DE3205348C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D249/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having three nitrogen atoms as the only ring hetero atoms
- C07D249/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having three nitrogen atoms as the only ring hetero atoms not condensed with other rings
- C07D249/08—1,2,4-Triazoles; Hydrogenated 1,2,4-triazoles
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine neues Verfahren
zur Herstellung von 1,2,4-Triazol durch Umsetzung
von Hydrazin, Ameisensäure sowie Formamid und/oder
Ammoniak.
Das 1,2,4-Triazol wird hauptsächlich in der
Pflanzenschutzmittelindustrie und in der pharmazeutischen
Industrie eingesetzt.
Zur Herstellung von 1,2,4-Triazol sind
mehrere Verfahren bekannt. Darunter werden nachfolgend die
Verfahren beschrieben, die der vorliegenden Erfindung
am nächsten kommen.
Nach der LU-PS
61 617 kann 1,2,4-Triazol durch Umsetzung
von 1 Mol Hydrazin und 3 Mol Formamid, in einem
Temperaturbereich von 90 bis 260°C, nach den
Gleichungen 1 und 2 hergestellt werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt im hohen
Formamidbedarf; gleichzeitig geht ein großer Teil
des Ammoniakgehalts von Formamid als Abfall verloren,
und deshalb kann dieses Verfahren in der
Industrie nicht wirtschaftlich durchgeführt werden.
Ein ebenfalls von diesen beiden Reagenzien
und Ammoniak ausgehendes Verfahren offenbart in der
DE-AS 28 02 491, wonach die Reaktion bei einer
Temperatur von 100-250°C, vorteilhafterweise
bei 110-220°C, in einem 3- oder
4teiligen, in Reihe geschalteten Apparat durchgeführt
wird, wobei Gase und Dämpfe bei unterschied
lichen Temperaturen kondensiert werden, und die
Kondensate sowie die Gase und Dämpfe in den einen
oder den anderen Teil des Apparates zurückgeleitet
werden. Bei diesem Verfahren werden statt 3 Mol
Formamid (3-n) Mol Formamid verwendet, wobei
0,3 n l, d. h. das Formamid wird teilweise durch
Ammoniak ersetzt (Gleichung 3):
H₂N-NH₂ + (3-n) H-CO-NH₂ + n NH₃→(II) + 2 H₂O + + 2 NH₃ + (l-n)CO (3)
0,3 n l
Das Verfahren ist wegen der Sicherung des
Gleichgewichts des mehrteiligen Kaskadensystems, dem
Kühlen der gas- und dampfförmigen Produkte auf unterschiedliche
Temperaturen und der Verteilung der
Kondensate sowie der Gase kompliziert, gleichzeitig ist
die Verringerung der verwendeten Menge von Formamid
nicht bedeutend.
Zum Triazolring kann man auch über Diformylhydrazin
gelangen (C. Ainsworth und R. B. Jones: J.
Am. Chem. Soc. 1955. 77, p. 621-24). Aus Ameisensäure
und Hydrazin wurde nach Gleichung (4) durch 12stündiges
Erwärmen bei 100°C Diformylhydrazin mit einer Ausbeute
von nur 60% hergestellt.
H₂N-NH₂ + 2H-COOH→(I) + 2 H₂O (4)
Diformylhydrazin kann auch aus Hydrazin und
Formamid bei 100°C in 2 Stunden hergestellt werden;
die Ausbeute beträgt aber auch nach diesem Verfahren nur 80% (siehe
Gleichung 1). Der Ringschluß von Diformylhydrazin
zu 1,2,4-Triazol wurde mit Ammoniak nach Gleichung
(5) durchgeführt, und zwar mit flüssigem Ammoniak,
wobei durch 24stündiges Erwärmen unter Druck bei
200°C 1,2,4-Triazol mit einer Ausbeute von
70-80% gemäß nachfolgender Gleichung hergestellt wird:
(I) + NH₃→(II) + 2 H₂O (5)
Die Gesamtausbeute (auf Hydrazin berechnet)
blieb in beiden Fällen unter 60%. Das Verfahren
ist schwerfällig, kompliziert und unwirtschaftlich.
