DE3213287A1 - Kernkraftwerk und verfahren zum betrieb eines solchen kernkraftwerkes - Google Patents
Kernkraftwerk und verfahren zum betrieb eines solchen kernkraftwerkesInfo
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Description
C KRAFTWERK UNION Unser Zeichen
AKTIENGESELLSCHAFT VPA 81 P 9239 DE 01
Kernkraftwerk und Verfahren zum Betrieb eines solchen Kernkraftwerkes
Die (innere) Priorität vom 16. Juli 1981 der Patentanmeldung P 51 28 201.6-33 in der Bundesrepublik Deutschland
wird in Anspruch genommen.
Die Erfindung betrifft ein Kernkraftwerk mit einem Dampferzeuger,
dessen Sekundärkreis einen Dampfenergieumsetzer mit einer ersten Rückführeinrichtung für Kondensat niedrigerer
Temperatur und einer zweiten Rückführeinrichtung ■? für Kondensat höherer Temperatur aufweist sowie ein Verfahren
zum Betrieb eines solchen Kernkraftwerkes.
Aus Abb. 1 auf Seite 24 in "VG-Kernkraftwerks-Seminar 1970"
ist ein solches Kernkraftwerk bekannt mit einem Dampfenergieumsetzer,
welcher eine Dampfturbine ist, die einen
-_ Hochdruckteil und Niederdruckteile aufweist. An die Abdampfaustritte
der Niederdruckteile ist über einen Dampfkondensator die erste Rückführeinrichtung angeschlossen,
die eine Kondensatpumpe mit über Rohrleitungen nachgeschaltetem Niederdruckkondensatvorwärmer aufweist. Dieser
~_ Niederdruckkondensatvorwärmer ist seinerseits über noch zur
ersten Rückführeinrichtung gehörende Rohrleitungen an einem Speisewasserbehälter für den Dampferzeuger angeschlossen.
Aus dem Niederdruckteil der Dampfturbine stammender Abdampf wird in dem Dampfkondensator kondensiert. Das anfallende
Kondensat wird über den Niederdruckkondensatvorwärmer hindurch in den Speisewasserbehälter gepumpt, aus
dem das Speisewasser für den Dampferzeuger entnommen wird.
An den Dampfaustritten des Hochdruckteiles der Dampfturbine ist ein Hochdruckvorwärmer für das dem Dampferzeuger
Wl 2 Shi / 30.03.1982
- \ - VPA 81 P 9239 DE 01
zuzuführende Speisewasser und ein Wasserabscheider mit Zwischenüberhitzer für den dem Niederdruckteil der Dampfturbine
zuzuführenden Dampf angeschlossen. Das in den Hochdruckvorwärmern, den Wasserabscheidern und den Zwischenüberhitzern
anfallende Kondensat wird über die zweite Rückführeinrichtung, die im wesentlichen aus Rohrleitungen,
Behältern und Kühlern besteht, ebenfalls dem Speisewasserbehälter für den Dampferzeuger zugeführt.
Im Sekundärkreis eines solchen Kernkraftwerkes fallen Erosions- und Korrosionsprodukte an.
Erosionsprodukte sind kleine Metallteilchen, die vom im Dampf des Sekundärkreises enthaltenen Wasser vom Material
der Turbine und der anderen zum Sekundärkreis gehörenden Komponenten abgetragen werden.
Demgegenüber handelt es sich bei den Korrosionsprodukten um chemische Verbindungen, die das Material der Turbine
und der Sekundärkreiskomponenten und -rohrleitungen mit chemischen Elementen eingeht, die sich im Dampf und vorwiegend
im Kondensat des Sekundärkreises befinden. Diese Korrosionsprodukte sind vorwiegend Rost.
Die im Sekundärkreis anfallenden Ero-
sions- und Korrosionsprodukte können mit dem Speisewasser
in den Sekundärteil des Dampferzeugers gelangen, wo sie sich auf der sekundärseitigen Oberfläche der am zum Kernreaktor
führenden Primärkreis angeschlossenen Heizrohre des Dampferzeugers und auf der diese Heizrohre haltenden
Bodenplatte ablagern. Insbesondere die auf der sekundärseitigen Außenfläche dieser Heizrohre abgelagerten Erosions-
und Korrosionsprodukte bilden dort schließlich einen Oberzug, der den Wärmeübergang zum Speisewasser im
Sekundärteil des Dampferzeugers ganz erheblich verschlechtert.
