DE3201579C2 - Verfahren zur Herstellung von Diperoxysäure durch gesteuerte Kristallisation - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Diperoxysäure durch gesteuerte KristallisationInfo
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Abstract
Diperoxysäuren sind instabile Verbindungen, und bei den Verfahren zu ihrer Herstellung läßt sich üblicherweise nur relativ niedriger Produkt-Durchsatz je Reaktor-Volumen erreichen. Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Diperoxysäuren, bei dem die Bildung der Diperoxysäuren ausgesteuert und reguliert erfolgt und ein hoher Durchsatz an Festsubstanz erreicht werden kann. Zum erfindungsgemäßen Verfahren gehört eine gesteuerte Regelung, wodurch eine Feststoffphase beim Reaktionsvorgang aufrechterhalten und auf einer etwa 36 Gew.% des Reaktionssystems nicht übersteigenden Höhe gehalten wird. Die Aussteuerung erfolgt vorzugsweise so, daß die Feststoffphase bei etwa 12 bis 36 Gew.% gehalten wird.
Description
worin π 4 bis 18 ist, Schwefelsäure-Komponente, Wasserstoffperoxid-Komponente und Wasser-Komponente
eingespeist und die Produkt-Diperoxysäure aus dem Reaktionssystem abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß
α a) das zweiphaslge System als Anfangssystem so gebildet wird, daß die feste Phase In einer Menge von
etwa 0,01 bis 34 Gew.-%, bezogen auf das zweiphaslge Anfangssystem, vorhanden ist, und daß während
des Einspeisevorgangs der Dicarbonsäure-Komponente, Schwefelsäure-Komponente, Wasserstoffperoxid-Komponente
und Wasser-Komponente die eingespeisten Komponenten so gesteuert werden, daß .r. dem
dabei gebildeten Reaktionssystem die feste Reaktionsphase, die Festsubstanz aus dem zweiphasigen
-° Anfangssystem und Produkt-Diperoxysäure enthält, einen Anteil von etwa 36 Gew.-« des Reaktionssystems nicht übersteigt.
b) die flüssige Phase des zweiphasigen Anfangssystems etwa 0,1 bis 30 Gew.-» H2O2, etwa 30 bis
85 Gev/.-% H2SO4 und etwa 10 bis 50 Gew.-% H2O enthält, und wobei zur Durchführung der Aussteuerung
eine Bestimmung der Oberflächengroße der Feststoffe in der Reaktionsphase durchgeführt wird,
wobei für die Aussteuerung eine kumulative Menge des H2O2 und eine kumulative Menge der eingespeisten
Dlcarbonsäure determiniert und das Molverhältnis der kumulativen Menge des H2O2 zu der kumulativen
Menge der Dlcarbonsäure auf einem Wert Im Bereich von etwa 1 bis 40 gehalten wird, und bei
der Aussteuerung ein Index I0 des zweiphasigen Reaktionssystems determiniert wird, der folgenden
Formel
I0 = (Mole H2O3 + Mole H2SO5)/(Mole H2SO4 + Mole H2SO5)
entspricht, wobei H2SO5 durch Reaktion des H2O2 und der H2SO4 reversibel bildbar 1st, und daß dieser
Index I0 auf einem Wert zwischen etwa 0,01 bis 10 gehalten wird, und daß bei der Aussteuerung ein
'5 Index IH des Reaktionssystems determiniert wird, der folgenden Formel
I„= Mole H2O/(Mole H2SO4 + Mole H2SO5)
entspricht, wobei H2SO5 durch Reaktion des H2O2 mit der H2SO4 reversibel bildbar ist, und daß dieser
·"' Index \H auf einem Wert zwischen etwa 0,5 und 10 gehalten wird, und die Einspeisegeschwindigkeit der
Dicarbonsäure-Komponente auf einem zwischen etwa 0,1 und 100 g je Stunde und je Quadratmeter
dieser Oberfläche gewählten Wert gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarbonsäure-Komponente mit einer
·»' Einspeisegeschwindigkeit von etwa 1 bis 10 g je Stunde und je Quadratmeter der Oberfläche der Feststoffe
der festen Reaktionsphase eingespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoff-Phase bei der Reaktion Im
Bereich von etwa 12 bis 36 Gew.-Sfc des Reaktionssystems gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Diperoxysäure Dlperoxyazelalnsäure
<(| eingesetzt und das Molverhältnis der kumulativen Menge H2O2 zu der kumulativen Menge Dlcaiöonsäure auf
einen vorbestimmten Wert von etwa 1 bis 5 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Diperoxysäure Dlperoxydodecandlcarbonsäure
verwendet wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dlperoxysäuren, bei dem während der Gewinnung
der Diperoxysäure die Kristallbildung der Diperoxysäure gesteuert reguliert wird und ein hoher Durchsatz an
Feststoffen erreicht werden kann.
