DE3210663A1 - Referenzelektrode fuer sauerstoffsonden - Google Patents
Referenzelektrode fuer sauerstoffsondenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE -"
SCH|FF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCK
MARIAHILFPI.AT2 2 & 3, MÜNCHEN 90
POSTADRESSE: POSTFACH 9S O1 6O1 D-800O MÜNCHEN 95
ALSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES OEFORE THC EUROPEAN PATENT OFFICE
■ KARL LUDWIQ SCHIFF (1964-1978)
DrPL. CHEM. DR. ALEXANDER V. FÜNER OIPL. ING. PETER STREHL
, DIPL. ΙΝΘ. DIETER EBBINQHAUS
TELEFON (O89) 482O54
23. März 1982
DEA-22592
Die Erfindung betrifft eine Referenzelektrode für Sauerstoffsonden
zur Messung der Reaktionsfähigkeit des Sauer-Stoffs bzw. des Sauerstoffgehalts in einer Stahlschmelze.
Neuerdings sind die Anforderungen an die Qualität von Stahlmaterialien
sehr streng geworden, wobei in zunehmendem Maße Energie eingespart und wirtschaftlich gearbeitet werden
soll. Aus diesen Gründen wird ein Großteil des erzeugten Stahls kontinuierlich gegossen, wobei die überwachung und
Einstellung der Stahlschmelze ein wesentlicher Faktor ist. Bei der überwachung einer Stahlschmelze ist einer der wichtigsten
Faktoren die Reaktionsfähigkeit des Sauerstoffs in der Stahlschmelze. Man weiß, daß eine gute Messung der
Reaktionsfähigkeit großen Einfluß auf den sich anschließenden Stahlherstellungsprozeß hat.
Man hat deshalb Sauerstoffsonden entwickelt, mit denen die
Reaktionsfähigkeit des Sauerstoffs in geschmolzenem Stahl durch die elektromotorische Kraft eines Konzentrationselements gemessen werden kann.
Obwohl eine solche bekannte Sauerstoffsonde mit einem hochqualitativen
feuerfesten Material geschützt wird, ist die zulässige Eintauchzeit begrenzt, wenn die Sonde direkt in
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-a*
-3-
die Stahlschmelze eingetaucht wird. Um dabei die Reaktionsfähigkeit
des Sauerstoffs genau bestimmen zu können, ist es erforderlich, daß die elektromotorische Kraft EMK der
Sauerstoffsonde innerhalb der zulässigen Eintauchzeit stabilisiert
wird und daß der stabilisierte Zustand ohne Störung für einen Zeitraum aufrecht erhalten wird. Außerdem
muß die Sonde eine gute Reproduzierbarheit aufweisen, um die Zuverlässigkeit der bestimmten Werte zu gewährleisten.
Die bekannten Sauerstoffsonden haben den Nachteil, daß sie
über einen langen Zeitraum eingetaucht werden müssen, ehe die erzeugte EMK stabilisiert wird oder daß die EMK
schwankt, nachdem die Ansprechzeit vorüber ist, d.h. die Sonden sind hinsichtlich Empfindlichkeit und Stabilität
unzureichend. Außerdem haben sie keine zufriedenstellende Reproduzierbarkeit, so daß sie für den praktischen Einsatz
in Produktionsstraßen von Stahlherstellungswerken nicht geeignet sind.
Eine vollständige Interpretation und Analyse der genannten Nachteile der herkömmlichen Sauerstoffsonden liegt bisher
ebensowenig vor wie ein Vorschlag zur Verbesserung der Messungen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, eine Sauerstoffsonde zu schaffen, die hinsichtlich
Ansprechvermögen bzw. Empfindlichkeit, Stabilität und Reproduzierbarkeit verbessert ist und deshalb in zufriedenstellender
Weise in vorhandenen Produktionsstraßen eingesetzt werden kann. Dabei wurde gefunden, daß der wichtigste
Einflußfaktor auf Empfindlichkeit, Stabilität und Reproduzierbarkeit
die Referenz-Elektrode ist.
