und der gesamten Tragetasche 10, 10' an sich eine wasserfeste Beschichtung aufweist.