Peröxy-Vefblndungen sind wirksame Bleichmittel, und es wurde festgestellt, daß Zusammensetzungen, die
Dlperoxysäure-Verblndungcn enthüllen, sich verwenden lassen In gewerblichen Wäscherelen und für die Haushaltswäsche.
Beispielsweise sind in der US-PS 39 96 152 Bleichmittel-Zusammensetzungen beschrieben. In denen Persauerstoff-Verblndungen,
wie Dlperazelalnsäure und Diperlsophthalsäure, enthalten sind. Für bestimmte Gewerbearten
und gefärbte Waren haben Bleichiösungen, die eine oder mehrere Dlperoxysäuren enthalten, möglicherweise
Gebrauchsvorteile, verglichen mit einer Hypochlorit enthaltenden Bleichlösung. Darüber hinaus lassen sich
Bleichmittelzusammensetzungen, die Dlperoxysäuren enthalten, als granulierte Produkte abpacken und aufbe-
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wahren, die sich, wenn man sie beim Waschen verwendet, unmittelbar lösen, bevor sie mit den Geweben in
Kontakt kommen.
Früher wurde schon die labormäßige Herstellung von Diperoxysäuren von Parker und Mitarbeitern, Journal of
the American Chemical Society, Band 79, Seiten 1929-1931 (1957) und in den US-PS 28 13 896 und 28 13 885
beschrieben. Darin wird Ober die Gewinnung von aliphatischen Diperoxysäuren in guter Ausbeute berichtet. Für
die großtechnische Anwendung ist das aus der US-PS 28 13 896 bekannte Verfahren nicht geeignet, weil es
keine kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht.
Bei der großtechnischen, industriellen Produktion von Diperoxysäuren haben sich gefährliche Sicherheitsrisiken
ergeben. Zum Teil konnten diese Gefahren behoben werden, aber dies geschah zu Lasten des Feststoff-Durchsatzes
und der Produktionskosten. So ist aus der US-PS 42 44 884 ein großtechnisch und kontinuierlich ">
arbeitendes Verfahren dieser Art bekannt, das gute Ausbeuten ermöglicht. Nachteilig dabei ist, daß nur mit
niedrigen Feststoff-Konzentrationen gearbeitet werden kann, so daß hohe Reaktorvolumina erforderlich, relativ
große Flüssigkeitsmengen mitverarbeitet und wieder aufgearbeitet werden müssen und entsprechend groß
dimensionierte Vorrichtungs-Anlagen benötigt werden.
Das Sicherheitsproblem basiert in erste Linie darauf, daß Dlperoxysäuren Instabil sind. So kann es vorkom- '5
men, daß in einer gebildeten oder sich Innerhalb eines Reaktionsbehälters bildenden Aufschlämmung aus Dlperoxysäure-Kristallen
die Diperoxysäure eine spontane Zersetzung erleidet, wenn sie einer örtlichen Überhitzung
ausgesetzt ist. Die Produktionskosten liegen recht hoch, zum Teil wegen der relativ geringen Produkt-Dmthsatzmenge
je Reaktorvolumen bei den bisher bekannten Verfahren dieser Art.
In der US-fS 41 19 660 1st ein Diperoxysäure-Verfahren im Satzbetrieb beschrieben, bei dem die flüssigen
Reaktionskomponenten (Wasserstoffperoxid, Wasser und Schwefelsäure) gemischt und dann eine aiiphatisehe,
zweibasische Carbonsäure langsam zugegeben wird. Das Gemisch wird, bis sich die Dlperoxysäure-Kristalle
gebildet haben, auf einer relativ niedrigen Temperatur gehalten. Dieses Verfahren ist bei der Durchführung im
großtechnischen Maßstab In der Industriellen Produktion ebenfalls nicht sehr effizient.
Weiterhin ist in der Europäischen Patentanmeldung Nr. 78200149.9 ein kontinuierliches Verfahren zur ^
Herstellung von aliphatischen Diperoxysäuren beschrieben. Die Zuflußgeschwindigkeiten zu dem Reaktor
werden so eingestellt, daß die flüssigen Komponenten darin in spezifischen Bereichen gehalten werden. Es wird
in dieser Veröffentlichung beschrieben, daß für den Diperoxysäure-Prozeß Impfkristalle an Diperoxysäure eingebracht
werden können, damit das resultierende Diperoxysäure-Produkt In Form von größeren, leichter zu filtrierenden
Kristallen anfällt. K
Jedoch reicht es zur Verhütung einer spontanen Nukleation und der Bildung einer nlchtpumpbaren
Aufschlämmung sowie der damit · erbundenen Gefahr einer Hitzezersetzung nicht aus, nur einfach die Flüssigkeitskonzentration
in dem Reaktionsbehälter während der Produktion der Diperoxysäuren aufrecht zu erhalten,
speziell dann nicht, wenn die Fest? jffmasse bei der Reaktion etwa 7 bis 10 Gew.-&, bezogen auf das gesamte
Reaktionssystem, übersteigt.
