DE3211039C2 - Unbemanntes ferngesteuertes Luftfahrzeug - Google Patents
Unbemanntes ferngesteuertes LuftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein unbemanntes ferngesteuertes
Luftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein auf die Anmelderin zurückgehendes, bekanntes unbemann
tes Luftfahrzeug (GB-Buch: Jane′s All the World Aircraft,
1975/76, S. 532) weist einen sanduhrförmigen Körper mit
drei vertikal übereinander angeordneten Abschnitten auf.
Hierbei sind im obersten Körperabschnitt eine Antriebsma
schine sowie im mittleren Körperabschnitt zwei vertikal im
Abstand übereinander angeordnete und entgegengesetzt dre
hende Rotoren vorgesehen. Darüber hinaus ist im unteren
Körperabschnitt eine Einrichtung zur Aufnahme einer Nutz
last, beispielsweise in Form von elektrooptischen Sensoren,
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das unbemannte
ferngesteuerte Luftfahrzeug der gattungsgemäßen Art derart
weiterzubilden, daß es ein aktives Flug- und Stabilitäts
steuerverhalten aufweist, um relativ große Momente zu er
zeugen, die ausreichend groß sind, um demjenigen großen Mo
ment entgegenzuwirken, das auf das Luftfahrzeug durch eine
dieses festhaltende Halteleine ausgeübt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäß ausgestalteten Luftfahrzeug ist
vorgesehen, daß die Naben mit daran befestigten Rotorblät
tern nahe dem Schwerpunkt des Luftfahrzeugs angeordnet
sind, wobei sie über einen im mittleren Körperabschnitt an
geordneten Getriebekasten von der Antriebsmaschine gemein
sam angetrieben werden. Im mittleren Körperabschnitt ist
zudem eine Einrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, daß
die Steigung der Rotorblätter gleichzeitig und/oder einzeln
steuerbar ist. Die hierbei zur Anwendung gelangenden gegen
läufig rotierenden Rotorblätter sind starr ausgebildet und
erlauben größere Steuermomente, mittels denen großen Un
gleichgewichtsmomenten entgegengewirkt werden kann, die
beispielsweise durch eine das Luftfahrzeug festhaltende
Halteleine erzeugt werden.
Das erfindungsgemäß ausgestaltete Luftfahrzeug weist
schließlich eine äußere Ausbildung derart auf, daß die ge
genläufig rotierenden Propeller etwa auf mittlerer Höhe
zwischen dem oberen und unteren Ende des Luftfahrzeuges an
geordnet sind. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind
zwei ganz allgemein kugelförmige Oberflächen oberhalb und
unterhalb der Propeller vorgesehen, was aufgrund der diesen
Oberflächen eigenen Dispersionseigenschaft (Streueigen
schaft) dafür sorgt, daß nur außerordentlich minimale An
griffsflächen für eine Entdeckung durch Radarreflexion und
dgl. vorhanden sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das unbemannte Luftfahrzeug im vertikalen Schnitt und
Fig. 2 in auseinandergezogener Seitenansicht zur Darstellung
des zur Anwendung gelangenden Modul- bzw. Bausteinkon
zeptes;
Fig. 3 vergrößert sowie teilweise geschnitten in Seitenansicht
eine geringfügig abgewandelte Ausführungsform der Ver
bindung von Propellern, Propellerblättern und Taumel
scheibe sowie
Fig. 4 ein Detail dieser Verbindung in der Seitenansicht gemäß
Linie 4-4 nach Fig. 3.
Das dargestellte ferngesteuerte, unbemannte Luftfahrzeug weist einen
Körper auf, der symmetrisch zu einer vertikalen Achse ist. Dieser
Körper besitzt vertikal übereinander angeordnete Abschnitte, die aus
einem obersten Abschnitt 1, einem Zwischenabschnitt 2 und einem un
tersten Abschnitt 3 bestehen. Jeder dieser Abschnitte 1, 2 und 3 bildet
einen abtrennbaren Baustein, der derart ausgebildet und angeordnet ist,
daß er zu Wartungs- oder Austauschzwecken vom jeweils benachbarten
Baustein leicht gelöst werden kann.