Die genannte Aufgabe wird deshalb bei einer Referenzelektrode für eine Sauerstoffsonde, welche eine Mischung von Cr-Pulver
und Cr^O^-Pulver aufweist, dadurch gelöst, daß das Cr-Pulver
und das Cr?O^-Pulver in einem Gewichtsprozentverhältnis
von 97 : 3 bis 80 : 20 gemischt werden und daß die Mischung bei einer Temperatur, die nicht niedriger als 15500C ist,
in einer sauerstoffreien Atmosphäre gesintered und wieder pulverisiert wird.
Vorzugsweise wird die Cr-Cr-O3 Mischung in das Elektrolytrohr
in einer Menge von nicht mehr als 0,3 g gefüllt.
Ein bevorzugtes Mischungsverhältnis in Gewichtsprozent liegt bei 95 : 5 bis 85 : 15. Speziell bevorzugt wird ein Mischungsverhältnis
in Gewichtsprozent von 92 : 8 bis 88 :
Dabei ist unter sauerstoffreier Atmosphäre eine Atmosphäre
zu verstehen, die mit einem Inertgas abgedeckt bzw. umhüllt ist.
Die Teilchengröße des Cr-Cr^O., Pulvers ist dann richtig,
wenn sie 350 umwie bei den herkömmlicher Weise verwendeten
Sauerstoffsonden nicht wesentlich überschreitet. Es besteht keine Einschränkung hinsichtlich der Fülldichte.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1a und 1b in Diagrammen die Abhängigkeit zwischen
der Zeit und der gemessenen EMK,' wenn die Reaktionsfähigkeit des Sauerstoffs
in der Stahlschmelze mit herkömmlichen Sauerstoffsonden gemessen wird, wobei
bei Fig. 1a die Sonde eine geringe
Empfindlichkeit und in Fig. 1b eine geringe Stabilität hat,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Sauerstoff-
sonde,
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Fig. 3a, 3b und 3c in Diagrammen die Beziehung zwischen
der Zeit und der EMK, wenn die Reaktionsfähigkeit des Sauerstoffs in einer
Stahlschmelze mit Sauerstoffsonden gemessen wird, bei denen verschiedene
Referenzelektroden verwendet werden, wobei Fig. 3a ein Vergleichsbeispiel und Fig. 3b und 3c die Werte für Referenzelektroden
gemäß der Erfindung darstellen, und
Fig. 4 in einem Diagramm die Reproduzierbarkeit
der Referenzelektrode der Sonde über die Beziehung der Reaktionsfähigkeit des
Sauerstoffs und der Prozentlöslichkeit
von Aluminium, wobei als Bezug eine Linie eingetragen ist, welche das theoretische
Gleichgewicht von 2Al + 30 = Al3O3
darstellt.
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Es wurden im Handel erhältliche Sauerstoffsonden untersucht.
Eine von ihnen hat eine geringe Empfindlichkeit bzw. ein geringes Ansprechvermögen. Das Ergebnis ist in Fig. 1a gezeigt.
Die EMK dieser Elektrode ist innerhalb der zulässigen Eintauchzeit t nicht stabilisiert. Die Sonde muß deshalb
aus der Stahlschmelze herausgehoben werden, ehe die EMK stabilisiert war. Eine andere Sonde hat eine geringe Stabilisierung.
Dieses Ergebnis ist in Fig. 1b gezeigt. Diese Sonde wies einen Stabilisierungszustand nicht auf.
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Aus Mischungen von Cr-Pulver und Cr~O_-Pulver in verschiedenen
Anteilen werden dann Referenzelektroden hergestellt, bei denen die Vorbehandlungen und die Füllmengen variiert
werden. Es zeigt sich, daß das geeignete Mischungsverhältnis für Cr/Cr2O3 in Gewichtsprozent 97 : 3 bis 80 : 20 ist und
daß die bevorzugte Vorbehandlung Sintern bei einer Tempera-
tür, die nicht niedriger als 15500C ist, für nicht weniger
als drei Stunden in einer sauerstoffreien Atmosphäre ist. Je geringer die Füllmenge ist, desto bevorzugter ist die
Sonde.
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Es ist bekannt, ein Gemisch aus Cr und Cr3O3 als Referenzelektrodenmaterial
zu verwenden. Die vorteilhafte Wirkung durch Sintern des Referenzelektrodenmaterials ist jedoch
bisher nicht bekannt. Auch sind bisher im Handel keine Sauer stoff sonden verfügbar, welche gesinterte Cr/Cr-O-. Referenzelektrode
aufweisen.
