DE3210131C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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- B01J13/02—Making microcapsules or microballoons
- B01J13/20—After-treatment of capsule walls, e.g. hardening
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- Organic Chemistry (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
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- Manufacturing Of Micro-Capsules (AREA)
- Detergent Compositions (AREA)
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine Masse von
Mikrokapseln in einem wäßrigen Fabrikations-Medium
hergestellt wird, sowie die nach diesem Verfahren her
gestellten Mikrokapseln mit einem neuartigen Aufbau der
Kapselwandungen. Insbesondere betrifft die Erfindung
Mikrokapseln, die einen im wesentlichen wasserunlöslichen
Zusatzstoff in Form eines feinverteilten festen oder
flüssigen Materials enthalten, das auf der Oberfläche der
Wandung der Mikrokapsel unter einem sehr dünnen Polymer
film niedergeschlagen ist.
Unter Mikrokapseln werden Kapseln verstanden, die einen
Durchmesser von etwa 5-5000 µm aufweisen. Beispiele für
die auf der Oberfläche der Mikrokapseln niedergeschlagenen
wasserunlöslichen Zusatzstoffe umfassen Materialien mit
Perlmutterglanz, Metallflocken, optische Aufheller und
feste oder gelöste Ultraviolett-Absorber.
Es sind bereits Mikrokapseln bekannt, bei denen Zusatz
stoffe wie Mittel mit Perlmutterglanz oder Ruß über die
Dicke der Kapselwandung verteilt sind. So beschreiben
die US-PS 41 15 315 und die darin zitierten weiteren Pa
tentschriften Verfahren, nach denen ein undurchsichtiges
Material gleichmäßig im Wandungsmaterial dispergiert
wird. Um die Mikrokapseln undurchsichtig zu machen oder
einen ähnlichen Effekt zu erzielen sind die angegebenen
Verfahren recht wirksam. Wenn jedoch eine hoch reflek
tierende oder absorbierende Oberfläche gewünscht wird,
ist eine Abscheidung des Zusatzstoffes auf der Oberfläche
der Kapsel ganz klar wirkungsvoller. Die bekannten Ver
fahren weisen ferner die Nachteile auf, daß unter den
Fabrikationsbedingungen die Neigung besteht, daß etwas
Zusatzstoff in das Kernmaterial eindringt. Dieses Ein
dringen von Zusatzstoff in das Kernmaterial kann in
speziellen Fällen sehr unerwünscht sein. Weitere Mikrokapseln
und Verfahren zu deren Herstellung sind aus den US-PSen 41 37 194,
41 15 315, 36 39 257 und 35 10 435 bekannt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter
Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik ein
Verfahren anzugeben, mit dem neuartige Mikrokapseln her
gestellt werden können, bei denen Zusatzstoffe nur auf
der Oberfläche der Kapselwandungen vorliegen und nur
von einem dünnen Film geschützt sind, anstatt über die
ganze Kapselwandung verteilt zu sein. Die neuen Mikro
kapseln sollen ferner so aufgebaut sein, daß der Kern
durch Zumischung von Zusatzstoff aus der Kapselwandung
nicht verfälscht wird. Das Verfahren zur Herstellung
derartiger Mikrokapseln soll ferner in kürzerer Zeit
ablaufen als die bisher bekannten derartigen Verfahren,
und die Mengenan benötigtem Zusatzstoff sollen aufgrund
einer besseren Verteilung des Zusatzstoffes auf der Kap
selwandung vermindert sein.
Diese Aufgaben werden durch Mikrokapseln und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung gelöst, wie sie in den Patentan
sprüchen wiedergegeben werden, und wie sie sich für den
Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung und den
Beispielen ergeben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Vielzahl
von feinverteilten pulverförmigen oder flüssigen Zusatz
stoffen auf die Außenoberfläche von Mikrokapseln aufge
bracht werden, wozu Materialien mit Perlmutterglanz,
Metallflocken, optische Aufheller und Ultraviolett-Absor
ber gehören. Es können dabei im wesentlichen wasserun
lösliche Lösungen derartiger Zusatzstoffe verwendet wer
den.
