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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Drückwalzmaschine zur Herstellung einer drückgewalzten Hohlwelle.
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Technischer Hintergrund
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Im Automobilbau werden immer mehr Vollwellen durch Hohlwellen ersetzt, um eine entsprechende Gewichtsreduzierung zu erzielen. Als Verfahren zur Herstellung dieser Hohlwellen ist das Drückwalzen besonders gut geeignet. Entsprechende Vorrichtungen zum Drückwalzen sind ebenfalls bekannt.
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Beim Drückwalzen von Hohlwellen besteht das Problem, dass diese aktuell nicht in ihrer Gesamtheit hergestellt werden können, insbesondere sind viele einzelne Arbeitsschritte notwendig, um eine Fertigform der Hohlwelle zu erzeugen. Diese verschiedenen Arbeitsschritte haben einen negativen Einfluss auf die Toleranz der Hohlwelle, da zwischen den einzelnen Arbeitsschritten mehrmals umgespannt werden muss, vergleiche beispielsweise
DE 103 37 929 A1 .
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Den nächstliegenden Stand der Technik bilden die Schriften
DE 10 2012 008 005 A1 ,
DE 10 2010 010 269 A1 und auch
EP 1 025 923 A1 . Des Weiteren ist aus dem Stand der Technik bekannt, eine Lösung für eine reine Endenbereichsbearbeitung einzelner Hohlwellen bereitzustellen, bei welcher es bauraumbedingte Restriktionen bezüglich des Einlegens und auch der Entnahme der Hohlwellen gibt, vergleiche beispielsweise
DE 10 2019 129 180 A1 und
DE 10 2019 109 183 A1 . Die Nebenzeiten sind hoch, da für die Entnahme der fertigen Hohlwelle die Spindel der Drückwalzanlage angehalten werden muss. Darüber hinaus müssen die aus Rohrrohlingen zu fertigenden Hohlwellen vorher gesägt und von Kühlschmierrückständen gereinigt werden, wobei eine Zwischenlagerung der einzelnen Endenbereiche ebenfalls notwendig ist. Dies führt zu einem höheren Kostenaufwand. Auch lässt sich der Mittenbereich der Rohrrohlinge nicht zufriedenstellend bis gar nicht bearbeiten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren sowie eine Drückwalzmaschine zur Herstellung anzugeben, mit welchem beziehungsweise welcher effizienter und kostengünstiger drückgewalzte Hohlwellen herstellbar sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Drückwalzmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5.
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Die erste erfindungsgemäße Lehre sieht vor, ein Verfahren zur Herstellung einer drückgewalzten Hohlwelle bereitzustellen, welche folgende Schritte umfasst: - Bereitstellen eines metallischen Rohrrohlings; - Aufnehmen des Rohrrohlings in einer Hauptspindel einer Drückwalzmaschine; - Zuführen eines Abschnitts des Rohrrohlings in einen ersten Arbeitsbereich der Drückwalzmaschine in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine, wobei der Rohrrohling vor, während oder nach dem Zuführen des Abschnitts des Rohrrohlings in den ersten Arbeitsbereich über die Hauptspindel in Rotation versetzt wird; - Anstellen mindestens einer ersten in dem ersten Arbeitsbereich angeordneten Rolle zum Drückwalzen eines Teilabschnitts des Rohrrohlings zu einem drückgewalzten Teilabschnitt, um mindestens einen Teilbereich eines Endbereichs der drückgewalzten Hohlwelle zu erzeugen, wobei der Rohrrohling in Arbeitsrichtung weiter verschoben wird, so dass der drückgewalzte Teilabschnitt des Rohrrohlings den ersten Arbeitsbereich verlässt und ein weiterer Teilabschnitt des Rohrrohlings in den ersten Arbeitsbereich gelangt, in welchem die mindestens eine erste Rolle zum Drückwalzen des weiteren Teilabschnitts des Rohrrohlings angestellt wird, wobei der drückgewalzte Teilabschnitt einem zweiten Arbeitsbereich zugeführt wird, in welchem eine Trennvorrichtung auf den drückgewalzten Teilabschnitt einwirkt und eine Trennung eines Teils des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings bewirkt, so dass der abgetrennte Teil der drückgewalzten Hohlwelle entspricht.
