DE3210647A1 - Verfahren zum kaltpressen aufeinanderliegender (metallblech-)scheiben - Google Patents
Verfahren zum kaltpressen aufeinanderliegender (metallblech-)scheibenInfo
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Registered Representatives
before the
European Patent Office
Tokyo Shibaura Denki Kabushiki Ka ιsha
Kawasaki, Japan
Möhlstraße 37 D-8000 München 80
Tel.: 089/982085-87 Telex: 0529802 hnkld Telegramme- ellipsoid
23. März 1982
Verfahren zum Kaltpressen aufeinanderliegender (Metallblech-)Scheiben
2 3.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kaltpressen mehrerer aufeinanderliegender Scheiben, insbesondere
Metallblech-Scheiben.
Wenn ein wärmeempfindlicher Bauteil, etwa ein Halbleiterelement,
eingekapselt werden soll, wird herkömmlicherweise ein Gehäuse für das Halbleiterelement
durch Kaltpressen verschweißt.
Ein wesentlicher, die Haftfestigkeit eines einem Kaltpressen unterworfenen Gegenstands beeinflussender
Faktor ist das plastische Fließvermögen (plastic fluidity) des einem Druck unterworfenen Bereichs
dieses Gegenstands. Wenn z.B. gemäß Fig. 1 übereinander angeordnete Scheiben la, Ib an einer Ringnaht
2 miteinander verpreßt werden, entstehen innerhalb der Ringnaht 2 zwei einander entgegengesetzte Belastungen
bzw. Spannungen infolge der Verformung aufgrund des plastischen Fließens dieser Scheiben
la, Ib in diesem Bereich. Diese Spannungen wirken eher dem plastischen Fließen der verpreßten Scheiben
la, Ib an der Ringnaht 2 entgegen, so daß in nachteiliger Weise das Haftvermögen der Scheiben la, Ib
an der Ringnaht 2 abnimmt und damit eine unzufriedenstellende Haftfestigkeit der Verbindung erhalten wird.
Wenn die aufeinanderllegenden Scheiben la, Ib eine
große Dicke besitzen oder die Ringnaht 2 weit von ihren Außenrändern entfernt ist, führt die Verformung
aufgrund des plastischen Fließens der Scheiben la, Ib an der Ringnaht 2 zum Auftreten einer Kraft, die bestrebt
ist, den Außenbereich der Ringnaht 2 zu expandieren, d.h. zum Auftreten einer Gegenwirkspannung
(reactionary stress), welche das plastische Fließen des Scheibenwerkstoffs an der Ringnaht 2 behindert.
Hierbei tritt an der Außenseite der Ringnaht 2 dasselbe Problem auf wie an ihrer Innenseite.
Üblicherweise wird daher die bei der Verformung mehrerer übereinander angeordneter Lagen bzw. Scheiben
aufgrund des plastischen Fließens z.B. an der Ringnaht,d.h. im Verbindungsbereich auftretende
Minderung der Druck-Haftfestdgkeit dadurch kompensiert,
daß die Formbarkeit (workability) dieser Lagen möglichst stark erhöht wird. ( Der Ausdruck "Formbarkeit"
bezieht sich dabei auf das Ausmaß, bis zu dem die Dicke der aufeinanderliegenden Scheiben reduziert
werden kann.) Beim Zusammenpressen solcher Scheiben mit hoher Formbarkeit erhält jedoch ihre Verbindung (s-
steile) eine verringerte Dicke, worunter die mechanische
Festigkeit des durch Preßverschweißung hergestellten
Erzeugnisses leidet.
