DE19843442C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von dampfführenden Komponenten in Anlagen mit Dampfkesseln - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von dampfführenden Komponenten in Anlagen mit DampfkesselnInfo
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- F22B37/52—Washing-out devices
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren, um insbesondere in Dampfkraftwerken von Dampfkessel-Einrichtungen (1, 2) und zugehörige Dampfleitungen (61) zu reinigen. Dabei wird der durch die zu reinigende Komponente geblasene Dampf in einem Zentrifugalabscheider (9) gereinigt und über den Kondensator (4) der Anlage in die Kesseleinrichtung (1, 2) zur Erzeugung des Ausblase-Dampfes rückgespeist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Reinigen von Komponenten einer eine Dampfkessel-Einrichtung
enthaltenden Anlage, in der der Dampfkessel-Einrichtung Dampf
entnommen und in einem Kondensator aus Dampf gewonnene Flüs
sigkeit zugeführt wird, insbesondere einer Kraftwerksanlage.
Dabei wird ein Spülverfahren eingesetzt: Ein Spülmedium wird
der Anlage zugeführt, durch die entsprechende Komponente
gleitet und wieder entnommen. Entsprechend werden an die An
lage anschließbare Ausblaseprovisorien vorgesehen, die der
Anlage ein Spülmedium zuführen und zumindest einen Teil des
Spülmediums nach Durchströmen durch die Komponenten wieder
entnehmen.
Für den Betrieb von Dampfturbinenanlagen sind an die Reinheit
des Dampfes hohe Anforderungen zu stellen. Insbesondere gilt
es zu vermeiden, daß im Dampf partikelförmige Feststoffe mit
geführt werden. Solche Festkörperpartikel können zur Beschä
digung der Turbine und anderer Anlagenteile führen. Beschädi
gungen werden insbesondere an der Beschaufelung der Turbine
anfallen.
Zum Schutz der Turbine und anderer Anlagenteile vor größeren
Festkörperpartikeln werden Dampfsiebe vor Schnellschlußventi
len und Abfangschnellschlußventilen in den Dampfleitungen in
stalliert. Dennoch gilt es, größere Festkörperpartikel von
vornherein zu vermeiden. Diese könnten zu einer Beschädigung
und/oder Verstopfung der Siebe führen.
Festkörperpartikel mit kleinerem Durchmesser hingegen passie
ren die Siebe. Sie können somit in die Turbine gelangen.
Durch sie wird eine Festkörper-Erosion der Beschaufelung her
vorgerufen. Dies führt zu Materialabtrag und Schaufelaufrau
hung. Soweit die Festkörperpartikel durch die Turbine abge
bremst werden und in der Turbine verbleiben, besteht die Ge
fahr, daß sie Ablagerungen unter den Deckplatten der Beschau
felung bilden. Durch diese Ablagerungen können Dichtelemente
oder andere Komponenten beschädigt oder zerstört werden.
In Kesseln, Dampfleitungen oder sonstigen dampfführenden Kom
ponenten, die in Dampfströmungsrichtung vor der Turbine lie
gen, entstehen Festkörperpartikel, insbesondere während der
Neumontage von Kraftwerken. Auch im Zuge von Anlagenrevisio
nen oder Komponentenaustausch entstehen Festkörperpartikel.
Bei diesen Festkörperpartikeln handelt es sich insbesondere
um Walzhaut, Zunder, Eisenoxide sowie durch Wärmebehandlung
der Anlagekomponenten verursachte Korrosionsprodukte und Oxi
dationsschichten. Selbst bei größter Sorgfalt während der
Montagearbeit ist es nicht mit Sicherheit zu vermeiden, daß
Staub, Sand, Montagegegenstände und Montageabfälle in dampf
führenden Komponenten der Anlage zurückbleiben. Die Verunrei
nigungen liegen demnach zum Teil lose vor. Zum Teil haften
sie den Komponenten-Innenwänden an.
Herkömmliche Verfahren zur Reinigung dampfführender Anlage
komponenten beschreibt die KWU-Schrift 1.2-7930-0001
"Dampfturbine-Montage: Reinigung von Dampferzeuger und
Dampfleitungen vor der Turbine". Die Reinigung kann sowohl
durch Beizen, wie durch Auskochen/Ausblasen oder einer Kombi
nation beider Methoden erfolgen.
Zum Beizen werden verwendet entweder inhibierte Säuren, z. B.
Flußsäure, oder Komplex-Bildner, z. B. Äthylendiamintetraes
sigsäure. Hierzu werden die zu beizenden Komponenten zuerst
gespült. Anschließend werden sie entfettet mit sogenannten
Netzmitteln, insbesondere Tensiden. Beim eigentlichen Beiz
vorgang werden oxidische Korrosionsprodukte entfernt. Es ent
stehen metallisch blanke Oberflächen. Diese werden anschlie
ßend passiviert. Soweit Komplex-Bildner verwendet werden, er
folgt die Passivierung simultan zur Beizung. Abschließend
werden die Komponenten mit voll entsalztem Wasser gespült. Um
einen vollständigen Austrag der Verunreinigungen zu erreichen
sind Spülgeschwindigkeiten von mehr als 1 m/s erforderlich.
Aufgrund dieser hohen Spülgeschwindigkeit werden erhebliche
Spülwassermengen benötigt, die zum Teil die Erzeugungskapazi
tät der Wasseraufbereitungsanlage der Kraftwerksanlage über
steigen. Wird die erforderliche Spülgeschwindigkeit nicht er
reicht, so können nicht-oxidische Festkörperpartikel, die
sich durch das Beizmittel nicht gelöst haben, in den Kompo
nenten verbleiben. Um auch diese zu entfernen, ist die Anlage
zusätzlich mit Dampf auszublasen.
