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Beschreibung:
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre,
bei dem zunächst dickwandige Rohrluppen erzeugt und diese anschließend zu Fertigrohren
umgeformt werden. Bei einem solchen Verfahren entstehen an den Rohrluppen unregelaaig
geformte hintere Endabschnitte. Die Rohrluppenenden sind oft derart ausgebildet,
daß sie eine Weiterverarbeitung zu Fertigrohren ernsthaft behindern. Infolgedessen
werden die Rohrluppenenden bei den bekannten Verfahren vor der Weiterverarl)eitung
zu Fertigrohren abgetrennt und verschrottet. Dies geschieht in aller Regel mit Hilfe
von Sägen vor dem Einlauf in einen Nachwämofen oder in die nachgeschaltete Walzstraße.
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Das vorerwähnte bekannte Verfahren stößt aber auf Schwierigkeiten,
wenn die Rohrluppen- und Fertigrohrerzeugung zeitlich unmittelbar aufeinander folgen
und die dazu verwendeten Einrichtungen unmittelbar hintereinander angeordnet sind.
Die DE-AS 26 57 823 beschreibt beispielsweise ein solches Verfahren, bei dem die
Rohrluppen von einer Planetenschrägwalzstraße erzeugt und danach einer Streckreduzierwalzstraße
zugeführt werden, die unmittelbar dahinter angeordnet ist. Es wird also in einem
kontinuierlichen Verfahren und in einer Hitze gearbeitet, da die Planetenschrägwalzstraße
in vorteilhafter Weise den unmittelbaren Einlauf der Rohrluppen in die Maß- oder
Streckreduzierwalzstraße erlaubt. Um jede unnötige Abkühlung des Walzgutes zu vermeiden,
wird der Abstand zwischen den beiden Walzstraßen so kurz wie möglich gehalten. Dieser
kurze Abstand erlaubt es nicht, eine der bisher verwendeten fliegend arbeitenden
Trennvorrichtungen zum Abtrennen der unregelmäßig geformten hinteren Endabschnitte
vorzusehen, weil diese einen größeren Platz in
axialer Richtung
zwischen den beiden s^alæstraßen benötigen und damit insbesondere bei dünnwandigen
Schrlupn eine unzulässige Abkühlung vor der Streckreduzierwalzstraße verursachen
würden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei einem solchen Verfahren
und Walzwerk Störungen durch unregelmäßig geformte hintere Endabschnitte der Rohrluppen
zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach dem Herstellen
der Rohrluppen deren unreyelmäßig geformte hintere Endabschnitte im wesentlichen
radial auf ein kleineres Außenmaß als das der Fertig rohre zusammcngedrückt werden.
Rel dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
die unregelmäßig geformten hinteren Endabschnitte der Rohrluppen nicht mehr abgetrennt,
sondern an diesen belassen und lediglich derart zusammengedrückt, daß sie den nachfolgenden
Walzvorgang nicht mehr beeinträchtigen können, indem das Außenmaß der hinteren Endabschnitte
kleiner ist als das der Fertig rohre und damit kleiner als die kleinste Kaliberöffnung
der Fertigwalzstraße. Die unregelmäßig geformten hinteren Endabschnitte kommen somit
kaum noch mit den Walzen der Fertigwalzstraße in Berührung und können infolgedessen
auch keine Störungen mehr verursachen.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Walzwerk zum Herstellen
nahtloser Rohre, bei dem eine Planetenschrägwalzstraße zum Auswalzen von Hohlblöcken
zu Rohrluppen und eine Maß-oder Reduzierwalzstraße zum Auswalzen von Rohrluppen
zu Fertigrohren kurz hintereinander angeordnet sind. Diese kennzeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch, daß zwischen den beiden Straßen eine im Durchlaufbetrieb arbeitende Quetschvorrichtung
zum radialen Zusaemendrücken nur der Rohrluppenenden vorgesehen ist.