-Z- VPA 81 P 9239 DE 01
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 29 49 975 ist zwar
bereits bekannt, die Bildung eines solchen Überzuges auf der sekundärseitigen Außenfläche der Heizrohre eines
Dampferzeugers in einem Kernkraftwerk dadurch herabzusetzen, daß dem Sekundärteil des Dampferzeugers ein Hilfskreis
mit einem elektromagnetisch wirkenden Filter zugeordnet wird. Ein Teil des Speisewassers wird aus dem Sekundärteil
des Dampferzeugers über den Hilfskreis durch das elektromagnetisch wirkende Filter hindurch wieder
in den Sekundärteil des Dampferzeugers zurückgepumpt. In diesem elektromagnetisch wirkenden Filter werden ferromagnetische
Verunreinigungen, die die Bildung des besagten Überzuges auf den Heizrohren des Dampferzeugers verursachen
können, aus dem Speisewasser abgefiltert, das den Hilfskreis durchströmt.
Mit diesem Hilfskreis wird jedoch nur ein Teil des Erosions- und Korrosionsprodukte enthaltenden Speisewassers
im Sekundärteil des Dampferzeugers gereinigt, d. h. die Konzentration dieser Erosions- und Korrosionsprodukte im
Sekundärteil des Dampferzeugers wird zwar verringert, die dadurch erzielte Verringerung des auf der sekundärseitigen
Außenfläche der Heizrohre des Dampferzeugers abgesetzten Belages ist jedoch vielfach nicht ausreichend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und zu gewährleisten, daß sich den Wärmeübergang
behindernder Belag auf der sekundärseitigen Oberfläche der Heizrohre des Dampferzeugers höchstens in noch weiter verringertem
Umfang bildet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Kernkraftwerk der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß in die erste Rückführeinrichtung ein mechanisch wirkendes Filter und in die zweite Rückführeinrichtung ein elektromagnetisch
wirkendes Filter mit Absperrorgan eingeschal-
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tet ist und daß eine von der zweiten Rückführeinrichtung ausgehende Umgehungsleitung mit Absperrorgan vorgesehen
ist, die vor dem mechanisch wirkenden Filter in die erste Rückführeinrichtung mündet.
In einem solchen Kernkraftwerk kann in der Anfahrphase, in der auch das aus dem Hochdruckteil der Dampfturbine über
die zweite Rückführeinrichtung zum Speisewasserbehälter rückzuführende Kondensat ein verhältnismäßig niedriges
Temperaturniveau hat und deshalb vom elektromagnetisch wirkenden Filter noch nicht ausreichend gefiltert wird,
über das mechanisch wirkende Filter der ersten Rückführeinrichtung geführt werden, so daß stets aus beiden Rückführeinrichtungen
voll gefiltertes Kondensat in den Speisewasserbehälter und von dort in den Sekundärteil des Dampferzeugers
gelangt. Dadurch ist der Gehalt an Erosionsund Korrosionsprodukten des im Sekundärteil des Dampferzeugers
befindlichen Speisewassers ganz erheblich herabgesetzt, so daß sich ein den Wärmeübergang behindernder
Oberzug auf den Heizrohren des Dampferzeugers, wenn überhaupt, so nur in ganz erheblich verringertem Umfang ausbilden
kann.
Die Umgehungsleitung kann dem elektromagnetisch wirkenden,
mit einem Absperrorgan versehenen Filter zugeordnet sein und vor diesem elektromagnetisch wirkenden Filter abzweigen.
Ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kernkraftwerkes ist günstigerweise dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren
und bei Teillastbetrieb das Absperrorgan des elektromagnetisch wirkenden Filters geschlossen und das Absperrorgan
der Umgehungsleitung geöffnet wird, während bei Betrieb ab einer bestimmten Last das Absperrorgan des
elektromagnetisch wirkenden Filters geöffnet und das Absperrorgan der Umgehungsleitung geschlossen wird.
- if - VPA 81 P 9239 DE 01
Die magnetische und die verhältnismäßig geringe mechanische
Filterwirkung des elektromagnetisch wirkenden Filters kann zusätzlich ausgenutzt und ein allmähliches Aufwärmen
des elektromagnetisch wirkenden Filters während der Anfahrphase des Kernkraftwerkes erzielt werden, wenn
die Umgehungsleitung hinter dem elektromagnetisch wirkenden Filter abzweigt.