p Andererseits wird, wenn die Feststoffmasse bei der Reaktion in dem Reaktionsbehälter (und somit der höchst
£ erreichbare Produkt-Durchsatz) niedriger Hegt als 7 bis 10 Gew.-% des Reaktionssystems, die gebildete
ig Aufschlämmung an Diperoxysäure sehr wässerig, und die Gesamtprcduktlvität bzw. der Produkt-Durchsatz wird
ja niedrig.
V: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuvor beschriebenen Nachtelle zumindest teilweise zu behe-
Η ben.
ja Zur Lösung dieser Aufgabe wurde ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Gewinnung eines Dlperoxysäure-
% Produktes geschaffen. Es wird ein zwelphaslges Anfangssystem in einem Reaktionsbehälter gebildet; in das
;'·' zwelphasige Anfangssystem wird eine Dlcarbonsäure-Komponente eingespeist, so daß sich ein Reaktionssystem
i.-i bildet, und die Einspeisegeschwindigkeit der Dlcarbonsäure-Komponente wird auf einen bestimmten vorgegebe- *5
nen Wert einreguliert. Der vorgegebene Wert wird anhand der Oberflächengröße der festen Reaktionsphase In
I■; dem Behälter bestimmt. Es werden außerdem Schwefelsäure-, Wasserstoffperoxid- und Wasser-Komponente in
den Reaktionsbehälter eingespeist, und diese einzuspeisenden Komponenten wenden so gesteuert, daß die feste
'.'■; Reaktionsphase nicht höher als etwa 36 Gew.-%, bezogen auf das Reaktionssystem, ansteigt, und vorzugsweise
auf einem Wert Im Bereich von etwa 12 bis 36 Gew.-% gehalten wird.
Beim erflndungsgamäßen Verfahren werden geringstmögliche Mengen an Komponenten verbraucht, die
Arbeltsweise Ist sicher und wirtschaftlich, und die dabei gewonnenen Diperoxysäuren weisen eine relativ große
Kristall-Abmessung auf. Das Verfahren kann chargenweise oder In kontinuierlicher Betriebsform durchgeführt
werden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Möglichkeit vorliegt,
mit großen Mengen an Reaktions-Feststoffen zu arbeiten, die sich leicht pumpen und aus dem Reaktionssystem
abtrennen lassen, so daß je Reaktorvolumen eine hohe Produktausbeute erreicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Herstellung von Diperoxysäuren der Formel
Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Herstellung von Diperoxysäuren der Formel
O O
»-.: I! Il
$ HOO-C— (CH2),,- C-OOH (1)
fjfj worin η eine Zahl von etwa 4 bis 18 bedeutet, anwenden. Sehr vorteilhaft lassen sich nach dem erflndungsgemä-
g;j ßen Verfahren solche Diperoxysäuren der Formel (1) gewinnen, worin η = 7 bis 12 Ist. Als bevorzugte Beispiele
Il können Dlperoxyazelalnsäure und Dlperoxydodecandicarbonsäure für die erfindungsgemäßen Zwecke benannt
'φ·. werden.
H Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus einer Flüssigkeit und einem Feststoff
U zunächst ein zwelphaslges Anfangssystem gebildet. Das Reaktionssystem bildet man danach durch Einspeisung
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einer Dlcaibonsäure In das zwelphasige Anfangssystem. Das Reaktionssystem enthält eine Feststoff-Reaktlons ·
phase. Die Feststoff-Reaktionsphase besteht aus dem Feststoff des zweiphasigen Anfangssystems und der
Produkt-Diperoxysäure, die bei der Peroxidation der eingespeisten Dicarbonsäure gebildet wird.
Weitere eingespeiste Komponenten sind Schwefelsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser. Man kann diese
Komponenten entweder je einzeln einspeisen oder als Gemische aus im Handel erhältlichen Chemikalien zufügen.
Allerdings müssen diese Komponenten mit kontrollierten Geschwindigkeiten eingespeist werden, die durch
eine Mehrzahl von Kriterien determiniert werden. Die Komponenten werden vorteilhaft mittels üblicher
Einrichtungen, beispielsweise Zumeßpumpen eingebracht.