Für den Ringschluß von Diformylhydrazin werden
also Formamid oder Ammoniak bzw. Formamid
und Ammoniak verwendet (siehe Gleichungen 2 und
3). Neben den Hauptreaktionen laufen aber auch
zahlreiche Nebenreaktionen ab, z. B. gemäß
Gleichungen 6, 7 und 8 (A. Etienne, A.: Traite
de chimie organique, V. Grignara et al., editor,
21, 898 Masson, Paris 1953; A. Hetzheim und K.
Möckel: Advan. Heterocyclic Chem. 7, 183-224
(1966); G. H. Schwab: Z. anorg. allg. Chem. 262,
41-8 (1950)).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem einfacher
und billiger als bisher 1,2,4-Triazol hergestellt
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß dem
Patentanspruch gelöst.
Bei der Untersuchung der Reaktion von
Hydrazin, Ameisensäure und Formamid oder Ammoniak wurde
überraschend festgestellt,
daß unter bestimmten Bedingungen das mit
Hydrazin gebildete Salz der Ameisensäure, also das
Hydrazinformiat oder auch das Hydrazin selbst mit
Formamid und Ameisensäure und gegebenenfalls Ammoniak
zum Ringschluß fähig ist, ohne daß vorher
Diformylhydrazin hergestellt wird. Diese überraschende
Beobachtung war bisher unbekannt und auch unerwartet.
Die Umsetzung von Hydrazin, Ameisensäure
sowie Formamid und/oder Ammoniak führt mit hoher
Geschwindigkeit und sehr guter Ausbeute zur Bildung
von 1,2,4-Triazol, ohne daß durch die in Gleichungen
6 und 7 beschriebenen Nebenreaktionen unter Bildung von 4-Amino-1,2,4-
Triazol bzw. 1,3,4-Oxadiazol-Verunreinigungen
auftreten.
Die Brutto-Reaktionsgleichung 9 beschreibt das erfindungsgemäße
Verfahren:
H₂N-NH₂ + m HCOOH + (3-m-n) HCONH₂ + (n + m-2)NH₃→(II) + (2 + m) H₂O + (1-n)CO (9)
O < m 3
O n l
l (m + n) 4
O n l
l (m + n) 4
Die schnelle und vollständige Umsetzung
von Hydrazin, Ameisensäure sowie Formamid und/oder
Ammoniak kann so erreicht werden, daß das Hydrazin
oder das Hydrazin und die Ameisensäure bei etwa
180°C mit Formamid bzw. mit dem Gemisch von
Ammoniak und Ameisensäure umgesetzt wird (werden),
wobei es vorteilhaft ist, wenn das Reaktionsgemisch
mit Ammoniak gesättigt ist. Das kann durch das Einführen
von Ammoniakgas in das Reaktionsgemisch oder
dadurch erreicht werden, daß die Lösung von Hydrazin
oder Hydrazinformiat im Wasser, Formamid oder einem
Gemisch von Wasser und Formamid mit Ammoniakgas gesättigt
oder mit einer Ammoniaklösung vermischt
wird. Durch Ammoniak kann die in der Reaktion verwendete
Formamidmenge gesenkt oder vollständig ersetzt
werden. Die Bildung von 1,2,4-Triazol erfolgt
unter solchen Bedingungen so schnell, daß die Geschwindigkeit
der Wärmeübertragung das Tempo der
Zuführung bestimmt. Wichtig ist, daß die Temperatur
des Reaktionsgemisches nicht unter 140°C sinkt und
220°C nicht überschreitet, weil in ersterem Fall
die Reaktion verlangsamt wird, im letzteren Fall
hingegen der Destillationsverlust bedeutend wird.