Wenn erfindungsgemäß der Cr3O3 Gehalt weniger als 3% ist,
geht die der Cr/Cr3O--Mischung innewohnende Fähigkeit verloren
und sie weist keinen stabilen Cr/Cr ,,O3-Gleichgewichts Sauerstoffpartialdruck
auf. Wenn andererseits der Cr „O_ ·
Gehalt größer als 20% ist, werden die Reaktion des Sauerstoffs, der unvermeidbar beim Füllen der Elektrode eingeschlossen
wird, und des metallischen Cr verzögert, so daß das Cr nicht schnell und stetig als Sauerstoffanger wirken
kann.
Die unbehandelten Cr/Cr?0_-Mischungen werden gesintert und
kontrahieren, wenn die Elektrode in geschmolzenen Stahl eingetaucht wird, und zwar unabhängig von dem Cr/Cr^O-.
Mischungsverhältnis. Deshalb muß die Mischung bei einer Temperatur gesintert werden, die nicht niedriger als 15500C
ist, was die Temperatur des geschmolzenen Stahl ist.
Wenn die Schnelligkeit des Ansprechvermögens in Betracht gezogen wird, wird eine kleinere Füllmenge bevorzugt. Die bevorzugte
Menge beträgt 0,1 bis 0,3 g.
Fig. 2 zeigt schematisch im Schnitt eine Sauerstoffsonde,
wie sie erfindungsgemäß verwendet wird. Die Sonde hat einen Mo-Leiter 6, der von einem Mullitrohr 1, wobei dazwischen
Al~O.,-Pulver 4 gefüllt ist, und endend in einer Cr/Cr^O-.-Referenzelektrode
3 geschützt ist. Die Sonde hat ein Rohr
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aus einer Mischung von ZrO2~9% MgO, bei der es sich um
einen Feststoffelektrolyten handelt. Das Rohr nimmt die
Cr/Cr O3-Referenzelektrode 3 auf. Schließlich hat die Sonde
einen Al^o-Zementblock 5, der die genannten Bauteile fixiert.
Bei der gezeigten Ausführungsform hat das Mullitrohr zwei Teile. Es kann jedoch auch aus einem Teil gebaut sein.
Es werden zwanzig Proben jeweils von sieben verschiedenen Eletroden hergestellt, wie dies in der nachstehenden Tabelle
zusammengefaßt ist. Die Vorbehandlung besteht aus Sintern bei 16000C in einer Ar-Atmosphäre über 7 h. Die
gesinterten Mischungen werden wieder pulverisiert.
Tabelle
15
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Probe | Cr/Cr2O3~ | Vorbehandlung | Füll | Stabi | Ansprech | Repro |
Nr. | Verhältnis | menge | lität | vermögen | duzier | |
in g | barkeit | |||||
1 | 10/90 | unbehandelt | 0,3 | X | X | |
2 | 90/10 | unbehandelt | 0,3 | X | - | X |
3 | 10/90 | unbehandelt | 0,6 | Δ | X | Δ |
4 | 90/10 | unbehandelt | 0,6 | X | - | X |
5 | 10/90 | behandelt | 0,6 | X | - | X |
6 | 90/10 | behandelt | 0,6 | O | Δ | O |
7 | 90/10 | behandelt | 0,3 | 0 | O | O |
8 | 97/3 | behandelt | 0,3 | O | 0 | O |
9 | 80/20 | behandelt | 0,3 | O | O | O |
10 | 99/1 | behandelt | 0,3 | X | - | X |
11 | 78/22 | behandelt | 0,3 | X | — | X |
O bedeutet gut,Δ bedeutet nicht ganz zufriedenstellend,
X bedeutet nicht zufriedenstellend und - bedeutet nicht beurteilbar wegen Beibehaltung des instabilen Zustands.
