-
ZWEIARMIGE HANDHEBELPRESSE
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine zweiarmige Handhebelpresse, insbesondere
zum lötlosen Verbinden elektrischer Kabel, Leitungen od. dgl. mittels eines in die
Verbindungsstelle eingeschobenen, durch Verpressen zu verformenden Kabelschuhes,
einer Kabelhülse od. dgl., bei der ein in Pressenlängsrichtung verschiebbares Preßwerkzeug
über mindestens einen Exzenter durch eine Klinke von einem Hebelarm aus betätigbar
ist.
-
Aus der DE-AS 2.443.883 bzw. DE-OS 2.817.888 ist eine derartige Hebelpresse
bekannt. Die mit dem beweglichen Hebelarm zusammenwirkende exzentrisch gegebenenfalls
auf zwei Nadellagern gelagerte Klinke greift an ein Klinkenrad, welches wiederum
z.B. über ein Pleuel das Preßwerkzeug vorschiebt.
-
Um zu verhindern, daß nach einem erfolgten Verschwenken des Hebelarmes
sich das Klinkenrad zurückdreht, ist eine als Klinke ausgebildete Rücklaufsperre
vorgesehen. Nach erfolgtem Preßvorgang
wird nach Lösen der Rücklaufsperre
das Pleuel von Hand in die Anfangsstellung zurückgeführt. Nach dem Einsetzen z.B.
-
eines Kabelschuhes zwischen die beiden Gesenkhälften oder mittels
einer Matrize ergibt sich zwangsläufig ein Spiel zwischen der Spitze des Preßwerkzeuges
oder auch der unteren Gesenkhälfte und dem Kabelschuh, welches dazu führt, daß mindestens
einmal der Handhebel betätigt werden muß, um das Preßwerkzeug an den Kabelschuh
heranzuführen.
-
Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
zu schaffen1 das eben genannte Bedienungsspiel auszuschalten und die Handhabung
der Presse wesentlich zu erleichtern; auch soll die zu verpressende Stelle mittig
zwischen den Gesenkteilen od. dgl. gehalten werden.
-
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß an einem das
Preßwerkzeug verschiebenden Teil eine auf den Vorschuh des Preßwerkzeuges einwirkende
Vorlaufsperrvorrichtung vorgesehen ist.
-
Das oben aufgeführte Zurückführen des Gesenkunterteils oder des Preßwerkzeuges
in die Ausgangslage erfolgt gewöhnlich von außen aus mit einem drehbaren Handhebel.
Zum Einrasten der erfindungsgemäßen Vorlaufsperre in Anlagestellung an das Werkstück,
z.B. den Kabelschuh, wird diese Drehung soweit vorgenommen, daß die Vorlaufsperrvorrichtung
einrastet. Nach Einlegen des Kabelschuhs zwischen die Gesenkteile wird die Vorlaufsperre
gelöst und somit der untere Gesenkteil gegen den oberen hin in Bewegung gesetzt,
bis die Anlage am Kabelschuh erfolgt. Danach wird in üblicher Weise durch mehrfaches
Verschwenken des Hebelarmes die Presse betätigt.
-
Wenn, wie weiter oben angegeben, bei der Hebelpresse das Preßwerkzeug
mittels eines Pleuels od. dgl. verschiebbar ist, kann die Vorlaufsperrvorrichtung
teilweise am Pleuel angeordnet sein.
-
Falls das Pleuel einem mit einer eine Klinke aufweisenden Rücklaufsperre
versehenen Klinkenrad zugeordnet ist, ist vorzugsweise die ebenfalls eine Klinke
aufweisende Vorlaufsperrvorrichtung der Rücklaufsperre zugeordnet. flie Vorlaufsperrklinke
kann aus einer Nase an einem Gestänge bestehen, welches um eine mit der Rücklaufsperrklinke
gemeinsamen Welle, vorzugsweise gegen Federdruck, verschwenkbar ist.
-
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere
bei Verwendung der oben angegebenen Vorlaufsperrvorrichtung besonders klein und
handlich ausgebildete Handhebelpresse zu schaffen.