Nachdem Hydrazinformiat oder Hydrazin dem Formamid
oder dem Gemisch von Ameisensäure und Ammoniak zugesetzt
wurden, wird das Gemisch noch 10 Minuten
bei 180°C gehalten, dann abgekühlt, wobei sich
das gebildete 1,2,4-Triazol in Abhängigkeit von
der Zusammensetzung und dem Verhältnis der angewendeten
Reagenzien größtenteils herauskristallisiert
oder aber das Reaktionsgemisch fest wird. Die Ausbeute
beträgt in beiden Fällen 95%.
Bei der Reaktion muß darauf geachtet werden,
daß der entweichende Wasserdampf nach dem Kondensieren
nicht wieder in das System zurückgelangen kann.
Das Reaktionsprodukt ist eine reine, farblose,
homogene Flüssigkeit, wovon sich beim Abkühlen
das gebildete 1,2,4-Triazol als weiße
kristalline Substanz abscheidet oder aber das Ganze
zu einer weißen kristallinen Masse erstarrt.
Die Bildungsreaktion von 1,2,4-Triazol
dauert in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
und dem Molverhältnis der Reagenzien und von der
Temperatur 5 bis 60 Minuten. Die Reaktionstemperatur
liegt vorzugsweise bei etwa 180°C.
Die Reaktion kann auch so durchgeführt werden,
daß das Formamid im Überschuß angewendet wird.
Das hat eine doppelte Funktion: einerseits dient es
als Lösungsmittel und steigert die Löslichkeit von
Ammoniak, andererseits sichert es, daß bei der Zu
führung eine geringe Menge Hydrazin oder Hydrazinfomiat
immer mit einem großen Überschuß an Formamid
in Berührung kommen kann. In diesem Fall bleiben
etwa 6 Gew.-% 1,2,4-Triazol im Formamidüberschuß
gelöst nach der Filtration des kristallinen Produkts.
Das Filtrat wird durch Zurückführung in die Reaktion
genutzt.
Bei der Reaktion kann die Rückgewinnung des
mit Wasser überdestillierenden Formamids mit einer
- mit dem Reaktionsgefäß verbundenen - Destillationssäule
gleichzeitig mit der Reaktion oder von Fall zu
Fall nach Akkumulation erfolgen, und so kann das
rückgewonnene Formamid erneut verwendet werden.
Falls für die Reaktion Hydrazin, Ameisensäure
und Ammoniak verwendet werden, kann die Reaktion
auch so durchgeführt werden, daß einer Ammonium-
Formiat-Lösung bei 180°C das Gemisch von Hydrazin-
Formiat und Ammoniak zugesetzt wird. Dabei wird
die entsprechende Bildungsgeschwindigkeit des 1,2,4-
Triazols im Reaktionsgemisch durch Ammoniaküberschuß
gesichert. Das Produkt ist ein fester Stoff,
der aus weißen Kristallen besteht und der bei einer
Reaktionstemperatur von 180°C bei 98-102°C
schmilzt.
Vorteilhaft werden der aus dem Reaktionsgefäß
entweichende Wasserdampf, das Ammoniak und die
geringe Menge an abdestillierendem Ausgangsstoff,
das intermediäre Reaktionsprodukt und das 1,2,4-
Triazol enthaltene Gemisch in einen Kondensator
einer Temperatur von 110-140°C geleitet, von wo
die nützlichen Komponenten als Kondensat in das
Reaktionsgemisch zurückgeführt werden. Der aus dem
Kondensator entweichende Wasserdampf und das Ammoniak
werden dann auf 20-80°C gekühlt; Ammoniak
wird teilweise oder ganz in das Reaktionsgemisch zu
rückgeführt, wodurch gesichert ist, daß das
Reaktionsgemisch immer mit Ammoniak gesättigt
ist. Das im Überschuß zugeführte Ammoniak kann
an Ameisensäure absorbiert und so erneut in den
Herstellungsprozeß zurückgeführt werden.