Aufgabe der Erfindung ist damit insbesondere die Schaffung eines Kaltpreßverfahrens, welches die
Preßverbindung oder -schweißung mehrerer Lagen, insbesondere Metallblech-Scheiben einer zweckmäßigen
Formbarkeit oder Dicke mit hoher Haftfestigkeit ohne Beeinträchtigung der mechanischen Festigkeit des erhaltenen
Erzeugnisses ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Kaltpressen aufeinanderliegender (Metallblech-)Scheiben erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in der Nähe eines umlaufenden Kaltpreßabschnitts der aufeinander zu legenden
Scheiben jeweils ein Bereich zur Entlastung einer bei der Verformung der Scheiben aufgrund des plastischen
Fließens (des Scheiber.erkstoffs) in ihrem Verbindungsbereich hervorgerufenen Spannung ausgebildet wird,
daß die Scheiben sodann flachig aufeinander gelegt werden und daß die aufeinanderliegenden Scheiben
längs ihrer umlaufenden Kaltpreßbereiche einem Kaltpressen unterworfen bzw. durch Kaltpressen miteinander
verschweißt werden.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. IA eine Aufsicht auf zwei aufeinanderliegende
' Lagen b'zw. Scheiben, die nach dem bisherigen
Kaltpreßverfahren zusammengepreßt worden sind,
Fig. IB einen Schnitt längs der Linie M-M in Fig. IA,
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Hauptteils einer
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Kaltpreßverfahrens,
Fig. 3A eine Aufsicht auf zwei aufeinanderliegende
Lagen oder Scheiben, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zusammengepreßt werden
sollen,
Fig. 3B einen Schnitt längs der Linie N-N in Fig. 3A,
Fig. 4 eine Schnittansicht, welche die Scheiben
gemäß Fig. 3 beim Kaltpressen in einer Kaltpreßvorrichtung zeigt, 35
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Spannungsentlastvngszustands
in der Nähe des druckbeaufschlagten Abschnitts der aufeinander-
liegenden Scheiben,
Fig. 6 eine graphische Darstellung eines Vergleichs der Formbarkeit oder Dicke und der Verbindungsbreite
bei nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren bearbeiteten Scheiben einerseits und nach dem bisherigen Verfahren behandelten Scheiben
andererseits,
Fig. 7 eine Fig. 4 ähnelnde Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung und
Fig. 8 eine Aufsicht auf aufeinanderliegende Scheiben,
die nach einem weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung bearbeitet worden sind.
Im folgenden ist die Erfindung anhand des Kaltpressens einer Gehäusekapsel zum Einkapseln einer Halbleitervorrichtung
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Kaltpreßverfahren wird mittels einer an sich bekannten, nicht dargestellten Preßformmaschine,
mit der ein im folgenden einfach als "Scheibe" bezeichnetes Blech bzw. eine Lage in eine vorbestimmte
Form gebracht wird, sowie einer Vorrichtung, deren Hauptteil in Fig. 2 dargestellt ist, zum Kaltpressen
von übereinander angeordneten Scheiben durchgeführt. Die Kaltpreßvorrichtung umfaßt Stempel (dies)
4a, 4b mit einander zugewandten umlaufenden Stegen 3a, 2bf Halterungen 5a, 5b für die Stempel 4a, 4b sowie
eine nicht dargestellte Öldruckvorrichtung zum Zusammen- und Auseinanderbewegen der Stempel-Halterungen.
Vor dem Kaltpressen werden die beiden Scheiben la, Ib, die jeweils mit einer zentralen Eindrückung bzw.
Vertiefung versehen sind, durch Preßformen in die vorbestimmte Form gemäß Fig. 3 gebracht. Hierbei wird
an der einen Scheibe la innerhalb eines ringförmigen bzw. umlaufenden, durch Kaltpressen zu verschweißenden
Preßabschnitts 6 eine (umlaufende) Ringsicke 7a ausgebildet. Eine ähnliche Ringsicke 7b wird in der
Scheibe Ib innerhalb des umlaufenden Preßabschnitts geformt. Diese Ringsicken 7a, 7b sollen zur Entlastung
(release) der Spannungen dienen, die bei der Verformung der Scheiben la, Ib aufgrund des plastischen
Fließens (plastic fluidity) des umlaufenden Preßabschnitts 6 beim Kaltpressen desselben auftreten. Die
zentralen Eindrückungen der Scheiben la, Ib werden so zusammengebracht, daß ein Aufnahmeraum 8 für ein
Halbleiterelement 9 entsteht. Die umlaufenden Preßabschnitte 6 beider Scheiben la, Ib werden sodann
auf den Ringsteg 3b des Stempels 4b aufgelegt, worauf die Kaltpreßvorrichtung zum Zusammenpressen der Scheiben
la, Ib bestätigt wird (vgl. Fig. 4).
