DE3216130C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver­ fahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Die DE-OS 20 54 168 hat eine Vorrichtung zur Herstellung von aus Marmorbruch und Polyesterharzen bestehenden Blöcken durch Mischen und Rütteln dieser Stoffe unter Unterdruck zum Gegenstand. Die praktischen Erfahrungen mit dieser bekannten Vorrichtung haben gezeigt, daß die auf diese Weise hergestellten Marmorplatten vergleichsweise spröde sind und damit erhöhten Be­ lastungen nicht standzuhalten vermögen. Diese Platten sind also was deren Festigkeit anbelangt - mit Natur-Marmorplatten nicht vergleichbar und damit überall dort nicht einsetzbar, wo Natur- Marmorplatten regelmäßig zur Anwendung gelangen. Der Grund hier­ für liegt in den zahlreichen Lufteinschlüssen, welche die Rüttel­ bewegungen und der Unterdruck nicht vollständig zu beseitigen vermögen. Um den Zusammenhalt dieser Platten sicherzustellen, müssen die zwischen den einzelnen Granulatkörnern befindlichen, die Luft aufnehmenden Spalten mit dem Harz aufgefüllt werden, was sich auf die Homogenität und damit die Festigkeit der Blöcke u. dgl. nachteilig auswirkt. Ganz abgesehen davon schafft der bei der Verarbeitung erforderliche erhöhte Bedarf an Harz als Füllmittel Umweltprobleme.

Die DE-OS 19 27 576 befaßt sich mit einem für Bauzwecke geeigneten Material, welches aus einzelnen Partikeln besteht, die mit einer dünnen Kunststoff-Bindemittelschicht in der Weise umhüllt sind, daß sie nur stellenweise aneinanderhaften. Bei dem zur Herstellung dieser Baumaterialien bestimmten Verfahren wer­ den die mit dem Kunststoff-Bindemittel versehenen Partikel in eine Form eingebracht und z. B. durch Walzen, Stampfen oder Vibrieren verdichtet. Auf diese Weise wird entweder ein poröses, wasser- und luftundurchlässiges Material oder aber Platten bzw. Blöcke mit vergleichsweise hoher Dichte verwirklicht. Infolge des relativ dünnen Auftrages ist der Kunststoff-Bindemittelbedarf vergleichsweise gering. Nachteilig ist aber, daß die Festigkeit der auf diese Weise gebildeten Platten bzw. Blöcke noch nicht optimal ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese bekannte Methode so zu verbessern, daß bei geringsten Aufwand an Kunstharz der Grad der Heterogenität auf ein Minimum herabgesetzt wird, so daß Platten und Blöcke verwirklicht werden, die hinsichtlich ihrer Festigkeit und Homogenität ohne weiteres mit Naturmarmorplatten vergleichbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kunstharzmenge so bemessen wird, daß die einzelnen Granulat- und Staubkörner mit der Harzschicht gerade überzogen werden und daß das Gemisch während der Rüttelbewegung gleichzeitig gepreßt wird. Durch die zeitlich übereinstimmende, kombinierte Aktion von Unterdruck, Rüttelbewegungen und Verpressen wird eine Platte geschaffen, welche ein Optimum an Kompaktheit und damit Bruch­ festigkeit hat. Durch die Bemessung der Kunstharzmenge in der Weise, daß die einzelnen Granulat- und Staubkörner mit der Harz­ schicht gerade überzogen werden, wird nicht nur die Wirtschaft­ lichkeit des Erzeugnisses, sondern auch die Homogenität der ent sprechenden Platte gesteigert, da die als "Fremdkörper" zu wer­ tende, eingesetzte Kunstharzmenge vergleichsweise gering ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die dazu erfor­ derliche Einrichtung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher veranschaulicht. Die Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht - teilweise im Schnitt - einer Ausführungsform der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Mit der Bezugsziffer 1 ist ein Formkasten bezeichnet, in welchen über eine Dosiervorrichtung 2 eine bestimmte Menge eines Gemisches 3 eingeführt wird, welches aus Marmorgranulat, Marmorstaub und Kunstharzen besteht. Die Kunstharzmenge ist so bemessen, daß die einzelnen Elemente des Marmorgranulates u. dgl. mit einer Harzschicht gerade überzogen sind.

Der Formkasten 1, welcher auf einer Transportplatte 4 angeordnet ist, bewegt sich in Richtung des Pfeiles auf einer Rollenbahn 5 in die zur Durchführung des Verfahrens bestimmte Einrichtung. Diese besteht aus einer Unterdruckkammer 6, die über eine Saugleitung 7 an eine Luftpumpe angeschlossen ist.

Im Inneren der Unterdruckkammer 6 arbeitet ein Preß­ kolben 8, welcher unter der Einwirkung von druckmittelgesteuerten Zylindern 9 in Richtung des Pfeiles absenkbar ist, um das Ge­ misch 3 in dem Formkasten 1 zu verpressen.

Eine Reihe von mechanischen Vibratoren 10, welche auf dem Preßkolben 8 angeordnet sind, unterstützen den auf das Ge­ misch 3 ausgeübten Preßvorgang im Inneren der Unterdruckkammer 6. Das Gemisch 3 wird also während der Rüttelbewegung der Vibratoren 10 gleichzeitig gepreßt.

Während dieses Vorganges senkt sich die Rollenbahn 11 unter der Einwirkung der druckmittelgesteuerten Zylinder 12 ab, so daß sich die Transportplatte 4 des Formkastens 1 während des Rüttel- und Preßvorganges auf feste Stützen 13 abstützt.

Das Gemisch 3 verringert dabei in erheblichem Umfang sein Volumen, wie dies die Zeichnung im einzelnen zeigt. Der Form­ kasten 1 verläßt dann die Unterdruckkammer 8 und bewegt sich auf der Rollenbahn 5 in Richtung des Pfeiles.

Wenn die im Gemisch 3 enthaltenen Kunstharze kalt­ polymerisierbar sind, genügt es, die auf diese Weise gewonnenen Marmorblöcke ohne weitere Bearbeitung zu lagern.

Die Polymerisation der Kunstharze führt zum Aushärten des Blockes, welcher entsprechend den jeweiligen Erfordernissen in Platten oder Blöcke kleinerer Form zerschnitten werden kann.

Wenn jedoch warmpolymerisierbare Kunstharze verwendet werden, ist es notwendig, die Blöcke in Öfen einzuführen, um zu vergleichbaren Ergebnissen zu gelangen.

Claims (1)

1. Verfahren zur Herstellung von Marmorblöcken, bei welchem ein in einem Formkasten befindliches, mit Kunstharz versehenes Gemisch aus Marmorgranulat und Marmorstaub evakuiert, und einer Rüttelbewegung unterworfen wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kunstharzmenge so bemessen wird, daß die einzelnen Granulat- und Staubkörner mit der Harzschicht gerade überzogen werden und daß das Gemisch während der Rüttel­ bewegung gleichzeitig gepreßt wird.