-
-
Angelrolle
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Angelrolle mit einer relativ zu
einem Gehäuse und zu einer Schnurfangbügelspule drehbar gelagerten Schnurrolle für
die Angelschnur und mit einer Anzeigevorrichtung, die einen Zug an der Angelschnur
vom Angelhaken her anzeigt.
-
Bei einer derartigen Angelrolle hat die Anzeigevorrichtung den Zweck,
das Anbeißen eines Fisches am Angelhaken zu signalisieren. Der Fisch zieht nach
dem Anbeißen Schnur von der Schnurrolle ab und versetzt diese dadurch in Rotation.
Bei einer bekannten Angelrolle ist die Anzeigevorrichtung als mechanische Raste
innerhalb der Schnurrolle ausgebildet, die üblicherweise mit einer Feder arbeitet,
die in ein Zahnrad eingreift. Bei Drehung der Schnurrolle ergibt sich somit ein
für den Angler akustisch wahrnehmbares Rattern. Die vorbekannten Angelrollen haben
jedoch den Nachteil, daß bei kräftiger Vorspannung der verwendeten Feder der anbeißende
Fisch den Widerstand an der Angelschnur bemerkt und möglicherweise nicht mehr zieht
bzw. sich befreit; andererseits besteht die Gefahr, daß bei geringer Vorspannung
der Feder und damit zu geringem Zug an der Angelschnur das Rattergeräusch der Feder
zu leise wird und damit überhört werden kann.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Angelrolle
zu schaffen, die eine zuverlässige und leicht wahrnehmbare Anzeige für das Anbeißen
eines Fisches liefert, ohne dadurch den Fisch selbst zu stören bzw. zu vertreiben.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Anzeigevorrichtung
von einem akustischen und/oder optischen, mittels eines Ein- und Ausschalters an
eine Batterie anschließbaren Anzeigeinstrument gebildet ist, in dessen Stromkreis
ein bei unbelasteter Angelschnur offener und bei Zugbelastung an der Angelschnur
sich schließender Aktivierungsschalter liegt. Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Angelrolle wird also durch leichten Zug an der Angelschnur ein Aktivierungsschalter
betätigt, der einen Stromkreis schließt und somit die Anzeigevorrichtung einschaltet.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der erwähnten herkömmlichen Angelrolle mit "mechanischer"
Akustik ist dabei, daß durch die Einschaltung eines elektrischen Anzeigeinstrumentes
praktisch keine oder zumindest nur eine nicht wahrnehmbare Erhöhung des Widerstandes
an der Angelschnur auftritt und somit der anbeißende Fisch von der Betätigung der
Anzeigevorrichtung nichts bemerkt, Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Bauart
besteht darin, daß sie verschleißfrei ist und bei Nichtgebrauch abgeschaltet werden
kann.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Anzeigeinstrument
aus einer Lampe und einem Summer besteht, die einzeln oder zu einer Einheit zusammengefaßt
im Gehäuse hinter einem transparenten Fenster und/oder einem Schallgitter liegen.
Durch das akustisch und optisch ausgelegte Instrument ist zunächst
doppelte
Überwachungssicherheit gegeben, wobei die optische Anzeige in Form einer Lampe besonders
nachts von großem Vorteil ist. Die Anordnung des Instrumentes im Gehäuse verbürgt
einen ausreichenden Schutz für alle Bestandteile. Ob man die Signalgeber einzeln
oder zusammengefaßt verwendet, richtet sich nach der Unterbringungsmöglichkeit und
nach der Zweckmäßigkeit im Hinblick auf eine leichte Überwachung.
-
Wenn man mit geringen Zugkräften zur Betätigung des Aktivierungsschalters
auskommen will, erscheint es zweckmäßig, daß der im Gehäuse vorgesehene Aktivierungsschalter
ein auf Magnetkraft ansprechender elektrischer Schalter ist und die Schnurrolle
einen Magneten trägt, wobei die Position des Magnetes und des elektrischen Schalters
so aufeinander abgestimmt sind, daß der Magnet bei rotierender Schnurrolle, also
bei Zug an der Angelschnur nahe am elektrischen Schalter vorbeiläuft. Dabei sind
lediglich die Reibungskräfte der Schnurrollenlagerung, die Kräfte der ruhenden Masse
und die Reibungskräfte an den Umlenkstellen der Angelschnurführung zu überwinden,
die auch in ihrer Gesamtheit vom "beißenden" Fisch kaum wahrgenommen werden.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der an der
Schnurrolle befestigte Magnet ein Permanentmagnet. Solche kleine Permanentmagneten
werden auf vielen Gebieten der Technik in hoher Stückzahl benötigt und sind demzufolge
sehr billig auf dem Markt verfügbar. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Magnet
die Form eines Kreisringausschnittes aufweist. In diesem Fall ist es dann wiederum
angezeigt, den Magnet im Bereich des äußeren Randes der Schnurrolle anzuordnen.