Ein Verfahren zum Betrieb dieses Kernkraftwerkes ist vorteilhafterweise
dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren und bei Teillastbetrieb das Absperrorgan der Umgehungsleitung
geöffnet und bei Betrieb ab einer bestimmten Last geschlossen wird.
Aus Bild 10 auf Seite 745 in "Maschinenmarkt-Industriejournal 77 (1971)" ist zwar ein elektromagnetisch wirkendes
Filter bekannt, dieses Filter befindet sich jedoch nicht in einem Kernkraftwerk, sondern in einem konventionellen
Kraftwerk mit einem Benson-Durchlaufdampferzeuger.
Dort ist das Filter auch nicht in der Kondensatrückführeinrichtung
für Kondensat höherer Temperatur des Dampfenergieumsetzers, also z. B. für Kondensat aus dem Hochdruckteil
einer Dampfturbine, angeordnet, sondern in der Rückführeinrichtung für Kondensat niedrigerer Temperatur hinter
einem Niederdruck-Kondensatvorwärmer. Eine Rückführeinrichtung des Dampfenergieumsetzers für Kondensat höherer
Temperatur ist für das bekannte konventionelle Kraftwerk nicht dargestellt, solches Kondensat höherer Temperatur
fällt aber in konventionellen Kraftwerken mit Benson-Durchlaufdampferzeuger auch nur in verhältnismäßig geringer
Menge an und wird ungefiltert in den Speisewasserbehälter geführt. In diesen geringen Mengen Kondensat höherer
Temperatur mitgeführte Korrosionsprodukte haben in einem Benson-Durchlaufdampferzeuger
nicht die Auswirkung wie in einem Dampferzeuger eines Kernkraftwerkes.
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Aus Seite 443 in "Chemikerzeitung, 91. Jahrgang (1967),
Nr. 2 " ist ferner ein eine Filterkerze aufweisendes mechanisch wirkendes Filter bekannt, diese Filterkerze ist
jedoch nicht in einer Rückführeinrichtung für Kondensat eines Dampfenergieumsetzers eines Kernkraftwerkes angeordnet,
sondern in der Wasserzufuhrleitung für Zusatzwasser eines nicht näher angegebenen Dampfgenerators, um das Verschlicken
der Schlangen in diesem Dampfgenerator durch Verunreinigungen im Speisewasser zu verhindern.
10
Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:
In der Zeichnung ist schematisch der Sekundärkreis eines Kernkraftwerkes dargestellt, welches einen Druckwasserkernreaktor
28 mit nachgeschaltetem Dampferzeuger 6 aufweist. Unter Ausbildung des Sekundärkreises ist an der
Frischdampfseite des Sekundärteiles des Dampferzeugers 6 als Dampfenergieumsetzer eine Dampfturbine 8 angeschlossen,
die aus einem Hochdruckteil 8a und einem Niederdruckteil 8b besteht und die eine gemeinsame Welle 29 zum Antreiben
eines elektrischen Generators 30 aufweist.
Die Abdampfstutzen des Turbinenhochdruckteiles 8a sind über einen Wasserabscheider 31 mit nachgeschaltetem Zwischenüberhitzer
32 an den Dampfeintrittsstutzen des Turbinenniederdruckteiles 8b angeschlossen. Der Zwischenüberhitzer
32 ist heizdampfseitig am Frischdampfstutzen des Turbinenhochdruckteiles 8a angeschlossen.
30
Eine erste Rückführeinrichtung für Kondensat niedrigerer Temperatur im Sekundärkreis des Dampferzeugers 6 weist
einen Kondensator 25 und Niederdruckvorwärmer 33 und 34 auf. Die Dampfseite des Kondensators 25 ist am Abdampfstutzen
des Turbinenniederdruckteiles 8b angeschlossen, während die Dampfseiten der Niederdruckvorwärmer 33 und
• · · -i
• · m
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mit Dampfentnahmestutzen dieses Turbinenniederdruckteiles 8b verbunden sind. Zu dieser ersten Rückführeinrichtung
gehört ferner eine Hauptkondensatpumpe 35, die am Kondensatzstutzen des Kondensators 25 angeschlossen ist und
der ein Kühler 36 sowie die Niederdruckvorwärmer 34 und nachgeschaltet sind. Nebenkondensatseitig ist der Kühler
36 mit der Nebenkondensatseite des Niederdruckvorwärmers 34 und mit dem Kondensator 25 verbunden.