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Die zweite erfindungsgemäße Lehre sieht eine Drückwalzmaschine zur Herstellung einer drückgewalzten Hohlwelle vor, umfassend mindestens eine Hauptspindel zur Aufnahme und zum Rotieren eines Rohrrohlings, einen in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine nach der Hauptspindel angeordneten ersten Arbeitsbereich, in welchem mindestens eine erste Rolle zum Drückwalzen eines Teilabschnitts des Rohrrohlings anstellbar ist, wobei die Drückwalzmaschine einen in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine nach dem ersten Arbeitsbereich angeordneten zweiten Arbeitsbereich umfasst, in welchem eine Trennvorrichtung zur Trennung eines Teils des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings angeordnet ist, um die drückgewalzte Hohlwelle zu erhalten.
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Der Erfinder hat festgestellt, dass durch die erfindungsgemäßen Lehren drückgewalzte Hohlwellen effizient und kostengünstig hergestellt werden können, welche vorzugsweise in einer horizontal arbeitenden Drückwalzanlage auf die Sollvorgaben drückgewalzt werden.
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Unterschiedliche Fertigungsprozesse, welche bisher in mehreren Werkzeugen umgesetzt werden mussten, können erfindungsgemäß ausgehend von einem Rohrrohling mehrere drückgewalzte Hohlwellen in einer Drückwalzmaschine hergestellt werden. Die drückgewalzten Hohlwellen lassen sich aus einem Rohrrohling auf notwendiges Mindestmaß prozessieren, welche den Belastungen im finalen Einsatz standhält, somit die Dicke des Rohrrohlings reduziert werden kann, um zusätzliche Masse und dadurch Gewicht einzusparen, so dass eine gewichtsoptimierte Hohlwelle bereitgestellt werden kann.
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Der bereitgestellte Rohrrohling wird vorzugsweise in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine durch die Hauptspindel hindurchgeführt und dem ersten beziehungsweise zweiten Arbeitsbereich der Drückwalzmaschine zugeführt. Der Rohrrohling wird in der Hauptspindel form- und/oder kraftschlüssig fixiert, um in Rotation versetzt werden zu können.
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Unter Drückwalzen wird ein Verfahren zur spanlosen Formgebung rotationssymmetrischer Hohlkörper verstanden. Dabei wird ein Rohrrohling in einer Spindel gespannt und/oder fixiert und in Rotation versetzt. Mindestens eine (Anstell-)Rolle wird gegen den rotierenden Rohrrohling bewegt, so dass eine Umformung partiell durch Druckspannungen erfolgt, die durch das radial geführte Drückwalzen ins Material des Rohrrohlings eingebracht werden. Das Material fließt und nimmt in einem axialen Bearbeitungsgang in einem Teilabschnitt des Rohrrohlings insbesondere beim Einsatz eines in den Rohrrohling eingeschobenen Kerns eine Kontur des innenliegenden Kerns an, welcher als Drückfutter fungiert. Ist das Drückfutter kreisrund, erhält der drückgewalzte Teilabschnitt des Rohrrohlings eine kreisrunde zylindrische Innengeometrie. Vorzugsweise ist die Gestalt des Drückfutters derart ausgeführt, dass sich innere Geometrien am drückgewalzten Teilabschnitt innen umsetzen lassen. Beim Drückwalzen verformt die mindestens eine (Anstell-) Rolle durch die unmittelbare Druckeinwirkung den Werkstoff des Rohrrohlings plastisch, wobei eine definierte axiale Bewegung der mindestens einen (Anstell-)Rolle dazu führen kann, dass die Ausgangswanddicke des Rohrrohlings zumindest in einem Teilabschnitt, beispielsweise in dem drückgewalzten Teilabschnitt des Rohrrohlings, auf eine einstellbare (Endwand-)Dicke reduziert beziehungsweise aufgedickt wird. Bei Bedarf kann die Innenkontur des drückgewalzten Teilabschnitts des Rohrrohlings beziehungsweise der drückgewalzten Hohlwelle direkt vom Drückfutter abgeformt werden. Zusätzlich oder alternativ können auch über die axiale Ausrichtung der Teilabschnitte des Rohrrohlings individuelle Dicken eingestellt werden. Das Drückwalzen respektive Drückwalzmaschinen entsprechen dem Stand der Technik.