Die speziell bevorzugten Teilchen mit Perlmutterglanz
sind typischerweise flache Glimmerträger oder ähnliche
Silikate. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Er
findung sind diese Glimmer-Trägermaterialien mit einem
Titandioxid-Pigment überzogen. Die Teilchen, die in
Form von Plättchen vorliegen, weisen im allgemeinen eine
Länge von etwa 5-35 µm in ihrer längsten Ausdehnung auf.
Die Menge an Titandioxid im Überzug auf dem Glimmer liegt
typischerweise im Bereich von etwa 15-50 Gew.-%, bezo
gen auf das Gesamtgewicht der Teilchen. Ein derartiges
Material ist bequem kommerziell erhältlich.
Geeignete Metall
flocken sind typischerweise fein gemahlene, abgeplattete
Metalle in Form von Teilchen im µm-Bereich, deren Ober
flächen hoch reflektierend sind. Besonders geeignet sind
Metalle wie Aluminium und Nickel, es können jedoch auch
andere Metalle wie Eisen oder Kobalt oder weitere Metalle
verwendet werden, ganz in Abhängigkeit vom Bedarf des
Verwenders, wobei die Auswahl des Zusatzstoffes von den
elektrischen, magnetischen, chromophoren Eigenschaften,
der Brennbarkeit oder von anderen Eigenschaften der
verwendeten Metalle abhängen kann.
Optische Aufheller, die als Zusatzstoffe für Waschmittel
produkte dienen können, sind Materialien, die, wenn sie
von Ultraviolett-Strahlung getroffen werden, das Licht
verstärken, das im Sichtbaren emittiert wird. Typische
Beispiele für geeignete optische Aufheller sind Dinatrium
4,41-bis-(4,6-dianilino-s-triazin-2-ylamino)-2,21-stilben
disulfonat
und 2-Hexylamino-1,9-methylpyridinoanthron (bekannt als
Fluoreszenz-Gelb C-4) und 2-Alkyl-homologe davon.
Erfindungsgemäß verwendbare geeignete Ultraviolett-Absor
ber sind Zusammensetzungen, die ein Substrat gegen eine
möglicherweise schädliche Ultraviolett-Strahlung schützen,
wozu Ruß und 5-Chlorbenzotriazole gehören, die in der
2-Position zusätzlich durch phenolische Gruppen substi
tuiert sind, wie 2-(5-Chlor-2H-benzotriazol-2-yl)-6
(1,11-dimethylethyl)-4-methylphenol.
Die Anwesenheit
eines Ultraviolett-Absorbers bewirkt einen Schutz von
landwirtschaftlichen Mitteln, die gegenüber einem Abbau
durch Ultraviolett-Strahlung empfindlich sind, wie es
im Falle des Polyhydrosis-Virus beobachtet wurde.
Bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung betreffen
Mikrokapseln, die als Kernmaterialien ölige Materialien
wie Mineralöle, Pflanzenöle, tierische Öle, durch Modi
fikation von natürlichen Ölen erhaltene Öle sowie Öle
rein synthetischen Ursprungs wie halogenierte Kohlenwasser
stoffe umfassen. Spezifische Beispiele sind ein weißes
Mineralöl, Paraffinöl, Baumwollsamenöl, Sojabohnen
öl, Maisöl, Olivenöl, Saffloröl und andere Öle aus
Pflanzenschalen. Repräsentative Beispiele für tierische
Öle sind Fischöle und Specköl.
Die Verwendung von Kernen aus weißem Mineralöl von kos
metischer Qualität ist in Verbindung mit perlglänzenden
Zusatzstoffen zur Herstellung der Mikrokapseln besonders
bevorzugt, da die dabei erhaltenen Produkte als Pflegezu
sätze zu Shampoos und dgl. zugesetzt werden können. So
liefert die Zugabe von 0.1 bis 0.4 Gew.-% des Haarmittels eine
kosmetische Zusammensetzung aus der durch einen Bruch der
Kapseln bei der Verwendung das enthaltene Mineralöl in das
Haar dispergiert wird. Der Perlmutterglanz der Zusatz
stoffe in den Kapseln ist durch das flüssige Haarmittel
zu sehen, so daß das Produkt ein erwünschtes ästhetisches
Aussehen bekommt.