-
Die Aufgabe wird bei einer Handhebelpresse mit zwei an einem die beweglichen
Pressenteile aufnehmenden Gehäuse angebrachten Handhaben, von denen eine als beweglicher
Hebelarm ausgebildet ist, dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die beiden Handhaben
die Länge von ca. 10 bis 15 cm aufweisen und unmittelbar am Gehäuse angebracht sind.
-
Bei beiden bekannten Handhebelpressen nach der DN-AS 2.443.883 bzw.
DE-OS 2.817.888 sind zwischen den jeweiligen Handhaben und dem Gehäuse mehr als
20 cm lange Rohrstücke, Verbindungsstangen od. dgl. vorgesehen.
-
Als besonders zweckmäßig hat sich eine Ausführungsform herausgestellt,
bei der die Handhaben winkelig vom Gehäuse abstehen und mit diesem die Form einer
Pistole bilden.
-
Bei dieser Ausführungsform sind somit beide Handhaben in eine Hand
zu nehmen, so daß die Handhebelpresse lediglich durch Schließen der Hand betätigt
werden kann. Selbstverständlich gilt auch diese Art der Bedienung für den Fall,
daß die Handhaben in Längsrichtung der Presse verlaufen.
-
Um die Griffigkeit der beiden Handhaben zu erhöhen, kann die feste
Handhabe im Querschnitt U-förmig und als teilweise Aufnahme für die bewegliche Handhabe
ausgebildet sein; hierdurch erfolgt eine Anpassung an die mögliche Griffweite einer
Hand.
-
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, insbesondere mit
einer gedrängten oder besonders kleinen Bauweise der Handhebelpresse eine Möglichkeit
zu schaffen, unter räumlich sehr beengten Verhältnissen (z.B. Schaltschränke) arbeiten
zu können; auch soll die Bearbeitung unterschiedlicher Querschnitte rationell ec
Wenn die Handhebelpresse mit einem dem Preßwerkzeug gegenüberliegenden, in ein Joch
der Presse einsetzbaren Gesenkoberteil versehen ist, besteht erfindungsgemäß das
Gesenkoberteil aus einem an sich bekannten Preßstern, welcher in der Preßebene eine
runde, glattgeschliffene Außenfläche aufweist, die mit einer entsprechend glattgeschliffenen
Innenfläche des Jochsin Flächenberührung steht.
-
Durch diese Ausbildung des Preßstern wird das Joch als Widerlager
unmittelbar ausgenutzt, während beispielsweise bei einem Preßstern nach der DE-AS
2.443.883 (Fig. 4) eine besonders massive Sternwelle vorgesehen ist, über welche
die Preßkräfte in das Joch eingeleitet werden.
-
Die Flächenberührung kann sich auf einen Bogenwinkel von mehr als
1800, vorzugsweise mehr als 2700 erstrecken.
-
Vorzugsweise ist der Preßstern von einer Seite aus in das Joch einsetzbar
und mit einer Schraube od. dgl. von der anderen Seite aus drehbar gehalten. Diese
Schraube muß jedoch im Gegensatz zur bekannten Ausführungsform keine Preßkräfte
aufnehmen.
-
Um weiterhin die Ausbildung des Jochs zu vereinfachen und die Arretierung
des Preßsterns zu erleichtern, kann in an sich bekannter Weise der Preßstern nur
mit einem federgelagerten Raststift arretierbar sein.
-
Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt; sie werden nachfolgend näher beschrieben; es zeigt: Figur 1 einen Teilschnitt
durch eine Ausführungsform der Erfindung, Figur 2 einen Schnitt gemäß Linie 2-2
in Figur 1, Figur 3 ein Detail einer angewandelten Ausführungsform der Erfindung,
Figur 4 einen Schnitt gemäß Linie 4-4 in Figur 1, Figur 5 eine Seitenansicht auf
einen Teil einer Ausfürungsform und Figur 6 einen Schnitt gemäß Linie 6-6 in Figur
5.