Da die Reinigungswässer durch das Beizmittel stark verunrei
nigt sind, können diese nicht in die Umwelt abgeführt werden.
Für die Entsorgung der chemikalienbehafteten Abwässer sind
Aufwendungen erforderlich.
Bei der Reinigung durch Auskochen/Ausblasen werden die Kes
sel-Trommeln und -Verdampfer alkalisch mit Trinatriumphosphat
oder Natriumhydroxid ausgekocht. Im wesentlichen werden hier
bei die zu reinigenden Komponenten entfettet und von Walzzun
der befreit. Temperatur- und Druckänderungen unterstützen die
Reinigungswirkung.
Um einen Hochdrucküberhitzer stets trocken zu halten, ist in
DE-196 51 966 A zwischen dem Hochdruckverdampfer und dem
Überhitzer ein Zentrifugalabscheider vorgesehen, dessen Was
serabscheidungen über eine Zwangsumlaufpumpe in den Verdamp
fer rückgespeist wird. Damit sich nicht allmählich Salze und
Fremdkörper in diesem Zwangsumlauf konzentrieren, wird stän
dig oder diskontinuierlich der Durchsatz durch den Verdampfer
so erhöht, daß mindestens ein Teil des Wassers aus diesem
Zwangsumlauf abgelassen werden kann.
Überhitzer, Zwischenüberhitzer und Dampfleitungen werden mei
stens mit Dampf ausgeblasen. Dabei gilt es Bedingungen einzu
halten, die gewährleisten, daß Festkörperpartikel, die trotz
Dampfausblasens in den Komponenten verblieben sind, während
des Anlagebetriebes vom Betriebsdampfstrom nicht mitgerissen
werden. Mit anderen Worten: Das Ausblasen ist nur dann ef
fektvoll, wenn es mit einer höheren Strömungsgeschwindigkeit
erfolgt, als sie bei Vollastbetrieb der Anlage zu erwarten
ist. Es soll demnach erfahrungsgemäß der Staudruck beim Aus
blasen den 1,2 bis 1,7-fachen Wert des Staudrucks während des
Betriebes bei maximaler Dauerleistung der Anlage betragen.
Diese Ausblasebedingung läßt sich sowohl bei einem kontinu
ierlichen
Ausblasen bei relativ niedrigem Druck als auch bei einem dis
kontinuierlichen Ausblasen bei relativ hohem Druck erfüllen.
Beim diskontinuierlichen Ausblasen mit hohem Druck wird der
Kessel der Anlage auf den Ausblasedruck gebracht und der
Dampf anschließend durch Öffnen des Ausblaseschiebers inner
halb weniger Minuten entspannt. Die Ausblasezeit beträgt ca.
2 bis 7 Minuten. Diskontinuierlich ist der Vorgang deshalb,
weil die Wassernachspeisung und die Dampfproduktion in der
Ausblasezeit nicht aufrechterhalten werden kann. Es werden
große Wassermengen in kurzer Zeiteinheit benötigt, also län
gere Pausen, um Zusatzwasser zu erzeugen und zu speichern.
Die Reinigung aller reinigungsbedürftigen Komponenten ist
also erst nach entsprechend langer Zeit abgeschlossen.
Da das diskontinuierlichen Ausblasen mit hohem Druck erfolgt,
treten enorme Schubkräfte an den Dampfleitungen auf. Dies be
dingt einen zusätzlichen Aufwand für Halterungskonstruktio
nen. Auch die für das Ausblasen erforderlichen Zusatzleitun
gen, die sogenannten Ausblaseprovisorien, müssen den hohen
Schubkräften entsprechend befestigt werden.
Ein weiterer Nachteil des diskontinuierlichen Ausblasens ist
es, daß die Ermittlung der tatsächlichen Ausblaseparameter
nicht immer gesichert ist. Der Ausblasevorgang kann oftmals
nur über Ersatzgrößen nachvollzogen werden.
Kontinuierliches Ausblasen erfolgt mit niedrigerem Druck. Die
Ausblasedauer beträgt zwischen ca. 12 und 27 Minuten. Infolge
der konstanten Fahrweise lassen sich die Ausblasebedingungen
relativ problemlos nachvollziehen. Weiterer Vorteil beim kon
tinuierlichen Ausblasen ist es, daß der Dampf in den Ausbla
seprovisorien mit Wasser abgespritzt und damit verlangsamt
werden kann. Dies führt zur Reduzierung des Gegendrucks im
System und zur Erhöhung der Geschwindigkeit in den zu reini
genden Bereichen. Die Verlangsamung des Ausblasedampfes hat
weiterhin den Effekt, daß die durch den Ausblasevorgang be
dingten Lärmemissionen stark reduziert werden.
Infolge des geringeren Druckes erfahren die Ausblaseproviso
rien nur unwesentliche Schubkräfte. Damit sind nur Rohrlei
tungsunterstützungen und keine aufwendigen Halterungskon
struktionen erforderlich. Die Ausblaseprovisorien können auf
grund des niedrigen Druckes in geflanschter Ausführung in
stalliert und somit auf einer anderen Anlage wieder verwendet
werden.