Das Kernmaterial kann ferner auch eine wasserunlösliche
Substanz wie ein chemisches oder biologisches Pestizid,
ein Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzmittel oder dgl.
sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Abfolge von
Verfahrensschritten auf, die neu ist, auch wenn einzelne
Schritte beispielsweise in der US-PS 41 15 315
und dem dort zitierten Stand der
Technik beschrieben sind und auf der Stufe der anfäng
lichen Bildung der Kapsel vor dem Abscheiden des Zu
satzstoffes und für das Härten der Kapsel anwendbar sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird nach einem üblichen Abscheidungs-
Verfahren eine Primär-Kapsel erzeugt, die als mindestens
eines der Wandungsmaterialien ein anionisches hydrophiles
polymeres Kolloid in der Koazervat- Phase enthalten.
Die Abscheidung eines Kolloids um die Kerne aus wasser
unlöslichem Kernmaterial kann durch Koazervation und/oder
Phasentrennung bewirkt werden, die durch Einstellung der
Acidität einer Mischung von mindestens zwei verschiedenen
kolloiden Polymersolen, in der die Kernteilchen oder
Tröpfchen dispergiert sind, eingeleitet wird. Die zwei
Arten von Kolloiden in der Mischung müssen vor der
Koazervation verschiedene elektrische Ladungen aufweisen,
damit eine Koazervation erfolgt. Wie dem Fachmann gut
bekannt ist, kann man für diesen einleitenden Schritt
auch ein Salz oder eine Polymer-Polymer-Unverträglich
keit ausnutzen. Geeignete hydrophile kolloide Materialien
umfassen Gelatine, Albumin, Alginate wie Natriumalginat,
Casein, Agar-agar, Stärke, Pektine, Isländisches Moos
und Gummiarabikum.
Ein besonders nützliches negativ geladenes Polymeres
ist Carboxymethylcellulose, die ein ausgezeichnetes flüs
siges polymeres Koazervat mit positiv geladener Gelatine
bildet. Andere negativ geladene Polymere wie Gummiara
bikum, Carageenan-Natriumhexamethaphosphat, Polyvinyl
methyläther, Maleinsäureanhydrid-Copolymere wie Ethy
len-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres und Polyvinylmethyl
ether-maleinsäure-Copolymeres können anstelle von
Carboxylmethylcellulose verwendet werden. Carboxyme
thylcellulose ist jedoch im Hinblick auf das nachfolgend
beschriebene Verfahren gemäß Beispiel 1 ganz besonders
bevorzugt, da sie in der Nachbehandlungsstufe unter Ver
wendung von Harnstoff-Formaldehyd direkt eingesetzt wer
den kann. Im Gegensatz dazu erfordert eine stattdessen
verwendete Gelatine-Gummiarabikum-Kapsel ein intermediä
res Waschen oder eine chemische Behandlung der Kapsel,
damit eine Abscheidung von Harnstoff-Formaldehyd auf den
Kapseln in wirksamer Weise erfolgen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens erfolgt die anfängliche Ausbildung einer
ersten oder primären Kapsel nach einer üblichen Koazerva
tions/Phasentrennungs-Technik. Wie bei der oben erwähnten
üblichen Kapselbildung wird um den Kern aus Kernmaterial
durch Koazervation/Phasentrennung unter Verwendung von
positiv und negativ geladenen Polymeren und durch Ein
stellung der Acidität ein Kolloid abgeschieden. Es ist
dabei darauf hinzuweisen, daß die Mikrokapselbildung durch
Abkühlen des Bades auf 30°C gefördert wird, und daß ein
weiteres Abkühlen auf etwa 20°C eine Verfestigung bewirkt,
die für die nachfolgenden Schritte gemäß dem erfindungs
gemäßen Verfahren ausreichend ist. Bei der normalen Kapsel
fabrikation werden die Kapseln typischerweise auf etwa 10°C
abgekühlt, um sie zu härten, da die Kapseln im Gelzustand
vernetzt werden. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
ist es jedoch ausreichend, ein physikalisches Verfestigen
des Wandungsmaterials zu bewirken, damit eine wirksame
Abtrennung wie beispielsweise durch Dekantieren möglich
ist. Wenn sich die Mikrokapsel-Wandungen verfestigt haben,
wird das Rühren eingestellt, dann wird vorzugsweise Was
ser zugegeben, und die Mikrokapseln können durch Dekan
tieren abgetrennt werden. Durch dieses Dekantieren wird
nicht zu den Kapseln gehöriges oder nicht abgeschiedenes
Überzugsmaterial entfernt, das andernfalls einen gewissen
Anteil des in der nachfolgenden Abscheidungsstufe abzu
scheidenden Zusatzstoffes verbrauchen würde, was zu un
gleichmäßigen und nicht-reproduzierbaren Ergebnissen
führen würde.
