DE3201769A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von stahlblechstrukturen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung von stahlblechstrukturenInfo
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Description
Γ AT F N TA .vj W/. LT E
SCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCK
MARIAHILFPLATZ 2*3, MDNCHEN 9O
POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8OOO MÜNCHEN 95
ALSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE
TELEFON (Ο8Θ) 48 3OS4
TELEX 5-33 666 AURO O TELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHEN
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Stahlblechstrukturen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von Stahlblechstrukturen bzw. Stahlplatten-Strukturen,
insbesondere von Stahlblechstrukturen für Automobilkarrosserien oder dergleichen.
Zur Behandlung von Stahlblechstrukturen, wie Automobil-Karosserien,
wird im allgemeinen eine chemische Umsetzungsbehandlung mit Phosphat durchgeführt. Typische bekannte che-
mische ümsetzungsbehandlimgen mit Phosphat sind die Tauchmethode und die Sprühinethode. Diese bekannten Methoden haben
Vorteile und Nachteile. Zur Behandlung von Gegenständen, die auf automatischen Fertigungsstraßen hergestellt werden, wie
von Automobil-Karosserien, wird wegen der beständigen Produktionsleistung und Qualität die Sprühmethode weitgehend
angewendet.
Neuerdings wird in schneereichen Gegenden, wie in den nordamerikanischen
und europäischen Ländern, ein Enteisungsmittel,
wie Steinsalz oder ein Gemisch aus Steinsalz mit Sand, auf die Oberfläche der Straßen gestreut. Dadurch
werden die äußeren Platten der Automobil-Karosserie, die Radkasten und Schwellen sowie das
Innere der Türen durch die Salzbestandteile stark korrodiert und es ist daher wünschenswert, eine Verbesserung
der Widerstandsfähigkeit gegen Fleckenkorrosion (Rostfleckenbildung) und Perforationskorrosion zu erreichen.
Bei den Außenplatten der Automobilkarosserien wurde diese Widerstandsfähigkeit wesentlich verbessert,
indem man die Zusammensetzung der Phosphatbehandlungslösung verbessert hat, um hauptsächlich
einen niedrigeren Zinkgehalt (Zn/PO = 1/12 oder weniger) und eine geeignete Gesamtdicke des Anstrichfilms
zu erreichen. Die Behandlungslösung kann jedoch nicht direkt auf die Innenplatte einer Automobilkarosserie
mit kompliziertem Querschnitt aufgesprüht werden. Selbst wenn die Behandlungslösung direkt auf
die Innenplatte gesprüht wird, kann keine zufriedenstellende Entfettung während der Reinigungsstufe und
keine zufriedenstellende Ausbildung der chemischen Umsetzungsbeschxchtung erreicht werden, wenn es auch
nicht sicher ist, ob dies auf eine kurze Behandlungsdauer oder auf eine unzureichende Menge der Behandlungslösung zurückzuführen ist.
Bei der Eintauchmethode beträgt die Behandlungszeit 300 Sekunden oder mehr im Vergleich mit 90 bis 150 Sekunden
bei der Sprühmethode. Das Gewicht pro Flächeneinheit der Umsetzungsbeschichtung ist ebenfalls hoch,
wie 5 g/m2, im Gegensatz zu 1,5 bis 2,5 g/m2. Auch die Haftung des Änstrichfilms, der in dem späteren
Verfahren auf der Beschichtung ausgebildet wird, ist verschlechtert.
y-
Um bei der Tauchmethode die Behandlungsdauer zu verkürzen, das Gewicht des Umsetzungs-Überzugs bzw. der
Umsetzungs-Beschichtung auf nur 2,0 bis 3,5 g/m2 ein- .
zustellen und um einen chemischen Phosphat-Umsetzungsüberzug mit gutem Haftvermögen an dem darauf auszubildenden
Anstrichmittelfilm zu erhalten, ist es erforderlich, die Zusammensetzung der Phosphatbehandlungslösung
und die Bedingungen für die Tauchbehandlung gut zu kontrollieren. So wird beispielsweise in der Literatür
gezeigt, daß die Eigenschaften einer Zinkphosphatbeschichtung mit ausgezeichneter Qualität, die durch
die Tauchbehandlungsmethode gebildet wurde, innerhalb der in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigten Bereiche
liegen :
T--J
Eigenschaften einer Zinkphosphatbeschichtung
Eigenschaft Wert bzw. Eigenschaft
Beschichtungsgewicht 2,5 bis 3,8 g/m2
P/(P + H) 0,9 bis 1,0
Kristallgröße 3,5 bis 10 um
Kristallform säulenförmig oder körnig
(1) P/(P + H) : P bedeutet Phosphophyllit Zn3Fe(PO4)2-4H2O, und H bedeutet Hopeit
Zn3(PO4J3-4H2O, die in der Zinkphosphatbeschichtung
vorliegen. Die in Tabelle 1 angegebene Eigenschaft bedeutet das Anteilsverhältnis von Phosphophyllit.
