-
Verfahren zum Markieren weicher Kontaktlinsen
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Markieren bzw. Kennzeichnen
von weichen Kontaktlinsen, sie betrifft insbesondere ein Verfahren zum Aufbringen
einer Earbmarkierung, wie z.B.
-
Buchstaben, Kennzeichen oder Symbole, auf weiche Kontaktlinsen aus
hydrophilen Polymeren.
-
Die Markierung von Kontaktlinsen mit Buchstaben, Kennzeichen oder
anderen verschi.edenen Symbolen dient (1) der Untersclleidung zwischen der Vorderseite
und der Rückseite der mit Wasser gequollen Kontaktlinsen, (2) der Unterscheidung
zwischen rechten und linken Linsen und (3) der Erleichterung der Klassifizierung
und Anordnung von Linsen mit einer Linsenkonturmarkierung. Weiche Kontaktlinsen
aus hydrophilen Polymeren weisen jedoch Wasser absorbierende Eigenschaften auf und
es ist unmöglich, wie im Falle von harten Kontaktlinsen eine Markierung einzukratzen.
Es war daher bisher sehr schwierig, weiche Kontaktlinsen mit kleinen Buchstaben,
Symbolen und dgl.
-
zu kennzeichnen.
-
Zum Aufbringen der gewünschten Markierungen auf eine Kontaktlinse
ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei dem ein Kuppler vorher in ein Kontaktlinsenmaterial
eingearbeitet wird durch Copolymerisieren eines hydrophilen Monomeren, wie 2-HydroxyEithylmethacryl
at, mit einem copolymerisierbaren Kupplermonomeren
mit einer Gruppe,
die mit einer Diazoniumverbindung eine Farbentwicklungsreaktion hervorrufen kann,
das Material zu einer Kontaktlinse geformt wird, die Kontaktlinse in eine wäßrige
Lösung einer Diazoniumverbindung eingetaucht und nach dem Bestrahlen der Kontaktlinse
mit Ausnahme des anzufFrbenden Teils mit UV-Strahlen (ultravioletten Strahlen) die
Kontaktlinse in eine wßrige saure oder alkalische Lösung einyetaucht wird, um eine
Kupplungsreaktion herbeizuführen, wodurch eine Farbe in Form einer Markierung entwickelt
wird. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß (1) während der Langzeitverwendung
eine Farbänderung einer Kontaktlinse auftritt, da ein färbendes Material nicht nur
in den markierten Teil, sondern auch in den anderen Teil eingearbeitet werden muß,
und (2) die Farbe einer Markierung während der Langzeitverwendung hell wird.
-
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es dahcr, ein Verfahren zur Markierung
von weichen KontakElinsen zu entwickeln. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren zur Erzeugung eines Farbbildes zu entwickeln, das auf Wasser
absorbierenden weichen Kontaktlinsen für einen langen Zeitraum stabil ist, wobei
ein färbendes Material nur auf dem gewünschten Teil der Kontaktlinsen wirksam wird.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Markierung von
Wasser absorbierenden weichen Kontaktlinsen zu entwickeln, das einfach in seiner
Durchführung ist und mit dessen Hilfe gleichzeitig eine große Menge Kontaktlinsen
behandelt werden können.
-
Diese und weitere Ziele, Vorteile und Merkmale der'Erf dung gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Markieren einer weichen
Kontaktlinse, das dadurch gekennzeichnet ist daß ein Sieb bzw. Raster (screen) mit
einem gewünschten Bild auf eine mit Wasser gequollene Kontaktlinse in engem
Kontakt
damit gelegt wird, daß eine wäßrige Lösung eines Farbstoffes auf das Sieb bzw. den
Raster aufgebracht wird und daß die Kontaktlinse mit UV-Strahlen bestrahlt wird.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf beliebige, Wasser
absorbierende weiche Kontaktlinsen. Die zu markierende Kontaktlinse wird vorher
durch Eintauchen in Wasser oder in eine 0,9 gew.-tige physiologische Kochsalzlösung
zum Quellen gebracht. Es ist erwünscht, daß die zu behandelnde Kontaktlinse Wasser
oder eine physiologische Kochsalzlösung in Sättigung enthält.
-
Erfindungsgemäß können beliebige Siebe bzw Raster, wie sie beim Seidensiebdruck
verwendet werden, wie z.B. ein Seidensieb, ein Nylonsieb und ein Polyestersieb,
verwendet werden.
-
Ein Bild, wie z.B. Buchstaben, Kennzeichen oder andere verschiedene
Symbole, die einer auf die Kontaktlinse aufzubringenden gewünschten Markierung entsprechen,
wird auf übliche Weise in dem Sieb (Raster) erzeugt. So wird beispielsweise ein
Bild erzeugt durch Füllen der Siebmaschen in dem von dem Bildteil verschiedenen
Teil unter Anwendung eines direkten photomechanischen Verfahrens, bei dem eine Sensibilisierungslösung
in Form einer Schicht auf das Sieb aufgebracht, durch einen positiven Film belichtet
und entwickelt wird, oder unter Anwendung eines indirekten photomechan ischen Verfahrens,
bei dem ein Obertragungsfilm mit einem photographisch erzeugten Bild auf das Sieb
(den Raster) aufgeklebt wird.