In der Abscheidungsstufe werden die Kapseln zuerst in
Wasser gerührt, wonach der gewünschte Zusatzstoff unter
Rühren zugesetzt wird, um eine feine Dispersion zu
bilden. Das Bad wird gerührt, vorzugsweise bei einer
Temperatur von etwa 25 bis 35°C, bei der ein kationi
sches hydrophiles Kolloid wie beispielsweise eine
Gelatinelösung in einer geringen Menge zugesetzt wird,
die jedoch ausreichend ist, den Zusatzstoff zu umhüllen
und anschließend auf der Oberfläche der Kapselwandung
unter einem dünnen Polymerüberzug abzuscheiden, und zwar
im Ergebnis einer zweiten Chemisorptions-Reaktion zwi
schen den entgegengesetzt geladenen Polymeren des Film
bildners und den Polymeren der Wandung. Temperaturen ober
halb 35°C sind unerwünscht, weil dann die primären Kapsel
wandungen, die um den Kern herum aufgebaut wurden, eine
Neigung zeigen, geschwächt zu werden. Wenn andererseits
die Temperatur des Bades zu niedrig ist, tritt eine loka
le Ausfällung des hydrophilen filmbindenden Kolloids
(beispielsweise Gelatine) auf. Wenn das verwendete katio
nische hydrophile Kolloid Gelatine ist, ist ein pH-Wert
von 3,7 bis 4,2 bevorzugt. Das Rühren wird einige Minuten
fortgesetzt, um die Abscheidung des Zusatzstoffes sicher
zustellen.
Es war unerwartet, daß es möglich war, eine große Menge
an Zusatzstoff auf der Oberfläche der Kapsel abzuschei
den, wenn nur eine geringe Menge an filmbildendem hydro
philem Kolloid wie Gelatine verwendet wurde. Angesichts
der aus dem Stand der Technik bekannten technischen Leh
re mußte angenommen werden, daß ein Zusatzstoff wie
Glimmer nur nach einem gründlichen Waschen der Kapseln
abgeschieden werden kann und daß die Mikrokapselbil
dung dann als zweite übliche Verkapselung durchgeführt
werden müsse, wobei sowohl ein anionisches als auch ein
kationisches hydrophiles Kolloid-Polymeres verwendet
werden müßte.
Bei der anschließenden Härtung der Kapsel kann man ab
schrecken, es ist jedoch wünschenswerter, eine übliche
chemische Umsetzung oder ein Komplexierverfahren unter
Verwendung von bekannten Härtemitteln für organische
hydrophile Polymere anzuwenden. Geeignete Härtungs
mittel umfassen Glutaraldehyd, Formaldehyd, Glyoxal,
Zimtaldehyd, Gerbsäure und Verbindungen, die auf das
organische Polymere in einem wäßrigen Medium in ähn
licher Weise wirken.
Nach der Vernetzung mit einem Mittel wie Glutaraldehyd
können die Kapseln vorteilhafterweise einer Kunst
stoff-Behandlung durch Aufpfropfen von Harnstoff-Form
aldehyd, Resorcin-Formaldehyd oder anderen Polymeren
auf die Kapselwandung auf Gelatinebasis oder eine äqui
valente Kapselwandung unterzogen werden. Die Vorteile
bei der Verwendung des angegebenen Gelatine-Carboxy
methylcellulose-Systems für die Durchführung der
Pfropf-Stufe bei der Nachbehandlung sind weiter oben
erwähnt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei die
Ausführungsbeispiele für einen Fachmann auf einfache
Weise durch Ersatz der einen oder anderen bekannten
Stufe durch alternative äquivalente, ebenfalls bekann
te Stufen sehr leicht möglich ist.