(2) Kristallgröße : bedeutet die größte Länge des -,o Kristalls.
(3) Kristallform : Die Zinkphosphatbeschichtung, die mit Hilfe der Sprühmethode und der üblichen Tauchmethode
ausgebildet ist, hat eine ausgeprägt spitze nadelartige Kristallform.
Selbst wenn die Zusammensetzung und die Temperatur der Behandlungslösung bei der Tauchbehandlung kontrolliert
werden, schwanken die Eigenschaften des erhaltenen Überzugs bzw. der Beschichtung in Abhängigkeit von den
Eintauchbedingungen.
Bei der Umsetzungsbehandlung einer Stahlblechstruktur zur Herstellung einer Phosphatbeschichtung durch Eintauchen
ist es wünschenswert, um eine gute und gleichförmige Phosphatbeschichtung zu bilden, die als Substrat
zur Erzeugung eines Anstriches durch Elektroabscheidung geeignet ist, vorher eine Flüssigkeitsschicht in gegebener
Tiefe unterhalb der Oberfläche der Lösung in der Nachbarschaft des Bereiches,aus dem die Stahlblechstruktur in
den Tank für die Umwandlungsbeschichtungsbehandlungslösung eintritt, zum Fließen zu bringen, bis eine StrÖ-mungsgeschwindigkeit
von 20 m/min, vorzugsweise 10 m/min, erreicht ist und die Zeit des Passierens eines gegebenen
Punktes des Körpers der Stahlblechstruktur auf 15 see
oder weniger, vorzugsweise 10 see oder weniger, einzustellen.
Auch wenn die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeitsschicht 20 min/min oder mehr beträgt, und die Zeit des
Passierens 15 see oder mehr beträgt, wird in gleicher
Weise eine gleichmäßige Phosphat-Umwandlungsbeschichtung bzw. Reaktionsbeschichtung ausgebildet. Die so gebildete
Phosphatbeschichtung hat jedoch schlechte Qualität und ist ungeeignet als Substrat zur Erzeugung einer Anstrichschicht
durch Elektroabscheidung, weil unter den Eigenschaften der Beschichtung die Kristallgröße mehr als
15 μΐη wird und die Kristallform nadelartig ist und weil
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Vorrichtung zur Tauchbehandlung einer Oberfläche einer Stahlblechstruktur,
die einen Phosphatbehandlungstank mit flachem Boden und eine oberhalb dieses Tanks angeordnete Fördervorrichtung
zur Zuführung der Stahlblechstruktur aufweist, in der in der Fördervorrichtung eine Krümmung
ausgebildet wird oder an der Fördervorrichtung ein Paar von Senk-Hebevorrichtungen angeordnet ist, so daß
die Stahlblechstruktur nach oben oder nach unten geneigt werden kann.
Die Erfindung wird durch die beigefügten Zeichnungen erläutert. In diesen Zeichnungen bedeuten :
Fig. 1 eine schematische Ansicht, die den Hauptteil einer Tauchbehandlungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt ;
Fig. 2 eine schematische Ansicht, die den Hauptteil einer Tauchbehandlungsvorrichtung gemäß einer anderen
Ausführungsform der Erfindung zeigt ; Fig. 3 eine Schnittansicht längs Linie III-III der
Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Ansicht des Hauptteils einer Behandlungsvorrichtung des Eintauchtyps (duckingtype)
gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung;
Fig. 5 eine graphische Darstellung, die den Zusammenhang zwischen den Eigenschaften einer chemischen Reaktionsbeschichtung,
die auf der Oberfläche des zu behandelnden Objekts ausgebildet ist, und der Strömungsrate der
Phosphatbeharidlungslösung zeigt; und
Fig. 6 eine graphische Darstellung, die den Zusammenhang zwischen den Eigenschaften (der Kristallform und der
Kristallgröße) der chemischen Reaktionsbeschichtung und der Strömungsrate der Phosphatbehandlungslösung zeigt.
