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Sicherungseinrichtung für Verschraubungen
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an Bremsscheiben Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherungseinrichtung
für Verschraubungen an Bremsscheiben von Schienenfahrzeug-Scheibenbremsen, welche
ein eine aufgeschraubte Mutter überragendes, freies Gewindebolzenende aufweisen.
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Bremsscheiben mit Verschraubungen der vorstehend genannten Art sind
in unterschiedlichen Konstruktionen bekannt, zumeist sind die der Verbindung eines
Nabenteiles mit einen Reibringteil der Bremsscheiben dienenden Verschraubungen auf
einem die Achse der Bremsscheibe umgebenden Teilkreis gleichmäßig verteilt angeordnet.
Beispiele für derartige Bremsscheiben zeigen die DE-PS 910 421, 1 780 246 und DE-OS
28 28 101.
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Bei derartigen Bremsscheiben ist es oftmals erforderlich, neben einer
Sicherung der Verschraubungen gegen selbsttätiges, ungewolltes Lösen eine Sicherungseinrichtung
anzubringen, welche unbefugte Manipulationen an diesen Verschraubungen ausschließen
oder zumindest erschweren.
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Vorliegende Erfindung befaßt sich mit derartigen Sicherungseinrichtungen.
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Als Sicherungseinrichtung sind sogenannte Drahtsicherungen bekannt,
bei welchen mindestens zwei benachbarte Verschraubungen durch einen Draht miteinander
verbunden werden. Dieses Sichern erfordert den Einsatz von Muttern, welche tangential
außen von einer Sechskantfläche zur
nächsten eine Bohrung aufweisen,
jede Mutter ist somit mit drei Bohrungen zu versehen. Diese Bohrungen sind teuer
und die Verdrahtung ist zeitaufwendig. Außerdem kann eine derartig gesicherte Schraubverbindung
gegebenenfalls nach einer unbefugten Manipulation wieder neu verdrahtet werden,
sie bietet also keinen sicheren Schutz und bedarf, um unbefugte Manipulationen nachweisen
zu können, einer zusätzlichen Plombierung. Die kostenbezogenen Mängel dieser bekannten
Sicherungseinrichtung fallen besonders bei Verschraubungen von Ringflanschverbindungen
beispielsweise der in den vorstehend genannten Druckschriften genannten Art ins
Gewicht, wo eine Vielzahl von Schrauben zu sichern ist.
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Zum Sichern der Verschraubungen gegen ungewolltes Lösen sind Unterlegbleche,
sogenannte Sicherungsbleche bekannt, welche unter den Schraubenkopf oder unter die
Mutter untergelegt werden und mit einen etwa rechtwinklig abgebogenen Lappen an
einer ebenen Fläche des Schraubenkopfes oder der Mutter anliegen. Derartige Sicherungsbleche
gewähren jedoch keinen Schutz gegen unbefugte Manipulationen an den Verschraubungen
und zeigen zudem bei den Bremsscheiben-Verschraubungen ängel, da sie das Setzen
der Verschraubungen bzw./durch diese bewirkten Klemmverbindungen begünstigen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ene Sicherunqseinrichtilng des Nachweises
oder Ausschließens der eingangs erwähnten Art insbesonaere zum Zweck/ener -unbefugten
Manipulation an den Verschraubungen derart auszubilden, daß sie preisgünstig herstellbar
ist, eine einfache und sc-hnelle Montage und Demontage ermöglicht, die Verschraubungen
selbst völlig unbeeinflußt läßt, die Gewinde der Verschraubungen unbeschädigt beläßt
und eine hohe Sicherheit gegen Verlieren auch bei dynamischer Belastung bietet.
Das Lösen der Sicherungseinrichtung soll
dabei zu deren Zerstörung
führen, wodurch eine sichere Kontrolle für unbefugte Manipulationen ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein mit
einer Durchbrechung auf das Gewindebolzenende bis zur Anlage an der Mutter aufgestecktes,
die Mutter überdeckendes Blechteil vorgesehen ist, wobei die Durchbohrung einen
durch Flachdrücken eines sie zuvor umgebenden, kegelförmigen Abschnittes des Blechteiles
von einem den Nenndurchmesser des Gewindebolzenendes über- auf einen diesen Nenndurchmesser
unterschreitenden Durchmesser verringert ist, derart daß das Blechteil mit die Durchbohrung
umgebenden Randabschnitten in das Gewinde des Gewindebolzenendes eingreift, und
daß ein ein Drehen des Blechteiles um die Achse des Gewindebolzenendes ausschließender
Anschlag vorhanden ist. Die Sicherungseinrichtung bedarf somit lediglich ein einfaches,
keinen besonderen Herstellungsaufwand erforderndes Blechteil, welches mit der Kegelspitze
seines kegelförmigen Abschnittes voran auf das Gewindebolzenende bis zur Anlage
an der zu sichernden Mutter aufzustecken ist. Sodann ist beispielsweise vermittels
eines rohrähnlichen Werkzeuges der kegelförmige Abschnitt des Blechteiles platt
zu drücken bzw.