Auch beim kontinuierlichen Ausblasen werden große Mengen an
Zusatzwasser benötigt. Die Nachproduktion und Speicherung des
erforderlichen Zusatzwassers bedingt, daß die Ausblasedauer
auf die oben angeführte Zeitspanne begrenzt ist. Im wesentli
chen wegen der für die Bereitstellung des erforderlichen Zu
satzwassers benötigten Wartezeiten betragen die Reinigungs
zeiten der dampfführenden Komponenten durchschnittlich ca. 2
bis 2,5 Wochen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zur Reinigung von Komponenten in Dampfkessel-Anlagen
mit Dampfkondensation anzugeben, wobei die Reinigungszeiten
reduziert werden. Die Vorteile des kontinuierlichen Dampfaus
blasens sollen erhalten bleiben.
Die Erfindung geht dabei zunächst davon aus, daß das Spülme
dium, das zum Ausblasen der zu reinigenden Komponenten vorge
sehen ist (im allgemeinen Wasser), in verhältnismäßig kurzer
Zeit und mit wenig Energie in Dampf umgesetzt werden kann,
wenn es im Kreislauf geführt und dabei gereinigt wird. Dieser
Kreislauf muß daher über die zu reinigende Komponente und ei
nen entsprechenden Abscheider führen, wobei als Abscheider
ein Zentrifugalabscheider vorgesehen ist. Um hohe Strömungs
geschwindigkeiten beim Ausblasen zu erreichen, werden einige
Komponenten des für den Normalbetrieb vorgesehenen Anlagen
kreislaufs nicht in diesen Spülmittel-Kreislauf einbezogen,
insbesondere müssen im Fall von Dampfturbinenkraftwerken die
Dampfturbinen selbst von diesem Kreislauf umgangen werden,
damit die empfindlichen Teile der Dampfturbine nicht durch
die ausgeblasenen Fremdkörper beschädigt werden. Um die hohen
Drucke und Geschwindigkeiten zum Ausblasen zu erhalten, wird
der Spülmittel-Kreislauf einerseits über die Kessel selbst
geführt, die einen hohen Dampfdruck erzeugen (daher wird bei
der Reinigung mit der Kesselreinigung der verschiedenen Anla
genteile mit der Kesselreinigung begonnen), andererseits wird
der bereits in der Anlage vorhandene Kondensator in den Spül
mittel-Kreislauf einbezogen, in dem das dem Zentrifugalab
scheider entnommene, gereinigte (dampfförmige) Spülmittel
kondensiert wird, wodurch sich dessen Druck erniedrigt, also
in dem Teil des Spülmittel-Kreislaufs, der von dem entspre
chenden Dampfkessel über die zu reinigende Komponente und
über den Zentrifugalabscheider zum Kondensator führt, ein ho
hes Druckgefälle erzeugt wird. Vom betrieblichen Kühlsystem
der Anlage wird die bei der Druckabsenkung im Kondensator
freiwerdende Wärme abgeführt, während die Kesseleinrichtung
nur die zur Wiederverdampfung des kondensierten Spülmittel
nötige Wärme aufbringen muß. Hierzu sind keine längeren Pau
sen zwischen den einzelnen Reinigungsschritten erforderlich,
in denen auf Vorrat erhitztes Wasser oder Dampf erzeugt und
gespeichert werden müßte.
Entsprechend enthalten also die zum Ausblasen an die Anlage
anschließbaren Ausblaseprovisorien einen von dem entnommenen
Spülmedium speisbaren Zentrifugalabscheider mit einer Rück
führungsleitung, über die Spülmedium, das im Zentrifugalab
scheider gereinigt ist und diesem Zentrifugalabscheider ent
nommen wird, dem Kondensator eingespeist werden kann.
Diese erfindungsgemäßen Ausblaseprovisorien ermöglichen also
ein Verfahren, bei dem gemäß der Erfindung bei laufender
Dampfkessel-Einrichtung das Spülmedium durch einen Strömungs
kreis geleitet wird, der von einer Dampfentnahme-Leitung über
den genannten Zentrifugalabscheider, den Kondensator der An
lage, die Dampfkessel-Einrichtung und gegebenenfalls auch
durch eine weitere, zu reinigende Komponente hindurch wieder
zurück zur Dampfentnahme-Leitung führt. Im Fall einer Anlage,
die eine Dampfturbinen-Einheit enthält, wird diese Dampftur
binen-Einheit vom Strömungskreis umgangen und ist während der
Reinigung stillgesetzt.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Ausblaseprovisorien einen
Verteiler enthalten, der zwischen dem Kondensator und der
Dampfkessel-Einrichtung anschließbar ist. An den Verteiler
ist mindestens eine Einspritzvorrichtung angeschlossen, mit
der flüssiges Spülmedium in das den Zentrifugalabscheider
speisende Spülmedium einleitbar ist, also in den Dampf, der
strömungsmäßig hinter der zu reinigenden Komponente aus der
Anlage entnommen wird. Durch das Einspritzen des flüssigen,
aus dem Zentrifugalabscheider und dem Kondensator rückgeführ
ten Spülmediums in den Dampf, der die zu reinigende Kompo
nente verlassen hat, wird Temperatur und Druck dieses Dampfes
stark herabgesetzt. Diese Verfahrensvariante, bei der dem
Strömungskreis zwischen dem Kondensator und der Dampfkessel-
Einrichtung flüssiges Spülmedium entnommen und in die zum
Zentrifugalabscheider führende Dampfentnahme-Leitung einge
spritzt wird, führt also dazu, daß bereits in der Dampfent
nahme-Leitung (also kurz hinter der zu reinigenden Kompo
nente) ein erheblicher Unterdruck gegenüber dem Druck ent
steht, der in dem in den Kreislauf eingeschalteten Kessel der
Dampfkessel-Einrichtung (also vor der zu reinigenden Kompo
nente) erzeugt wird.