Wie nachstehend im einzelnen näher beschrieben, sind die folgenden Kriterien zu beachten: Die Zuführgeschwindigkeit
für die Dicarbonsäure wird durch die Oberflächengröße der Feststoff-Reaktionsphase bestimmt;
die Wasserstoffperoxid-Zuführungsgeschwindigkeit wird durch ein ausgewähltes Molverhältnis von Wasserstoffperoxid
zu Dicarbonsäure bestimmt; die Schwefelsäure-Zuführgeschwindlgkelt wird durch einen vorbestimmten
Wert eines Oxidationsindex des Reaktionssystems (der nachfolgend als I0 bezeichnet ist) bestimmt; und die
Wasser-Zuführgeschwindigkeit wird durch einen ausgewählten Wert eines Hydrations-Index des Reaktionssystems
(der nachfolgend als lH bezeichnet ist) bestimmt.
Nachstehend werden diese Kriterien und die Verfahrensstufen des erfindungsgemäßen Verfahrens näher
erläutert.
Erste Verfahrensstufe:
ReI der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können beliebige übliche Rei^iionsbehälter, wie
beispielsweise ein mit einer Temperaturüberwas.hungs-Elnrichtung, einer Rühr-Elnrichtung und ilner Kühlvorrichtung
ausgerüsteter Reaktionsbehälter eingesetzt werden. Zweckmäßig besteht die Innere Oberfläche des
Reaktionsbehälters aus Glas, Porzellan oder Polytetrafluorethylen. Wenn das erfindungsgemäße Verfahren in
kontinuierlicher Fahrwelse durchgeführt wird, können mehrere Reaktoren in Serie angeordnet benutzt werden,
damit eine annähernd vollständige Umsetzung und Kristallisation erreicht wird.
In dem Reaktionsbehälter wird aus einer Flüssigkeit und einem Feststoff das zwelphasige Anfangssystem
gebildet. In der Flüssigkeit sind Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Wasser in den für die gewünschte Reaktion
stöchiometrlschen Proportionen flüssig vermischt.
i'i Es enthält die Flüssigkeit des zweiphasigen Anfangssystems etwa 0,1 bis 30 Gew.-96 Wasserstoffperoxid, etwa
30 bis 85 Gew.-% Schwefelsäure und etwa 10 bis 50 Gew.-% Wasser.
Die feste Phase in dem Anfangssystem Ist vorzugsweise in kristalliner Form mit Kristallen in der Größenordnung
von etwa 1 bis 25 μπι vorhanden. Die Menge an kristallinem Feststoff in dem zweiphasigen Anfangssystem sollte so ausreichend groß sein, daß die Konzentration an nichtgelösten »Kristallkeimen« Im Bereich von
etwa 0,01 bis 34 Gew.-5K, bezogen auf das zweiphasige Anfangssystem, vorzugsweise Im Bereich von etwa 0,1
bis 10 Gew.-% und Insbesondere bei etwa 0,2 bis 2 Gew.-% Hegt.
Die Feststoffphase des zweiphasigen Anfangssystems besteht aus Diperoxysäure mit etwa 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
einer Verbindung der Formel (1), worin η etwa 4 bis 18 ist. Man kann den Feststoff chargenweise
der Flüssigkeit In Form von trockener kristalliner Diperoxysäure zugeben, oder man kann eine Aufschlämmung
-"' (die ein··- oder mehrere der Komponenten der flüssigen Phase des zweiphasigen Anfangssystems enthält) aus
dem Feststoff beigeben. Für die Zwecke der Erfindung ist es nicht wesentlich, ob die Diperoxysäure In fester
Form oder als Aufschlämmung eingebracht wird; beide Einsatzformen eignen sich.
Das Gesamtvolumen des zweiphasigen Anfangssystems sollte so ausreichend groß sein, daß während der
nachfolgenden zweiten Verfahrensstufe, der Einspeisestufe, ein gutes Vermischen und Kühlen möglich Ist. Das
« Kühlen erfolgt in dem Fachmann bekannter Weise. Vorteilhaft hält man die Reaktlonskompor.anten während
der Reaktion im Bereich von 0 b* 60° C, insbesondere bei etwa 15 bis 50° C.
Zweite Verfahrensstufe:
■>') Bei diesem Einspel-evorgang wird als Haupt-Elnspeise-Komponente eine Dicarbonsäure der Formel
■>') Bei diesem Einspel-evorgang wird als Haupt-Elnspeise-Komponente eine Dicarbonsäure der Formel
O O
HOC— (CH2),,- COH (2)
(worin η etwa 4 bis 18 Ist) verwendet; diese wird, wenn sie In das zwelphasige Anfangssystem eingespeist wird,
peroxidiert und bildet In dem Reaktionssystem Produkt-Diperoxysäure. Mit Vorteil zum Einspeisen verwendete
Olcarbonsäure-Komponenten sind solche der Formel (2), worin η = 7 bis 12 Ist; besonders zweckmäßig können
i>ls Dicarbonsäuren Azelainsäure und Dodecandlcarbonsäure benutzt werdei.