Sollen nach Verlauf der Reaktion auch das
im erhaltenen Produkt vorhandene wenige Wasser
und Formamid entfernt werden, so kann das durch eine
im Vakuum bei 160°C durchgeführte Destillation
oder durch eine Wärmebehandlung des Produkts bei
210-230°C erreicht werden. Die bei diesen Vorgängen
entstehenden Dämpfe können nach der Kondensation
erneut im Herstellungsprozeß eingesetzt wer
den.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl
in diskontinuierlichem als auch in kontinuierlichem
Betrieb durchgeführt werden.
Das Verfahren wird in den Beispielen er
läutert.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 92 g (2,0 Mol) Ameisensäure
eingewogen, und innerhalb von 10 Minuten werden
69,5 g (1,0 Mol) 72%ige Hydrazin-Hydrat-Lösung
zugesetzt. Inzwischen wird die Kühlung so geregelt,
daß zum Ende der Zuführung die Temperatur des Reaktionsgemisches
80°C beträgt. Inzwischen werden
in einen anderen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml 76,5 g (1,7 Mol) Formamid eingewogen
und auf 180°C erwärmt. Diesem Formamid wird
eine Hydrazinformiat-Lösung mit einer Temperatur
von 80°C in einem solchen Tempo zugeführt, daß
die Temperatur der formamidhaltigen Lösung zwischen
175 und 185°C liegt. Während der Zuführung wird das
mit dem Hydrazinhydrat eingebrachte sowie in der
Reaktion gebildete Wasser über den mit dem Rundkolben
verbundenen Destillationsaufsatz entfernt.
Nach der Zuführung des Hydrazinformiats wird das
Reaktionsgemisch noch 10 Minuten bei 180°C gehalten,
dann läßt man es abkühlen und kühlt es
schließlich auf -1 bis -2°C. Aus dem Formamid
scheidet sich inzwischen das 1,2,4-Triazol ab,
das durch Filtration abgetrennt werden kann. Die
Masse des trockenen Produkts beträgt 60,5 g, sein
Schmelzpunkt liegt bei 120-121°C, das Filtrat
beträgt 26,5 g und enthält 19,5% 1,2,4-Triazol
in gelöstem Zustand; die Buttoausbeute auf Hydrazin
berechnet beträgt 95,8%.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 135 g (2,5 Mol) 85%ige
Ameisensäure eingewogen, und unter Kühlung werden
69,5 g (1,0 Mol) 72%iges Hydrazinhydrat
zugesetzt. Gleichzeitig wird Ammoniak mit einer
Geschwindigkeit von 6 l/h dem System zugeführt.
Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird unter
20°C gehalten. Nach Beendigung der Zuführung wird
die Einleitung von Ammoniak bis zur Sättigung fortgesetzt.
In einen anderen Rundkolben mit einem
Fassungsvermögen von 250 ml werden 45 g (1 Mol)
Formamid eingewogen und auf 170°C erhitzt. Diesem
Formamid wird die mit Ammoniak gesättigte Hydrazin
formiat-Lösung zugesetzt. Die Temperatur des Formamids
wird teilweise durch Heizen, teilweise durch
die Zuführungsgeschwindigkeit so geregelt, daß sie
ständig über 160°C liegt. Das mit den Reagenzien
eingebrachte sowie in der Reaktion gebildete
Wasser wird mit Hilfe eines Destillationsaufsatzes
entfernt. Die gesamte Dauer der Zuführung beträgt
50-55 Minuten, dann wird das Reaktionsgemisch
noch 15 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten.
