DE3807973A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von mehrschichtigen bloecken als rohling fuer die fertigung von aus marmoragglomerat, granitagglomerat, sand oder anderen steinen bestehenden platten - Google Patents

Description

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Ausübung aufzuzeigen, mittels welchen unter Verzicht auf Schneidvorrichtungen jedweder Art aus Blöcken Platten vorbestimmter, gleicher oder unterschied­ licher Dicke leicht herstellbar sind.

Diese Aufgabe wird nach dem erfindungs­ gemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß eine genau abgewogene Menge Material in eine Verteilervorrichtung eingeführt und dann nach dem Einbringen in einen mit heb- und absenkbarem Boden ausgerüsteten Formkasten in diesem gleichmäßig verteilt wird, daß anschließend daran das Material mittels einer Rüttel­ platte einer Rüttelbewegung unterworfen und dann um einen sol­ chen Betrag abgesenkt wird, welcher der Dicke der neu zu fer­ tigenden Platte entspricht und das Material mit einer flüssig­ keitsundurchlässigen Folie, z. B. aus Papier u. dgl. abgedeckt wird und daß sich diese Vorgänge solange wiederholen, bis der gesamte Formkasten aufgefüllt ist derart, daß ein mehrschich­ tiger Block entsteht, aus welchem nach Verfestigung und Aus­ härtung ohne Zersägung desselben Formplatten für den Bausektor u. dgl. gewonnen werden.

Der auf diese Weise hergestellte Block wird einem der verschiedenen, an sich bekannten Formgebungsverfahren un­ terworfen.

Das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Block dieser Art, also ein Rohling als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Platten vorbestimmter Dicke, wobei auf Schneidvorrichtungen jedweder Art verzichtet wird.

Zum Stand der Technik zählt ein Verfahren, nach welchem ein aus Marmorgranulat, Granitgranulat oder anderen Steinen bestehendes oder aus Staub dieser Materialien unter Zusatz beispielsweise von Harz oder Zement als Bindemittel zusammengesetztes Baumaterial nach entsprechender Vorbereitung in atmosphärischer Umgebung oder Vakuumumgebung in einen Form­ kasten oder in eine Formpresse eingebracht wird, anschließend daran in einer geeigneten Vorrichtung glattgestrichen und schließlich in eine Formvorrichtung eingeführt wird.

Das auf diese Weise erhaltene Erzeugnis sind Platten oder Blöcke unterschiedlicher Abmessungen.

Im Falle der Herstellung von Platten muß die Produktion gegenüber derjenigen von Blöcken begrenzt werden, und zwar wegen des ungünstigen Verhältnisses zwischen der Zykluszeit und der Einheit der erhaltenen Oberfläche.

Darüber hinaus muß bei der Herstellung von Platten mit Zement als Bindemittel eine Unterlage für eine jede Platte verwendet werden, was wegen des erhöhten Platzbedarfes für die Lagerung sowie für den Härtevorgang nachteilig ist. Demgegen­ über haben Blöcke den Nachteil, daß sie nur unter Verwendung von Sägevorrichtungen oder Fräsvorrichtungen zu einzelnen Plat­ ten geschnitten werden können.

Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile und ermöglicht in einem einzigen Formgebungs-Zyklus die Herstel­ lung eines mehrschichtigen Blockes, der aus einer bestimmten Anzahl von Platten gewünschter Dicke aufgebaut ist, wobei zu bemerken ist, daß auch Platten unterschiedlicher Dicke nach diesem Verfahren herstellbar sind. Die Platten können also unter Verzicht auf Sägevorrichtungen jedweder Art aus diesem Block gefertigt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die zu dessen Ausübung vorgeschlagene Vorrichtung gemäß der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher veranschaulicht. Die Zeichnung zeigt in rein schematischer Weise:

Fig. 1 eine Seitenansicht der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfor­ derlichen Vorrichtungen,

Fig. 2-6 Seitenansichten dieser Vorrichtungen in verschiedenen Betriebsstellungen.

