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Bremsscheibe für Scheibenbremsen,
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insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe
für Scheibenbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer an die eine Scheibenstirnseite
angeformten, topfförmigen Scheibennabe, die eine die Bremsbacken einer insbesondere
als Feststellbremse ausgebildeten Innenbackenbremse aufnehmende Bremstrommel bildet.
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Nach den Vorschriften der EG-Richtlinie 'Bremsanlagen" muß auch die
Feststellbremse eines Kraftfahrzeuges eine Mindestbremswirkung aufbringen können,
wobei vorgeschrieben ist, daß die Feststellbremse die aufgestellten Bedingungen
lediglich einmal erfüllen können muß.
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Bei der Durchführung von Versuchsbremsungen unter Einsatz einer aus
der Praxis bekannten Bremsscheibe der vorstehend beschriebenen Art, sowie einer
den vorgeschrriebenen Verzögerungswerten entsprechend ausgelegten, üblichen Feststellbremse
hat sich dabei gezeigt, daß die Bremsbacken ßioh in Richtung des Scheibennabenbodens
verlagern, was Beschädigungen an den Bremsbackenstegen zur Folge hat.
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Dieses funktionsschädigende Wandern der remsbacken in axialer Richtung
liegt darin begründet, daß sich die topfförmige Scheibennabe bei Betriebstemperaturen
der Feststellbremse von über 300 Grad C, wie sie bei einer Notbremsung erreicht
werden, in Richtung ihres freien Stirnendes konisch aufweitet.
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Ein gleichmäßiges Aufweiten über ihre gesamte axiale Länge ist nämlich
nicht möglich, weil die Scheibennabe an ihrem den Reibring tragenden Stirnende durch
diesen so verstärkt ist, daß sie in diesem Bereich ihren Durchmesser nanezu unverändert
beibehält.
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Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Bremsscheibe
der eingangs erläuterten Art anzugeben, die gewährleistet, daß sich die Bremsbacken
auch nach Absolvieren einer Vielzahl von Versuchsbremsungen nach den Vcrschriften
der EG-Richtlinie in einwandfreiem funktionstüchtigem Zustand befinden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Bremsbacken
an ihrer dem Scheibennabenboden zugekehrten Längsseite innerhalb der Scheibennabe
ein an dieser vorgesehener Anschlag zugeordnet ist.
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Die Anordnung dieses Anschlages stellt sicher, daß auch bei sich stark
konisch aufweitender Scheibennabe die Bremsbacken, indem sie sich an den Anschlag
anlegen, im wesentlichen ihre Einbaulage beibehalten, so daß sowohl eine gleichmäßige
Abnützung ihres Bremsbelages gewährleistet ist als auch dierBetriebsbereitschaft
optimal erhalten bleibt.
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Die Anordnung des Anschlages ermöglicht es außerdem, die Wanddicke
der Scheibennabe auf ein Minimum zu halten.
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Der Anschlag kann durch verschiedene Maßnahmen geschaffen werden.
So können am Innenumfang der Scheibennabe im Winkelabstand voneinander entsprechende
Vorsprünge angeformt sein. Des weiteren ist es denkbar, in die Scheibennabe mit
Preßsitz einen Ring einzusetzen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Anschlag durch eine an den Innenumfang der Scheibennabe angeformte Ringschulter
oder einen Ringbund gebildet.
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Zwischen Anschlag und Bremsbacken ist in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung ein Abstand in einer Größe von vorzugsweise 1,5 mm vorhanden, um sicherzustellen,
daß bei rotierender Bremsscheibe im hinblick auf die gängigen Einbautoleranzen keine
Berührung zwischen Anschlag und Bremsbacken erfolgen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Bremsscheibe dargestellt, wobei von dieser lediglich ein Teillängsschnitt gezeigt
ist.
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Mit 10 ist ein Reibring der Bremsscheibe bezeichnet, der sich im Bereich
des einen, offenen Stirnendes einer topfförmigen Scheibennabe 12 der Bremsscheibe
von dieser radial wegerstreckt.