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Durch eine geeignete Trennvorrichtung, beispielsweise eine Säge, einen Abstechdrehmeißel oder einen Laser, wird im zweiten Arbeitsbereich der Drückwalzmaschine der in dem ersten Arbeitsbereich drückgewalzte Teilabschnitt des Rohrrohlings getrennt, wobei der abgetrennte Teil der drückgewalzten Hohlwelle entspricht und entnommen werden kann, insbesondere ohne die Rotation der Hauptspindel respektive des Rohrrohlings stoppen zu müssen. D.h., die Bearbeitung im zweiten Arbeitsbereich kann entkoppelt von der Bearbeitung im ersten Arbeitsbereich erfolgen.
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Als metallischer Rohrrohling kann ein eisenbasierter Werkstoff, insbesondere aus einem Stahlwerkstoff, als gezogenes Hohlprofil oder als ein aus einem Blechzuschnitt geschweißtes geschlossenes Rohrprofil verwendet werden. Die Dicke des Rohrrohlings kann zwischen 1,0 und 8,0 mm betragen. Die Dicke beträgt insbesondere mindestens 2,0 mm, vorzugsweise mindestens 2,5 mm und ist insbesondere auf maximal 6,0 mm, vorzugsweise auf maximal 5,0 mm begrenzt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor. Ein oder mehrere Merkmale aus den Ansprüchen, der Beschreibung wie auch der Zeichnung können mit einem oder mehreren anderen Merkmalen daraus zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung verknüpft werden. Es können auch ein oder mehrere Merkmale aus den unabhängigen Ansprüchen durch ein oder mehrere andere Merkmale verknüpft werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist der bereitgestellte Rohrrohling derart bemessen, dass aus diesem mindestens zwei, insbesondere mindestens drei drückgewalzte Hohlwellen in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine hergestellt werden können. So kann an dem Rohrrohling zumindest im ersten Arbeitsbereich durch Einwirken beziehungsweise Anstellen der mindestens einen ersten Rolle ein Teilabschnitt des Rohrrohlings drückgewalzt werden, welcher mindestens zwei Teilbereiche zweier nach der Trennung im drückgewalzten Teilabschnitt im zweiten Arbeitsbereich unterschiedlichen Endbereichen der drückgewalzten Hohlwellen entsprechen. Die Trennung im zweiten Arbeitsbereich kann somit zeitgleich beziehungsweise unabhängig von dem Drückwalzen im ersten Arbeitsbereich der Drückwalzmaschine erfolgen. Dadurch können auch die fertig drückgewalzten Hohlwellen während der Hauptzeit der Drückmaschine entnommen werden.
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Erfindungsgemäß wird in einem in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine vor dem ersten Arbeitsbereich angeordneten dritten Arbeitsbereich mindestens eine weitere erste Rolle zum Drückwalzen eines Teilabschnitts des Rohrrohlings angestellt, in welchem mindestens ein Teilbereich eines Mittenbereichs der drückgewalzten Hohlwelle erzeugt wird. Somit kann die Drückwalzmaschine mindestens eine weitere erste Rolle zum Drückwalzen eines Teilabschnitts des Rohrrohlings umfassen, wobei die mindestens eine weitere erste Rolle in einem in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine vor dem ersten Arbeitsbereich angeordneten dritten Arbeitsbereich angeordnet ist. Des Weiteren kann die mindestens eine weitere Rolle in und entgegen der Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verfahrbar sein. Der dritte Arbeitsbereich kann dazu genutzt werden, um Einfluss auf die Gestalt und Dimensionierung des Mittenbereichs der drückgewalzten Hohlwelle zu nehmen.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird der zum Teil drückgewalzte Rohrrohling zwischen dem ersten Arbeitsbereich und dem zweiten Arbeitsbereich durch eine Lünette hindurchgeführt. Somit kann die Drückwalzmaschine eine Lünette zum Aufnehmen des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings umfassen, welche zwischen dem ersten Arbeitsbereich und dem zweiten Arbeitsbereich angeordnet ist. Des Weiteren kann die Lünette in und entgegen der Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verfahrbar sein. Die Lünette kann den Rohrrohling zwischen den zwei Arbeitsbereichen in Position halten, um die Drückwalz- und/oder Trennkräfte aufnehmen und dadurch vorzugsweise eine hohe Form- und Lagetoleranz der zu fertigenden Endbereiche der drückgewalzten Hohlwellen sicherstellen zu können. Die Lünette als auch die Trennvorrichtung können in und entgegen der Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verfahrbar respektive gelagert sein, so dass eine Längenänderung des Rohrrohlings infolge der Bearbeitung im ersten Arbeitsbereich und optional im dritten Arbeitsbereich kompensiert werden kann. Auch die mindestens eine Rolle im ersten Arbeitsbereich kann in und entgegen der Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verfahrbar sein.