Der im Zentrifugalabscheider gebildete "Sumpf" also die Kom
ponente, in der die abgeschiedenen Verunreinigungen konzen
triert sind, kann über eine entsprechende Abflußleitung ent
sorgt werden. Dies ist vor allem zu Beginn eines Reinigungs
prozesses notwendig, solange größere Mengen von Verunreini
gungen anfallen. Bevorzugt wird daher die Reinheit des im
Strömungskreis geführten Spülmediums vor dem Einleiten in den
Zentrifugalabscheider kontrolliert. Wenn dabei eine befriedi
gende Reinheit des Spülmediums erreicht ist, kann auch dieser
Sumpf wieder in den Strömungskreislauf des Spülmediums rück
geführt werden.
Die dieser Verfahrensvariante entsprechenden Ausblasepro
vesorien enthalten daher eine Ablaufleitung ab Zentrifugalab
scheider, durch die Spülmedium entsorgt und/oder in die
Dampfkesseleinrichtung rückgespeist werden kann. Da ohnehin
eine Pumpe vorteilhaft ist, die im Spülmedium-Kreislauf das
dem Kondensator entnommene Kondensat in den entsprechenden
Kessel der Dampfkessel-Einrichtung rückspeist (sofern die An
lage betriebsmäßig bereits eine entsprechende Fördereinrich
tung enthält, kann diese natürlich verwendet werden), kann
das aus der Ablaufleitung entnommene Spülmedium in den Kessel
rückgepumpt werden.
In der Regel enthalten die Dampfkessel-Einrichtungen solcher
Anlagen jeweils mehrere Dampfkessel, insbesondere jeweils ei
nen Dampfkessel für den Niederdruckbereich und den Hochdruck
bereich. Häufig sind mehrere Niederdruckkessel und Hochdruck
kessel vorgesehen, die parallel zueinander z. B. jeweils in
den Niederdruckbereich bzw. Hochdruckbereich einer Dampftur
binen-Einheit einspeisen. Dabei können die Niederdruckkessel
und anschließend die Hochdruckkessel jeweils einzeln nachein
ander auf die beschriebene Weise gereinigt werden, es ist
aber auch möglich, bereits die Kessel, die auch im Normalbe
trieb parallel geschaltet sind, bereits parallel in den Spül
medium-Kreislauf einzuschalten, also gleichzeitig zu reini
gen. Dadurch wird die Reinigungsdauer noch weiter verkürzt.
Demnach ist es zweckmäßig, zunächst diese Kessel der Dampf
kessel-Einrichtung zu reinigen, die zu diesem Zweck in den
Spülmedium-Kreislauf einbezogen werden, während viele andere
Komponenten, die ebenfalls der Reinigung bedürfen (z. B. große
Teile des Leitungssystems) erst später gereinigt werden. Wenn
die Kessel jedoch gereinigt sind, werden in den Spülmittel-
Kreislauf schrittweise weitere Komponenten, die in der Anlage
den bereits gereinigten Komponenten strömungsmäßig nachge
schaltet sind, in den Strömungskreis geschaltet.
Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Temperatur im Strö
mungskreislauf nacheinander mehrmals zyklisch erniedrigt und
wieder erhöht wird. Durch die damit verbundenen thermischen
Dimensionsänderungen der Komponenten werden an diesen abgela
gerte Beläge abgesprengt und können vom Spülmedium erfaßt und
zum Zentrifugalabscheider ausgespült werden.
Vorteilhaft sind im Fall eines Kraftwerks mit einer Dampftur
binen-Einheit die erfindungsgemäßen Ausblaseprovisorien zu
mindest an einem Ort in der von der Dampfkessel-Einrichtung
zur Dampfturbinen-Einrichtung führenden Dampfleitung an
schließbar, der möglichst nahe an den Turbineneinlässen der
Dampfturbineneinheit liegt. Damit wird also der in der Dampf
kessel-Einheit erzeugte und durch das Dampfleitungssystem ge
leitete Dampf erst praktisch unmittelbar vor dem Eintritt in
die Turbinen entnommen, so daß die Dampfleitung gereinigt
wird, jedoch mitgerissene Festkörper-Verunreinigungen, die
die Turbinen beschädigen könnten, von der Turbine abgehalten
werden. Auch das Rohrsystem des Kondensators ist gegenüber
solchen, mit hoher Geschwindigkeit auftreffenden Fremdkörper-
Verunreinigungen empfindlich; da jedoch dieser Kondensator
während der erfindungsgemäßen Reinigung nur von dem gereinig
ten Spülmedium, das den Zentrifugalabscheider entnommen ist,
durchspült wird, ist auch eine Beschädigung des Kondensators
praktisch ausgeschlossen.
Neben einer deutlichen Verringerung der für die Reinigung der
Komponenten nötigen Zeit und Energie hat die Erfindung den
Vorteil, daß nur geringe Mengen des Spülmediums verloren ge
hen bzw. entsorgt werden müssen und daß auch die Schallemis
sion während der Reinigung gering ist. Die Zeit, in der die
Anlage für die Reinigung der Komponenten zur Verfügung steht,
ist praktisch nicht begrenzt, die einzelnen Komponenten kön
nen nacheinander ohne größere Unterbrechung gereinigt werden
und die Reinigung kann über Tage hinweg fortgesetzt werden.