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zu klopfen, wobei sich der Durchmesser der Durchbohrung derart verringert,
daß das Blechteil in das Gewinde des Gewindebolzenendes eingreift; das Blechteil
wird hierdurch mit dem Gewindebolzenende verbunden und kann von diesem infolge des
Anschlages auch nicht abgeschraubt werden.
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In dem so erreichten, montierten Zustand überdeckt das Blechteil die
Mutter, so daß diese nicht mehr zugänglich ist und nicht ohne vorheriges Entfernen
des Blechteiles, was zu dessen starker Verformung bzw. Zerstörung führt, gelockert
oder abgeschraubt werden kann.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen für nach
der Erfindung ausgebildete Sicherungseinrichtungen
angegeben.
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In den Zeichnungen sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele von
nach der Erfindung ausgebildeten Sicherungseinrichtungen dargestellt, und zwar zeigt
Figur 1 eine erste Ausführungsform des Blechteiles der Sicherungseinrichtung in
perspektivischer Ansicht, Figur 2a verdeutlichen in Teilschnitten durch die und
2 b Verschraubung die Montage der Sicherungseinrichtung, Figur 3 zeigen in perspektivischer
Ansicht zwei und 4 weitere Ausführungsbeispiele des Blechteiles und Figur 5a in
Aufsicht und Schnitt ein weiteres, und 5b besonders einfaches Ausführungsbeispiel.
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In Fig. 1 ist ein Blechteil 1 zum Sichern zweier benachbarter, in
Fig. 1 nicht dargestellter Verschraubungen in perspektivischer Ansicht gezeigt.
Das Blechteil 1 weist einen Mittelabschnitt 2 auf, welcher von zwei im Abstand der
Verschraubungen angeordneten Durchbohrungen 3 durchbrochen ist. Die Durchbohrungen
3 sind von kegelförmigen Abschnitten 4 des Blechteiles 1 umgeben, wobei die Kegelspitze
gemäß Fig. 1 nach unten gerichtet ist. Ansonsten ist der Mitte;labschnitt-2 eben
ausgebildet. Seitlich an den Mittelabschnitt 2 schließen sich etwa rechtwinklig
nach unten abgebogene Abschnitte 5 an, wobei zueinander wenigstens annähernd parallel
verlaufende Abbiegekanten 6 gebildet werden. Der gegenseitige Abstand a der Abschnitte
5
ist geringfügig größer als das Eckmaß der zu sichernden Mutter;
dieses Eckmaß bedeutet den Abstand zweier gegenUber liegender Kanten an den Schlüsselflächen
der Mutter und ist in Fig. 5a und 5b unter den Bezugszeichen b angegeben.
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Die Breite c der abgebogenen Abschnitte 5 ist geringfügig kleiner
als die Höhe h der Mutter der Verschraubung, aus Fig. 2a ist die Höhe h ersichtlich.
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Das Blechteil 1 nach Fig. 1 ist vorteilhaft als Stanz- bzw.
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Prägeteil herstellbar.
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In Fig. 2a und 2b ist jeweils eine zu sichernde Verschraubung dargestellt,
wobei auf das Gewindebolzenende 7 eine Mutter 8 aufgeschraubt ist, derart, daß das
Gewindebolzenende 7 etwas frei übersteht. Unter dem Bezugszeichen 9 ist ein Teil
der im übrigen nicht gezeigten Bremsscheibe dargestellt, an welchem die das Gewindebolzenende
7 und die Mutter 8 umfassende Verschraubung angreift. Eine zweite, im Abstand der
beiden Durchbohrungen 3 gemäß Fig. 1 befindliche Verschraubung ist in Fig. 2a und
2b nicht dargestellt.