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Erfindungsgemäß wird der Rohrrohling durch eine Zusatzspindel in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine geschoben, welche vor dem dritten Arbeitsbereich angeordnet ist, wobei der dritte Arbeitsbereich zwischen der Zusatzspindel und der Hauptspindel angeordnet ist. So kann die Drückwalzmaschine eine Zusatzspindel zum Aufnehmen des Rohrrohlings umfassen, welche in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine vor dem dritten Arbeitsbereich angeordnet ist. Die Zusatzspindel kann beispielsweise synchron zur Hauptspindel angetrieben werden und/oder dazu dienen, den Rohrrohling im dritten Arbeitsbereich mit der mindestens einen weiteren Rolle in Position zu halten, um die Drückwalzkräfte aufzunehmen und dadurch vorzugsweise eine hohe Form- und Lagetoleranz der zu fertigenden Mittenbereiche der drückgewalzten Hohlwellen sicherstellen zu können. Die Zusatzspindel kann in und entgegen der Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verfahrbar respektive gelagert sein, dass eine Längenänderung des Rohrrohlings infolge der Bearbeitung im dritten Arbeitsbereich kompensiert werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird ein Kern mit mindestens einer Kontur in Längserstreckung des Kerns in den Rohrrohling in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine derart eingeschoben, dass dieser zumindest mit einer ersten Kontur zumindest zum Teil bis in den ersten Arbeitsbereich verschoben wird, so dass sich die erste Kontur zumindest zum Teil als innere Kontur oder Innenprofilierung im Teilabschnitt des Rohrrohlings durch Anstellen der mindestens einen ersten Rolle und/oder dass dieser zumindest mit einer zweiten Kontur zumindest zum Teil bis in den dritten Arbeitsbereich verschoben wird, so dass sich die zweite Kontur zumindest zum Teil als innere Kontur oder Innenprofilierung im Teilabschnitt des Rohrrohlings durch Anstellen der mindestens einen weiteren ersten Rolle abformt. Um eine höhere Fertigungsgenauigkeit realisieren und die drückgewalzten Hohlwellen mit einer definierten inneren Kontur und/oder Innenprofilierung versehen zu können, kann ein verschiebbarer Kern in den Rohrrohling eingesetzt werden. Der Kern kann sowohl bei der Verfahrensvariante eingesetzt werden, bei der nur im ersten Arbeitsbereich der zum Teil zu fertigenden Endbereiche der drückgewalzten Hohlwellen bearbeitet werden, als auch bei der Variante, bei der eine Komplettbearbeitung erfolgt, sprich auch zusätzlich im dritten Arbeitsbereich der zum Teil zu fertigenden Mittenbereiche der drückgewalzten Hohlwellen. So kann die Drückwalzmaschine einen Kern mit mindestens einer Kontur in Längserstreckung des Kerns umfassen, welcher in den Rohrrohling in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine einschiebbar ist, wobei dieser zumindest mit einer ersten Kontur zumindest zum Teil im ersten Arbeitsbereich und/oder dass dieser zumindest mit einer zweiten Kontur zumindest zum Teil im dritten Arbeitsbereich positionierbar ist. Der Kern fungiert als Drückfutter und kann in seiner Längserstreckung je nach Ausbildung der Innenkontur oder -profilierung der zu fertigenden End- und Mittenbereiche der drückgewalzten Hohlwellen abschnittsweise im Querschnitt entsprechend der Anforderungen ausgebildet sein. Die Kontur kann rund, insbesondere vom Durchmesser her kleiner als der Durchmesser des Rohrrohlings ausgeführt sein, oder die Profilierung kann verzahnt, versickt etc. sein, vorausgesetzt, der Rohrrohling ist weiterhin auch beim Einschub des Kerns im ersten und optional dritten Arbeitsbereich weiterhin in Arbeitsrichtung der Drückwalzmaschine verschiebbar respektive abziehbar.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Im Einzelnen zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht auf eine erste Ausführungsform der Erfindung und