-
Eine in Längsrichtung ein Gehäuse von 18 cm und Handhaben von 11 cm
aufweisende Handhebelpresse weist parallel zueinander verlaufende Seitenwände 1
und 2 auf, zwischen welchen die beweglichen Teile der Presse gelagert sind. Am oberen
Rand der Seitenteile 1 und 2 ist ein Gelenk 3 vorgesehen, um welches in Pfeilrichtung
4 ein Joch 5 verschwenkbar ist. Zur Erleichterung der Rückbewegung des Joches 5
ist eine Feder 6 vorgesehen.
-
Das Joch 5 wird durch eine Verschlußachse 7, die um ein Gelenk 8 in
Pfeilrichtung 9 verschwenkbar ist, in der gezeigten Wirkstellung gehalten, wobei
in der Verschlußachse eine Aussparung 10 vorgesehen ist, in welche ein entsprechend
geformter streifenförmiger Vorsprung 11 des Jochs 5 in Wirkstellung eingreift.
-
In das Joch 5 kann ein Gesenkoberteil 12 eingeschoben werden, welches
durch einen Federrast 13 in Wirkstellung gehalten ist.
-
Zwischen den beiden Seitenteilen 2 ist um eine Achse 14 ein Klinkenrad
15 drehbar gelagert, welches auf einem Zapfen 16 aufgekeilt ist, der wiederum eine
Handhabe 17 trägt.
-
Das Klinkenrad -15, welches mindestens in seinem vom Joch abgekehrten
Bereich mit Zähnen versehen ist, kann einerseits mit einer Spannklinke 18 in Eingriff
gebracht werden und andererseits mit einer Rücklaufsperrklinke 19.
-
Auf dem Zapfen 16 ist ein mit dem Klinkenrad 15 oder dem Schaltrad
verbundener Exzenter 20 drehbar gelagert, welcher über ein Rollen- oder Nadellager
21 ein Pleuel 22 trägt. Am Pleuel ist über ein Gelenk 23 ein Führungsstück 23 auf-
und abbewegbar.
-
Bei einer Betätigung des weiter unten beschriebenen Handhebels bewegt
die Klinke 18 das Klinkenrad in Pfeilrichtung 25, so daß das Pleuel 22, bestehend
aus zwei parallelen spiegelbildgleichen Teilen, in Richtung auf das Gesenkoberteil
12 bewegt wird; das Pleuel kann auch nur aus einem einzigen, über das Klinkenrad
durch eine Abkröpfung greifenden Teil bestehen.
-
Zum Zurückführen des Pleuels 22 in die in Fig.1 - also die Ausgangsstellung
zum Einführen des Presslings z.B. eines Kabelschuhs - wird die Handhabe 17, wie
weiter unten näher beschrieben, verdreht.
-
Am Pleuel 22 ist eine U-förmige Aufnahme 30 für eine Nase 31 einer
Vorlauf sperrklinke befestigt. Diese Vorlaufsperrklinke weist eine Stange 31' auf,
welche um eine Welle 32 verschwenkbar ist. Um die gleiche Welle 32 ist die Rücklaufsperrklinke
19 verschwenkbar, die wiederum an einer Stange 33 einstückig angebracht ist. Die
Bewegung der Stangen 31' und 33 erfolgt getrennt, und zwar so, daß bei Betätigung
des Handhebels die Rücksperrklinke 19 aus dem Klinkenrad oder Schaltrad 15 gelöst
wird; gleichzeitig wird die Stange 33 bewegt, so daß die Nase 31 aus ihrer U-förmigen
Aufnahme 30 herausgezogen wird.
-
Die Stange 31,wird durch eine Blattfeder 35 in Eingriffsrichtung gehalten,
kann jedoch ohne Schaden auch bei einem Weiterdrehen des Klinkenrades überfahren
werden. An der U-förmigen Aufnahme 30 ist eine Zugfeder 36 befestigt, deren freies
Ende in der Haltelasche 7 arretiert ist und die im Sinne einer Anlage des Gesenkunterteils
am eingefügten Preßling wirkt.
-
ie Wirkungsweise der Vorlaufsperrvorrichtung ist wie. folgt: Wenn
mittels der Handhabe 17 das Pleuel 33 in die gezeigte Ausgangsstellung zurückgedreht
wird, erfolgt eine Verschiebung des Pleuels in Richtung auf die unterste Totpunktstellung
jedoch etwas über diese hinaus, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Hierbei werden die
Zugfedern 36 und 40 gespannt. Die Drehung endet ca.