-
Eine besonders wesentliche Einzelheit nach der Erfindung
besteht
darin, daß der Aktivierungsschalter zwei den Stromkreis schließende Kontaktbahnen
aufweist, von denen mindestens eine als Kontaktfeder ausgeführt ist, die ihrerseits
bei zwischen die Kontaktbahnen eingelegter Angelschnur von der Gegenbahn einen stromkreisunterbrechenden
Abstand hat. Da bei dieser Bauart die Kontaktfeder nur einen verhältnismäßig geringen
Druck auf die eingelegte Angelschnur ausführen muß, um sie ohne Zugbelastung festzuhalten,
ist es auch verständlich, daß es nur eines ganz geringen Zuges bedarf, um die Angelschnur
aus dem Schlitz zwischen den Kontaktbahnen herauszuziehen und damit den Aktivierungsschalter
zu schließen, wodurch die Signale ansprechen.
-
Um einen derartigen Aktivierungsschalter besonders wirtschaftlich
erstellen zu können, wird es nach der Erfindung für vorteilhaft angesehen, daß die
eine Kontaktbahn von einer auf dem Gehäuse festgelegten Metallfolie gebildet ist,
die der ebenfalls am Gehäuse festgelegten Kontaktfeder als Widerlager dient, welche
ihrerseits am freien Ende maulartig aufgebogen ist. Das aufgebogene Ende erleichtert
dabei das Einlegen der Angelschnur zwischen die Kontaktbahnen.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht ferner darin, daß die Kontaktbahnen
im Gehäuseinneren festgelegt sind und die eine Kontaktbahn als einen Gehäusedurchbruch
überspannende und mit der anderen Kontaktbahn zusammenwirkende Kontaktfeder ausgeführt
ist und zum Öffnen des Stromkreises, also zum Anheben der Kontaktfeder, ein doppelarmiger
Totpunkthebel dient, dessen einer Arm an der Kontaktfeder anliegt, während der andere
über den Anlenkpunkt nach außen ragende Arm eine der Aufnahme einer Angelschnurschleife
dienende Hakenform aufweist.
-
Eine solche mit dem bekannten Bierflaschenverschluß ver-
gleichbare
Bauart empfiehlt sich besonders dann, wenn schon Minimalkräfte ausreichen sollen,
um den Stromkreis für die Signale zu schließen.
-
Da die von der Schnurrollendrehung unabhängigen Bauarten der Aktivierungsschalter
eine gewisse Empfindlichkeit besitzen, also geschützt werden müssen, wird vorgeschlagen,
daß der Aktivierungsschalter bzw Teile desselben im Schutzbereich einer Abdeckkappe
liegen, die entweder eine nach vorn gerichtete maulartige Öffnung für das Einbringen
der Angelschnur oder einen Schlitz für den Durchtritt der Hakenform des Totpunkthebels
nach außen aufweist.
-
Zum Schutz des besonders empfindlichen doppelarmigen Hebels bzw. seiner
der Angelschnur als Abgleitkante dienende Hakenform wird vorgeschlagen, daß Abdeckkappe
und der die Hakenform aufweisende Arm des doppelarmigen Hebels so aufeinander abgestimmt
sind, daß bei geschlossenem Aktivierungsschalter, also bei umgekipptem Hebelarm,
die Hakenform im Schlitz versenkt liegt und zum Aufrichten der-Hakenform z.B. die
Drehachse des doppelarmigen Hebels nach außen geführt ist und dort einen Handhabungsknopf
od. dgl. trägt. Das Aufrichten des Hebels läßt sich auch auf andere Weise bewerkstelligen,
jedoch erscheint die Handhabung über die Dreh- bzw. Lagerachse besonders wirtschaftlich
zu sein.
-
Schließlich wird es für zweckmäßig angesehen, daß die Totpunktstellung
des doppelarmigen Hebels mit einem Schieber, einer Stellschraube od. dgl. veränderbar
ist.
-
Auf diese Weise läßt sich das Umkippen der Hakenform erleichtern oder
erschweren, wodurch die Anpassungsfähigkeit an die jeweils herrschenden Verhältnisse
erleåchtert wird.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen: Fig. 1 einen schematisierten Längsschnitt durch eine Angelrolle mit einer
Nebendarstellung und der neuen Anzeigevorrichtung; Fig. 2 die gleiche Angelrolle
im Teilschnitt und mit einer gegenüber Fig. 1 geänderten Anzeigevorrichtung; Fig.
3 eine schematisierte Einzelheit nach Fig. 2 und gegenüber letzterer vergrößert
und Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 geänderte Ausführungsform, ebenfalls vereinfacht
dargestellt.
-
In der Fig. 1 ist eine Angelrute mit 20 bezeichnet. Auf dieser Angelrute
20 ist mittels einer Halte- oder Klemmvorrichtung 21 ein Fuß 17 eines Gehäuses 7
befestigt, in dem die Aufwickelvorrichtung für die Angelschnur untergebracht ist.