Die Nebenkondensatseite des Niederdruckvorwärmers 33 ist über eine Nebenkondensatpumpe 37 mit der Hauptkondensatleitung
38 verbunden, an der auch der Hauptkondensataustritt des Niederdruckvorwärmers 33 angeschlossen ist. Mit dieser
Hauptkondensatleitung 38 können auch noch weitere Kondensatzuführleitungen 39 verbunden sein, die von HilfsSystemen
kommen, die zur ersten Rückführeinrichtung für Kondensat niedrigerer Temperatur gehören und die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind.
An der Hauptkondensatleitung 38 ist über eine Absperrarmatur 40 der Rohkondensateintritt 16 eines mechanisch wirkenden
Filters 1 angeschlossen. Dieses mechanisch wirkende Filter 1 ist beispielsweise ein Kerzenfilter. Ein solches
Kerzenfilter ist beispielsweise auf den Seiten 440 bis 445 in der "Chemiker-Zeitung/Chem. Apparatur, 91. Jahrgang
(1967) Nr. 12" beschrieben. Im wesentlichen weist dieses Kerzenfilter im Filterbehälter ein zylindrisches
Filterelement auf, das z. B. aus entsprechend gewickelter Baumwoll- oder Polypropylenschnur besteht.
Der Reinkondensataustritt 14 dieses mechanisch wirkenden Filters 1 ist über eine Absperrarmatur 41 mit einem Speisewasserbehälter
9 verbunden. Parallel zum mechanisch wirkenden Filter 1 mit der vorgeschalteten Absperrarmatur 40
und der nachgeschalteten Absperrarmatur 41 liegt eine Bypaßabsperrarmatur
42. Am Rohkondensateintritt 16 des me-
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chanisch wirkenden Filters 1 ist ferner über eine Absperrarmatur 43b ein Abwasserbehälter 17 angeschlossen, der mit
einer Leitung 17a zum Verwerfen des Abwassers und einer Entlüftungsleitung 17b versehen ist.
Zwischen der Absperrarmatur 41 und dem Speisewasserbehälter 9 ist weiterhin über ein Absperrventil 43a ein
Spülwasserbehälter 15 angeschlossen, welcher zusätzlich über eine Spülwasserpumpe 44 und eine weitere, dieser
Spülwasserpumpe 44 nachgeschaltete Absperrarmatur 45 mit dem Reinkondensataustritt des mechanisch wirkenden
Filters 1 verbunden ist. Dieser Spülwasserbehälter 15 weist außerdem noch einen Verbindungsstutzen 15b zur
Atmosphäre auf. Der Reinkondensataustritt 14 des mechanisch wirkenden Filters 1 ist ferner mit einem eine Abschlußarmatur
46 aufweisenden Druckluftanschluß 47 versehen.
Der Sekundärkreis des Dampferzeugers 6 weist ferner eine zweite Rückführeinrichtung für Kondensat höherer Temperatur
auf, zu der die Kondensatseite des Zwischenüberhitzers 32 und die Wasseraustrittsseite des Wasserabscheiders 31 gehören.
