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Steuerung für Hochofenbegichtungsgefäße. Gegenstand der Erfindung
ist eine Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung der Hochofenbegichtungsgefäße auf
Schrägaufzügen.
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Diese Vorrichtung, die natürlich auch bei anderen Fördervorrichtungen
benutzt werden kann, hat den Zweck, dem Fördergefäß an bestimmten Punkten seiner
Bahn durch einfache Mittel in bestimmter Richtung verlaufende Bewegungen mit beliebiger
Amplitude zu erteilen. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die beiden
Führungsstellen des das Begichtungsgefäß tragenden Wagens zusammen mit dem Aufhängungspunkt
für das Gefäß in an sich bekannter Weise ein Dreieck bilden, und daß die Bahn für
den Wagen an derjenigen Stelle, an welcher das Gefäß senkrecht herabgesenkt oder
angehoben werden soll, derart eingeknickt ist, daß bei Stützung beider Führungsstellen
des Wagens auf den beiden einen Winkel miteinander bildenden geraden Strecken dieses
Teiles der Wagenbahn die Verbindungslinie dieses Winkels mit dem Aufhängepunkt des
Gefäßes senkrecht steht. Diese Anordnung ermöglicht es, die Fahrbahn für den Begichtungswagen
aus geradlinigen Teilen zusammenzusetzen, gekrümmte Teile dagegen auszuschließen.
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Auf `den Zeichnungen veranschaulicht Fig. i eine Ausführungsform der
Erfindung, Fig.2 schematisch das Prinzip, auf das sich die Erfindung gründet, und
Fig. 3 ein anderes Diagramm; Fig. ¢ und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Steuerung.
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Bei Schrägaufzügen (Fig. i) wird das mit Erz oder Koks beladene Fördergefäß
3 von einem Wagen i .getragen, der durch ein Kabel auf einer schrägen Fahrbahn :2
gezogen wird und das Gefäß über den Hochofen bringt, wo es in die Gichtöffnung q.
entleert wird. Das Aufsetzen des Gefäßes 3 auf den Ofen erfolgt durch eine Abwärtsbewegung,
und das Entleeren geschieht selbsttätig, nachdem sich das Gefäß auf die Gichtöffnung
aufgesetzt hat.
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Diese allgemein übliche Betriebsweise macht es erforderlich, daß die
Bahn des Gelenkpunktes A über dem Ofen in eine senkrechte Linie ausläuft, längs
welcher der Punkt A am Ende der Aufwärtsbewegung des gefüllten Gefäßes niedergeht,
und längs welcher er zu Anfang der umgekehrten Bewegungsrichtung hochsteigt, damit
das entleerte Gefäß wieder nach unten gehen kann.
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Dieser Erfolg wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man der Bahn
2, auf welcher die Rollen io, ii laufen, die vorn und hinten in den Punkten B, C
am Wagen angebracht sind, oberhalb der Gicht in folgender Weise gestaltet: Man verlängert
den Teil M-0 der Bahn 2 um einen Teil 0-A',
«-elche beiden
Teile mit der Senkrechten X-Y Winkel in und az einschließen, die -den Winkel in'
und u.' des Dreiecks A-B-C gleich sind, von welch letzteren der Winkel rre' an der
auf der Linie 0-1' liegenden Ecke B und der Winkeln in der auf der Linie 1-I-0 liegenden
Ecke G des Dreiecks sich befindet (Feg. 2).
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Es ist"leicht zu ersehen, daß unter diesen Bedingungen der Pünkt A
sich immer auf der Geraden X-Y befindet. Da sich der Punkt C auf der Geraden 11-0
befindet, so ist zu beweisen, daß der Winkel C 0 A immer gleich dem Winkel C 0
Y ist.
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Es ist 4 C 0 Y = g_ A B C (durch Ison-Z B 0 Y =
,4 B C A ,[struktion) also - -ZCOB -Z-ABC + 9-BCA. In dem Dreieck A-B-C ist
nun aber ZBAC=i8o°- (,g-ABC+-ZBCA), also . ,,BAC-i8o°--Z_COB. - Das Viereck A-B-O-C
ist also einem Kreise einzuschreiben und Z C 0 A = Ä A B.C als Peripheriewinkel
auf dem gleichen Bogen A-C: Es ist aber auch ,4ABC-Z-COY, also ZCOA`XCOY. Der Punkt
A befindet sich also immer auf X-Y. -Wenn die Ecken B-C des Dreiecks A-B-C sich
auch auf den Verlängerungen 0-1f', 0-N' von M-0 und _N-0 verschieben,
verschiebt sich die Ecke A weiter auf X-Y, wie Fig. 3 zeigt. Für ein und dasselbe
Dreieck A-B-C, also für einen und denselben Wagen, hat der Kreis, den das Viereck
A-B-O-C um dessen Mittelpunkt D beschreibt, einen bestimmten Radius, und da dieser
Kreis stets durch 0 geht, so liegt der Punkt D stets auf einem Kreise, der 0 zum
Mittelpunkte und einen Radius von der vorerwähnten Länge hat. Man kann die verschiedenen
Bewegungen, die der Punkt A längs der Senkrechten ausführt, in dem Maße, wie sich
der Mittelpunkt D auf dem erwähnten Kreise verschiebt, genau verfolgen, und man
kann in der Praxis die Bewegungen aus-. nutzen, die A beschreibt, während die Punkte
B und C sich auf den Teilen IV-N' und M-M' verschieben. In der -Praxis. ist
der Winkel, den die beiden Stücke der Bahn 1I-0 und 0-N miteinander bilden,
am Scheitel ein wenig abgerundet, wie Fig. i zeigt.
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Sollen die Fördergefäße auch über den Zubringerwagen 17 senkrechte
Bewegungen ausführen, so wird der Wagen gemäß Fig. i in der in Fig. q. veranschaulichten
Weise ausgebildet und mit einem Schwingrahmen oder Hebe122 ausgerüstet. Dieser Schwingrahmen
ist bei C an dem eigentlichen Wagen i angelenlct. Er trägt das Gelenk A,
das sich auf den Wagen i stützt, und eine dem Punkt B' der Fig. 5 entsprechende
Rolle 23. An der Stelle, wo der Wagen ein Fördergefäß senkrecht anheben soll, bleibt
die Bahn 2, auf der die Rollen i o, i i laufen, geradlinig, und der Punkt
C verschiebt sich infolgedessen weiter auf der zur Bahn :2 parallelen Linie
M-O-M' (Feg. 5), die Rolle 23 aber trifft auf eine Führungsbahn 2b,- die einen Winkel
mit der Linie M-0-311' bildet und gegen N-O-N' gerichtet ist. Der Punkt A wird infolgedessen
senkrecht um das gewünschte Maß angehoben, während der Schwingrahmen 22 um
C auf dem Wagen sich dreht.