— X5 —
Wie aus der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform hervorgeht,
bezeichnet die Bezugsziffer 1 einen Behandlungstank., dessen Gesamtforra im wesentlichen schalenartig
ist und dessen Bodenfläche 2 flach ausgebildet ist. Die während der Behandlung in diesem Tank 1 gezeigte
Stahlplattenstruktur ist eine Automobilkarosserie 3. Die Automobilkarosserie 3 wird von einem Fördergerät 4
getragen und kontinuierlich durch das Innere des Tanks 1 geführt. Eine wellenförmige Krümmung 5 ist in dem Fördergerät
ausgebildet, so daß die Automobilkarosserie (3) im wesentlichen in der Mitte des Tanks 1 nach oben und nach
unten geneigt wird. Diese Krümmung 5 hat einen aufsteigenden Teil 5a, einen absteigenden Teil 5b und einen
weiterführenden Teil 5c. Die Automobilkarosserie 3 wird mit vorbestimmter Geschwindigkeit durch die in dem Tank
befindliche Phosphatbehandlungslösung 7 geleitet und dort zur Behandlung vollständig untergetaucht, während sie
von zwei mit dem Fördergerät 4 verbundenen Aufhängelementen 6a und 6b hängend gehalten wird. Die Automobilkarosserie
wird in der Richtung geführt, die durch einen Pfeil 8 angezeigt ist. Behandlungslösung, die durch das Eintauchen
der Automobilkarosserie 3 überfließt, fließt durch einen Überfließtank 9 nach außen oder wird zurückgeführt. Für
jede Station ist oberhalb des Fördergerätes 4 und in übereinstimmung
mit dessen Gestalt eine Decke 10 ausgebildet. Obwohl in Fig. 1 nur ein Teil der Vorrichtung für
die chemische Umwandlungsbehandlung gezeigt ist, umfaßt diese Vorrichtung in der Praxis vor dem Eintauchtank
angeordnete Reinigungsstationen des Sprühtyps und des Tauchtyps, mehrere Spülstufen und einen Oberflächenbehandlungstank
vom Eintauchtyp. Die Vorrichtung umfaßt außerdem nach dem Tauchtank Spülstufen des Sprühtyps
und des Eintauchtyps, Trocknungsstufen und eine angeschlossene
Vorrichtung zur Beschichtung mit Anstrichmittel.
Die Serie der Verfahrensschritte des Reinigens, Spülens, Oberflächen-Konditionierens und der Beschichtung mit
* /IiL-
Anstrichmittel können daher in einem kontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird die durch das Fördergerät 4 geführte Stahlblechstruktur, d.h. die
Automobilkarosserie 3, geneigt und in die Phosphatbehandlungslösung eingetaucht. Der Neigungswinkel der
Automobilkarosserie 3 liegt in diesem Fall vorzugsweise im Bereich von 20 bis 30°. Während die Automobilkarosserie,
eingetaucht in die Behandlungslösung, durch die chemische Umsetzungsbehandlung zur Ausbildung eines Phosphatüberzuges
behandelt wird, werden gasförmiger Wasserstoff etc. durch die Reaktion der Lösung mit der Oberfläche der
Stahlplatte erzeugt. Außerdem sammeln sich Luftblasen, die zusammen mit der Automobilkarosserie 3 eingeführt
wurden, auf der Innenseite des oberen Teils der Automobilkarosserie an und können nicht entfernt werden. Dort
wo sich das Gas oder die Luftblasen ansammeln, kann die Oberfläche der Automobilkarosserie nicht in Kontakt mit
der Behandlungslösung gebracht werden und daher nicht behandelt werden, was zu einer ungleichförmigen Behandlung
führt. Um dieses Problem zu lösen, wird erfindungsgemäß die Automobilkarosserie nach einer vorbestimmten Zeit
von dem Eintauchen der Automobilkarosserie 3 in die Phosphatbehandlungslösung an nach oben und unten geneigt,
wenn die Aufhängeelemente 6a und 6b die Krümmung 5 passieren. Wenn sich die Aufhängeelemente 6a und 6b in dem
aufsteigenden Teil 5a befinden, werden die Gase, wie
Wasserstoffgas etc., aus der vorderen Öffnung der Karosserie
entfernt. Wenn die Aufhängeelemente 6a und 6b den absteigenden Teil 5b passieren, werden gasförmiger Wasserstoff
etc. aus der rückwärtigen Öffnung der Karosserie entfernt und auf diese Weise die unterhalb des oberen
Teils der Karosserie angesammelten Gase vollständig ausgetrieben, so daß ein gleichförmiger Kontakt der
Behandlungslösung mit der Karosserie erreicht werden kann.