In einen mit Turbinenschaufeln mit hoher Rührwirkung
versehenen Zwei-Liter-Becher werden 100 g einer
10%igen wäßrigen Gelatinelösung, 300 g destilliertes
Wasser, 60 g wäßrige Carboxymethylcellulose sowie
10 g einer 2%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes
eines Ethylen-Maleinsäure-Copolymeren bei einem
pH-Wert von 5,0 zugegeben, alles bei 40°C.
Der pH-Wert des wäßrigen Mediums wird auf pH 4,7 bis
4,8 eingestellt, und es wird bei 37-40°C gerührt.
Danach werden 250 Milliliter weißes Mineralöl in der
Mischung dispergiert, um Öltröpfchen einer durch
schnittlichen Größe von 1000 bis 3000 µm zu erzeugen,
wobei Vorsorge dafür getroffen wird,(insbesondere im
Falle bestimmter Dichten des Kernmaterials) , die Rührer
geschwindigkeit und Eintauchtiefe so einzustellen, daß
das Abscheiden einer Schicht von Öltröpfchen auf der
Badoberfläche vermieden wird. Das Bad wird danach un
ter anhaltendem Rühren auf 30°C abgekühlt, damit eine
Umhüllung durch das Koazervat und eine Einkapselung
der Öltröpfchen bewirkt wird. Das Bad wird weiter auf
20°C abgekühlt, um ein Gelieren der primären Mikrokapseln
zu erreichen. Dann werden 200 g destilliertes Wasser von
20°C zu dem Bad zugegeben. Das Rühren wird unterbrochen
und nachdem die Flüssigkeit ins Gleichgewicht gekommen
ist, wird die wäßrige Flüssigkeit von der Schicht der
Mikrokapseln abgegossen.
Zur Durchführung der Stufe der Abscheidung des Zusatz
stoffes werden 100 g destilliertes Wasser zugesetzt
und das Rühren wird wieder aufgenommen. Nach der Zugabe
von 5 g Glimmer-Teilchen, die mit Titandioxid überzogen
sind, wird das Rühren fortgesetzt, um eine feine Suspen
sion zu erzeugen. Unter anhaltendem Rühren wird die
Temperatur auf 27°C erhöht, und dann werden 10 g einer
10%igen wäßrigen Gelatinelösung vom pH 3,8 zu dem Bad
zugesetzt. Ein weiteres etwa 5-minütiges Rühren führt
zur Abscheidung des Glimmers auf den Wandungen der
Mikrokapseln.
Unter anhaltendem Rühren wird das Bad auf 10°C abge
kühlt. Bei dieser Temperatur werden 5 Milliliter
einer 25%igen wäßrigen Lösung von Glutaraldehyd zuge
setzt, und die Mikrokapseln werden zur Härtung der
Kapselwandung vernetzt, indem 3 Stunden gerührt wird,
wobei die Temperatur in der ersten Stunde auf 15°C ange
hoben wird, danach in der zweiten Stunde auf 25°C, auf
welcher Temperatur das Bad bis zum Ende der dritten
Stunde gehalten wird.
Nachdem die Vernetzung auf diese Weise erfolgte, wird
eine Nachbehandlung durchgeführt, indem eine Lösung
von 5 g Harnstoff in 10 Milliliter Wasser und 30 Milli
liter einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung zu dem
Bad zugegeben werden, wonach 30 Minuten gerührt wird,
und durch Zugabe einer 10%igen Schwefelsäurelösung
der pH-Wert des Bades auf einen pH-Wert von 2,0 abge
senkt wird. Für einen Zeitraum von 2-3 Stunden wird
zur Vervollständigung der Kondensationsreaktion das
Rühren fortgeführt.
Die erhaltenen Kapseln werden zweimal mit Wasser ge
waschen und dann durch Siebe geeigneter Maschenweite
gesiebt, um die nassen Kapseln zu sammeln.
Eine Untersuchung der Kapseln ergibt, daß unter Verwen
dung der angegebenen 10 g Gelatine in der ersten Koazer
vations-Stufe zum Aufbau der Primärkapsel sowie nur 1 g
zusätzlicher Gelatine in der Abscheidungsstufe 5 g
Glimmerbeschichtung abgeschieden wurden, ohne daß ein
weiteres anionisches Polymeres verwendet werden mußte.