-
10 - 150 nach Uberschreiten des Totpunktes; nunmehr befindet sich
der Exzentermittelpunkt in der dargestellten Stellung; es ist somit ein kleiner
und hinreichender resultierender Hebelweg für die angreifenden Zugkräfte entstanden,
d.h. um nach Lösen der Vorlaufsperrklinke das Schalt- oder Klinkenrad 15 in der
gewünschten Drehrichtung in Bewegung setzen zu können. Die etwaigen Reibungskräfte
müssen dabei soweit wie möglich ausgeschaltet werden.
-
Die Nase 31 greift federnd über den Vorsprung 37 der U-förmigen Aufnahme
30 und rastet in dieser Stelle ein, so daß einerseits das untere Gesenkteil 24 am
Preßling, z.B. dem Kabelschuh, in
Anlage ist, andererseits ein
weiterer Vorlauf des Pleuels 22 nicht mehr selbsttätig erfolgen kann, obgleich die
Zugfedern 36 und 40 dies bewirken würden.
-
In Fig. 3- ist das Joch 5 mit einer Haltetasche 50 in Eingriff, und
zwar wiederum über einen Vorsprung 51 des Jochs, der in eine entsprechende Aussparung
der Verschlußlasche 50 eingreift.
-
Das Joch weist senkrecht zur Preßrichtung eine runde Ausnehmung 52
auf, die jedoch auf der Rückseite bis zur Linie 53 geschlossen ist. Die runde öffnung
im Joch erstreckt sich von der Stelle 54 auf der Höhe des Preßwerkzeugs 55 bis etwa
auf 0 den Rand 56, d.h. also, auf einen Bogenwinkel von etwa 270.
-
In Gleitanlage mit der runden Bohrung im Joch 5 befindet sich ein
Preßstern 60, welcher beispielsweise vier verschiedene Aussparungen 61 verschiedener
Größe für die Aufnahme eines entsprechenden Kabelschuhs o.dgl. aufweist. Der Preßstern
60 wird in der Bohrung 52 durch eine Schraube 60' (in der gezeigten Stellung) gehalten.
Diese Schraube 60' reicht in die gegenüberliegende Wand und dient lediglich dazu,
ein Herausfallen des Preßsterns zu verhindern; die Bohrung 52 des Jochs 5 dient
beim Pressen als Widerlager für den Preßstern und nimmt die beim Pressen entstehenden,
seitlich wirkenden Kräfte auf.
-
Im Joch 5 ist ein federnd gelagerter Raststift 62 verschiebbar gelagert;
eine weitere Arretierung für den Preßstern der jeweiligen Wirkstellung ist nicht
erforderlich.
-
Die etwa 10 cm langen Handhaben 70 und 71 sind unmittelbar am durch
die Seitenteile 1 und 2 bestimmten Gehäuse angebracht, wobei die Handhabe 70, wie
insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich, einen annähernd U-förmigen Querschnitt aufweist
und an ihrem Oberrand 75 bzw. Unterrand 73 nach außen abgebogen ist. Durch
die
U-förmige Ausnehmung 74 wird es möglich, die als Handhebel ausgebildete Handhabe
71 in geschlossener Stellung teilweise in der Handhabe 70 aufzunehmen. Mit strichiertenrinien
75 ist die ausgeschwenkte Lage des Handhebels 71 angedeutet; die Ausschwenkung kann
bis auf einen Bogenwinkel von rund 500 erfolgen, so daß die Betätigung der Hebelpresse
mit einer Hand möglich ist, während die andere Hand zum Beispiel das Werkstück oder
das Kabel halten kann.
-
Trotz der gedrängten Bauweise, nämlich der oben angegebenen Länge
von ca. 29 cm und einer Breite von ca. 6 cm sowie einer Betätigung mit einer Hand,
kann eine Preßkraft von ca. 2 1/2 t durch mehrmaliges Verschwenken der Handhabe
71 erreicht werden.
-
Leerseite