-
Beim Anfärben ist es möglich, eine große Anzahl von Kontaktlinsen
auf einmal zu behandeln durch Verwendung eines Siebes (Rasters), das (der) mit Bildern
in einer Anzahl versehen ist, die der Anzahl entspricht, mit der die Kontaktlinsen
behandelt werden können. Das Sieb (der Raster) mit Bildern wird in engen Kontakt
mit den Kontaktlinsen gebracht, so daß die Bilder sich auf den Kontaktlinsen befinden.
-
Als fjrbendos Material werden erfindungsgemäß Farbstoffe
verwendet.
Es ist erwünscht, Farbstoffe zu verwenden, die durch Bestrahlung mit UV-Strahlen
an dem Kontaktlinsenmaterial fest fixiert oder fest damit verbunden werden können.
Erz in dungsgemäß sind solubilisierte Küpenfarbstoffe, die in Wasser löslich sind
und lichtempfindlich sind für die Umwandlung in wasserunlösliche Farbstoffe, besonders
bevorzugt, wie z.B.
-
C.I.Solubilized Vat Black I, bei dem es sich um einen Leucoester von
C.I. Vat Black 1 handelt und das eine blaue Markierung ergibt, sowie C.I. Solubilized
Vat Red 2, bei dem es sich um einen3Leucoester von C.I. Vat Red 2 handelt und das
eine pinkfarbene Markierung ergibt. Die Farbstoffe können in Mischung verwendet
werden und wenn beispielsweise die obengenannten Farbstoffe Solubilized Vat Black
1 und Vat Red 2 in Kombination verwendet werden, kann eine purpurfarbene Markierung
erzielt werden. Die Farbstoffe werden in Form einer wäßrigen Lösung verwendet. Die
wäßrige Lösung kann ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthalten.
Die Konzentration des Farbstoffes unterliegt keinen speziellen Beschränkungen und
es ist möglich, den Farbstoff in beliebigen Konzentrationen bis zur Sättigung zu
verwenden. Selbst in Konzentrationen von weniger als 1 Gew.- ist es möglich, eine
helle Farbmarkierung zu erzielen. Die Farbstoffkonzentration wird in Abhängigkeit
von der gewünschten Farbtönung der Markierung und der Art des verwendeten Farbstoffes
ausgewählt.
-
Das Sieb (der Raster) kann auf eine gequollene Kontaktlinse aufgelegt
werden, indem man beispielsweise (1) die Kontaktlinse an dem Sieb fixiert, um so
den in dem Sieb erzeugten Bildteil richtig anzuordnen, und dann das Sieb auf eine
geeignete Platte legt, oder (2) die Kontaktlinse auf einer geeigneten Platte anordnet
und dann das Sieb auf die Kontaktlinse auflegt, um es so in engen Kontakt damit
zu bringen. Die Lösung eines 1arbstoffes wird auf übliche Weise auf das Sieb aurgebracht-,
bei spielsweise durch Aufsprühen, Aufbürsten und dgl., so daß sie die Oberfläche
der Xontaktlinse durch den Bildteil des Siebes
gleichmäßig erreicht.
-
Die aufgelegte Kontaktlinse wird für eine kurze Zeitspanne, beispielsweise
einige wenige Sekunden bis etwa 10 Minuten lang mit ultravioletten Strahlen bestrahlt,
um den Farbstoff fest an das Material der Kontaktlinse zu binden. Im Falle von Küpenfarbstoffen
werden diese durch Bestrahlung oxidiert, um sie in Wasser unlösliche Farbstoffe
umzuwandeln. Die ultravioletten Strahlen stammen in der Regel aus einer Lichtquelle,
wie z.B. einer UV-Lampe (Wellenlänge 350 bis 380 nm), die über dem Sieb (Raster)
angeordnet ist.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können weiche Kontakt linsen
auf einfache Weise leicht markiert werden. Da der aufgebrachte Farbstoff durch das
Bestrahlen mit ultravioletten Strahlen fest an das Linsenmaterial gebunden ist,
wird er auch dann nicht in Wasser eluiert, wenn die Kontaktlix se in Wasser eingetaucht
oder darin erhitzt wird, und daher ist die erzeugte Markierung sehr sicher und haltbar.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es ist für den Fachmann
selbstverständlich, daß die Erfindung auch zahlreiche Abänderungen und Modifikationen
umfaßt, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
-
Beispiel Eine 4 gew.-%ige wäßrige Lösung eines Leucoesters von C.I.
Vat lslack 1 wurde hergestellt und als Anfärbungsflüssigkeit verwendet.