W) In dieser Verfahrensstufe werden weiterhin Schwefelsäure-, Wpsserstoffperoxld- und Wasser-Komponente
eingespeist. Diese vier Elnspelse-Komponenten können je einzeln oder als Gemische zugesetzt werden, und man
kann sie kontinuierlich zugeben oder in Teilmengen, wie üblich absatzweise In kurzen Intervallen, beispielsweise
in Abständen von je 5 Minuten, zusetzen. Unabhängig davon jedoch, ob die Zugabe kontinuierlich oder chargenweise
erfolgt, werden die Zusatzgeschwindigkeiten so ausgesteuert, daß die Kristallisation der Produkt-Dlper-
(l-s oxysäure kontrolliert wird. Vorzugswelse wird die Dicarbonsäure als Lösung !n der Schwefelsäure-Komponente
eingespeist.
Das ReaktlonssystK.Ti besteht aus einer flüssigen Reaktionsphase und einer festen Reaktionsphase.
(Eine geringe Menge an gasförmiger Phase aus Sauerstoff, der sich durch Nebenreaktionen bildet, Ist norma-
(Eine geringe Menge an gasförmiger Phase aus Sauerstoff, der sich durch Nebenreaktionen bildet, Ist norma-
lerwelse In dem Reaktionssystem auch noch vorhanden).
Die Feststoff-Reaktionsphase enthält die festen Dlperoxysäure-Krlstallkelme und die Produkt-Dlperoxysäure,
die sich im wesentlichen daran ausbildet. Die Feststoff-Reaktionsphase liegt In Form einer Aufschlämmung vor,
die In Übereinstimmung mit der Aussteuerungsstufe so eingestellt wird, daß sie während der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine Menge von mehr als 36 Gew.-% des Zwelphasen-Reaktlonssystcms nicht "·
übersteigt.
Die Keimkristalle in dem Anfangssystem dienen mit dazu, die Kristallgröße der Produkt-Dlperoxysäure zu
regulieren (beispielsweise zu maximleren), und zu verhindern, daß die Aufschlämmung thixotrop wird.
Dritte Verfahrensstufe:
In dieser Verfahrensstufe erfolgt die Aussteuerung der während der Einspeisestufe zugeführten Komponenten,
und diese Verfahrensstufe dient dazu, die Feststoff-Reaktionsphase so einzustellen und zu halten, daß sie nicht
größer als etwa 36 Gew.-% des Reaktionssystems wird. Wenn sie über etwa 36 Gew.-% ansteigen würde, würde
das Reaktionssystem so stark viskos werden, daß es nur noch schwierig gerührt werden könnte. '5
Vorteilhaft wird In dieser Aussteuerungsstufe die Feststoff-Reaktionsphase auf einem vorbestimmten Wert
zwischen etwa 12 bis 36 Gew.-96 des Reaktionssystems gehalten. Liegt sie niedriger als 12 Gew.-%, wird die
Aufschlämmung relativ wäßrig, und die Produktivität des Reaktors liegt denn vergleichsweise niedrig.
Nachfolgend wird die Steuerung und Kontruiie uci cifüciücii Komponenten näher beschrieben:
(1) Dlcarbonsäure-Kontrolle
Die In der zweiten Verfahrensstufe, der Einspeisung, eingebrachte Dlcarbonsäure wird auf eine vorbestimmte
Einspeisegeschwindigkeit, die durch eine Oberflächengröße determiniert wird, einreguliert. Bei dieser Oberflächengröße
handeli es sich um die Oberfläche der Dlperoxysäurc-Krlstalle, die zu dieser Zelt In dem Reaktlons- 2S
behälter vorhanden sind.