In der Regel kann auf Schalldämpfer sowie Festkörper-Filter,
die bei einem größeren Anfall von Festkörper-Verunreinigungen
verstopfen können, verzichtet werden.
Die Erfindung und vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Ansprüchen angegeben und werden anhand von mehreren Figuren
und eines Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine grobe und schematische Darstellung der für den
Normalbetrieb vorgesehenen Komponenten eines Kraft
werks mit einer Dampfkessel-Einrichtung und einer
Dampfturbinen-Einrichtung sowie die für das erfin
dungsgemäße Verfahren vorgesehenen Ausblaseproviso
rien,
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung der Dampfkessel-Ein
heit in Fig. 1 und ihrer Anschlußleitungen;
Fig. 3 eine detailliertere Darstellung der Dampfturbinen-Ein
heit und der daran angeschlossenen Rückspeise-Einheit
nach Fig. 1 sowie der vorgesehenen Ausblaseproviso
rien,
Fig. 4 die wichtigsten Teile des Spülmedium-Kreislaufs bei
der Reinigung der Dampfkessel-Einheit.
In der Fig. 1 ist mit Doppellinien zunächst der Kreislauf
dargestellt, der den Normalbetrieb in einem Kraftwerk mit ei
ner Dampfkessel-Einrichtung und einer Dampfturbinen-Einrich
tung bestimmt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel enthält die
Dampfkessel-Einheit zwei Dampfkessel 1, 2, die über eine
Dampfleitung 61 im Leitungssystem 6 die Dampfturbinen-Einheit
3 speist, von der eine Dampfleitung 62 zu einer Rückspeise-
Einrichtung führt, die den Kondensator 4 und eine Kondensat
pumpe 41 enthält, um das Wasser über die Rücklaufleitung 63
wieder den Kesseln 1, 2 zuzuführen. Wasserverluste werden von
einem Speisewassertank 5 nachgefüllt. Mit der Dampfturbinen-
Einheit 3 wird ein Generator 7 zur Erzeugung elektrischen
Stroms angetrieben.
Die Ausblaseprovisorien sind in der Fig. 1 mit einfachen Li
nien dargestellt und umfassen ein Leitungssystem 8 und einen
Zentrifugalabscheider 9. Sie sind derart an den beschriebe
nen, für den Normalbetrieb vorgesehenen Kreislauf angeschlos
sen, daß ein Spülmedium-Kreislauf entsteht, der insbesondere
die zu reinigenden Komponenten - darunter auf jeden Fall min
destens einen Dampfkessel der Dampfkessel-Einheit - umfaßt,
aber andere Teile - darunter mindestens die Dampfturbinen der
Dampfturbinen-Einheit 3 - umgangen werden. Die umgangenen An
lagenteile sind während der Reinigung stillgesetzt und in
Fig. 1 durch unterbrochene Doppellinien dargestellt.
Als Spülmedium wird hier insbesondere entsalztes und gerei
nigtes Wasser benutzt, das im Speisewassertank 5 bereitsteht.
Als Spülmedium-Kreislauf wird mittels der Ausblaseprovisorien
also ein Wasserkreislauf geschlossen. Dieser Wasserkreislauf
geht von wenigstens einem Dampfkessel der Dampfkessel-Ein
richtung 1 über eine Dampfentnahme-Leitung 81 zu einem Zen
trifugalabscheider 9 und von dort über die Rückspeise-Ein
richtung (Kondensator 4, Kondensatpumpe 41) zurück zur Dampf
kessel-Einrichtung 1. Ferner ist eine Einspritzleitung 80
vorgesehen, die von einem Verteiler 817 an der Rücklauflei
tung 63 gespeist wird und zu einer Einspritzeinrichtung 810
führt. In ihr kann der zur Kesseleinrichtung führenden Lei
tung flüssiges Spülmedium (Wasser) entnommen werden, mit dem
der der Anlage entnommene und dem Zentrifugalabscheider zuzu
führende Dampf abgespritzt wird. Durch dieses Einspritzen
wird der Dampf abgekühlt und teilweise kondensiert, so daß
sein Druck absinkt und daher auch der Dampf aus der Dampflei
tung 61 bereits mit höherer Geschwindigkeit nachströmt. Dem
Zentrifugalbeschleuniger wird also bereits ein Wasser/Dampf-
Gemisch zugeführt, das dort noch weiter entspannt wird und
auskondensiert. Dabei sammeln sich die aus der Anlage ausge
blasenen Verunreinigungen - jedenfalls soweit sie Festkörper
sind - in einem Sumpf, der über eine Ausschleusleitung 82 aus
dem Zentrifugalabscheider 9 ausgeschleust wird. Diese Aus
schleusleitung 82 enthält jedenfalls eine Ablaufleitung 821,
mit der zumindest am Anfang des Reinigungsvorgangs, also wäh
rend eine größere Menge Fremdkörper ausgeblasen werden, diese
gesammelten Verunreinigungen entsorgt werden können.
Die Menge der von dem Spülmedium (Wasser bzw. Wasserdampf)
mitgenommenen Festkörper wird an entsprechenden Meßeinrich
tungen 816 kontrolliert. Sinkt deren Dichte auf einen Wert
ab, bei dem sie praktisch im Spülkreislauf verbleiben können,
ohne Schäden an den Komponenten dieses Kreislaufs zu erzeu
gen, so kann es vorteilhaft sein, in der Ausschleusleitung 82
auf eine Rückführleitung 822 umzuschalten, mit der auch der
Sumpf des Zentrifugalabscheiders - beispielsweise mittels der
Pumpe 41 und der Rücklaufleitung 63 - in die Dampfkessel-Ein
richtung 1 rückgeführt wird.