Der oberste Baustein bzw. Abschnitt 1 weist einen Antrieb 4, bei
spielsweise einen auf dem Rotationsprinzip beruhenden Verbrennungs
motor oder eine Turbine, auf, der an einem Lagerbügel 5 befestigt ist.
Um das Triebwerk 4 herum ist ein ganz allgemein ring- oder wulst
förmiger Treibstofftank 6 angeordnet, der somit verwendet wird, um
die heißen Teile des Triebwerks 4 vor Entdeckung durch Infrarotstrah
len zu schützen. Die Außenseite des Luftfahrzeugkörpers ist mit einem
Gehäuse 7 oder einer Schale versehen, das eine ganz allgemein kugel
förmige Kontur aufweist und daher so wenig wie nur möglich durch Ra
dar lokalisierbar ist. Dies beruht auf der den kugelförmigen Flächen
innewohnenden hochdispersiven Eigenschaft gegenüber Radarwellen oder
Radarreflexionen. Der Auspuff 8 des Triebwerks 4 ist am oberen Ende
des obersten Abschnittes 1 und daher auch am oberen Ende des gesamten
Körpers des Luftfahrzeuges angeordnet sowie nach oben gerichtet, so
daß er vor einer Erfassung durch Infrarotstrahlung vom Erdboden her,
d. h. von unten her, verborgen ist.
Der unterste Abschnitt oder Baustein 3 ist ebenfalls mit einem Gehäuse
bzw. einer Gehäuseschale 9 von ganz allgemein kugelförmiger Kontur
versehen, in dem die erforderlichen, in Fig. 1 lediglich schematisch
dargestellten Flugsteuereinheiten 10 angeordnet sind. Innerhalb des un
tersten Abschnittes 3 sind Hängebügel 11 mit ihrem oberen Ende festge
legt, wobei diese Hängebügel 11 derart ausgebildet und angeordnet sind,
daß sie lösbar eine Nutzlast 12 tragen, die in bekannter Weise mittels
der Hängebügel 11 schwenkbar aufgehängt ist. Die Nutzlast 12 bildet in
diesem Fall ein Datenanforderungspaket für die Fernsteuerung des Luft
fahrzeuges und für die Überwachung der Erdoberfläche, beispielsweise
für die Überwachung des Gegners auf einem Schlachtfeld, für die Über
wachung des Straßenverkehrs oder für andere zivile Zwecke. Um die
Nutzlast 12 herum sowie über dieser ist eine Schutzhaube 13 vorge
sehen.
An der Außenseite des untersten Abschnittes 3 ist ein Landegestell 14
befestigt, das einen Landering 15 aufweist. Dieser ist mit dem untersten
Abschnitt 3 über drei Beine 16 verbunden, die jeweils die Form von
Stoßdämpferstreben aufweisen und an ihren beiden Enden gelenkig mit
dem untersten Abschnitt 3 bzw. mit dem Landering 15 verbunden sind.
Der Zwischenabschnitt 2 des Fahrzeugkörpers weist zwei gegenläufig
rotierende Propeller 17, 18 sowie die zugeordneten, im einzelnen
näher aus Fig. 3 ersichtlichen Steuermechanismen auf. Hierbei ist
am oberen Ende des Zwischenabschnittes 2 mittig ein Getriebekasten 19
angeordnet, der über eine entsprechende, nicht dargestellte Wellen- und
Zahnradübertragung eine obere Propellernabe 20 in der einen Rich
tung und eine untere Propellernabe 21 in der entgegengesetzten Rich
tung antreibt. Jeder Propeller 17, 18 weist drei Propellerblätter 22 mit
jeweils einem Propellerblattnabenteil 23 auf, das, wie aus Fig. 1 er
sichtlich, drehbar in der entsprechenden Propellernabe 20 bzw. 21
angeordnet ist.