- 2 eine schematische perspektivische Ansicht auf eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
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Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht auf eine erste Ausführungsform der Erfindung. Die gezeigte Drückmaschine (10) ist bevorzugt horizontal arbeitend ausgeführt und weist eine Arbeitsrichtung (A) auf. Die Drückwalzmaschine (10) ist zur Herstellung von drückgewalzten Hohlwellen (2) ausgebildet und umfasst mindestens eine Hauptspindel (11) zur Aufnahme und zum Rotieren eines Rohrrohlings (1), einen in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) nach der Hauptspindel (11) angeordneten ersten Arbeitsbereich (12), in welchem mindestens eine erste Rolle (15) zum Drückwalzen eines Teilabschnitts (1.1) des Rohrrohlings (1) anstellbar ist. Es können auch mehr als nur eine erste Rolle (15) im ersten Arbeitsbereich (12) vorgesehen sein. Die Drückwalzmaschine (10) umfasst des Weiteren einen in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) nach dem ersten Arbeitsbereich (12) angeordneten zweiten Arbeitsbereich (14), in welchem eine Trennvorrichtung (15) zur Trennung eines Teils des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings (1) angeordnet ist, um die drückgewalzten Hohlwellen (2) zu erhalten respektive vom Rohrrohling (1) beziehungsweise vom drückgewalzten Teilabschnitt (1.2) des Rohrrohlings (1) zu trennen. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht somit vor, dass das Verfahren zur Herstellung einer drückgewalzten Hohlwelle (2) folgende Schritte umfasst:
- Bereitstellen eines metallischen Rohrrohlings (1), wobei der bereitgestellte Rohrrohling (1) derart bemessen ist, dass aus diesem mindestens zwei, insbesondere mindestens drei drückgewalzte Hohlwellen (2) in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) hergestellt werden können;
- Aufnehmen des Rohrrohlings (1) in einer Hauptspindel (11) einer Drückwalzmaschine (10), wobei der Rohrrohling (1) in Arbeitsrichtung (A) durch die Hauptspindel (11) hindurchgeführt wird;
- Zuführen eines Teilabschnitts (1.1) des Rohrrohlings (1) in einen ersten Arbeitsbereich (12) der Drückwalzmaschine (10) in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10), wobei der Rohrrohling (1) vor, während oder nach dem Zuführen des Teilabschnitts (1.1) des Rohrrohlings (1) in den ersten Arbeitsbereich (12) über die Hauptspindel (11) in Rotation versetzt wird;
- Anstellen mindestens einer ersten in dem ersten Arbeitsbereich (12) angeordneten Rolle (15) zum Drückwalzen eines Teilabschnitts (1.1) des Rohrrohlings (1) zu einem drückgewalzten Teilabschnitt (1.2), um mindestens einen Teilbereich eines Endbereichs (2.2) der drückgewalzten Hohlwelle (2) zu erzeugen. Wesentlich ist dabei, dass der Rohrrohling (1) in Arbeitsrichtung (A) weiter verschoben beziehungsweise getaktet wird, so dass der drückgewalzte Teilabschnitt (1.2) des Rohrrohlings (1) den ersten Arbeitsbereich (12) verlässt und ein weiterer Teilabschnitt (1.1) des Rohrrohlings (1) in den ersten Arbeitsbereich (12) gelangt, in welchem die mindestens eine erste Rolle (15) zum Drückwalzen des weiteren Teilabschnitts (1.1) des Rohrrohlings (1) angestellt wird, wobei der drückgewalzte Teilabschnitt (1.2) einem zweiten Arbeitsbereich (14) zugeführt wird, in welchem eine Trennvorrichtung (15) auf den drückgewalzten Teilabschnitt (1.2) einwirkt und eine Trennung eines Teils des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings (1) bewirkt, so dass der abgetrennte Teil der drückgewalzten Hohlwelle (2) entspricht.