Hierbei tritt im ringförmigen bzw. umlaufenden Verbindungsbereich (junction) 2 der kaltgepreßten Scheiben
la, Ib ein deren Verformung bewirkendes plastisches Fließen auf. Diese Verformung führt zum Auftreten
zweier einander entgegengesetzter (mechanischer) Spannungen A, B innerhalb dieses Verbindungsbereichs
2. Einwärts des Umkreises des Verbindungsbereichs 2 sind jedoch die erwähnten Ringsicken 7a, 7b ausgebildet,
durch welche diese Spannungen aufgefangen bzw. entlastet werden. Diese Ringsicken 7a, 7b werden
durch die genannten Spannungen so verformt, daß sich ihre Höhe vergrößert und dadurch die einander ent-
gegenwirkenden Spannungen A, B aufgehoben werden. Da hierbei das plastische Fließen der Scheiben la,
Ib im umlaufenden Verbindungsbereich 2 durch die Spannungen A, B weniger stark behindert wird, können
die Scheiben la, Ib auch ohne wesentliche Dickenreduzierung vollständig gegeneinander verpreßt bzw.
durch Kaltpressen verschweißt- werden.
Die Beziehung zwischen der Dicke (0,4 mm) zweier Kupfer-Scheiben la, Ib und der Breite ihres Verbindungsbereichs
2 wurde für das bisherige und das erfindungsgemäße Kaltpreßverfahren bestimmt; die
Ergebnisse finden sich in Fig. 6. Bei einer Breite des Verbindungsbereichs von O,3 mm mußten beim bisherigen
Verfahren die Scheiben la, Ib durch Druckausübung aluf 403= ihrer ursprünglichen Dicke reduziert
werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren genügt dagegen
eine Dickenreduzierung der Scheiben la, Ib um nur 45%. Dies bedeutet, daß orfindungsgemäß die
Scheiben mit einem niedrigen Verformungsgrad zufriedenstellend kaltverpreßt werden können, so daß eine
Beeinträchtigung der mechanischen Festigkeit des Kaltpreß-Erzeugnisses vermieden wird.
Im folgenden ist anhand von Fig. 7 ein anderes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Kaltpreßverfahrens erläutert. Wie beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 werden dabei in der Nähe der Umkreise der umlaufenden Preßabschnitte und einwärts von diesen umlaufende
Ringsicken 7a, 7b in den Scheiben la, Ib ausgebildet. Außerhalb dieser Preßabschnitte werden
in den Scheiben la, Ib weitere umlaufende Ringsicken Ha, 11b ausgebildet, um eine weitere Entlastung der
bei der Verformung aurgrund des plastischen Fließens auftretenden Spannungen im umlaufenden Verbindungs-
61 IUbA- /
bereich 2 der Scheiben la. Ib zu gewährleisten. Mit
dieser Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens j- wird nicht nur dieselbe Wirkung wie beim ersten Ausführungsbeispiel
erzielt, vielmehr wird auch das plastische Fließen (des Werkstoffs) außerhalb des
Verbindungsbereichs 2 begünstigt und damit die Haftfestigkeit (adhesivity) der zusammengepreßten Schei-
^q ben la, Ib verbessert. Dieses abgewandelte Verfahren
ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Scheiben la, Ib eine große Dicke oder große Abmessungen besitzen
oder wenn der Außenumfangsrand 12 der Scheiben la, Ib einen großen Abstand zum umlaufenden Verbindungs-
\ 5 bereich 2 besitzt.
Nachstehend ist anhand von Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben. Dabei sind anstelle der Ringsicken Ha1 lit» nach Fig. 7 zahlreiche spannungsentlastende Einschnitte
oder Kerben 13 in praktisch gleichen gegenseitigen Abständen im Außenumfangsrand 12 der Scheiben
ausgebildet. Hierbei ist eine Spannung, die durch die Verformung der Scheiben la, Ib aufgrund des plastischen
Werkstoff-Fließens im Verbindungsbereich entsteht, bestrebt, den Scheibenteil außerhalb des umlaufenden
Verbindungsbereichs aufzuweiten oder auszudehnen. Diese Spannung wird jedoch durch Verformung
der Kerben 13 ausgeglichen, so daß eine Behinderung des plastischen Fließens im Verbindungsbereich der
Scheiben la, Ib wirksamer verhindert und die Druck-Haftfestigkeit
der Scheiben la, Ib weiter verbessert wird. Wenn hierbei zusätzlich zu den Kerben 13 auch
die beschriebenen umlaufenden Ringsicken 7a, 7b vorgesehen werden, kann diese Haftfestigkeit noch weiter
verbessert werden.