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Zum Anbringen der Sicherungseinrichtung ist das Blechteil 1 mit seinen
Durchbohrungen 3 auf die überstehenden Abschnitte der Gewindebolzenende 7 aufzustecken,
derart, daß die Kegelspitze der kegeligen Abschnitte 4 zur Mutter 8 weisen. Die
seitlichen Abschnitte 5 beginnen dabei die Mutter 8 seitlich zu übergreifen; da
ihr Abstand a größer als das Eckmaß b der Mutter 8 ist, kann dieses Obergreifen
unabhängig von der jeweiligen Drehlage der Mutter 8 erfolgen. Nach dem Aufstecken
des Blechteiles 1 bis zur Anlage an der Mutter 8 ist der kegelige Abschnitt 4 platt
zu drücken bzw. zu klopfen, hierzu kann ein nicht dargestelltes, lose über das Gewindebolzenende
7 gestülptes, rohrartiges Werkzeug dienen. Beim Plattdrücken des Ab-
schnittes
4 zumindest annähernd in die Ebene des Mittelabschnittes 2 verringert sich der Durchmesser
der Durchbohrung 3: Während der Durchmesser e der Durchbohrung 3 im losen Blechteil
1 gemäß Fig. 1 etwas größer als der Nenndurchmesser d des Gewindebolzenendes 7 ist,
wodurch das Aufstecken des Blechteiles 1 auf das Gewindebolzenende 7 ermöglicht
wird, verringert sich beim Plattdrücken des Abschnittes 4 der Durchmesser der Durchbohrung
3 auf einen aus Fig. 2b ersichtlichen Wert e1, welcher etwa dem Kerndurchmesser
des Gewindebolzenendes 7 entspricht. Bei der Verkleinerung des Durchmessers der
Durchbohrung 3 gelangt das Blechteil 1 in Eingriff mit dem Gewinde des Gewindebolzenendes
7. Beim Plattdrücken des Abschnittes 4 gelangt das Blechteil 1 also aus der aus
Fig. 2a ersichtlichen Lage und Form in die in Fig. 2b dargestellte Lage und Form;
es ist ersichtlich, daß das Blechteil 1 nach dem Plattdrücken infolge seines Gewindeeingriffes
zum Gewindebolzenende 7 nicht mehr von letzterem abgezogen werden kann. Die Abschnitte
5 gelangen beim Plattdrücken bis nahe an die Oberfläche des Teiles 9, wobei sie
die Mutter 8 seitlich praktisch vollständig übergreifen und für ein Werkzeug unzugänglich
machen. An der zweiten, nicht dargestellten Verschraubung wird das Blechteil 1 ebenfalls
am Gewindebolzenende durch Plattdrücken des Abschnittes 4 befestigt, so daß es auch
deren Mutter überdeckt und seitlich übergreift. Durch seine Halterung an zwei Verschraubungen
7, 8 ist das Blechteil 1 im montiertem Zustand gemäß Fig. 2b undrehbar um die Achsen
der Verschraubungen gehalten, so daß es von den Gewindebolzenenden 7 nicht abgeschraubt
werden kann.
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Im montiertem Zustand gemäß Fig. 2b hält das Blechteil 1 also die
Muttern 8 der Verschraubungen 7, 8 unzugänglich, so daß an den Verschraubungen 7,
8 keine unbefugten
Manipulationen ohne Beschädigung des Blechteiles
1 möglich sind. Erst nach einem gewaltsamen Abziehen des Blechteiles.
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1 von den Gewindebolzenenden 7, wobei das Blechteil 1 stark verformt
und beschädigt und zu einer erneuten Montage unbrauchbar wird, werden die Muttern
8 zugänglich und können mit entsprechendem Werkzeug gelöst werden.
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Zum gewaltsamen Abziehen des Blechteiles 1 kann beispielsweise ein
Schraubzieher dienen, welcher hebelartig zwischen die Oberfläche des Teiles 9 und
den Mittelabschnitt 2 bzw.
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die Längsstirnfläche der Abschnitte 5 eingeführt wird.
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In Abänderung zum Ausführungsbeispiel des Blechteiles 1 nach Fig.
1 ist es möglich, stirnseitig am Mittelabschnitt 2 rechtwinklig abzubiegende Abschnitte
anzubringen, welche im abgebogenen Zustand das aus Fig. 1 ersichtliche U-Profil
des Blechteiles 1 stirnseitig verschließen und das Blechteil 1 somit zu einem kastenartigen
Teil umbilden. Hierdurch wird in montiertem Zustand der Zugang zu den Muttern 8
und das Abziehen des Blechteiles weiter erschwert. Dabei känn es zweckmäßig sein,
wenn dieser die Abschnitte 5 miteinander verbindende Abschnitt 10 gemäß Fig. 3 eine
bogenförmige Abbiegekante 11 aufweist, welche eckfrei in die beiderseitigen Abbiegekanten
6 verläuft. Die Abschnitte 5 und 10 können dabei kanten- und un te rbrechun gs frei
ineinander übergehen. Das Blechteil 1 gemäß Fig. 3 kann vorzugsweise als Tiefziehteil
aus Tiefziehblech gefertigt werden.