Fig. 3a, b und c zeigen Zeit-EMK-Kurven, die bezogen auf
drei typische Proben der Tabelle 1 erhalten werden. Fig. 3a
gilt für die Probe Nr. 1. Die Kurve zeigt, daß die Referenzelektrode
eine schlechte Stabilität aufweist und daß das Ansprechvermögen innerhalb der Versuchszeit nicht beurteilt
werden kann. Die Kurven für die Proben 2 bis 4 sind nahezu die gleichen wie für die Probe 1. Es zeigt sich, daß die
Referenzelektroden aus Cr/Cr «0-,-Mischungen, die nicht gesintert
worden sind, eine nicht zufriedenstellende Stabilität haben.
Auch wenn die Cr/Cr-O^-Mischung gesintert ist, wird die
Stabilität der Elektrode nicht verbessert, wenn der Anteil von Cr„O3 in der Mischung zu groß ist, wie dies für die
Probe 5 gezeigt ist.
Im Gegensatz dazu hat sich aus den Figuren 3b und 3c, welche für die Proben 6 bzw. 7 stehen, ergeben, daß das
Sintern und die Verwendung des beanspruchten Mischungsverhältnisses in der Cr/Cr O^-Mischung eine wesentliche Verbesserung
der Stabilität bringt. Vergleicht man Fig. 3b und 3c, so zeigt sich, daß die Probe, bei welcher eine
größere Menge eingefüllt ist, eine lange Zeit vor der Stabilisierung benötigt, d.h. daß ihr Ansprechvermögen schlechter
ist.
Fig. 4 zeigt die Reproduzierbareit der Probe 7. Die Kurve zeigt die Beziehung zwischen den Werten der Reaktionsfähigkeit
des Sauerstoffs in dem geschmolzenen Stahl, die aus EMK-Werten und Stahlschmelzetemperatur sowie Mengen
von säurelöslichem Al, auf das im Folgenden auf %-lösliches
Al der Stahlschmelzeproben eingegangen wird, die gleichzeitig
mit der Messung der elektromotorischen Kraft EMK ge- . nommen werden. Die Reaktionsfähigkeiten des Sauerstoffs und
die EMK-Werte geben eine bestimmte Relation mit guter Reproduzierbarkeit.
Diese gute Reproduzierbarkeit ergibt sich in dem Reaktionsfähigkeitsbereich des Sauerstoffs, der
den geringen Wert von 10 ppm hat, wo die Messung mit einer herkömmlichen Sauerstoffsonde problematisch ist.
-Sr-
Die Sauerstoffsonde, bei welcher die Referenzelektrode gemäß
der Erfindung verwendet wird, ist schnell im Ansprechvermögen, sehr gut in der Stabilität und weist eine gute
Reproduzierbarkeit im niedrigeren Sauerstoffbereich auf. Deshalb ist es erfindungsgemäß möglich, Stahlschmelzen genauer
und wirksamer zu überwachen und einzustellen als dies mit bekannten Sonden der Fall ist.
'40 -
Leerseite
Claims (5)
- ^.. F1ATENTANWiLT-EC-SCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCKMARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÜNCHEN 9O POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-800O MÜNCHEN 95ALSO PBOFESSIONAU REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICEKARL LUDWIG SCHIFF (1964-197S)DIPL. CHEM. DR. ALEXANDER V. FONERDIPL. INB. PETER STREHLDIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEL-HOPFDIPL. ING. DIETER EBBINGHAUSDR. ING. DIETER FINCKTELEFON (OS9) 482OB4TELEX 5-Q3S6S AURO DTELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHENPatentansprüche23. März 1982DEA-22592/ 1 .J Referenzelektrode für eine Sauerstoffsonde mit einem Gemisch von Cr-Pulver und Cr2O3-Pulver, dadurch g e kennzeichnet, daß das Cr-Pulver und das Cr2O3-Pulver in einem Gewichtsprozentverhältnis von 97 : 3 bis 80 : 20 gemischt ist, wobei die Mischung bei einer Temperatur, die nicht niedriger als 15500C ist, in einer sauerstoffreien Atmosphäre gesintert und wieder pulverisiert ist.
- 2. Referenzelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Cr/Cr^O^-Pulvergemisches 0,3 g oder weniger ist.
- 3. Referenzelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsgewichtspro- zentVerhältnis 95 : 5 bis 85 : 15 ist.
- 4. Referenzelektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsgewichtsprozentverhältnis 92 : 8 bis 88 : 12 ist.
- 5. Referenzelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung wenigstens 3 h gesintert ist.
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