Das zur Herstellung der Platten u. dgl. erforder­ liche Material, welches vorher mit in der Zeichnung nicht wei­ ter dargestellten Vorrichtungen in geeigneter Weise vorberei­ tet wird, besteht im allgemeinen aus einem Gemisch aus Marmor­ granulat, Granitgranulat, Sand oder anderen Steinen, die eine vorbestimmte Größe haben müssen. Dieses Material kann aber auch die Form eines Pulvers haben, wobei das Bindemittel im Verhält­ nis zu dem Material so gewählt wird, daß ein optimaler Form­ vorgang erreicht wird. Das auf diese Weise behandelte Material wird einer Verteilervorrichtung zugeführt, welche für die Be­ reitstellung der erforderlichen Materialmenge sorgt, um die Platte mit der gewünschten Dicke zu formen.

Wie aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich, ist ein Transportband 1 vorgesehen, welches das aus der Mischvorrich­ tung kommende Material einer Einrichtung zuführt, mit welcher die erfindungsgemäße Methode ausgeübt wird.

Diese Einrichtung besitzt eine Verteilervorrichtung 2, welche im wesentlichen aus einem im Bodenbereich offenen Behälter besteht und in seinem Inneren mit einem Spatelrad 3 ausgerüstet ist, welches über einen in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Motor in Drehbewegung versetzbar ist.

Die Verteilervorrichtung 2 bewegt sich längs horizontaler Führungen 4, so daß das Material von einer Waage 5 in einen Formkasten 6 transportierbar ist, wobei es im lnneren dieses Formkastens 6 verteilt wird. Dieser Formkasten 6 weist einen beweglichen, nämlich heb- und absenkbaren Boden 7 auf, der mittels eines pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Zylinders 8 in einer bestimmten Stellung gehalten wird. Es ist klar, daß dieser druckmittelgesteuerte Zylinder 8 auch durch eine äquivalente mechanische Steuerung ersetzt werden kann.

Die Rüttelplatte 9, welche über eine Gelenkver­ bindung 10 mit einem Steuerarm 11 verbunden ist, der wiederum mit einem beweglichen Ausleger 12 in Verbindung steht, trägt eine Rüttelvorrichtung 13, welche einen Rüttelvorgang der er­ forderlichen Intensität bewirkt.

Die Vorrichtung enthält darüber hinaus eine Greifer­ vorrichtung 14 mit einer Platte 15 mit Saugbohrungen, welche eine Folie 16 aus Papier oder einem anderen Material erfaßt, welches zur Trennung des Werkstoffes zur Bildung der einzelnen Schichten bestimmt ist. In einem ersten Arbeitsvorgang (Fig. 2) wird eine bestimmte Menge einer vorbestimmten Mischung von dem Transportband 1 in die Verteilervorrichtung 2 eingeführt.

Diese Verteilervorrichtung 2 stützt sich in dieser Phase auf die Platte der Waage 5 ab, welche eine genaue Kon­ trolle des in die Verteilervorrichtung transportierten Materials ermöglicht.

Sofort im Anschluß daran bewegt sich die Verteiler­ vorrichtung 2 längs der Führungen 4, um in die in Fig. 2 dar­ gestellte Lage bewegt zu werden, d.h. in eine Lage unmittelbar oberhalb des Formkastens 6. Infolgedessen wird das Material im Inneren des Formkastens 6 einheitlich verteilt, wobei dieser Verteilungsvorgang durch das Spatelrad 3 sowie durch die wieder­ holten Bewegungen der ersten Verteilungsvorrichtung 2 oberhalb des Formkastens 6 unterstützt wird.

Das auf diese Weise im Inneren des Formkastens 6 verteilte Material wird über die Rüttelplatte 9 (Fig. 4) einer Rüttelbewegung unterworfen. Die Rüttelplatte 9 drückt dann gegen das Material, nachdem die Verteilervorrichtung 2 sich in Rich­ tung der Waage 5 bewegt hat.