Danach, wenn die Aufhängelemente 6a und 6b den weiterführenden Teil 5c passieren, wirci die Automobilkarosserie
3 im untergetauchten Zustand eine-r endgültigen weiteren
Behandlung unterworfen. Das Fördergerät 4 führt die Automobilkarosserie 3 mit einer Geschwindigkeit von
bis 8 m/min und die Automobilkarcsserie 3 wird dann allmählich aus dem Behandlungstank 1 herausgenommen.
In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist die Vorrichtung gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
zusätzlich mit einer Einrichtung zur Kreislaufführung der Behandlungslösung und einer Einrichtung
zur Schlammentfernung versehen. Eine Außlaßöffnung zur Entnahme der Behandlungslösung ist im Boden des
Behandlungstanks 1 ausgebildet. Eine Kreislaufleitung
14, die ein Ventil 12 und eine Pumpe 13 aufweist,
ist mit dieser Auslaßöffnung 11 verbunden. Eine Schlammentfernungsvorrichtung 15 steht mit der Kreislaufleitung
14 in Verbindung. Die Behandlungslösung, aus der der Schlamm mit Hilfe dieser Schlammentfernungsvorrichtung
15 entfernt wurde, flLeßt durch eine Zuführungsleitung
16 zu dem überfließtank 9.·
Eine andere Kreislaufleitung 18 ist durch eine Pumpe
mit dem Überfließtank 9 verbunden. Die Kreislaufleitung
ist nach dem Wärmetauscher 19 in zwei Leitungszweige unterteilt,
eine Kreislaufleitung 18a ist durch ein Ventil
20 mit dem unteren Einleitungsrohr 23 verbunden und die andere Kreislaufleitung 18b erstreckt sich zu der Zuführungsseite
des Behandlungstanks 1, an der die Automobilkarosserie
eintritt, und diese Seite ist mit der Kreislaufleitung 18b verbunden und steht somit in Verbindung
mit einem oberen Einleitungsrohr 22 und dem unteren Einleitungsrohr 23 des Behandlungstanks 1.
Das obere Einleitungsrohr 22 erstreckt sich unterhalb des Flüssigkeitsspiegels an der Oberfläche der Behandlungslösung
und ist in Düsen verzweigt, die in der Nähe des Flüssigkeitsspiegels angeordnet sind. Die Behandlungslösung
wird aus Einspritzöffnungen der Düsendie einander gegenüberstehen, eingesprüht, wodurch am
Flüssigkeitsspiegel eine vorbestimmte Strömung der Lösung und kleine Wellen erzeugt werden. Das untere
Einleitungsrohr 23 erstreckt sich längs des Bodens des Behandlungstanks 1 und sprüht die Behandlungslösung
nach unten ein, so daß das Absetzen von Schlamm am Boden des Tanks verhindert wird. Auf diese Weise bleibt
der im Behandlungstank 1 gebildete Schlamm nicht in dem Tank 1, sondern wird durch die Auslaßöffnung 11 und
die Kreislaufleitung 14 zusammen mit der Behandlungslösung in die Schlammentfernungsvorrichtung 15 geführt.
In der Schlammentfernungsvorrichtung 15 setzt sich der
Schlamm ab und die überstehende Flüssigkeit wird in den Überfließtank 9 übergeführt. Die Behandlungslösung
wird dann in dem Wärmetauscher 19 erhitzt und dann durch das obere Einleitungsrohr 22 und das untere Einleitungsrohr 23 dem Behandlungstank 1 zugeführt. Der Wärmetauscher
19 ist ein Wärmetauscher mit bekanntem Aufbau, wie er allgemein zum Erhitzen von Flüssigkeiten gebräuchlich
ist. Ein Heizmedium, wie heißes Wasser, wird durch eine Wärmezirkulationsleitung 24 dem Wärmetauscher
19 zugeführt.
