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Die Erfindung betrifft eine Tragetasche gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder 4.
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Tragetaschen, wie sie üblicherweise vom Handel für den Kunden zum Transport seiner eingekauften Waren bereitgehalten werden, sind häufig aus Papier gefertigt. Zumeist ist an ihren sich gegenüberliegenden breiten Seiten jeweils ein Henkel angebracht, der über den oberen Rand der Tasche hinausragt, so daß die Tasche bequem transportiert werden kann (z.B. DE-A-19 13 037). Derartige Taschen sind jedoch nicht verschließbar. Dadurch können Fremdkörper in die Tasche eindringen. Zum Beispiel kann es passieren, daß es in die Tasche hineinschneit oder hineinregnet und der Inhalt aufgeweicht wird. Außerdem ist es Außenstehenden möglich, in die Tasche zu sehen oder zu greifen.
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Für den Transport von Tiefkühlkost vom Laden nach Hause sind mehrfach verwendbare Tiefkühltragetaschen bekannt, die aus Kunststoff oder Papier gefertigt und innen isoliert sind. Auch diese Taschen weisen zwei Henkel auf, die über den oberen Rand hinausragen. Damit die Tasche möglichst hermetisch verschlossen werden kann, ist an dem oberen Rand auf der Innenseite einer der breiten Seiten der Tasche ein wiederverschließbarer Klebestreifen angebracht. Der Klebestreifen haftet mit der gegenüberliegenden Seite der Tasche zusammen und verschließt diese, wenn der Benutzer die beiden Seiten zusammendrückt. Vor dem erstmaligen Gebrauch einer derartigen Tragetasche ist der Klebestreifen mit einem Schutzstreifen aus Kunststoff abgedeckt.
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Der Fertigungsaufwand und die Fertigungskosten werden durch einen derartigen Klebeverschluß erhöht. Außerdem sind diese Tiefkühltaschen aus verschiedenen Materialien gefertigt, so daß die Entsorgung und das Recycling aufwendig ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine vorzugsweise aus Papier oder Papierverbund gefertigte Tragetasche mit mindestens einem Henkel zu schaffen, der auf der Innenseite der einen breiten Seite der Tasche befestigt ist und über den oberen Rand der Tasche hinausragt, wobei die Tasche wiederverschließbar und der Verschluß kostengünstig herstellbar und einfach zu handhaben sein soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen in einer ersten Ausführungsform die Merkmale des Patentanspruchs 1, in einer zweiten Ausführungsform die Merkmale des Patentanspruchs 4.
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Die erfindungsgemäße Tasche kann einfach verschlossen werden, wenn der eine Henkel bei der ersten Ausführungsform unter dem sich auf der gegenüberliegenden Seite befindlichen Verstärkungsblatt von unten nach oben oder bei der zweiten Ausführungsform durch den Schlitz von innen nach außen gesteckt wird. Dieser Henkel, der an der einen Innenseite der Tragetasche befestigt ist, zieht dann die andere Seite der Tasche über das Verstärkungsblatt oder den Schlitz zur ersten Seite hinüber und verschließt dadurch den oberen Rand der Tasche.
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Wird ein zweiter Henkel an der anderen Seite der Tasche angebracht, so sollte dieser zur Erzielung einer optimalen Verschlußwirkung bei der ersten Ausführungsform in größerem Abstand zum oberen Rand der Tasche verankert sein als das Verstärkungsblatt zum Durchstecken des Henkels. Der zweite Henkel kann dann ebenfalls unter dem Verstärkungsblatt von unten nach oben in Richtung auf den oberen Rand hindurchgesteckt werden.
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Bei der zweiten Ausführungsform kann ein ähnliches Verstärkungsblatt die Verankerung des zweiten Henkels verstärken. In beiden Fällen unterstützt der zweite Henkel das Tragen der zweiten breiten Seite der Tasche, ohne daß er der Verschlußkraft, die durch den ersten Henkel aufgebracht wird, entgegenwirkt.
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Die Tasche kann somit leicht transportiert werden und ist dabei derart verschlossen, daß es nicht mehr in sie hinein regnen oder schneien kann. Durch den Verschluß ist es Ausstehenden kaum möglich, in die Tasche zu sehen oder zu greifen. Das wiederum reduziert die Diebstahlsgefahr und schützt die Privatsphäre des Kunden. Im Gegensatz zu Klebestreifen ist die Tragetasche tatsächlich wiederverschließbar und damit auch wiederverwendbar. Da die Tragetasche, der oder die Henkel und die Verstärkungsblätter aus Papier oder Papierverbund herstellbar sind, ist die Tasche gut recykelbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Vorderansicht einer Tragetasche in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- schematisch eine Seitenansicht der Tragetasche aus Figur 1;
- Figur 3
- schematisch eine Vorderansicht der Tragetasche in einer zweiten Ausführungsform; und
- Figur 4
- schematisch eine Seitenansicht der Tragetasche aus Figur 3.