Beispielswelse Ist, bevor Irgend welche Dlcarbonsäure eingespeist worden Ist, die anfängliche Oberflächengröße
diejenige der festen Dlperoxysäure-Krlstallkelme, die zusamn.^.i mit der Flüssigkeit das zwelphaslge
Anfangssystem bilden. Die anfängliche Oberflächengröße läßt sich beispielsweise experimentell dadurch bestimmen,
daß eine kleine Probemenge des zwelphalsgen Anfangssystems aus dem Reaktionsbehälter entnommen,
eine Teilmenge dieser Probe unter ein Mikroskop gelegt, die durchschnittliche Große der ungelösten Diperoxysäure-Kristalle
ausgemessen, getrennt davon die Massekonzentration des Feststoffes In der Probe durch Filtrieren,
Trocknen und Auswägen des Feststoffes aus einer abgewogenen Teilmenge bestimmt und der in dem
zweiphaslgen Anfangssystem vorhandene Oberflächenbereich berechnet wird. Beispielsweise kann die Berechnung
des Oberflf.chenbereiches wie folgt ausgeführt werden:
um2 w [umΓ ^ cm3 „ Im
m2 = (g) χ ^- X — x x = (W) X'~FTT >
67 μπι3 (cm/ g \μτηΙ DM 3
(W = Gew an nichtgelösten Kristallkeimen, g; = 5 W/DM; Dv1 = Durchschnittlicher mittlerer Durchmesser *); μπι)
*) (Vorausgesetzt ist dabei, daß d.ie Kristalle rechteckige Feststoffe sind, deren Flächenbereich gleich einem Würfel mit dem
gleichen Dm-)
Während die Dicarbonsäure (und die anderen Komponenten) eingespeist wird, steigt bei vernachlässigbarem
Abrieb der Produkt-Kristalle die vorhandene Oberflächengröße der Feststoff-Reaktionsphase In dem Reaktionssystem
an, überschlägig zu Vj der Zunahme der Masse an Feststoff-Reaktionsphase. Wenn die Dlcarbonsäure
in Teilmengen eingespeist wird, kann jede nachfolgende Zunahme In Relation zu der Zunahme anläßlich
der ersten Einspeisung berechnet werden. Ein so berechneter sukzessiver Zunahmeplan Ist spezifisch für eine
gegebene Masse an Feststoff in dem zweiphaslgen Anfangssystem und für eine gegebene anfängliche Durchschnitts-Partikelgröße
des Feststoffes.
Alternativ (oder zusätzlich) kann zu solch einer extrapolierten Bestimmung des Oberflächenbereiches die
Oberflächengröße bei fortschreitender Reaktion auch empirisch bestimmt werden dadurch, daß man in periodischen
Abständen Probemengen abnimmt und daran die mikroskopische Untersuchung und die zuvor beschriebene
Berechnung anstellt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren Ist es besonders vorteilhaft, wenn man die Oberflächengröße des anfänglichen
Feststoffes bestimmt für eine bestimmte Masse an Diperoxysäure-Feststoff in dem zwelphasigen
Anfangssystem und für eine bestimmte Teilchengröße dieses Feststoffes. Dann kann man bei fortschreitender
Reaktion periodische Bestimmungen der Oberfläche der in dem Reaktionsbehälter vorhandenen Dlperoxysäure- *°
Kristalle ausführen. Diese Bestimmungen lassen sich als Funktion der Zeit aufzeichnen. Die grafischen Daten
kann man dann benutzen, um den gewünschten Wert der Einspeisegeschwindigkeit für die Dicarbonsäure-Komponente
auszuwählen. Es wurde gefunden, daß für optimales Kristallwachstum der bevorzugte Wert für die
Einspeisegeschwindigkeit der Dicarbonsäure-Kcmponente zwischen etwa 0,1 bis 100 g je Stunde je Quadratmeter
an Oberfläche des in der Reaktion vorhandenen Feststoffes beträgt. Wenn man mittels des erfindungsgemä-Ben
Verfahrens Diperoxyazelainsäure gewinnt, stellt man den ausgewählten Wert für die Dicarbonsäure-Komponente
(die Azelainsäure) vorteilhaft zwischen etwa 1 und 10 g je Stunde je Quadratmeter Oberflächenbereich des
Feststoffes in der Reaktionsphase ein.
(2) Wasserstoffperoxid-Kontrolle
Die Einspeisegeschwindigkeit für das Wasserstoffperoxid zu einem beliebigen gegebenen Zeltpunkt wird so
eingesteuert, daß ein definiertes Molverhältnis auf einem vorbestimmten Wert zwischen etwa I und 40 gehalten
wird. Dieses Molverhältnis Ist definiert durch die kumulative Menge an Wasserstoffperoxid, die eingespeist
worden Ist, zu der kumulativen Menge an Dicarbonsäure, die eingespeist worden 1st. (Unter kumulativer Menge
wird die Gesamtmenge der In den Reaktionsbehälter an dem bestimmten Zeltpunkt eingespeisten Komponente
ν, standen). Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dieses Molverhältnis
der kumulativen Menge Wasserstoffperoxid zu der kumulativen Msnge Dicarbonsäure auf einem vorbe-
i» stimmten Wert zwischen etwa 2 und 10 gehalten.