Während des Führens der zu behandelnden Automobilkarosserie 3 in das Innere des Behandlungstanks 1 gemäß
dieser Ausführungsform wird die Behandlungslösung aus den Düsen des oberen Einleitungsrohrs 22 gesprüht. Auf diese
Weise wird die Automobilkarosserie in die Behandlungslösung eingetaucht, während die Lösung in vorbestimmter
Geschwindigkeit strömt und kleine Wellen am Flüssigkeitsspiegel der Behandlungslösung ausgebildet werden. Wenn
diese Maßnahmen angewendet werden, wird der Flüssigkeitsspiegel der Behandlungslösung nicht an der Oberfläche
des zu behandelnden Gegenstandes, d.h. der Automobilkarosserie 3, markiert, selbst wenn während der Zuführungsoperation
des Fördergerätes 4 eine Unterbrechung von etwa 10 Sekunden eintritt. Wenn die Automobilkarosserie
in die Behandlungslösung eingetaucht wird, beträgt die Zuführungsgeschwindigkeit des Fördergerätes
etwa 2 bis 8 m/min. Die Automobilkarosserie 3 wird im wesentlichen in der gleichen Geschwindigkeit wie vorstehend
angegeben und in einem kontinuierlichen Verfahren in die Behandlungslösung eingetaucht, wobei kontinuierlicher
Kontakt der Automobilkarosserie mit der Behandlungslösung erzielt wird. Die Reaktion zwischen der
Stahloberfläche und der Behandlungslösung schreitet in der Anfangsstufe rascher fort. Wenn daher eine Unterbrechung
in der Zuführungsoperation des Fördergerätes eintritt, wird die Begrenzungslinie zwischen dem eingetauchten
Teil des Körpers und dem nichteingetauchten Teil des Körpers, d.h. der Oberflächenspiegel, deutlich
an der Oberfläche des Körpers bzw. der Karosserie markiert. Da jedoch in dieser Ausführungsform an der
Oberfläche der Behandlungslösung kleine Wellen erzeugt werden, wird die Begrenzungslinie verwaschen. Darüber
hinaus wird durch Sprühen der Behandlungslösung aus dem Einleitungsrohr 22 die örtliche Strömungsgeschwindigkeit
der Behandlungslösung an der Beschickungsseite des Tanks unter 20 m/min, vorzugsweise unter 10 m/min gehalten,
so daß an einem gegebenen Punkt an der Automobilkarosserie 3 diese in weniger als 15 Sekunden, vorzugsweise weniger
als 10 Sekunden, durch den Flüssigkeitsspiegel durchtritt. Wenn diese Maßnahmen durchgeführt werden, wird eine
ungleichmäßige Reaktionsbeschichtungsbehandlung der Automobilkarosserie vermieden und die Dicke des später
durch Elektroabscheidung aufgetragenen Überzugs wird gleichmäßig. Dxe chemische Umwandlungsreaktion wird bei
der kontinuierlichen Behandlung des zu behandelnden Gegenstandes in der Anfangsstufe unterdrückt, da die
Qualität der fertigen Automobilkarosserie hauptsächlich von der Bildung der chemischen Umsetzungsbehandlung
durch gleichmäßige Kristallbildung anhängt. Die Automobilkarosserie wird im eingetauchten Zustand mindestens
einmal nach oben und nach unten geneigt, um das unterhalb des oberen Teils der Automobilkarosserie
3 angesammelte Gas zu entfernen.
In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wird eine Behandlungsvorrichtung des Eintauch-Typs (ducking-type)
verwendet. Der Behandlungstank 31 hat einen im wesentlichen
rechtwinkeligen Querschnitt. Ein Fördergerät 32 zur Einführung des zu behandelnden Gegenstandes, d.h. der Automobilkarosserie
3, ist oberhalb des Behandlungstanks 31 wie auch im Fall der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen angeordnet. Ein Paar von Hebe-Senk-Elementen
33 und 34 sind in vorbestimmtem Abstand an dem Fördergerät 32 befestigt. Eintauchkabel 35 und 36 sind in der
Weise an den Hebe-Senk-Elementen 33 und 34 angebracht, daß die Eintauchkabel 35 und 35 aufgewickelt und abgewickelt
werden können. Ein Rahmen 37 ist mit den unteren Enden der Eintauchkabel 35 und 36 verbunden. Die Automobilkarosserie
3 wird auf den Rahmen 37 gelegt. Wie auch im Fall der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind auch bei dieser Tauchbehandlungsvorrichtung
vor dem Behandlungstank Reinigungs- und Spülstufen und nach dem Behandlungstank Sp1Ul-, Trocknungs-Stufen und
eine Stufe zur Beschichtung mit Anstrichmittel vorgesehen.