Danach läßt man es abkühlen und kühlt es
schließlich auf -1 bis -2°C. Das durch die Kühlung
abgeschiedene 1,2,4-Triazol wird abfiltriert und
gründlich abgesaugt. Die Masse des trockenen
Produkts beträgt 58,9 g, die des Filtrats 35,2 g
und das Filtrat enthält 19,1% 1,2,4-Triazol in
gelöstem Zustand; die Bruttoausbeute beträgt 95,1%,
berechnet auf Hydrazin.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 92 g Ameisensäure (2 Mol)
und 45 g (1 Mol) Formamid eingewogen, dann werden innerhalb
von 10 Minuten 32 g (1 Mol) Hydrazin
zugesetzt. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
wird bei 40°C gehalten. In einen anderen Kolben
werden 22,5 g Formamid eingewogen und auf 180°C
erwärmt. Unter intensivem Rühren wird die formamidhaltige
Lösung von Hydrazinformiat neben der Zuführung
von Ammoniak (Geschwindigkeit: 10 l/h)
innerhalb einer Stunde zugesetzt. Nach 10 Minuten weiterem
Rühren wird die Ammoniakzuführung eingestellt
und das Reaktionsgemisch auf -2°C gekühlt, dann
wird das 1,2,4-Triazol filtriert. Die Masse des
trockenen Produkts beträgt 61,1 g, die des Filtrats
20,5 g. Bei der Zuführung des Hydrazinformiats wurden
75 g Destillat in dem Destillationsaufsatz aufgefangen.
Die Reaktion wird wie in Beispiel 3 durchgeführt.
Nach dem Einstellen der Ammoniakzuführung
wird das Formamid in Vakuum bei 160°C abdestilliert.
Das in Form einer Schmelze gewonnene 1,2,4-Triazol erstarrt.
Die Masse des so gewonnenen 1,2,4-Triazols
beträgt 64,8 g.
85%ige Ameisensäure und 73%iges
Hydrazinhydrat werden unter Kühlen in einem
Molverhältnis von 2 : 1 vermischt. In einen Rundkolben
mit einem Fassungsvermögen von 100 ml,
der mit einem Überläufer, einem Destillationsaufsatz,
einem Rührer und einem Thermometer ausgestattet
ist, werden vom wie oben hergestellten
Hydrazinformiat 180 g und 69 g Formamid pro Stunde
eingespeist. Der Inhalt des Kolbens wird ständig
bei einer Temperatur von 180°C gehalten. Aus dem
Kolben treten pro Stunde 75 g 1,2,4-Triazollösung
aus, woraus 62,1 g trockenes 1,2,4-Triazol gewonnen
werden können.
Aus 3 Kolben mit einem Fassungsvermögen von
jeweils 100 ml wurde mit einem Flüssigkeitsabschluß-
Durchfluß eine Kaskadenreihe zusammengestellt.
Jeder Kolben hat einen Rührer und ein Thermometer,
an den ersten ist ein Rückflußkühler, an den
zweiten und dritten ein Destillationsaufsatz angeschlossen.
In den ersten Kolben werden 108 g/h
85%ige Ameisensäure und 70 g/h 72%iges Hydrazinhydrat
eingespeist. In diesem Kolben wird die
Temperatur des Reaktionsgemisches bei 80°C gehalten.
Das Reaktionsgemisch gelangt durch den
Flüssigkeitsabschluß-Überläufer in den bei 180°C
gehaltenen zweiten Kolben, welchem 77 g/h Formamid
zugeführt werden. Das durch den Destillationsaufsatz
entfernte Destillat enthält auch etwas Formamid,
deshalb wird die entfernte wäßrige Lösung
erneut destilliert, und auch das wasserfreie Formamid
wird in den zweiten Kolben zurückgeführt.