(3) Schwefelsäure-Kontrolle
Die Einspeisegeschwindigkeit für die Schwefelsäure zu einem beliebigen gegebenen Zeltpunkt wird so elngesteuert,
daß ein Oxidationsindex, I0, der flüssigen Phase des Reaktionssystems auf einem Wert zwischen etwa
0,01 und 10 gehalten wird. Dieser Index I0 Ist definiert als Verhältnis von zwei molaren Summen, wie durch die
nachfolgende Gleichung veranschaulicht:
, = (Mole H2O2 + Mole H2SO5)
l° (Mole H2SO4 + Mole H2SO5)
l° (Mole H2SO4 + Mole H2SO5)
In der vorstehenden Gleichung steht Im Zähler die Summe der Mole Wasserstoffperoxid und der Mole
Perschwefelsäure, die zu diesem Zeltpunkt Im Reaktionssystem vorhanden sind; Im Nenner steht die Summe
der Mole Schwefelsäure und der Mole Perschwefelsäure, die zu diesem Zeltpunkt Im Reaktionssystem vorhanden
sind. Perschwefelsäure (Caro-Säure) Ist bei der Definition von I0 deswegen mit enthalten, weil Teile des
Wasserstoffperoxids und Teile der Schwefelsäure In dem Reaktionssystem reversibel zu Perschwefelsäure umgesetzt
werden. Wenn erfindungsgemäß Dlperoxyazelalnsäure hergestellt wird, Ist es zweckmäßig, I0 In dem Reaktionssystem
auf einem vorbestimmten Wert zwischen etwa 0,1 bis 1 zu halten.
Die zu einem beliebigen Zeltpunkt vorhandenen Mengen an Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Perschwefeisäure lassen sich zweckmäßig dadurch ermitteln, daß periodisch Proben aus dem In dem Reaktionsbehälter ' >rhandenen Reaktionsgemisch entnommen und daraus analytisch die Mole an Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Perschwefelsäure bestimmt werden. Mittels der oben angegebenen Formel wird dann I0 für das Reaktlonsgemlsch berechnet, und die Menge an Schwefelsäure, die eingespeist wird, wird selektiv so einreguliert, daß I0 auf einem ausgewählten Wert Im Bereich zwischen 0,01 und 10, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 bis 1, gehalten wird.
Die zu einem beliebigen Zeltpunkt vorhandenen Mengen an Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Perschwefeisäure lassen sich zweckmäßig dadurch ermitteln, daß periodisch Proben aus dem In dem Reaktionsbehälter ' >rhandenen Reaktionsgemisch entnommen und daraus analytisch die Mole an Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Perschwefelsäure bestimmt werden. Mittels der oben angegebenen Formel wird dann I0 für das Reaktlonsgemlsch berechnet, und die Menge an Schwefelsäure, die eingespeist wird, wird selektiv so einreguliert, daß I0 auf einem ausgewählten Wert Im Bereich zwischen 0,01 und 10, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 bis 1, gehalten wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird I0 in dem zwelphasigen
Anfangssystem und danach in Zeltabständen von etwa 10 bis 15 Minuten periodisch In dem Reaktionssystem bestimmt. Für nachfolgende Verfahrensgänge können die aus diesen Bestimmungen erhaltenen Daten
grafisch aufgezeichnet werden, und die Schwefelsäure-Elnspeisegeschwlndigkelt läßt sich anhand dieser grafl-
■iii sehen Aufzeichnung steuern.
(4) Wasser-Kontrolle
Die Einspeisegeschwindigkeit für Wasser zu einem beliebigen gegebenen Zeitpunkt wird so eingesteuert, daß
eine bestimmte Menge, die als Hydrationsindex, Iw, des Reaktionssystems bezeichnet wird, aufrechterhalten
wird. \H wird auf einem bestimmten Wert Im Bereich zwischen etwa 0,5 und 10 gehalten. Der Hydrationsindex
läßt sich durch die nachfolgende Gleichung definieren:
. _ Mole H2O
Itf ~ —
so " (Mole H2SO4 + Mole H2SO5)
Das heißt, \H ist definiert durch das Verhältnis der Mole an Wasser In dem Reaktionssystem zu diesem Zeitpunkt,
wie im Zähler aufgeführt, und dem Nennwert, der gleich ist dem Nennwert In der Formel für I0.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung yon Dlperoxyazelalnsäure durchgeführt wird, sollte Iw
vorteilhaft auf einem ausgewählten Wert Im Bereich zwischen etwa 1,5 und 3 gehalten werden.
Besonders zweckmäßig ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren Iw periodisch zu bestimmten und grafisch
aufzutragen in der Art, wie dies zuvor für I0 beschrieben worden ist. Nachfolgende Verfahrensläufe können
dann anhand dieser grafischen Darstellungen gesteuert werden.
Anhand der nachfolgenden Beispiele (1 bis 6) wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
w
w
In einer Pilot-Anlage wurde ein Ansatz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefahren, wobei die Feststoff-Reaktionsphase
auf etwa 22 Gew.-% des Reaktionssystems gehalten wurde, der ausgewählte Wert für I0 bei
'•5 0,33 und der ausgewählte Wert für lH bei 2,4 lagen. Die Dauer des Verfahrenslaufs betrug 396 Minuten. Die
Daten aus diesem Ansatz sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt.