Nachdem die Automobilkarosserie 3 in die Behandlungslösung eingetaucht worden ist, werden bei dieser Ausführungsform
die Hebe- und Senk-Elemente 33 und 34 abwechselnd
abgewickelt und wieder aufgewickelt, um die Automobilkarosserie 3 in eine geneigte Lage zu bringen
und auf diese Weise die Gase, das öl usw., die sich unterhalb des oberen Endes der Automobilkarosserie
angesammelt haben, zu entfernen, so daß die innere Oberfläche der Karosserie in gleichförmigen Kontakt
mit der Behandlungslösung gebracht werden kann. Daher kann auch mit Hilfe einer Behandlungsvorrichtung des
Tauch-Typs durch Neigen der AutoraobiIkaros serie im
eingetauchten Zustand die innere Oberfläche der Automobilkarosserie gleichförmig behandelt werden.
Um eine Phosphatbeschichtung mit den in der vorstehenden
Tabelle 1 gezeigten Eigenschaften zu erhalten, wird als Behandlungslösung eine Zinkphosphat-Behandlungslösung
der folgenden Zusammensetzung angewendet: '
Zn | 0,5 | bis | 2,0 g/l |
Ni | 0 | bis | 1,5 g/l |
NO3 | 3 | bis | 25 g/l |
"PO | 10 | ' bis | 18 g/l |
F | 0 | bis | 1,3 g/l |
ClO3 | 0 | bis | 2,0 g/l |
NO2 | 0,06 | bis | 0,14 g/l |
Die Zinkphosphat-Behandlungslösung dieser Zusammensetzung wird durch kaustische Soda bzw. Natriumhydroxid
(NaOH) oder Natriumcarbonat (Na2CO3) neutralisiert,
so daß der Gesamtsäuregehalt der Behandlungslösung 15 bis 20 Punkten entspricht (15 bis 20 Points) und das
Verhältnis von Gesamtsäure zu freier Säure kann Werte von 12 bis 26 annehmen. Die Behandlungstemperatur wird
auf 40 bis 600C eingestellt. Die Abweichungen der Behandlungstemperatur
werden so geregelt, daß sie - 30C entsprechen. Selbst mit einer Behandlungslösung der
gleichen Zusammensetzung werden, in Abhängigkeit von den Eintauchbedxngungen, Phosphatüberzüge mit unter-
schiedlichen Eigenschaften erhalten.
Die Figuren 5 und 6 zeigen die Eigenschaften des Phosphatüberzugs in Abhängigkeit von den Behandlungsbedingungen.
Aus diesen Figuren ist ersichtlich, daß die Eigenschaften des Überzugs in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit des Kontakts zwischen der Behandlungslösung und der Oberfläche des zu behandelnden Gegenstands,
d.h. der Automobilkarosserie, variieren. Wenn auch verschiedene Gründe für diese Tatsache angenommen werden
können, wird jedoch als wichtigster Faktor dafür die Differenz in der Rate des Anstiegs des pH-Werts der
Schicht an der Reaktions-Grenzfläche betrachtet. Speziell bei der Behandlung mit Hilfe der Untertauchmethode
(immersion method) kann ein Überzug mit ausgezeichneten Eigenschaften erhalten werden, indem man die
relative Geschwindigkeit zwischen dem zu behandelnden Gegenstand und der Behandlungslösung auf einen Wert im
Bereich von 2 bis 10 m/min, vorzugsweise 2 bis 5 m/min, einstellt (obwohl der zu behandelnde Gegenstand in der
Praxis weitergeführt wird, wird in den Figuren diese Geschwindigkeit als Strömungsgeschwindigkeit der Lösung
dargestellt, da nur die relative Geschwindigkeit zwischen den beiden betrachtet werden muß). Wenn die Strömungsrate der Lösung 10 m/min oder weniger beträgt, werden
Kristalle mit säulenförmiger oder körniger Gestalt erhalten, was bevorzugt wird. Wenn die Strömungsrate
der Lösung 20 m/min überschreitet, werden spitze nadelähnliche Kristalle erhalten', die nicht zu einem Überzug
mit vorteilhaften Eigenschaften führen. Anders ausgedrückt, wenn die Fließrate der Lösung 20 m/min überschreitet,
nimmt die Kristallgröße als eine charakteristische Eigenschaft der Beschichtung bzw. des Überzugs
einen Wert von 15 ρ oder mehr an (vgl. Fig. 6) und das Verhältnis P/(P + H) wird 0,8 oder weniger (Fig. 5),
wodurch ein Überzug mit schlechterer Qualität gebildet wird.