Teil der zweiten Rückführeinrichtung für Kondensat höherer Temperatur sind auch die Nebenkondensatseiten
der Speisewasserhochdruckvorwärmer 48 und 49, die zueinander in Serie geschaltet in der zur Sekundärseite des
Dampferzeugers 6 führenden Speisewasserleitung 50 liegen. In dieser Speisewasserleitung 50 ist jedem der Hochdruckvorwärmer
48 und 49 ein Kühler 51 und 52 vorgeschaltet. Dem Hochdruckvorwärmer 49 ist ferner in der Speisewasserleitung
50 ein Kühler 53 nachgeschaltet, dessen Eintritt auf der Kondensatseite mit dem Austritt auf der Kondensatseite
des Zwischenüberhitzers 32 verbunden ist und dessen Austritt auf der Kondensatseite am Hochdruckvorwärmer 49
angeschlossen ist. Dieser Hochdruckvorwärmer 49 ist dampfseitig mit einem Dampfentnahmestutzen des Turbinenhochdruckteiles
8a und nebenkondensatseitig mit dem Kühler 52
• 9
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verbunden. Der Kühler 52 ist mit dem Hochdruck-; orwärmer
48 verbunden, der dampfseitig an der Verbindungsleitung zwischen Wasserabscheider 31 und Zwischen-Überhitzer 32
angeschlossen ist und der ferner über eine Pumpe 54 mit dem Wasseraustritt des Wasserabscheiders 31 verbunden
ist. Der Hochdruckvorwärmer 48 ist weiterhin am Eintritt der Nebenkondensatseite des Kühlers 51 angeschlossen, dessen
Austritt auf der Nebenkondensatseite über ein Absperrorgan 26 mit dem Rohkondensateintritt 20 eines elektromagnetisch
wirkenden Filters 3 verbunden ist.
Ein solches elektromagnetisch wirkendes Filter 3 ist beispielsweise auf den Seiten 744 bis 747 aus "Maschinenmarkt/MM-Industrie
journal , Vogel-Verlag, 77. Jahrgang, Heft 34 vom 27.04.1971" beschrieben. Es enthält im Filterbehälter
im wesentlichen Kugeln aus elektromagnetischem Werkstoff als Elektromagnete, die mit Hilfe einer dem Filterbehälter
zugeordneten elektrischen Feldspule magnetisierbar sind und die Korrosionsprodukte zurückhalten,
sofern diese ferromagnetisch sind.
Der Reinkondensataustritt 18 des elektromagnetisch wirkenden Filters 3 ist über eine Absperrarmatur 55 mit dem
Speisewasserbehälter 9 verbunden. Parallel zum elektromagnetisch wirkenden Filter 3 mit dem vorgeschalteten Absperrorgan
26 und der nachgeschalteten Absperrarmatur 55 liegt ferner ein Bypaßschieber 56.
Der Rohkondensateintritt 20 des elektromagnetisch wirkenden Filters 3 ist ferner über einen Absperrschieber
und eine Spülwasserpumpe 58 mit dem Speisewasserbehälter 9 verbunden. Ferner führt eine mit einem Absperrorgan 5,
z. B. einem Schieber, versehene Umgehungsleitung 4, die dem elektromagnetisch wirkenden Filter 3 zugeordnet ist
und die an der Verbindungsleitung zwischen dem Nebenkondensataustritt des Kühlers 51 und dem Absperrorgan 26 an-
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geschlossen ist, zum Niederdruckvorwärmer 33 und damit
zur ersten Rückführeinrichtung.
Am Reinkondensataustritt 18 des elektromagnetisch wirkenden Filters 3 ist ferner über eine Absperrarmatur 59 ein
weiterer Abwasserbehälter 19 angeschlossen, der über eine mit einem Absperrorgan 21, ζ. Β. einem Absperrventil,
versehene Bedampfungsleitung 22 mit dem Speisewasserbehälter 9 und über eine ein Absperrorgan 23, ζ. B. ein Ab-Sperrventil,
enthaltende Entspannungsleitung 24 mit der Dampfseite des der ersten Rückführeinrichtung für Kondensat
vorgeschalteten Kondensators 25 verbunden ist. Der Abwasserbehälter 19 ist ferner mit einer Leitung 19a zum
Verwerfen von Abwasser versehen.
An Stelle der das Absperrorgan 5 enthaltenden Umgehungsleitung 4 kann auch eine in der Zeichnung gestrichelt angedeutete
Umgehungsleitung 4a mit einem Absperrorgan 5a, z. B. einem Schieber, vorgesehen sein, die vom Reinkondensatoraustritt
18 des elektromagnetisch wirkenden Filters ausgeht und die ebenfalls zum Niederdruckvorwärmer 33 und
damit zur ersten Rückführeinrichtung führt.