Eine genauere Darstellung der wichtigsten, betriebsmäßig vor
handenen Komponenten der Anlage sowie der für die Reinigung
angeschlossenen Ausblaseprovisorien ist in den Fig. 2 und
3 gezeigt.
Dabei wird die Dampfkessel-Einrichtung von zwei Kesseln 1 und
2 gebildet, die jeweils über einen Hochdruckerhitzer 11 und
21 und einen Niederdruckerhitzer 12 und 22 verfügen. Von die
sen Hochdruck- und Niederdruckerhitzern 11, 12, 21 und 22
führt ein System von Dampfleitungen 61 (wegen besserer Über
sichtlichkeit tragen nicht alle Dampfleitungen das Bezugszei
chen) zu einer Dampfturbinen-Einrichtung 3. Ferner enthält
das Dampfleitungssystem 61 auch eine Niederdruckumleitstation
(ohne Bezugszeichen).
Die Dampfturbinen-Einrichtung 3 besteht hier im wesentlichen
aus einer von beiden Kesseln 1, 2 gemeinsam gespeisten Dampf
turbine mit einem Hochdruckbereich 31 und einen Niederdruck
bereich 32. An die Turbine 3 angeschlossen ist der Genera
tor 7. Vom Dampfaustrittsbereich des Niederdruck-Turbinenbe
reichs 32 der Turbine 3 führen Dampfleitungen 62 zu einem
Kondensator 4. Der Kondensationswasser-Auslaß des Kondensa
tors 4 ist über die Pumpe 41 angeschlossen an eine Rücklauf-
Leitung 63. Diese führt zurück zu den Dampfkesseln 1 und 2.
Zum Ausgleich verlustig gegangenen Kreislaufwassers ist an
die Rücklauf-Leitung 63 der Speicherwassertank 5 angeschlos
sen. Der Speicherwassertank 5 seinerseits ist verbunden mit
einer Wasseraufbereitungsanlage, auf die hier nicht näher
eingegangen ist.
Des weiteren zeigt Fig. 1 die in gestrichelten Linien darge
stellten Ausblaseprovisorien 8 mit dem Zentrifugalabschei
der 9. Die Ausblaseprovisorien 8 sind mit ihren Leitungen 811
am Dampfleitungssystem 61 in unmittelbarer Nähe zum Dampfein
trittsbereich des Hochdruckbereichs 31 der Dampfturbine 3 an
geschlossen. Mit der Leitung 812 sind die Ausblaseproviso
rien 8 am Dampfleitungssystem 61 unmittelbar vor dem Dampf
eintritt in den Niederdruckbereich 32 der Dampfturbine ange
schlossen. Auch die Niederdruck-Umleitstation ist an die Aus
dampfprovisorien 8 angeschlossen (Leitung 813).
Die Leitungen 811 bis 813 weisen jeweils eine Einrichtung 814
zur Wassereinspritzung auf. Zwischen den Einrichtungen zur
Wassereinspritzung 814 und den Anschlüssen mit den Dampflei
tungen 61 sind im Inneren der Leitungen 811 bis 813 als
Meßeinrichtungen 816 sogenannte Ausblasespiegel angebracht.
Dabei handelt es sich um polierte Metallstreifen, die z. B.
aus Aluminium, Kupfer oder Stahl bestehen. Sie sind quer in
der Leitung installiert. Mit ihrer Hilfe kann der Reinigungs
effekt während des Ausblasevorgangs durch Partikeleinschläge
auf den Metallstreifen optisch beobachtet und beurteilt wer
den. In vorteilhafter Weise sind die Ausblasespiegel mit
Wechseleinrichtung versehen. Dadurch können die Ausblasespie
gel während des Ausblasevorgangs gewechselt werden.
Die einzelnen Leitungen 811 bis 813 der Ausblaseprovisorien 8
vereinigen sich in der gemeinsamen Dampfentnahme-Leitung 81.
Auch in dieser Leitung 81 ist eine Einrichtung 815 zur Was
sereinspritzung vorgesehen. Die Versorgung aller Einrichtun
gen zur Wassereinspritzung 814, 815 mit Wasser erfolgt durch
den Verteiler 817 über (nicht dargestellte) Leitungen. Das
erforderliche Spritzwasser wird der Wasser-Dampf-Kreislauf
(Leitung 63) entnommen.
Die Leitung 81 der Ausblaseprovisorien 8 führt zum Zentrifu
galabscheider 9. Dieser Zentrifugalabscheider 9 verfügt über
eine Ausschleuse-Einrichtung 91, die mit der Ausschleuse-Lei
tung 82 versehen ist. Die Ausschleuse-Leitung 82 weist eine
Ablaufleitung 821 und eine Rückführleitung 822 auf. Die Ab
laufleitung 821 führt aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf heraus.
Die Rückführleitung 822 hingegen ist verbunden mit dem Kon
densator 4.
An den Ausgang 92 des Zentrifugalabscheiders 9 ist eine Lei
tung 83 angeschlossen, die zum Kondensator 4 führt.
Mittels dieser Komponenten wird anhand von Fig. 4 der Aus
blasevorgang der Niederdruckbereiche 12 und 22 der Dampfkes
sel 1 und 2 erläutert.