Das Reaktionsgemisch gelangt in den dritten Kolben,
wo auch die letzten Spuren von Wasser ausgetrieben
werden, während die Temperatur bei 190°C gehalten
wird. Aus diesem Kolben treten 95-98 g/h
formamidhaltige Lösung von 1,2,4-Triazol aus. Aus
dem Reaktionsgemisch wird das 1,2,4-Triazol durch
Ausfrieren und Filtrieren entfernt und die Mutterlauge
in den zweiten Kolben zurückgeführt. Im
System entsteht mit einer Geschwindigkeit von
67,5 g/h 1,2,4-Triazol, das bei 120-121°C
schmilzt.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 54,2 g 85%ige (1,0 Mol)
Ameisensäure eingewogen und 69,4 g 24,5%ige
(1,0 Mol) Ammoniaklösung zugesetzt. Die entstandene
Ammoniumformiatlösung wird unter Rühren und
kontinuierlicher Ammoniakgasführung so auf
180°C erhitzt, daß das durch die Lösungen eingebrachte
und in der Reaktion gebildete Wasser durch
den an den Rundkolben angeschlossenen Destillationsaufsatz
entweicht. Wenn 180°C erreicht werden,
wird die Zuführung von Ammoniakgas eingestellt.
Inzwischen wird aus 70,5 g 71%igem (1,0 Mol)
Hydrazinhydrat und 54,2 g 85%iger (1,0 Mol)
Ameisensäure Hydrazinformiat hergestellt, dem
34,7 g 24,5%ige (0,5 Mol) Ammoniaklösung zugesetzt
werden. Das letztere Reaktionsgemisch wird
unter ständiger Wasserentnahme und Rühren so in
den Rundkolben gespeist, daß die Temperatur
zwischen 175-185°C liegt. Nach der Zuführung
von Hydrazinformiat und Ammoniak wird das Reaktionsgemisch
noch 10 Minuten bei 180°C gehalten. Die
Masse des abgekühlten, weißen kristallinen 1,2,4-
Triazol beträgt 65,8 g, die Ausbeute beträgt 95,3%,
berechnet auf Hydrazinhydrat.
Die Herstellung von 1,2,4-Triazol wird wie
in Beispiel 7 durchgeführt, aber nach der Zuführung
von Hydrazinformiat und der Ammoniaklösung wird die
Temperatur des Reaktionsgemisches auf 220°C angehoben,
und es wird 15 Minuten bei dieser Temperatur
gehalten. Die Masse des erhaltenen 1,2,4-Triazols
beträgt 62 g, seine Reinheit 97%. Das Kondensat
wird im nächsten Herstellungsprozeß genutzt.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 108,4 g 85%ige (2,0 Mol)
Ameisensäure und 138,8 g 24,5%ige (2,0 Mol)
Ammoniaklösung eingewogen, dann wird wie in Beispiel
7 vorgegangen, mit dem Unterschied, daß beim Erreichen
einer Temperatur von 180°C nicht Hydrazinformiat,
sondern das Gemisch von 70,5 g 71%igem (1,0 Mol)
Hydrazinhydrat und 34,7 g 24,5%iger (0,5 Mol)
Ammoniaklösung in den Rundkolben eingespeist wird.
Die Masse des gewonnenen 1,2,4-Triazols beträgt 66,0 g.
In einen Rundkolben mit einem Fassungsvermögen
von 250 ml werden 86 g 100%iges (1,9 Mol)
Formamid eingewogen und auf 180°C erhitzt, dann
werden unter ständigem Rühren und Wasserentnahme
70,5 g 71%ige (1,0 Mol) Hydrazinhydratlösung und
5,4 g 85%ige (0,1 Mol) Ameisensäure so zugesetzt,
daß die Temperatur zwischen 175-185°C bleibt.
Nach der Zuführung von Hydrazinhydrat und Ameisensäure
wird das Reaktionsgemisch noch 10 Minuten bei
180°C gehalten, dann läßt man es abkühlen. Die Masse
des erstarrten kristallinen Produkts beträgt 66,0 g,
die Ausbeute 95,7%.