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Eine weitere, besonders vorteilhaft zum Sichern von in einem Teilkreis
angeordneten Verschraubungen geeignete Ausführungsform des Blechteiles 1 ist aus
Fig. 4 ersichtlich. Hierbei weist der Mittelabschnitt 2 eine flache Ring- oder Teilringform
auf, wobei eine die Mittelpunkte der Durchbohrungen 3 verbindende Ringlinie 12 mit
dem Teilkreis der zu sichernden Verschraubungen zusammenfällt.
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Die weiteren, in Fig. 4 eingetragenen Bezugszahlen ent-
sprechen
in ihrer Bedeutung den Bezugszahlen gemäß Fig. 1 und brauchen daher nicht nochmals
erläutert zu werden.
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Falls das Blechteil 1 gemäß Fig. 4 nur als Teilring ausgebildet ist,
ist es zweckmäßig derart zu bemessen, daß mehrere derartige Blechteile 1 zumindest
nahezu zu einem vollständigen Ringkörper zusammengesetzt werden können.
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Die Montage eines derartigen, aus mehreren Blechteilen 1 zusammengesetzen
Ringkörpers ist einfach, da sie unbehindert von der Welle der Bremsscheibe erfolgen
kann. Falls die Bremsscheiben-Welle die Montagemöglichkeit nicht behindert, kann
der Ringkörper auch aus einem einzigen, ringförmigen Blechteil 1 gebildet sein.
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Bei der vereinfachten Ausführungsform der Sicherungseinrichtung gemäß
Fig. 5a und 5b weist das Blechteil 1 im losen Zustand praktisch nur einen dem Mittelabschnitt
2 gemäß Fig. 1 entsprechenden Abschnitt auf, während die abgebogenen Abschnitte
5 gemäß Fig. 1 entfallen. Die Endabschnitte 13 des Blechteiles 1 gemäß Fig. 5a sind
kreisscheibenförmig mit einem das Eckmaß b der Mutter 8 beachtlich übersteigenden
Durchmesser geformt; ein etwas schmalerer Steg verbindet als Mittelabschnitt 2 diese
beiden Endabschnitte 13. Nach dem Aufsetzen des Blechteiles 1 auf zwei Gewindebolzenenden
7 gemäß Fig. 5b und dem Flachdrücken der Abschnitte 4 ist zumindest an einem der
beiden Endabschnitte 13 ein die Mutter 8 übergreifender Abschnitt 14 des Blechteiles
1 rechtwinklig nach unten derart abzubiegen, daß plan an einer ebenen Seitenfläche,
also einer utter der Mutter 8 Schlüsselfläche der p liegenden Seitenfläche, also
einer fläche der Mutter 8 anliegt. Die Abbiegekante des Abschnittes 14 ist in Fig.
5a unter dem Bezugszeichen 15 strichpunktiert angedeutet.
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In allen vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen entspricht
die Montage und Funktion der Sicherungseinrichtung
bzw. des Blechteiles
1 einander und braucht daher für die einzelnen Ausführungsbeispiele nicht gesondert
wiederholt zu werden.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist das Blechteil
1 jeweils zur Sicherung zumindest zweier Verschraubungen 7, 8 vorgesehen. Es ist
jedoch möglich, auch nur eine Verschraubung zu sichern, das Blechteil muß hierbei
nur eine Durchbohrung 3 mit einem Abschnitt 4 aufweisen. Es ist dabei jedoch darauf
zu achten, daß das Blechteil mit irgendeinem sonstigen Teil der Bremsscheibe anschlagartig
zusammenwirkt, derart, daß es nicht durch Drehen um die Achse der zu sichernden
Verschraubung von deren Gewindebolzenende abgeschraubt werden kann. Als Anschlag
kann hierbei beispielsweise ein üblicher, axial vorstehender Nabenabschnitt der
Bremsscheibe dienen.
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Bezugszeichenliste 1 Blechteil 12 Rings linie 2 Mittelabschnitt 13
Endabschnitte 3 Durchbohrungen 14 Abschnitt 4 Abschnitt a Abstand 5 Abschnitt b
Eckmaß 7 Gewindebolzenende c Breite 8 Mutter h Höhe 7, 8 Verschraubung d Nenndurchmesser
9 Teil e Durchmesser 10 Abschnitt e1 Durchmesser 11 Abbiegekante