An der Speisewasserleitung 50 ist zwischen dem Kühler 53 und einem dem Dampferzeuger 6 vorgeschalteten Absperrorgan
27, ζ. B. Absperrschieber, eine Spülwasserleitung 2 angeschlossen, die ihrerseits ein Absperrorgan 7 enthält
und die in den Kondensator 25 und damit in die erste Kondensatrückführeinrichtung
mündet. Die Speisewasserleitung 50 ist ferner am Speisewasserbehälter 9 angeschlossen. Sie
weist vor dem Kühler 51 eine Vorpumpe 10 mit in Serie geschalteter Hauptpumpe 11 auf. Vorpumpe 10 und Hauptpumpe
11 weisen ein gemeinsames Antriebsaggregat 12, ζ. Β. einen
Elektromotor, auf, dessen Welle mit der Antriebswelle der Vorpumpe 10 und über eine Kupplung 13 mit der Antriebswelle
der Hauptpumpe 11 gekoppelt ist.
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Im Spülbetrieb vor Inbetriebsetzung des Kernkraftwerkes
werden die Absperrarmaturen 27, 42, 43a, 43b, 45, 46 und 56 geschlossen und die Absperrarmaturen 7, 40 und 41 geöff
net. Ferner werden die Hauptkondensatpumpe 35 und die Vorpumpe 10 bei gelöster Kupplung 13 in Betrieb gesetzt.
Hierdurch wird zuvor in den Speisewasserbehältern 9 und in den Kondensator 25 eingefülltes voll entsalztes Wasser
durch die Hauptkondensatpumpe 35, die Hauptkondensatseiten des Kühlers 36 sowie der Niederdruckvorwärmer 34 und 33,
durch die Hauptkondensatleitung 38 und durch das mechanisch wirkende Filter 1 in den Speisewasserbehälter 9 gefördert.
Von dort wird es sodann mittels der Vorpumpe 10 über die Hauptpumpe 11 durch die Speisewasserleitung 50,
in der die Speisewasserseiten des Kühlers 51 des Hochdruckvorwärmers
48, des Kühlers 52, des Hochdruckvorwärmers 49 und des Kühlers 53 liegen, sowie durch die Spülwasserleitung
2 zum Kondensator 25 zurückgefördert. Hierbei werden in den durchspülten Teilen vorhandene Verunreinigungen,
z. B. Erosions- und Korrosionsprodukte, im mechanisch wirkenden Filter 1 ausgefiltert.
In der Anfahrphase werden das Absperrorgan 27 geöffnet und die Kupplung 13 geschlossen. Ferner sind die Absperrorgane
7 und 21, die Absperrschieber 42, 43a und 43b sowie 45 und 46, 55, 56 und 26 sowie 57 geschlossen. Die
Hauptkondensatpumpe 35, die Nebenkondensatpumpe 37, die Vorpumpe 10 und die Hauptpumpe 11 sowie die Wasserabscheiderpumpe
54 sind in Betrieb. Hierdurch wird das im Kondensator 2 5 und das in den Niederdruckvorwärmern 34
und 33 anfallende Kondensat im mechanisch wirkenden Filter 1 gefiltert, bevor es in den Speisewasserbehälter 9
gefördert wird. Ferner wird das im Zwischenüberhitzer 32, im Wasserabscheider 31 sowie in den Hochdruckvorwärmern
49 und 48 anfallende Nebenkondensat über die Umgehungsleitung 4 am elektromagnetisch wirkenden Filter 3 vorbei
in den Niederdruckvorwärmer 33 abgeleitet, von wo es zu-
- Υί - VPA 81 P 9239 DE 01
sammen mit dem dort anfallenden Nebenkondensat über das
mechanisch wirkende Filter 1 in den Speisewasserbehälter gefördert wird.
Statt durch die Umgehungsleitung 4 kann das anfallende Nebenkondensat bei geöffnetem Absperrventil 26 durch das
elektromagnetische Filter 3 hindurch über die Umgehungsleitung 4a mit geöffnetem Absperrorgan 5a in den Niederdruckvorwärmer
33 abgeleitet werden.
10
Dadurch ist gewährleistet, daß auch Korrosionsprodukte, die wegen der in der Anfahrphase noch zu niedrigen Temperatur
noch nicht ferromagnetisch sind und deshalb vom elektromagnetisch wirkenden Filter 3 nicht ausgefiltert
werden können, durch das mechanisch wirkende Filter 1 entfernt werden.