-
Es wurde eine Kontaktlinse hergestellt aus einem Copolymeren aus 99,
5 Gew.-% Äthylenglykolmonomethacrylat-Einheiten und
0,5 Gew.-% Äthylenglykoldimethacrylat-Einheiten
und sie wurde mit Wasser bis zur Sättigung gequollen, indem man sie in einer 0,9
gew.-%igen physiologischen Kochsalzlösung 90 Minuten lang zum Kochen erhitzte. Die
gequollene Kontaktlinse wurde an einem Nylon-Sieb mit einem vorher darin erzeugten
Buchstabenmuster befestigt, um den gemusterten Teil des Siebs an der richtigen Stelle
anzuordneun,.
-
Das Sieb wurde auf eine Belichtungsplatte gelegt und die Anfärbeflüssigkeit
wurde von Hand auf das Sieb aufgesprüht.
-
Dann wurde die Bestrahlung 5 Minuten lang durchgeführt unter Verwendung
einer 0,8 W UV-Lampe (Wellenlänge 355 nm) die über dem Sieb angeordnet wurde. Die
auf diese Weise behandelte Kontaktlinse wies eine klar blau gefärbte Buchstabenmarkierung
auf der Linse auf.
-
Die Sicherheit und Haltbarkeit der erhaltenen Kontaktlinse mit der
Farbmarkierung wurden untersucht.
-
Die Sicherheit der markierten Kontaktlinse wurde untersucht durch
90-minütiges Erhitzen derselben zum Kochen und Durchführen des Auflösungstests gemäß
dem Standard für Kontaktlinsen für die visuelle Korrektur des Ministry of ealth
and Welfare of Japan (Ministry of Health and Welfare Notification Nr. 302 vom 10.
Aug. 1970). Der gleiche Sicherheitstest wurde auch mit einer Kontaktlinse durchgeführt,
die aus dem gleichen Copolymeren wie oben hergestellt worden war, die jedoch nicht
markiert worden war. Beide Kontaktlinsen erreichten den Standard und es war kein
sigma fikanter Unterschied zwischen der Kontaktlinse mit der Farbmarkierung und
der Kontaktlinse ohne Markierung zu erkennen.
-
Zur Beurteilung der Haltbarkeit der Markierung wurden die folgenden
Tests durchgeführt. Dabei wurde-gefunden, daß
die Haltbarkeit gut
war.
-
1.) Lichtbeständigkeit Verfahren: Die markierte Kontaktlinse wurde
in eine 0,9 gew.-tige physiologische Kochsalzlösung in einer transparenten Glasflasche
eingetaucht und 60 Tage lang im Freien stehengelassen.
-
Ergebnis: Es wurde keine Änderung festgestellt und die Lichtbeständigkeit
war gut.
-
2.) Siedebeständigkeit Verfahren: Die Linse wurde in einer Imprägnierungslösung
zur Konservierung von weichen Kontaktlinsen (im Handel erhältlich unter dem Handelsnamen
"MENI SOAK", hergestellt von der Firma Toyo Contact Lens Co., Ltd.) 240 Stunden
lang zum Sieden erhitzt, was einer 2-jAhrigen Siedebehandlung bei täglicher Durchführung
derselben beim gewöhnlichen Gebrauch entsprach.
-
Ergebnis: Es wurde keine Änderung festgestellt und die Siedebeständigkeit
war gut.
-
3.) Reibbeständigkeit gegenüber einem Reinigungsbausch Verfahren:
Eine Reinigungslösung für weiche Kontaktlinsen (im Ha erhältlich unter dem Handelsnamen
"MENI CLEANí', herge stell- von der Firma Toyo Contact Lens Co., Ltd.) wurdc auf
die Linse aufgebracht und die Linse wurde de 10800 mal mit einem 3ausch (im Handel
erhältlich unter dem Handelsnamen "SILICONE PUFF", hergestellt von der Firma Toyo
Contact Lens Co., Ltd.) gerieben, um sie zu reinigen, was einer 3-jährigen Reinigung
bei täglicher Reinigung entsprach.
-
Ergebnis: Es wurde keine Änderung festgestellt und die Reibbe-'sttindigkeit-
war gut.
-
4.) Beständigkeit gegen Reinigungslösung Verfahren: Die Linse wurde
60 Tage lang in "MENI CLEAN" eingetaucht.
-
Ergebnis: Es wurde keine Änderung festgestellt und die Beständigkeit
gegen die Reinigungslösung war gut.
-
5.) Beständigkeit gegen eine Imprägnierungslösung zur Konservierung
g ~ Verfahren: Die Linse wurde 60 Tage lang in "MENI SOAK" eingetaucht.
-
Ergebnis: Es wurde keine Änderung festgestellt und die Be-'ständigkeit
gegen d Konservierungsflüss igkeit war gut.
-
Zusätzlich zu den in diesem Beispiel verwendeten Komponenten können
auch andere Komponenten, wie in der Beschreibung angegeben, verwendet werden, wobei
stets die gleichen Ergebnisse erhalten werden.