Die Untersuchung ergab ferner, daß kein Glimmer in den
Kern gelangt ist.
Nach dem Verfahren von Beispiel 1, jedoch unter Ersatz
des Glimmers durch eine gleiche Gewichtsmenge an Nickel
flocken werden Mikrokapseln erhalten, die auf ihrer
Oberfläche Nickel enthalten.
Eine Lösung eines ultraviolett-absorbierenden Mittels
wird anstelle des Glimmers bei dem Verfahren gemäß Bei
spiel 1 eingesetzt. Eine 8%ige Lösung eines derartigen
Absorbers wird durch Auflösen von 2-(5-Chlor-2H-benzo
triazol-2-yl)-6-(1,11-dimethylethyl)-4-methylphenol
(Tinuvin 326) in einer 1 : 1-Mischung von Styrolmonomeren
und Xylol hergestellt. Anstelle den Glimmer zuzusetzen,
werden 20 g der Lösung in 100 g des Wassers emulgiert,
das in der Stufe zur Abscheidung des Zusatzstoffs ver
wendet wird, wobei ein Mischer (Waring blendor) ver
wendet wird, um Tröpfchen in einer Größe von 1-5 µm
zu erzeugen. Wenn die Temperatur der vorgeformten Kap
seln und des dispergierten Ultraviolett-Absorbers wäh
rend des Rührens 27°C erreicht, erfolgt die Zugabe von
10 g eines 10%igen wäßrigen Gelatinelösung, wie in
Beispiel 1 angegeben, was zur Abscheidung der Tinuvin-
Mischung auf den vorgeformten Kapseln führt.
Bei dem Verfahren von Beispiel 1 wird das Mineralöl
durch eine gleiche Gewichtsmenge von Polystyrolperlen
ersetzt, und die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungs
gemäße Verfahren auch zur Herstellung von Mikrokapseln
mit einem festen Kern geeignet ist.
In einen mit Turbinenschaufeln von hoher Rührwirkung
versehenen 2-Liter-Becher werden 90 g einer 11%igen
wäßrigen Gelatinelösung, 90 g einer 11%igen wäßrigen
Gummiarabikum-Lösung sowie 280 g von destilliertem Was
ser gegeben, wobei alle Lösungen eine Temperatur von
40°C aufwiesen.
Ohne daß der pH-Wert eingeregelt wird, wird die erhaltene
wäßrige Lösung gerührt, wobei der pH-Wert von Natur aus
zwischen dem pH 3,8 und dem pH 4,2 liegt, und es werden
150 Milliliter weißes Mineralöl in der Mischung disper
giert, wobei Öltröpfchen einer durchschnittlichen Größe
von 1000 bis 3000 µm erzeugt werden. Dabei wird dafür
gesorgt, daß die Geschwindigkeit und die Eintauchtiefe
des Rührers so eingestellt sind, daß es nicht zur Ab
scheidung einer oberflächlichen Schicht von Öltröpfchen
auf dem Bad kommt. Das Bad wird dann unter Rühren auf
28°C abgekühlt, um eine Umhüllung durch das Koazervat
und eine Einkapselung der Öltröpfchen zu bewirken.
Das Bad wird auf 20°C abgekühlt, um ein Gelieren der
Primärkapseln zu erreichen. Danach werden 200 g destil
liertes Wasser zu dem Bad zugesetzt. Das Rühren wird un
terbrochen, und nachdem die Flüssigkeit ins Gleichgewicht
gekommen ist, wird die wäßrige Phase von der Schicht der
Mikrokapseln dekantiert.
Für die Abscheidung des Zusatzstoffes werden dann 200 g
destilliertes Wasser zugesetzt, und das Rühren wird wie
der aufgenommen. Nach der Zugabe von 5 g von Glimmer
teilchen, die mit Titandioxid überzogen sind, wird das
Rühren fortgesetzt, um eine feine Suspension zu erzeugen.