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Quetschvorrichtungen sind im Prinzip bereits bekannt, wenn sie
auch
an anderen Stellen und bei anderen Produktionsverfahren eingesetzt werden. So verwendet
man beispielsweise Quetschvorrichtungen zum Herstellen von Faltangeln an Rohren,
bevor diese einem Ziehprozeß unterworfen werden.
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Als Werkzeuge können in einer solchen Quetschvorrichtung beispielsweise
zwei Walzen dienen, die über dem Walzenumfang eine konisch sich verjüngende Kaliberöffnung
bilden. Es können auch matrizenartige oder schermesserförmige Werkzeuge verwendet
werden.
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Der Antrieb dieser werkzeuge kann aus umlaufenden Wellen bestehen
oder nach dem Prinzip einer Presse oder Kurbelschere ausgebildet sein. Dieser Antrieb
wird zweckmäßigerweise jeweils vom Rohrluppenende, beispielsweise mit Hilfe einer
Fotozelle, kurzzeitig eingeschaltet, wobei die Antriebsbewegung gerade ausreichen
soll nur den unregelmäßig geformten Endabschnitt zusammenzudrücken und die Rohrluppe
im übrigen unverformt passieren zu lassen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Walzwerkes
schematisch dargestellt. Es zeigen: Figur 1 ein Walzwerk mit Quetschvorrichtung
in der Draufsicht; Figur 2 den Bereich vor bis hinter der Quetschvorrichtung schematisch
im Längsschnitt.
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In Figur 1 ist mit 1 eine Planetenschrägwalzstraße bezeichnet, der
aus Pfeilrichtung x Hohlblöcke von einer nicht dargestellten vorgeschalteten Einrichtung
her zugeführt werden. In der Planetenschrägwalzstraße 1 werden diese Hohlblöcke
zu einer Rohrluppe ausgewalzt und einer in gerader Linie dahinter angeordneten
Streckreduzierwalzstraße
2 zugeführt. In dieser werden aus den Rohrluppen Fertigrohre gewalzt, welche von
einer Fliegenden Säge 3 in geeignete Länyenahschnitte unterteilt und einem Kühlbett
4 zugeführt werden.
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Zwischen der Planetenschrägwalzstraße 1 und der Streckreduzierwalzstraße
2 ist eine Quetschvorrichtung 5 angeordnet, die die vorderen und mittleren Längenabschnitte
der Rohrluppen ungehindert passieren läßt und lediglich die hinteren Endabschnitte
der Rohrluppen zusammendrückt. Der mit 6 bezeichnete Antrieb der Quetschvorrichtung
5 wird von einer Fotozelle 7 kurzzeitig eingeschaltet, so bald nach Durchlauf einer
glühenden Rohrluppe die dadurch erfolgte Belichtung der Fotozelle 7 aussetzt. Der
Abstand der Fotozelle 7 von der Quetschvorrichtung 5 ist so mit den bekannten Mitteln
mit der Schalteinrichtung abgestimmt, daß wirklich nur die unregelmäßig geformten
hinteren Endabschnitte der Rohrluppen von der Quetschvorrichtung 5 erfaßt und zusammengedrückt
werden.
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In Figur 2 sind zwei Walzen 8 der Planetenschrägwalzstraße 1 zu erkennen,
welche eine Rohrluppe 9 über einen Dorn 10 in Walzrichtung y auswalzen. Von der
Quetschvorrichtung 5 sind in Figur 2 nur zwei Werkzeuge 11 dargestellt, die in den
Drehrichtungen zl und z2 kurzzeitig bewegt werden, sobald der hintere Endabschnitt
der Rohrluppe 9 die Werkzeuge 11 passiert. In der übrigen Zeit nehmen sie die in
Figur 2 dargestellte Position ein und erlauben den Durchlauf der vorderen und mittleren
Längenabschnitte der Rohrluppe 9. Mit 12 sind die ersten Walzen der Streckreduzierwalzstraße
2 bezeichnet.
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