Bei einem weiteren, nicht dai gestellten Ausführungsbeispiel können innerhalb und/oder außerhalb des umlaufenden
Preßabschnitts an <;en Scheiben la, Ib dünnwandige,
spannungsentlastende Abschnitte angeformt werden. Wahlweise kann ein solcher dünnwandiger Abschnitt
innerhalb des Preßabt;chnitts vorgesehen
werden, wahren^ an den Außeniimfangskanten der Schei-
IQ ben la, Ib Einschnitte bzw. Kerben vorgesehen werden.
Alle genannten Maßnahmen tragen zur Minderung der das plastische Fließen im umlaufenden Verbindungsbereich der Scheiben la, Ib behindernden Spannung
bei und verbessern somit die Dnack-Haftfestigkeit
(pressure adhesivity).
Aufgrund der beschriebenen Maßnahmen beim erfindungsgemäßen Verfahren können dio (Metallblech-)Scheiben
durch Kaltverpressen in einem vorteilhaft geringen
Ausmaß und ohne Beeinträchtigung ihrer mechanischen Festigkeit zuverlässig kaltgepreßt bzw. durch Kaltpressen
miteinander verschweißt werden.
Während bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen eine einzige spannungsentlastende Ringsicke einwärts
und/oder auswärts des umlaufenden Preßabschnitts der aufeinanderliegenden Scheiben vorgesehen ist, können
ersichtlicherweise jeweils mehrere derartige Ringsicken vorgesehen werden. Während bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen diese spannungsentlastenden Ringsicken jeweils eine dem umlaufenden Preßabschnitt
der Scheiben ähnelnde Ringform besitzen, können sie auch eine elliptische oder andere Form
besitzen. Zudem können die Spannungsentlastungsbereiche auch unterbrochen statt durchgehend ausgebildet
sein.
Claims (7)
1. Verfahren zum Kaltpressen aufeinanderliegender (Metallblech-)Scheiben, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nähe eines umlaufenden Kaltpreßabschnitts der aufeinander zu legenden cheiben jeweils ein Bereich zur Entlastung
einer bei der Verformung der Scheiben aufgrund des plastischen Fließen s (des Scheibenwerkstoffs)
in ihrem Verbindungsbereich hervorgerufenen Spannung ausgebildet wird, daß die Scheiben sodann flächig aufeinander gelegt werden
und daß die aufeinanderliegenden Scheiben längs ihrer umlaufenden Kaltpreßbereiche einem Kaltpressen
unterworfen bzw. durch Kaltpressen miteinander verschweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch I4 dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsentlastungsbereich einwärts vom umlaufenden Kaltpreßabschnitt der aufeinanderliegenden
Scheiben ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsentlastungsbereich auswärts vom umlaufenden Kaltpreßabschnitt der aufeinanderliegenden
Scheiben ausgebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsentlastungsbereich sowohl einwärts als auch auswärts vom umlaufenden Kaltpreßabschnitt
der aufeinanderliegenden Scheiben ausgebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeicnnet, daß die aufeinander zu
legenden Scheiben jeweils mit einer (umlaufenden) Ringsicke zur Entlastung der (mechanischen) Spannung,
die durch die Verformung der Scheiben aufgrund des plastischen (Werkstoff-)Fließens in
ihrem umlaufenden Verbindungsbereich hervorgerufen wird, versehen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil der aufeinander zu legenden Scheiben verdünnt wird, so daß
er als Spannungsentlastungsbereich wirkt.
7. /erfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß auswärts des umlaufenden Verbindungsbereichs der aufeinander zu legenden Scheiben zahlreiche
auf gleiche Abstände verteilte Einschnitte bzw. Kerben ausgebildet werden.
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