Vor dem eigentlichen Ausblasen werden zunächst die im einzel
nen nicht dargestellten Speisewasservorwärmer, Kesseltrommeln
und -verdampfer mit salz- und kieselsäurefreiem Wasser mit
möglichst hoher Geschwindigkeit gespült. Die Spülgeschwindig
keit sollte dabei mehr als 1 m/s betragen. Die genannten Kom
ponenten werden sodann mehrmals mit ca. 80° warmem Wasser ge
füllt. Dadurch werden Reste von Sand oder Isoliermattenstaub
aufgelöst. Danach werden die Überhitzer und die Dampfleitun
gen sowie der ebenfalls nicht dargestellte Zwischenüberhit
zerbereich mit Eigendampf unter Druck befüllt. Hierdurch wan
deln sich Anrostungen in einen Magnetitbelag um. Dieser Ma
gnetitbelag dient den Komponenten als Schutzschicht
(Passivierung). Das hierbei anfallende Kondensat wird abge
leitet. Die Bedampfungsdauer beträgt ca. zwei Tage. Als Indi
kator für die Umwandlung von Anrostungen in Magnetitbelag
dient die Farbe des ablaufenden Kondensats. Diese wechselt
von einer rötlich-braunen Rostfarbe nach einer grau-schwarzen
Magnetitfarbe. Schließlich verschwindet die Trübung.
Alternativ zu dieser Bedampfung können nicht fettfreie Kompo
nenten oder solche mit ungereinigten Oberflächen alkalisch
ausgekocht werden.
Hieran schließt sich das Ausblasen der Komponenten und dampf
führenden Rohrleitungen. Dabei wird durch die Dampfkessel 1
und 2 in deren Niederdruckbereichen 12 und 22 überhitzter
Dampf erzeugt und durch das Teil-Dampfleitungssystem 61a ge
führt. Eine verbesserte Reinigungswirkung wird dadurch er
zeugt, daß während des Ausblasevorgangs die Temperatur des
Dampfes verändert wird. Dadurch dehnen und kontrahieren sich
die Rohre des Teil-Dampfleitungssystems 61a. Da den Lei
stungsrohren anhaftende Beläge (z. B. Walzzunder) einen von
dem Leitungsrohrmaterial verschiedenen Wärmeausdehnungskoef
fizienten haben, werden sie abgesprengt. Die Temperaturände
rung des Dampfes wird durch Einspritzen von Wasser über -
nicht dargestellte - Entwässerungsöffnungen im Teil-Dampflei
tungssystem 61a erreicht. Der das Teil-Dampfleitungssy
stem 61a durchströmende Dampf bleibt dabei überhitzt.
Unmittelbar bevor der Dampf durch das Teil-Dampfleitungssy
stem 61a in den Dampfeinlaßbereich des Niederdruckbereichs 32
der Dampfturbine gelangt, wird er durch die Leitung 812 abge
führt und über die Leitung 81 dem Zentrifugalabscheider 9 zu
geführt. Dabei passiert der Dampf in der Leitung 812 einen
Ausblasespiegel 816 mit Wechseleinrichtung. Die im Dampf mit
geführten Festkörperpartikel verursachen auf dem Ausblase
spiegel Einschläge. Anhand dieser Einschläge wird die Reini
gungswirkung des Ausblasevorgangs beurteilt.
Nach Passieren des Ausblasespiegels 816 wird der Dampf durch
eine Einrichtung zur Wasserabspritzung 814 mit Wasser abge
spritzt. Dadurch verringert sich der Gegendruck in der Lei
tung 812 und infolgedessen erhöht sich die Strömungsgeschwin
digkeit des Dampfes in dem Teil-Dampfleitungssystem 61a. Au
ßerdem reduzieren sich die Geräuschemissionen erheblich. Die
ser Vorgang wird durch eine weitere Einrichtung für Wasser
einspritzung 815 in Leitung 81 wiederholt. Der verlangsamte
Dampf gelangt sodann in den Zentrifugalabscheider 9. Dort
scheiden sich mitgeführte Festkörperpartikel am Boden des
Zentrifugalabscheiders ab. Über die Ausschleuse-Einrich
tung 91 werden die abgeschiedenen Festkörperpartikel zusammen
mit dem im Zentrifugalabscheider 9 anfallenden Kondensat über
die Ausschleuse-Leitung 82 bzw. Ablaufleitung 821 dem Wasser-
Dampf-Kreislauf entnommen und verworfen. Dies ist insbeson
dere zu Beginn des Ausdampfvorgangs erforderlich. Hier ist
der Anteil an Festkörperpartikeln, die aus dem Zentrifugalab
scheider 9 ausgeschleust werden, groß. Ist der Ausdampfvor
gang zeitlich weiter fortgeschritten, so fallen im Zentrifu
galabscheider 9 nur noch wenige Festkörperpartikel an. Das im
Zentrifugalabscheider 9 nunmehr anfallende Kondensat wird
über die Rückführleitung 822 dem Kondensator 4 zugeführt. Die
Leitung 822 braucht kein Filter aufweisen, mit dem darin ent
haltene Festkörperpartikel ausgefiltert werden.
Der den Ausgang 92 des Zentrifugalabscheiders 9 verlassende
Dampf wird über die Leitung 83 dem Kondensator 4 der Dampf
turbine zugeführt. Das im Kondensator 4 anfallende Kondensat
wird durch die Hauptkondensatorpumpen 41 in die Leitung 63
eingespeist. Diese leitet es wieder den Dampferzeugern 1 und
2 zu.