Die in Fig. 1 und 3 dargestellten Steuermechanismen zur gleichsinnigen
und zyklischen Verstellung des Propellerblattanstellwinkels sind, mit
Ausnahme lediglich nachrangiger Unterschiede, gleich ausgebildet. Hier
bei ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der Blattwinkelsteuer
mechanismus mit den Propellerblättern 22 verbunden, damit der Anstell
winkel jedes Propellerblattes 22 um dessen durch das entsprechende
Propellerblattnabenteil 23 definierte Blattwinkelsteuerachse wahlweise
verändern zu können. Zwischen den beiden gegenläufig rotierenden Pro
pellern 17, 18 ist eine Taumelscheibe 24 angeordnet, die durch nicht
dargestellte geeignete Mittel in zwei zueinander senkrechten Richtungen
verschwenkbar ist, und zwar entsprechend den gewählten Fluglagen und
Krängungsrichtungen des Luftfahrzeuges. An der Taumelscheibe 24 sind
drehbar zwei Ringe 25 befestigt, und zwar derart, daß sie koaxial um
die Taumelscheibe 24 drehen können. Für jedes Propellerblatt 22 ist
ein Betätigungsarm 26 zur Verstellung des Propellerblattanstellwinkels
vorgesehen, wobei jeder Betätigungsarm 26 mit seinem einen Ende am
entsprechenden Propellerblattnabenteil 23 und mit seinem anderen Ende
am entsprechenden Ring 25 angelenkt ist, so daß einerseits zum Zweck
der zyklischen Blattwinkelsteuerung der Propellerblattanstellwinkel durch
körperliches Verschwenken bzw. Kippender Taumelscheibe 24 und der
Ringe 25 variiert werden kann und andererseits zum Zweck der gleich
sinnigen Blattwinkelsteuerung der Propellerblattanstellwinkel durch
körperliches nach oben oder nach unten Verschieben der Taumelschei
be 24 sowie der Ringe 25 verändert werden kann.
Die aus Fig. 3 ersichtliche, gegenüber Fig. 1 geringfügig abgewandelte
Ausführungsform der Vorrichtung zur gleichsinnigen und zyklischen
Blattwinkelsteuerung zeigt im einzelnen, wie die Propellernaben 20, 21
und die Taumelscheibe 24 im Körper des Luftfahrzeuges angeordnet bzw.
festgelegt sind. Hierbei ist der Körper des Luftfahrzeuges mit einer orts
fest angeordneten mittigen Achse 27 versehen, an der Speichenräder 28
befestigt sind, wobei die Propellernaben 20 bzw. 21 drehbar um diese
Speichenräder 28 herum angeordnet sind. Jede Propellernabe 20, 21
trägt einen Zahnkranz 29, der durch das Triebwerk 4 über ein nicht dar
gestelltes, Ritzel, Zahnräder und Welle usw. aufweisendes Getriebe an
getrieben wird. Bei der dargestellten Ausführungsform weist jedes Pro
pellerblatt 22 ein Nabenteil 30 auf, das drehbar in einen radialen Vor
sprung 31 der jeweiligen Propellernabe 20 bzw. 21 eingreift. Genau wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist an jedem Propellerblattnaben
teil 30 ein Hebel 32 befestigt, der in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise
zur Verbindung mit dem Betätigungsarm 26 für die Blattwinkelsteuerung
dient.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Taumelscheibe 24 kippbar
an einem Kugelgelenk 33 gelagert, das an einem hülsenförmig ausgebil
deten, entlang der Achse 27 verschiebbaren Support 34 befestigt ist.
Es wird daher durch die vertikale Verschiebebewegung des Supportes 34
dieselbe, zuvor schon beschriebene Verstellung der Taumelscheibe 24
und somit die gleichsinnige Steuerung der Propellerblattanstellwinkel
bewirkt.