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Zunächst wird die erste Ausführungsform anhand von Figur 1 und 2 beschrieben: Die breiten Seiten der Tasche werden durch den Umriß 1 skizziert. Weiterhin sind ein an einer ersten Innenseite 8 der Tasche 1 befestigter Henkel 2 und ein optional an der gegenüberliegende zweiten Innenseite 9 der Tasche 1 angebrachter Henkel 2' dargestellt. Zur Befestigung oder zur Verstärkung der Befestigung der Henkel 2, 2' dient jeweils ein Klebeblatt 3, das auf die Enden jedes Henkels 2, 2' und auf die Innenseite 8, 9 geklebt ist und so jeden Henkel 2, 2' an der Tasche 1 verankert.
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An dem oberen Ende der Tasche 1 ist ein Verstärkungsblatt 4 dargestellt, das auf der dem Henkel 2 gegenüberliegenden zweiten Innenseite 9 der Tragetasche mit seinen äußeren Enden quer zur Füllrichtung befestigt ist. Damit liegt das Verstärkungsblatt 4 höher oder näher zum Oberrand 5 der Tragetasche, als das Klebeblatt 3, so daß der an der zweiten Innenseite 9 mit dem Klebeblatt 3 befestigte Henkel 2' von unten nach oben unter dem Verstärkungsblatt 4 durchgesteckt werden kann. Zu diesem Zweck ist das Verstärkungsblatt 4 nur im Bereich seiner Enden 6, 7 und damit außerhalb des Bereichs A-B an der Tascheninnenwand befestigt, in dem der Henkel 2' liegt. Mithin ist das Verstärkungsblatt 4 im Bereich zwischen den Punkten A und B nicht mit der Tascheninnenwand verklebt. Hingegen kann das Klebeblatt 3 über seine ganze Länge mit der Tasche verklebt sein und auf diese Weise den oder die Henkel 2, 2' sicher an der Tascheninnenwand verankern. Das Klebeblatt 3 liegt folglich in größerem Abstand zum Oberrand 5 der Tasche, als dies bei bekannten Tragetaschen der Fall ist.
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Zum Verschließen der Tasche 1 wird der auf der ersten Innenseite 8 der ersten breiten Seite der Tasche durch das Klebeblatt 3 befestigte Henkel 2 durch das bzw. unter dem an der anderen, zweiten Seite der Tasche befestigte Verstärkungsblatt 4 hindurch gesteckt.
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Es wird darauf hingewiesen, daß bei einer Tragetasche mit nur einem Henkel 2 das Klebeblatt 3 auf die erste Innenseite 8 geklebt und das Verstärkungsblatt 4 auf der gegenüberliegenden, zweiten Innenseite 9 verankert ist.
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Es wird nun die zweite Ausführungsform anhand der Figuren 3 und 4 beschrieben, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Sie unterscheidet sich darin, daß anstelle des Verstärkungsblattes 4 zum Durchstecken des Henkels 2 ein Schlitz 4' vorgesehen ist. Die breiten Seiten der Tasche sind wiederum durch den Umriß 1 skizziert. Weiterhin ist der an der ersten Innenseite 8 der Tasche 1 befestigte Henkel 2 dargestellt und der wahlweise an der gegenüberliegenden zweiten Innenseite 9 der Tasche 1 angebrachte Henkel 2' angedeutet. Zur Verstärkung der Verankerung der Henkel 2, 2' dient jeweils ein Klebeblatt 3, das auf die Enden jedes Henkels 2, 2' und auf die Befestigungsseite geklebt ist und so jeden Henkel 2, 2' zusätzlich mit der Tasche verbindet.
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In der Nähe des oberen Randes 5 der Tasche 1 ist ein Schlitz 4' dargestellt, der in der dem Henkel 2 gegenüberliegenden zweiten Seite 9 der Tragetasche quer zur Füllrichtung angeordnet ist. Damit liegt der Schlitz 4' höher oder näher zum oberen Rand 5 der Tragetasche, als das Klebeblatt 3, so daß der an der ersten Innenseite 8 mit dem Klebeblatt 3 befestigte Henkel 2 von innen nach außen durch den Schlitz 4' gesteckt werden kann. Das Klebeblatt 3 ist über seine ganze Länge mit der Tasche 1 verklebt und kann auf diese Weise jeden Henkel 2, 2' sicher an der Tascheninnenwand verankern. Das Klebeblatt 3 liegt folglich in größerem Abstand zum oberen Rand 5 der Tasche 1, als dies bei bekannten Tragetaschen der Fall ist.
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Zum Verschließen der Tasche 1 wird der an der ersten Innenseite 8 der Tasche 1 durch das Klebeblatt 3 befestigte Henkel 2 durch den in der anderen Seite der Tasche vorgesehenen Schlitz 4' gesteckt.
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Es wird darauf hingewiesen, daß bei einer Tragetasche mit nur einem Henkel 2 das Klebeblatt 3 auf eine Tascheninnenwand geklebt und der Schlitz 4' in der gegenüberliegenden, anderen Tascheninnenwand vorgesehen ist.