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Die Drückwalzmaschine (10) umfasst eine Lünette (16) zum Aufnehmen respektive Hindurchführen und insbesondere zum Stützen des zumindest abschnittsweise drückgewalzten Rohrrohlings (1), welche zwischen dem ersten Arbeitsbereich (12) und dem zweiten Arbeitsbereich (14) angeordnet ist. Die mindestens eine erste Rolle (13), die Trennvorrichtung (15) und/oder die Lünette (16) können in und entgegen der Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) verfahrbar sein.
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Die Drückwalzmaschine (10) kann des Weiteren einen Kern (20) mit mindestens einer Kontur (20.1, 20.2) in Längserstreckung des Kerns (20) umfassen, welcher in den Rohrrohling (1) in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) einschiebbar ist, wobei dieser zumindest mit einer ersten Kontur (20.1) zumindest zum Teil im ersten Arbeitsbereich (12) positionierbar ist. Die Kontur beziehungsweise Profilierung (20.1) ist beispielhaft als Zahnstruktur angedeutet, welche zumindest in einem der Endbereiche (2.1) der drückgewalzten Hohlwelle (2) als Innenkontur beziehungsweise Innenprofilierung abgeformt sein kann.
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2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht auf eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Ist der Mittenbereich (2.2) der drückgewalzten Hohlwelle (2) ebenfalls zu bearbeiten, so kann die Drückmaschine (10) gemäß Ausführung in 1 des Weiteren mindestens eine weitere erste Rolle (17) zum Drückwalzen eines Teilabschnitts (1.3) des Rohrrohlings (1) umfassen, wobei die mindestens eine weitere erste Rolle (17) in einem in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) vor dem ersten Arbeitsbereich (12) angeordneten dritten Arbeitsbereich (18) angeordnet ist. Die mindestens eine weitere erste Rolle (17) kann in und entgegen der Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) verfahrbar sein. Insbesondere zur Stützung kann die Drückwalzmaschine (10) eine Zusatzspindel (19) zum Aufnehmen des Rohrrohlings (1) umfassen, welche in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) vor dem dritten Arbeitsbereich (18) angeordnet ist, wobei der dritte Arbeitsbereich (18) zwischen der Zusatzspindel (19) und der Hauptspindel (11) angeordnet ist. Der Rohrrohling (1) kann hierbei durch eine Zusatzspindel (19) in Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) geschoben werden. Auch die Zusatzspindel (19) kann in und entgegen der Arbeitsrichtung (A) der Drückwalzmaschine (10) verfahrbar sein, insbesondere um eine Längenänderung des Rohrrohlings (1) zu kompensieren. Ist eine Innenkontur beziehungsweise Innenprofilierung im Mittenbereich (2.2) der drückgewalzten Hohlwelle (2) beabsichtigt, kann ein Kern (20) verwendet werden, welcher zumindest mit einer zweiten Kontur (20.2) zumindest zum Teil im dritten Arbeitsbereich (18) positionierbar ist. Die Kontur beziehungsweise Profilierung (20.2) zeigt beispielhaft eine in Längserstreckung des Kerns (20) verlaufende Sicke. Die Kontur des Kerns (20) im dritten Arbeitsbereich (18) kann auch vorzugsweise rund sein und lediglich als Drückfutter fungieren.
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Die beschriebenen Merkmale sind alle, soweit technisch möglich, miteinander kombinierbar. Erfindungsgemäße drückgewalzte Hohlwellen (2) werden in elektrischen Antrieben, insbesondere in Elektromotoren von straßengebundenen Fahrzeugen eingesetzt. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden sich im Bereich von Antriebswellen und Stabilisatoren.