Die Positionierung der Rüttelplatte 9 geschieht durch Betätigung des Auslegers 12, welcher - indem er sich um seine Vertikalachse 17 dreht - den die Rüttelplatte 9 tragen­ den Steuerarm 10 in die gewünschte Lage bringt. Nachdem die Rüttelplatte 9 ihre richtige Lage oberhalb des Materials ein­ genommen hat, wird die Rüttelvorrichtung 13 in Betrieb gesetzt, welche das Material in der Weise rüttelt, daß es in einem je­ den Punkte homogen ist, Inhomogenität also in einer jeden be­ liebigen Zone auf alle Fälle vermieden wird. Jedwede Inhomo­ genität würde nämlich in der nachfolgenden Phase des Arbeits­ ablaufes Probleme bezüglich der Dichte des Formlinges hervor­ rufen.

Nachdem die Rüttelvorrichtung 13 stillgesetzt wurde, wird der heb- und absenkbare Boden 7 automatisch abgesenkt. Dies geschieht durch Einschalten des Druckzylinders 8. Die Ab­ senkung erfolgt um eine Strecke, welche der Dicke der neu zu fertigenden Platte entspricht.

Die Rüttelplatte 9 folgt nun der Abwärtsbewegung des beweglichen Bodens 7, welchem das verteilte und homogeni­ sierte Material folgt.

Nachdem der bewegliche Boden 7 abgesenkt wurde, hebt der Steuerarm 11 die Rüttelplatte 9 an und bewegt sich wieder in seine Ruhestellung zurück. Die mit Saugbohrungen versehene Platte 15, welche vorher eine Folie 16, z. B. aus Papier u. dgl. erfaßt hat, wird dann solange abgesenkt, bis sie sich auf das Material gelegt hat, wie dies die Fig. 5 der Zeichnung zeigt. Die Folie 16 muß auf beiden Seiten hinreichend fest und auch flüssigkeitsundurchlässig und an den Preßstempel angepaßt sein (Fig. 5).

Die Fig. 6 zeigt die Verteilervorrichtung 2, die für eine neue Materialdosis bereit ist, welche sich gerade in Richtung des Formkastens 6 bewegt hat, wo das Material sich relativ zu der vorhergehenden, mit der Folie 16 bedeckten Platte um eine solche Strecke abgesenkt hat, daß das für die neue Platte bestimmte Material aufgenommen werden kann.

Die Rüttelplatte 9 sowie die mit Saugbohrungen ver­ sehene Platte 15 haben sich von dem Formkasten 6 wegbewegt und der vorstehend geschilderte Arbeitsablauf wiederholt sich.

Die Arbeitsvorgänge wiederholen sich also zyklisch, und zwar solange, bis der Formkasten 6 vollständig gefüllt ist. Der auf diese Weise aufgefüllte Formkasten 6 kann in einer der Vorrichtungen eingesetzt werden, die zur Herstellung der Platten oder anderer Formlinge, z. B. Blöcke u. dgl., vorgesehen sind. Diese Vorrichtungen sind beispielsweise in den IT-PS 10 56 388, 11 17 346 und 11 50 426 beschrieben und dargestellt. Der Form­ kasten 6 kann aber auch im Zusammenhang mit anderen Einrich­ tungen zur Herstellung von Formlingen, z. B. durch Kompression, Vibrokompression, Formpressen oder Vibrationspressen verwendet werden. Die hergestellten Formlinge werden insbesondere als Dekorplatten im gesamten Bauwesen eingesetzt.

Der auf diese Weise hergestellte mehrschichtige Formlingsblock wird nach seiner Formgebung gehärtet und kann dann mit irgendeinem Werkzeug von Hand oder mechanisch in die einzelnen Platten unterteilt werden, indem das Werkzeug u. dgl. nach Maßgabe der Trennungsfolien zwischen die einzelnen Platten fährt. Auf den Einsatz von Sägevorrichtungen oder Fräsen jed­ weder Art kann auf alle Fälle verzichtet werden. Dies hat zur Folge, daß die mit dem Sägevorgang verbundenen Betriebszeiten entfallen. Viel wichtiger ist aber in diesem Zusammenhang, daß der Einsatz dieser Fräsvorrichtungen mit hohen Kosten für die Beschaffung, den Betrieb und auch für die lnstandhaltung ver­ bunden ist.