Ab einer bestimmten Last, bei der die Korrosionsprodukte eine so hohe Temperatur erreicht haben, daß sie ferromagnetisch
sind, sind das Absperrorgan 5 bzw. 5a geschlossen und die Absperrarmaturen 26 und 55 geöffnet, so daß
das aus dem Kühler 51 austretende Kondensat über das elektromagnetisch wirkende Filter 3 in den Speisewasserbehälter
9 geleitet wird.
25
Zum Spülen des verschmutzten mechanisch wirkenden Filters 1 wird zuvor der Spülwasserbehälter 15 durch Offnen
der Absperrarmatur 43a mit Spülwasser gefüllt. Anschliessend werden zugleich die Absperrarmatur 42 geöffnet und
Absperrarmaturen 40 und 41 geschlossen. Sodann wird die Absperrarmatur 43b geöffnet. Hierauf wird die Absperrarmatur
46 geöffnet und mit Druckluft das Wasser aus dem
' ιΛ mechanisch wirkenden Filter 1 in den Abwasserbehälter
gepreßt. Anschließend werden die Absperrarmatur 46 und die Absperrarmatur 43b wieder geschlossen, sowie die
( Pumpe 44 in Betrieb gesetzt, und durch öffnen der Absperr-
- V£ - VPA 81 P 9239 DE 01
armatur 45 wird das mechanisch wirkende Filter 1 wieder mit Wasser gefüllt. Dieses Wechselspiel kann zur gründlichen
Reinigung des mechanisch wirkenden Filters 1 mehrfach wiederholt werden.
Zur Reinigung des elektromagnetisch wirkenden Filters 3 werden gleichzeitig die Absperrarmaturen 55 und 26 geschlossen
und der Bypaßschieber 56 geöffnet. Zusätzlich muß im Falle der gestrichelt dargestellten Umgehungsleitung
4a das Absperrorgan 5a in dieser Umgehungsleitung 4a geschlossen werden. Sodann wird die Feldspule des elektromagnetischen
Filters 3 zur Entmagnetisierung der magnetischen Filterkörper abgeschaltet. Hierauf wird die Spülwasserpumpe
58 in Betrieb gesetzt und durch öffnen der Absperrarmatur 57 Wasser aus dem Speisewasserbehälter 9
durch das elektromagnetisch wirkende Filter 3 hindurch über die ebenfalls geöffnete Absperrarmatur 59 in den
Abwasserbehälter 19 gepumpt. Nach Ablauf der Spüldauer werden die Armaturen 57 und 59 wieder geschlossen und die
Spülwasserpumpe 58 abgeschaltet. Sodann werden die Absperrarmaturen 26 und 55 gleichzeitig wieder geöffnet und die
Absperrarmatur 56 geschlossen.
Das im Abwasserbehälter 19 mit relativ hoher Temperatur angefallene Spülwasser wird durch öffnen des Ventils 23
über die Entspannungsleitung 24 auf eine Temperatur abgekühlt, die dem Druck im Kondensator 25 entspricht. Danach
kann das Spülwasser aus dem Wasserbehälter 19 über die Verwerfleitung 19a verworfen werden.
30
Es ist günstig, vor Einleitung des Spülwassers in den Abwasserbehälter
19 Temperaturschocks des Abwasserbehälters 19 durch öffnen des Absperrorgans 21 und Bedampfen des
Abwasserbehälters 19 aus dem Speisewasserbehälter 9 über die Bedampfungsleitung 22 zu vermeiden.
14 Patentansprüche
1 Figur
1 Figur
Claims (14)
- - ρ - VPA 81 P 9239 DE 01 PatentansprücheΜ J Kernkraftwerk mit einem Dampferzeuger, dessen Sekundärkreis einen Dampfenergieumsetzer mit einer ersten Rückfülleinrichtung für Kondensat niedrigerer Temperatur und einer zweiten Rückführeinrichtung für Kondensat höherer Temperatur aufweist, dadurch gekennzeich net, daß in die erste Rückführeinrichtung ein mechanisch wirkendes Filter (1) und in die zweite Rückführeinrichtung ein elektromagnetisch wirkendes Filter (3) eingeschaltet ist und daß eine von der zweiten Rückführeinrichtung ausgehende Umgehungsleitung (4,4a) mit Absperrorgan (5,5a) vorgesehen ist, die vor dem mechanisch wirkenden Filter CD in die erste Rückführeinrichtung mündet.