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Der Nabenmantel 14 verjüngt sich in bekannter Weise seinem gesclllossenen
Stirnende zu konisch. Der Boden bzw.
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die mit einer zentralen Öffnung ausgestatteten Stirnwand
der
Scheibennabe ist mit 16 bezeichnet, in welcher Durchführungsbohrungen für Befestigungsschrauben
sowie Aufnahmebohrungen für Stifte angeordnet sind. Mit Hilfe der Befestigungsschrauben
ist die Bremsscheibe an eine Radnabe anschraubbar, an der Stifte sitzen, die in
die Aufnahmebohrungen der Nabenstirnwand 16 spielfrei eingreifen.
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Mit 18 ist als Ganzes eine Bremsbacke einer eine Feststellbremse bildenden
Innenbackenbremse bezeichnet, die in die Scheibennabe eingebaut ist.
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Unter Innenbackenbremse ist jede Ausführung von Trommelbremse zu verstehen.
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Den Bremsbacken 18 der Feststellbremse ist ein Anschlag 20 zugeordnet,
der in geringem Abstand a von der Längsseite der Bremsbacken entfernt angeordnet
ist, die der Nabenstirnwand 16 zugekehrt ist.
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Dieser Anschlag ist vorzugsweise durch eine Ringschulter 22 gebildet,
die an den Innenumfang 24 des Nabenmantels angeformt ist. Zu diesem Zweck ist dieser
hinter den Bremsbacken 18 mit einer größeren Wanddicke ausgeführt, so daß der die
Ringschulter bildende Teil einen in das konische Mantelteilstück 14' übergehenden
Innenbund 14' bildet.
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Der Abstand a der radialen Ringschulter 22 zur benachbarten Bremsbackenlängsseite
beträgt vorzugsweise 1,5 mm.
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Werden mit Hilfe der Feststellbremse entsprechend den Vorschriften
der EG-Richtlinie Bremsungen durchgeführt, erhitzt sich die Scheibennabe 12 auf
Temperaturen von über 300 Grad C. Diese Temperaturen führen zu einer radialen Ausdehnung
des Nabenmantels 14. Diese Ausdehnung wird je-
doch durch den Reibring
10 sowie durch den die radiale Ringschulter 22 bildenden Innenbund 14", infolge
ihrer verstärkenden Wirkung verhältnismäßig klein gehalten. Trotzdem nimmt der Nabenmantel
die Form eines sich in Richtung Nabenstirnwand 16 öffnenden Konus an.
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Die Folge davon ist, daß die Bremsbacken 18 während des Bremsvorganges
in den Bereich des größeren Durchmessers des Nabenmantels hinein wandern, d.h. sie
führen eine Axialbewegung aus. Diese wird durch Anlaufen der Bremsbacken bzw. ihres
Bremsbelages an der Ringschulterfläche 22 unterbrochen. Demgemäß können die Bremsbacken
lediglich einen Axialweg von 1,5 mm ausführen, der sich infolge der Elastizität
ihrer Konstruktion in keiner Weise nachteilig bzw. funktionsschädigend auszuwirken
vermag.
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Die Feststellbremse bleibt also auch nach mehreren Bremsungen voll
betriebsfähig und erbringt die in der erwähnten EG-Richtlinie geforderten Verzögerungswerte.
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Die erfindllngsgemäße Anordnung des Innenbundes 14" im Nabenmantel
14 ermöglicht es iiberdies, die Dicke der Nabenwandung im Bereich der Bremsbacken
relativ klein zuhalten, wobei diese vorzugsweise ungefähr 3,5 mm beträgt. Die Wandungsdicke
im Bereich des Innenbundes 14" beträgt vorzugsweise ca. 5,5 mm, wobei das Radialmaß
der Ringschulterfläche 22 ca. 2,75 mm betragen sollte.
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Die beschriebene Içonstruktion der erfind'.ingsgemäßen Bremsscheibe
ermöglicht die Verwendung von Bremsbacken, deren Bremsbeläge eine Breite von ca.
20 mm aufweisen, wenn man von einem zulassigen Gesamtgewicht des abzubremsenden
Fahrzeuges von ca. 1550 kg. ausgeht.
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