In einem Reaktor mit einem Nutzinhalt von
1000 ml, der mit einem Rührer, einem Überläufer
und einem Destillationsaufsatz ausgestattet ist,
wurde nach einem der Beispiele 7, 8, 9 oder 10
die 1,2,4-Triazolschmelze hergestellt, dann wurde
der Schmelze mit einer Temperatur von 180°C ständig
die wäßrige Lösung von Hydrazin, Ameisensäure und
Ammoniak mit einem Molverhältnis von 1 : 2 : 1,3
und einer Einspeisungsgeschwindigkeit von 434 g/h
zugesetzt. Die aus dem Reaktor entweichenden Gase
und Dämpfe werden auf 125°C gekühlt und das Kondensat
in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet. Das
bei der weiteren Kühlung der Gase und Dämpfe auf
60°C entstehende wasser- und ammoniakenthaltende
Kondensat wird abgeleitet, das Ammoniakgas in das
Reaktionsgemisch zurückgeführt. Das im Überschuß
angewendete Ammoniak wird in Ameisensäure absorbiert
und im Prozeß erneut eingesetzt. Die am Überläufer
des Reaktors bei 180°C ständig entweichende 1,2,4-
Triazolmenge beträgt 100,3 g/h. Die Ausbeute beträgt
auf Hydrazin berechnet 96,9%, die Reinheit des
Produkts 92,0%.
Die aus dem in Beispiel 11 beschriebenen
Reaktor austretende Schmelze wird ständig in ein
Gefäß geleitet, das einen Nutzraum von 250 ml und
eine Temperatur von 220°C hat und mit einem Überläufer,
einem Rührer und einem Destillationsaufsatz
ausgestattet ist. Die entstehenden Dämpfe werden auf
60°C gekühlt, das Kondensat wird in den Reaktor
nach Beispiel 11 zurückgeleitet. Die beim Überläufer
austretende Menge von 1,2,4-Triazol beträgt
98,3 g/h, die Reinheit des Produkts 98,0%.
Das vorliegende Verfahren verfügt insbesondere
über folgende Vorteile:
- - für das vorliegende Verfahren werden billige, in großer Menge zur Verfügung stehende Stoffe verwendet;
- - der Ringschluß erfolgt schnell und fast quantitativ;
- - die im Überschuß angewendeten Reagenzien können erneut in den Prozeß zurückgeführt werden;
- - jede Reaktion des Verfahrens erfolgt schnell und als Homogenphase. So kann das Verfahren in einem Schritt, auf einfache Weise, auch in kontinuierlichem Betrieb durchgeführt werden; und
- - das in kristallinem Zustand gewonnene 1,2,4-Triazol ist von hoher Reinheit.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von 1,2,4-Triazol durch Umsetzen von Hydrazin, Ameisensäure sowie Formamid und/oder Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrazin und die Ameisensäure oder deren wäßrige Lösungen im Molverhältnis 1 : m, wobei gilt 0 < m ≦ 3, in Gegenwart von Formamid und/oder Ammoniak mit auf das Hydrazin gerechnet 1-2 Mol Formamid und/oder Ammoniak bei 140-220°C umgesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823205348 DE3205348A1 (de) | 1982-02-15 | 1982-02-15 | Verfahren zur herstellung von 1,2,4-triazol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823205348 DE3205348A1 (de) | 1982-02-15 | 1982-02-15 | Verfahren zur herstellung von 1,2,4-triazol |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3205348A1 DE3205348A1 (de) | 1983-09-01 |
DE3205348C2 true DE3205348C2 (de) | 1988-09-29 |
Family
ID=6155761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823205348 Granted DE3205348A1 (de) | 1982-02-15 | 1982-02-15 | Verfahren zur herstellung von 1,2,4-triazol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3205348A1 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
LU61617A1 (de) * | 1969-09-03 | 1970-12-01 | ||
DE2802491B2 (de) * | 1978-01-20 | 1980-10-30 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Herstellung von 1,2,4-Triazol |
-
1982
- 1982-02-15 DE DE19823205348 patent/DE3205348A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3205348A1 (de) | 1983-09-01 |
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