Im Fall der Methode des Untertauchens, bei der die Automobilkarosserie kontinuierlich in den Behandlungstank
eingeführt wird, bildet sich jedoch auch dann, wenn eine Unterbrechung von etwa 0,5 bis 1 Sekunde während
des Zuführungsvorgangs der Automobilkarosserie in der anfänglichen Reaktionsstufe eintritt, eine Grenzlinie
durch den Lösungs-Flüssigkeitsspxegel an der Oberfläche
TO der Automobilkarosserie und es wxrd ein ungleichmäßiger
Überzug gebildet. Infolgedessen führt diese ungleichförmige Dicke zu einem ungleichmäßigen Potential oder
anderen Bedingungen an der Oberfläche der Automobilkarosserie während der nachfolgenden Elektroabscheidung. Dies
wiederum führt zu einer ungleichmäßigen Abscheidung des durch Elektroabscheidung aufzutragenden Anstriches und
zu einem ungleichmäßigen Überzug aus dem Anstrichmittel. Um in der anfänglichen Reaktionsstufe die ungleichförmige
Bildung der Phosphatbeschichtung zu verhindern, werden, wenn die Strömungsrate der Lösung an der Oberfläche
des Flüssigkeitsspiegels bei etwa 20 m/min gehalten wird, die abrupte Erhöhung des pH-Werts an der
Reaktions-Grenzfläche und die Abscheidung der Kristalle wesentlich unterdrückt, indem frische Behandlungslösung
an der Reaktionsgrenzfläche zugeführt wird.
Auch wenn daher die Automobilkarosserie nichtkontinuierlich zugeführt wird, wird keine Grenzlinie an der Oberfläche
der Automobilkarosserie markiert und es bildet sich ein Phosphatüberzug mit gleichförmiger Dicke, was
durch die Strömungswirkung der Behandlungslösung, die durch das Einleitungsrohr zugeführt wird, bewirkt wird.
Bei der vorstehend beschriebenen Eintauchmethode können die Automobilkarosserien in einer Rate von 20 bis 60
Automobilkarosserien pro Stunde behandelt werden. Wenn man annimmt, daß die zu behandelnde Fläche pro Automobilkarosserie
00 m2 beträgt, so ist die behandelte Fläche
an Stahlblech 1600 bis 1800 m2 pro Stunde. In diesem
Fall beträgt die in der Reaktion gebildete Menge an Schlamm 3 bis 4 g/m2. Wenn daher die Automobilkarosserien
in einer Rate von 20 Automobilkarosserien pro Stunde behandelt werden, bilden sich 4,8 bis 6,4 kg
Schlamm. Der so gebildete Schlamm ist fein und schwimmt auf. Im Verlauf der Zeit wachsen die Schlammteilchen
zu Partikel einer Größe von etwa 50 bis 500 um, deren Sedimentationsrate 0,08 bis 0,13 m/min beträgt.
Gemäß der Erfindung wird jedoch die Behandlungslösung kontinuierlich entnommen, um den Schlamm in der Schlammentfernungsvorrichtung
zu entfernen. Der Schlamm setzt sich daher nicht auf der Bodenfläche des Behandlungstankes
ab. Indem man die Bodenfläche des Behandlungstankes flach ausbildet, körinen die Abführung des
Schlammes und die gleichförmige Bewegung der Behandlungslösung in dem Behandlungstank erleichtert werden, so
daß das Absetzen oder die Anlagerung des Schlammes an dem zu behandelnden Gegenstand vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird zur Durchführung der chemischen
Reaktionsbehandlung zur Herstellung eines Phosphatüberzugs die Tauchmethode angewendet. Obwohl sich öl
und Gase, wie Wasserstoff, im Inneren der Automobilkarosserie ansammeln, insbesondere unterhalb des oberen
Teils der Automobilkarosserie, werden diese durch Neigen der Automobilkarosserie in Aufwärtsrichtung und in Abwärtsrichtung
entfernt, so daß die Gesamtoberfläche der Automobilkarosserie in gleichförmigen Kontakt mit der
Behandlungslösung gebracht werden kann. Auf diese Weise wird die Schwierigkeit der ungleichförmigen Behandlung
gelöst und die Behandlung der Stahlbleche kann in der Weise durchgeführt werden, daß ausgezeichnete
Beständigkeit gegen Rostfleckenbildung und Durchbruchs-
korrosion erhalten werden.