Die Aufwickelvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Handkurbel 19 und einem
Getriebe 18, über welches durch Drehen der Handkurbel 19 eine Schnurfangbügelspule
8 drehbar ist. Der klappbare Schnurfangbügel selbst ist mit 16 bezeichnet. Auf einer
im Gehäuse feststehend angeordneten Achse 12 ist eine Schnurrolle 1 drehbar gelagert,
wobei mittels einer Schraubklemme 11 die Schnurrolle 1 auf der Achse 12 festklemmbar
ist. Im Bereich ihres äußeren Randes ist an der Schnurrolle 1 ein Permanentmagnet
6 befestigt, der, wie die Stirnansicht (Nebendarstellung) der Schnurrolle 1 in Fig.
1 zeigt, die Form eines Kreisringausschnittes aufweist. Etwa im gleichen Abstand
von der Drehachse der Schnurrolle 1 ist im Gehäuse 7 ein auf Magnetkraft ansprechender
elektrischer Schalter 2 befestigt. Der Schalter 2 steht in elektrischer Verbindung
mit einer ebenfalls im Gehäuse angeordneten Lampe 3
und einem im
Gehäuse untergebrachten Summer 4 einerseits und über einen Schalter 5 mit einer
Batterie 9 andererseits. Die Anordnung des elektrischen Schalters 2 ist dabei so
gewählt, daß bei rotierender Schnurrolle 1 der Magnet 6 nahe am elektrischen Schalter
2 vorbeiläuft, wie es in der Zeichnung dargestellt ist. Durch das Vorbeilaufen des
Magnets 6 am Schalter 2 wird dieser Schalter 2 betätigt.und es fließt Strom von
der Batterie 9 zu der Lampe 3 und zum Summer 4. Bei anderen Ausführungsformen einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann nur ein Summer oder nur eine Lampe vorgesehen
sein. Schließlich kann auch noch eine Einstellvorrichtung für den Summer vorgesehen
sein, mit der dessen Tonhöhe einstellbar ist. Als elektrischer Schalter 2, der auf
Magnetkraft anspricht, kann ein unter der Fachbezeichnung "Reedkontakt" bekanntes
Bauelement Anwendung finden.
-
In Fig. 2 sind die Bezugszahlen in gleicher Weise wie in Fig. 1 eingetragen.
Ein Unterschied besteht beim Aktivierungsschalter, der in Fig. 2 mit 22 bezeichnet
ist.
-
Außerdem ist die Schaltungsverdrahtung für die Lampe 3 und den Summer
4 eingezeichnet, die auch ohne Bezugszahlen klar sein dürfte. Der Schalter 22, der
sich besonders gut aus Fig. 3 ergibt, besteht aus zwei Kontaktbahnen 23, 24, die
zwischen sich die Angelschnur 25 aufnehmen. Ist die auch aus Fig. 2 ersichtliche
Angelschnur 25 nicht zwischen die Kontaktbahnen 23, 24 eingelegt, dann ist der Stromkreis
zwischen den Anschlüssen 26, 27 geschlossen.
-
Die Kontaktbahn 24 ist als Kontakt feder mit aufgebogenem Ende 28
ausgeführt, so daß das Einlegen der Angelschnur 25 in Richtung des eingezeichneten
Pfeiles 29 keine Schwierigkeiten bereitet. Mit 30 ist eine Abdeckkappe bezeichnet,
welche die Kontaktbahnen vor Beschädigung schützt. Die Teile 23, 24 und 30 sind
an dem Gehäuse 7 festgelegt.
-
Gemäß Fig. 4 sind wiederum Kontaktbahnen 23, 24 mit den Anschlüssen
26, 27 vorgesehen, die sich jedoch auf der Innenseite des Gehäuses 7 befinden. Die
Kontaktfeder 24 ist hier wellenförmig ausgeführt und ihre Lage gegenüber der Kontaktbahn
23 wird von einem doppelarmigen Hebel 31 bestimmt, der bei 32 am Gehäuse 7 gelagert
ist und einen Durchbruch 33 des Gehäuses 7 durchsetzt. Während der eine mit der
Kontaktfeder 24 zusammenwirkende Arm 34 des doppelarmigen Hebels 31 verhältnismäßig
kurz ist, ragt der andere Arm 35 verhältnismäßig weit nach außen und durchsetzt
einen Schlitz 36 der hier im wesentlichen geschlossenen Abdeckkappe 30.
-
Alle Einzelteile sind so aufeinander abgestimmt, daß der doppelarmige
Hebel 31 als Totpunkthebel wirkt, also bei Zug an dem hakenförmigen Ende 37 in Richtung
des Pfeiles 38 in die gestrichelte Lage 39 gelangt. Daß der Zug durch Belastung
der Angelschnur 25 erfolgt, versteht sich von selbst. Das Freikommen der Angelschnur
25 von der Hakenform 37 bereitet keine Schwierigkeiten, da der doppelarmige Hebel
31 in das Innere der Abdeckung 30 einfällt, wodurch die Angelschnur 25 abgestreift
wird.
-
Damit man die Totpunktlage des doppelarmigen Hebels 31 verändern und
damit das Kippmoment vergrößern oder verkleinern kann, ist ein Schieber oder eine
Stellschraube 40 vorgesehen.
-
Leerseite