Die im Kondensator 4 anfallende Kondensationswärme wird über
das Kühlwassersystem der Kraftwerksanlage abgeführt. Die zur
Verfügung stehende Kühlwassermenge deckt in jedem Fall die
notwendige Abführung der anfallenden Wärme ab.
Um das Druckgefälle zwischen Kessel 1 und 2 und dem Kondensa
tor 4 zu erhöhen, wird auch der Dampfraum des Kondensators
durch entsprechende Leistungsregelung der Pumpen 41 evaku
iert.
Da dem Kondensator 4 nur von Festkörperpartikeln freier Dampf
zugeführt wird, sind Beschädigungen von Kondensatorrohren und
Verunreinigungen des Wasser-Dampf-Kreislaufs nicht zu besor
gen.
Es ist weiterhin ein Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens,
daß die für den ersten Dampfanstoß der Turbine einzuhaltende
Wasserdampfqualität bereits während der Reinigungsphase er
zielt wird. Somit kann die Dauer des Umleitbetriebs, bei dem
der Dampfbetrieb im By-pass zur Turbine erfolgt, von herkömm
lich ca. zwei Wochen bis auf einen Bereich von wenigen Stun
den reduziert werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Reinigen von Komponenten einer eine Dampf
kessel-Einrichtung (1, 2) enthaltenden Anlage, in der der
Dampfkessel-Einrichtung (1, 2) Dampf entnommen und in einem
Kondensator (4) aus Dampf gewonnene Flüssigkeit zugeführt
wird, insbesondere einer Kraftwerksanlage, mit an die Anlage
anschließbaren Ausblaseprovisorien (8, 9), die der Anlage ein
Spülmedium zuführen und zumindest einen Teil des Spülmediums
nach Durchströmen durch die zu reinigenden Komponenten wieder
entnehmen,
gekennzeichnet durch einen von dem ent
nommenen Spülmedium speisbaren Zentrifugalabscheider (9) mit
einer Rückführungsleitung (83) zum Einspeisen von im Zentri
fugalabscheider (9) gereinigten Spülmedium in den Kondensator
(4).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen zwischen dem
Kondensator (4) und der Dampfkessel-Einrichtung (1, 2) an
schließbaren Verteiler (817) mit mindestens einer Einspritz
vorrichtung (810), mit der flüssiges Spülmedium in das den
Zentrifugalabscheider (9) speisende Spülmedium einleitbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Ablaufleitung
(82) am Zentrifugalabscheider (9), durch die Spülmedium ent
sorgt und/oder in die Dampfkessel-Einrichtung (1, 2) rückge
speist werden kann.
4. Verfahren zum Reinigen von mindestens einem Dampfkessel
oder ähnlichen Komponenten einer eine Dampfkessel-Einrichtung
(1, 2) enthaltenden Anlage, in der der Dampfkessel-Einrich
tung (1, 2) Dampf entnommen und in einem Kondensator (4) aus
Dampf gewonnene Flüssigkeit zugeführt wird, insbesondere ei
ner Kraftwerksanlage, wobei ein Spülmedium der Anlage zuge
führt, durch die zu reinigenden Komponenten geleitet und wie
der entnommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß bei lau
fender Dampfkessel-Einrichtung (1, 2) das Spülmedium durch
einen Strömungskreis geleitet wird, der von einer Dampfent
nahme-Leitung (81) über einen Zentrifugalabscheider (9), den
Kondensator (4), die Dampfkessel-Einrichtung (1, 2) und gege
benenfalls eine weitere zu reinigende Komponente hindurch
wieder zur Dampfentnahme-Leitung (81) führt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Strö
mungskreis eine in der Anlage enthaltene Dampfturbinen-Ein
heit (3) umgangen wird und die Dampfturbinen-Einheit während
der Reinigung stillgesetzt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Strö
mungskreis zwischen dem Kondensator (4) und der Dampfkessel-
Einrichtung (1, 2) flüssiges Spülmedium entnommen wird, das
in die Dampfentnahme-Leitung (81) eingespritzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rein
heit des im Strömungskreis geführte Spülmediums vor dem Ein
leiten in den Zentrifugalabscheider (9) kontrolliert wird und
daß im Zentrifugalabscheider entstehender Sumpf nur entsorgt
wird, solange die Reinheit des Spülmediums nicht befriedigend
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
im Kondensator (4) durch eine Pumpe (41) herabgesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als zu
reinigende Komponente zunächst mehrere Kessel oder nacheinan
der oder parallel in den Dampfkreislauf einbezogen werden und
daß anschließend schrittweise weitere Komponenten, die in der
Anlage strömungsmäßig den bereits gereinigten Komponenten
nachgeschaltet sind, in den Strömungskreis geschaltet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tem
peratur im Strömungskreislauf nacheinander mehrmals zyklisch
verändert wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998143442 DE19843442C1 (de) | 1998-09-22 | 1998-09-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von dampfführenden Komponenten in Anlagen mit Dampfkesseln |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998143442 DE19843442C1 (de) | 1998-09-22 | 1998-09-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von dampfführenden Komponenten in Anlagen mit Dampfkesseln |
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ID=7881845
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DE1998143442 Expired - Fee Related DE19843442C1 (de) | 1998-09-22 | 1998-09-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von dampfführenden Komponenten in Anlagen mit Dampfkesseln |
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Country | Link |
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