Unter anhaltendem Rühren wird die Temperatur auf 27°C
erhöht, wonach 10 g einer 10%igen wäßrigen Gelatinelösung
zu dem Bad zugesetzt werden. Während das Bad auf 10°
abgekühlt wird, wird das Rühren fortgeführt. Bei dieser
Temperatur werden 5 Milliliter einer 25%igen wäßrigen
Glutaraldehyd-Lösung zugesetzt, und die Mikrokapseln wer
den vernetzt, um die Kapselwände zu härten, indem
8-12 Stunden gerührt wird, wobei die Temperatur im Verlauf
von 2 Stunden allmählich auf etwa 25°C erhöht wird.
Nach dem Vernetzen werden die Kapseln gewaschen. Der
Rührer wird abgestellt und man läßt die flüssige Schicht
zum Gleichgewicht kommen. Nach dem Dekantieren der
wäßrigen Flüssigkeit von der Schicht aus Mikrokapseln
wird letztere mit 300 g Wasser 15 Minuten gerührt. Es
werden drei oder vier Waschungen durchgeführt, indem das
Dekantieren und Rühren mit destilliertem Wasser wieder
holt werden. Diese Waschungen dienen dazu, überschüssiges
Gummiarabikum von den Kapselwandungen zu entfernen, um
die nachfolgende Nachbehandlungsstufe zu erleichtern.
Nach der abschließenden Waschung und nach dem Dekantieren
der wäßrigen Flüssigkeit von den Mikrokapseln werden
200 g destilliertes Wasser zugesetzt, und das Rühren wird
wieder aufgenommen. Die Nachbehandlung wird dann genauso
durchgeführt, wie im Beispiel 1 angegeben.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine Mikro
kapsel-Masse in einem wäßrigen Herstellungsmedium hergestellt wird,
wobei die Mikrokapseln in der Kapselwandung Zusatzstoffe aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Mikrokapseln mit einem
im wesentlichen wasserunlöslichen Kern und einem im wesentlichen was
serunlöslichen feinverteilten Zusatzstoff auf ihrer Oberfläche unter
einem dünnen Polymerfilm
- a) eine wäßrige Suspension aus Mikrokapseln hergestellt wird, die ein im wesentlichen wasserunlösliches Kernmaterial enthalten und als we nigstens einen Bestandteil der Wandungen ein anionisches hydrophiles polymeres Kolloid aufweisen, das eine feste Wandung um den Kern bildet,
- b) die Suspension nach Abkühlen auf 10 bis 30°C mit destilliertem Wasser gewaschen wird,
- c) ein im wesentlichen wasserunlöslicher Zusatzstoff unter Rühren zu gegeben und eine feine Dispersion dieses Zusatzstoffs erzeugt wird, und
- d) danach eine Lösung eines kationischen hydrophilen polymeren Kolloids ohne weitere Zugabe von anionischen hydrophilem Kolloid zugegeben wird, um eine Umhüllung des Zusatzstoffes durch das Kolloid und seine Ab scheidung auf der Kapselwandung unter einem dünnen Film zu bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kernmaterial ein Öl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Pulver mit Perlmutterglanz
als Zusatzstoff verwendet wird und Mikrokapseln mit
einem im wesentlichen wasserunlöslichen Ölkern und
einem Zusatzstoff mit Perlmutterglanz auf ihrer Ober
fläche unter einem dünnen Polymerfilm in feinverteilter
Form hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pulver zur Erzeugung von Wandun
gen mit Perlmutterglanz Glimmer ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als kationisches hydrophiles
Kolloid Gelatine verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als anionisches hydrophiles Kolloid
Carboxymethylcellulose verwendet wird.
7. Mikrokapsel, die einen im wesentlichen wasserunlös
lichen Kern sowie an ihrer Oberfläche unter einem dünnen
Film aus einem hydrophilen polymeren Kolloid einen was
serunlöslichen feinverteilten Zusatzstoff enthält.
8. Mikrokapsel nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kernmaterial ein Öl ist.
9. Mikrokapsel nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kolloid Gelatine ist.
10. Mikrokapsel nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen Kern aus weißem Mineral
öl aufweist und an ihrer Oberfläche ein auf dieser abge
schiedenes feinverteiltes Pulver eines Materials mit
Perlmutterglanz unter einem dünnen Gelatinefilm aufweist.
11. Mikrokapsel nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pulver mit Perlmutterglanz
Glimmer ist.
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