Am unteren Ende des Luftfahrzeuges ist eine Halteleine 35 befestigt,
wobei im speziellen das eine Ende der Halteleine an einem Ring 36 fest
gelegt ist, der auf Kugellagern gelagert ist, damit er frei gegenüber
dem Körper des Luftfahrzeuges drehen kann. Die Halteleine 35 ist auf
eine Spule 37 aufgewickelt, die vom Luftfahrzeug während des Fluges
lösbar getragen wird. Zu diesem Zweck ist daher auch ein, durch
Fernsteuerung auslösbares, Verriegelungssystem vorgesehen, das
die Spule 37 während des Fluges des Luftfahrzeuges lösbar an Bord
hält. Wenn dann das Luftfahrzeug landen soll, wird die Spule 37 durch
Fernsteuerung entriegelt oder gelöst, so daß sie auf den Erdboden
fallen kann, von wo aus dann die Halteleine 35 angezogen wird, damit
das Luftfahrzeug unabhängig von ungünstigen Wetterbedingungen und
übermäßig genauen Steuerleistungen sicher und geführt landen kann.
Claims (6)
1. Unbemanntes ferngesteuertes Luftfahrzeug mit einem um
eine vertikale Achse symmetrischen Hauptkörper mit drei
trennbaren, vertikal übereinander angeordneten Körperab
schnitten (1, 2, 3), einer im obersten Körperabschnitt (1)
angeordneten Antriebsmaschine (4), einem Paar vertikal im
Abstand übereinander angeordneter, entgegengesetzt drehen
der Naben (20, 21) mit daran befestigten Rotorblättern (22),
die am mittleren Körperabschnitt (2) angeordnet sind, und
mit einer im unteren Körperabschnitt (3) angeordneten Ein
richtung zur Aufnahme einer Nutzlast (12),
dadurch gekennzeichnet
daß im obersten Körperabschnitt (1) ein Kraftstofftank (6)
angeordnet ist, der wenigstens einen Hauptabschnitt der An
triebsmaschine (4) seitlich umgibt, daß der mittlere Kör
perabschnitt (2) eine Einrichtung zur mittigen Aufnahme
eines mit der Antriebsmaschine (4) verbundenen Getriebeka
stens (19) zum gemeinsamen Antrieb der Propellernaben
(20, 21) aufweist, daß die Propellernaben (20, 21) in einem
die horizontale Fahrzeugschwerpunktsebene einschließenden
Bereich angeordnet sind und daß im mittleren Körperab
schnitt (2) eine mit den Rotorblättern (22) verbundene
Steuerungseinrichtung (24, 25, 26) vorhanden ist, mittels der
die Steigung aller Rotorblätter (22) gleichzeitig und/oder
einzeln steuerbar ist.
2. Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der oberste als auch der unterste Körperab
schnitt (1, 3) jeweils mit dem mittleren Körperabschnitt
(2) durch eine Schnellschlußverbindung verbunden sind, die
derart ausgebildet und angeordnet ist, daß jeder Abschnitt
vom benachbarten Abschnitt leicht und schnell lösbar ist.
3. Luftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Getriebekasten (19) an seiner Oberseite offen zu
gänglich ist und daß die den mittleren Körperabschnitt (2)
mit dem obersten Körperabschnitt (1) verbindende Schnell
schlußverbindung in Wirkverbindung mit dem Getriebekasten
(19) steht und den mittleren Körperabschnitt (2) fest mit
dem obersten Abschnitt (1) verbindet.
4. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der oberste Abschnitt (1) einen
Auspuff (8) aufweist, der mit dem Antrieb (4) verbunden ist
und an der Oberseite des Luftfahrzeugkörpers, verborgen vor
einer Infrarotentdeckung vom Erdboden her, nach außen mün
det.
5. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ge
kennzeichnet durch eine Steuereinrichtung zur Erzeugung ei
ner unterschiedlichen Geschwindigkeit der beiden Rotoren
(17, 18), um zur Steuerung und Stabilisierung der Ausrich
tung des Luftfahrzeugkörpers um die Symmetrieachse Drehmo
mentreaktionen am Luftfahrzeugkörper zu erzeugen.
6. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ge
kennzeichnet durch eine Halteleine (35) mit einer vom Luft
fahrzeugkörper lösbaren Aufwickelspule (37), wobei das eine
Ende der Halteleine (35) in Wirkverbindung mit dem Luft
fahrzeugkörper verbleibt und die Halteleine (35) zur Fes
sellandung des Luftfahrzeuges mittels Ziehen an der abge
wickelten Halteleine (35) dient.
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