Claims (8)
- PAT € M TA-ISI WALTESCHIFF ν. FÜNER STREHL SC H Ü B E L-H O PF EBBINGHAUS FINCKMARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÜNCHEN 9O POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8O00 MÖNCHEN 95LSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES EFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICEARL LUDWIG SCHIFF (1964-1978)IPL. CHEM. OR. ALEXANDER V. FÜNERIPL. ING. PETER STREHLIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEL-HOPFIPL. ING. DIETER EBBINGHAUSR. ING. DIETER FINCK- ELEFON (Ο89) 48QOS4 "ELEX 5-23665 AURO D 'ELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHENDEA-13 643Patentansprüche1 ./' Verfahren zur Eintauchbehandlung der Oberfläche einer Stahlblechstruktur, insbesondere einer Automobilkarosserie, zur Erzeugung eines Phosphatüberzugs, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stahlblechstruktur, insbesondere die Automobilkarosserie, in eine Behandlungslösung eintaucht, die in einem Phosphatbehandlungstank mit flacher Bodenfläche gehalten wird, und die Automobilkarosserie mindestens einmal in Aufwärtsrichtung und in Abwärtsrichtung neigt, um Öl, Reaktionsgase und Luft, die sich im Inneren der Automobilkarosserie angesammelt haben, zu entfernen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für den Kontakt zwischen der Automobilkarosserie und der Behandlungslösung in dem Phosphatbehandlungstank eine relative Geschwindigkeit im Bereich von 2 bis 10 m/min einhält.01
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man die Behandlungslösung auf der Zuführungsseite des Phosphatbehandlungstanks unterhalb des Flüssigkeitsspiegels einspritzt, um kleine Wellen und eine Strömung der Behandlungslösung mit vorbestimmter Geschwindigkeit auszubilden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekejnnzeichnet, daß man die Behandlungslösung mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 5 m/min in den Phosphatbehandlungstank strömen läßt und dadurch den durch die Reaktion gebildeten Schlamm in dar Behandlungslösung gleichförmig verteilt, daß man eine festgelegte Menge der Behandlungslösung kontinuierlich aus dem Phosphatbehandlungstank entnimmt, in eine Schlammentfernungsvorrichtung einleitet, und den Schlamm entfernt und die überstehende Flüssigkeit in den Phosphatbehandlungstank zurückführt.
- 5. Vorrichtung zur Tauchbehandlung der Oberfläche einer Stahlblechstruktur, insbesondere einer Automobilkarosserie, zur Erzeugung eines Phosphatüberzugs, geke;nnzeichnet durch ein Fördergerät (4) zur Zuführung der Automobilkarosserie (3), das oberhalb eines Phosphatbehandlungstanks (1) mit flacher Bodenfläche (2) angeordnet ist, wobei in dem Fördergerät (4) eine wellenförmige Krümmung (5) ausgebildet ist oder an dem Fördergerät (4) ein Paar von Hebe-Senk-Elementen (33, 34) angeordnet ist, so daß die Automobilkarosserie nach oben oder nach unten geneigt werden kann.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des Phosphatbehandlungstanks (1) eine Einspritzleitung (22) zum Ein-02spritzen der Behandlungslösung angeordnet ist, um kleine Wellen und eine Strömung der Behandlungslösung in vorbestimmter Geschwindigkeit zu verursachen.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch g e kennzeichnet, daß in der Nähe des Bodens des Phosphatbehandlungstanks ein Einleitungsrohr (23) zum Erzeugen einer Bewegung in der Behandlungslösung angeordnet ist, um zu bewirken, daß die Behandlungslösung in dem Phosphatbehandlung.stank in vorbestimmter Geschwindigkeit strömt und dadurch das Absetzen von Schlamm auf dem Boden des Phosphatbehandlungstanks ver hindert wird.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß eine Kreislaufleitung (14) über eine Pumpe (13) und ein Ventil (12) mit dem Phosphatbehandlungstank (1) verbunden ist, durch die kontinuierlich Behandlungslösung aus dem Phosphatbehandlungstank (1) entnommen wird, und daß mit der Kreislaufleitung (14) eine Schlammentfernungsvorrichtung (15) und ein Wärmetauscher (19) in Verbindung stehen.03
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Also Published As
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