- 2. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umgehungsleitung (4) dem elektromagnetisch wirkenden, mit einem Absperrorgan (26) versehenen Filter (3) zugeordnet ist und vor diesem2Q elektromagnetisch wirkenden Filter (3) abzweigt.
- 3. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Umgehungsleitung (4a) hinter dem elektromagnetisch wirkenden Filter (3) abzweigt.
- 4. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Sekundärkreis des Dampferzeugers (6) eine Spülleitung (2) mit Absperrorgan (7) vorgesehen ist, die vor einem dem Dampferzeuger (6) vorgeschalteten Abserrorgan (27) abzweigt und die in die erste Kondensatrückführeinrichtung mündet.
- 5. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetisch wirkende Filter (3) im Filterbehälter aus magnetisierbaren Körpern, vorzugsweise Kugeln, bestehende Elektro-• · ΦVPA 81 P 9239 DE 01 magnete aufweist.
- 6. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das mechanisch wirkende Filter (1) ein Kerzenfilter ist.
- 7. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß im Sekundärkreis des Dampferzeugers (6) ein Speisewasserbehälter (9) vorgesehen ist, in den beide Rückführeinrichtungen Kondensat einspeisen und der am Dampferzeuger (6) über eine Speisewasserpumpe angeschlossen ist, die eine Vorpumpe (10) mit in Serie geschaltete Hauptpumpe (11) sowie ein sowohl die Vor- (10) als auch die Hauptpumpe (11) antreibendes Antriebsaggregat (12) aufweist mit einer Kupplung (13) zwischen dem Antriebsaggregat (12) und der Hauptpumpe (11).
- 8. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dem mechanisch wirkenden Filter (1) ein an dessen Reinkondensataustritt (14) anschließbarer Spülwasserbehälter (15) und ein an den Rohkondensateintritt (16) anschließbarer Abwasserbehälter (17) zugeordnet sind.
- 9. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dem elektromagnetisch wirkenden Filter (3) ein an den Reinkondensataustritt (18) anschließbarer Abwasserbehälter (19) zugeordnet ist, während der Rohkondensateintritt (20) des elektromagnetisch wirkenden Filters (3) an einen im Sekundärkreis des Dampferzeugers (6) befindlichen, diesem Dampferzeuger (6) zugeordneten Speisewasserbehälter (9) anschließbar ist, in welchen zumindest die zweite Rückführeinrichtung Kondensat einspeist.
- 10. Kernkraftwerk nach Anspruch 9, dadurch ge-- )/ - VPA 81 P 9239 DE 01kennzeichnet, daß der dem elektromagnetisch wirkenden Filter (3) zugeordnete Abwasserbehälter (19) eine am Dampfraum des Speisewasserbehälters (9) angeschlossene, mit Absperrorgan C21) versehene Bedampfungsleitung (22) und eine mit einem Absperrorgan (23) versehene Entspannungsleitung (24) aufweist, die an der Dampfseite eines der ersten Rückführeinrichtung für Kondensat vorgeschalteten Kondensators (25) angeschlossen ist.
- 11. Verfahren zum Betrieb eines Kernkraftwerkes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren und bei Teillastbetrieb das Absperrorgan (26) des elektromagnetisch wirkenden Filters (3) geschlossen und das Absperrorgan (5) der Umgehungsleitung(4) geöffnet wird, während bei Betrieb ab einer bestimmten Last das Absperrorgan (26) des elektromagnetisch wirkenden Filters (3) geöffnet und das Absperrorgan (5) der Umgehungsleitung (4) geschlossen wird.
- 12. Verfahren zum Betrieb eines Kernkraftwerkes nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren und bei Teillastbetrieb das Absperrorgan (5a) der Umgehungsleitung (4a) geöffnet und bei Betrieb ab einer bestimmten Last geschlossen wird.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Spülen des Kondensat und Speisewasser führenden Teiles des Sekundärkreises vor dem Anfahren das dem Dampferzeuger (6) vorgeschaltete Absperrorgan (27) geschlossen und das Absperrorgan (7) der Spülleitung (2) geöffnet wird.
- 14. Verfahren nach Aispruch 13, dadurch g e kennzeichnfet, daß zum Spülen vor dem Anfahren die Kupplung (13>^^^chen dem Antriebsaggregat (12) und der Hauptpumpe (11) gelöst wird.
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