Auch im Falle der unmittelbaren Herstellung dieser Platten kann auf Lagerflächen verzichtet werden, welche mit einem hohen Kostenaufwand in Verbindung stehen.

Die Erfindung ist auf die beschriebene und darge­ stellte Ausführung keineswegs beschränkt. Es sind vielmehr noch weitere Abwandlungen möglich und denkbar, ohne daß hier­ durch der Rahmen der Grundkonzeption gesprengt wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die einzelnen Verfahrens­ schritte als solche, die entsprechend den jeweiligen Gegeben­ heiten auch abgeändert werden können.

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Blöcken als Rohling für die Fertigung von aus Marmoragglomerat, Granit­ agglomerat, Sand oder anderen Steinen bestehenden Platten, dadurch gekennzeichnet, daß eine genau abgewogene Menge Material in eine Verteilervorrichtung ein­ geführt und dann nach dem Einbringen in einen mit heb- und absenkbarem Boden ausgerüsteten Formkasten in diesem gleich­ mäßig verteilt wird, daß anschließend daran das Material mittels einer Rüttelplatte einer Rüttelbewegung unterworfen und dann um einen solchen Betrag abgesenkt wird, welcher der Dicke der neu zu fertigenden Platte entspricht und das Material mit einer flüssigkeitsundurchlässigen Folie, z. B. aus Papier u. dgl. abgedeckt wird und daß sich diese Vor­ gänge solange wiederholen, bis der gesamte Formkasten auf­ gefüllt ist derart, daß ein mehrschichtiger Block entsteht, aus welchem nach Verfestigung und Aushärtung ohne Zersägung desselben Formplatten für den Bausektor u. dgl. gewonnen werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver­ teilervorrichtung (2) das Material von einem Transportband (1) erhält, welches oberhalb einer Waage (5) liegt, um die in der Verteilervorrichtung (2) eingebrachte Materialmenge zu überwachen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die gleichmäßige Verteilung des Ma­ terials im Formkasten (6) durch wiederholte Bewegungen der Verteilervorrichtung (2) sowie mittels eines Spatelrades (3) erfolgt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3 dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Formkasten einen heb- und absenkbaren Boden (7) aufweist, welcher das dem Formkasten (6) von der Verteilervorrichtung (2) zugeführte Material aufnimmt und daß sich der Boden (7) nach einem jeden Auf­ füllvorgang um einen bestimmten Betrag solange absenkt, bis das Fassungsvermögen des Formkastens (6) erschöpft ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2-4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sich eine von einem beweg­ lichen Steuerarm (11) getragene Rüttelplatte (9) auf das in dem Formkasten (6) befindliche Material auflegt und es mittels einer Rüttelvorrichtung (13) einer Rüttelbewegung derart unterwirft, daß eine jede einzelne Schicht gleich mäßig verteilt wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2-5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Greifervorrichtung (14) durch Saugwirkung eine Folie (16) aus Papier oder einem anderen Material einem entsprechend angeordneten Folienstapel ent­ nimmt, diese Folie (16) am Ende des Rüttelvorganges auf das im Formkasten (6) befindliche Material auflegt und somit zur Bildung einer neuen Platte das Material von derjenigen Schicht trennt, welche sukzessive auf sie aufgebracht wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2-6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der aus einzelnen Schichten, auch unterschiedlicher Dicke, aufgebaute und im Formkasten (6) erzeugte Gesamtblock einer beliebigen, an sich bekannten Vorrichtung zugeführt wird, welche voneinander leicht trenn­ bare Platten ohne irgendwelche Schneidvorrichtungen her­ stellt.