Daten — Zusammenstellung Betriebsangaben
Einheiten
Gesamt- AA
strom
strom
HiSO4 H2O2
H2O
DPAA
Zusammensetzung des Impfgemisches
Gramm
7203
972
136
387
Eingespeiste Menge *) | Mole | 54,0 | 198,4 |
Zurückgewonnene Menge *) | Mole | 1,6 | |
Ausbeute (bezogen auf verbrauchte AA) |
Molprozent | ||
Umsatz (bezogen auf eingespeiste AA) |
Molprozent | ||
Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol | 1 | 3,67 |
Zielgröße Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol | 1 | 3,67 |
Einspeisegeschwindigkeit | Mole/Min. | 0,136 | |
Zielgröße Einspeise geschwindigkeit |
Mole/Min. | 0,137 |
165,5 357,6
J1UO
6,50
255
50,2
95,8
95,8
93,0
Bei dem Ansatz gemäß Beispiel 1 wurde eine ausgezeichnete Ausbeute (95,896) und ein sehr guter Umsatz
(93,096) an Dlperoxyazelalnsäure (DPAA) von Azelainsäure (AA) erhalten. Die Produkt-Dlperoxyazelalnsäure,
die resultierte, wurde durch Filtration abgetrennt und als kristallines Produkt mit einer Teilchengröße zwischen
etwa 5 und 40 μΐη gewonnen.
Ein weiterer Ansatz wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Pilot-Anlage gefahren. Darin
wurde die Feststoff-Reaktionsphase auf etwa 26 Gew.-96, bezogen auf das Reaktionssystem, gehalten. I0 wurde
auf einem Wert von 0,35 und lH bei 2,41 gehalten. Die Daten aus diesem Ansatz sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Daten — Zusammenstellung
Betriebsangaben
Einheiten
Gesamt- AA
strom
strom
H2SO4 H3O2
H2O
DPAA
Zusammensetzung des Impfgemisches
Gramm
1652
ND
ND
ND
347
Eingespeiste Menge *) | Mole |
Zurückgewonnene Menge *) | Mole |
Ausbeute (bezogen auf verbrauchte AA) |
Molprozent |
Umsatz (bezogen auf eingespeiste AA) |
Molprozent |
Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol |
Zieleröße Einsatzverhältnis | Mole/Mol |
95,0 350,3 292,8 632,6 0
3,2 84,9
92,4
3,69 3,08 6,66
3,67 3,00 6,50
89,3
ibasiert auf AA)
Fortsetzung
Betriebsangaben Einheiten Gesamt- AA H2SO4 H2O2 H2O DPAA
strom
Einspeisegeschwindigkeit Mole/Min. 0,241
Zielgröße Einspeise- Mole/Min. > 0,103 **)
geschwindigkeit
*) Bei kontinuierlicher Fahrweise; Netto-Menge, ausschließlich Kristallkcim-Aufschlämmung und Waschwasser
*·) Bei diesem Ansatz gab es keine feste Zielgrölie für die Einspeisegeschwindigkeit der AA; statt dessen bestand das Ziel, die Einspeisegeschwindigkeit graduell über die gesamte Verfahrensdauer proportional zu der Zunahme der vorhandenen Kristalloberfläche so zu
erhöhen, daß das Maximum an Produktivität des Reaktors eingestellt werden konnte.
(Die aufführte Zielgröße des Einspeiseverhältnisses bezieht siuh nur auf die Initiierung des Verfahrens.)
Der Versuch, für den In Tabelle 2 die Daten zusammengestellt sind, wurde über 394 Minuten gefahren.
Ausbeute (92.4%) und Umsatz (89,3%) lagen etwas niedriger als bei dem Im Beispiel 1 beschriebenen Versuch.
Die result'.eranden Produkt-Kristalle betrugen etwa 15 bis 20 μηι. Der zum Schluß vorliegende ungewaschene
Filterkuchen hatte einen angegebenen durchschnittlichen Feststoffgehalt von etwa 36,1%.
Es wurde ein weiterer Versuch durchgeführt, bei dem die Feststoff-Reaktionsphase auf etwa 13 Gew.-% des
Reaktionssystems gehalten wurde. I0 wurde bei 1,92 und Iw bei 5,85 gehalten. Die Verfahrensdauer betrug
326 Minuten. Die Daten dieses Versuchs sind In Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3 | Einheiten | Gesamt- AA strom |
H2SO4 | H2O2 | H2O | DPAA | |
30 | Daten — Zusammenstellung | Gramm | 1450 9 | ND | ND | ND | 275 |
Betriebsangaben | Mole | 33,1 | 99,1 | 268,7 | 497,2 | 0 | |
35 | Zusammensetzung des Impfgemisches |
Mole | 1,5 | 30,0 | |||
Eingespeiste Menge *) | Molprozent | 94,9 | |||||
411 | Zurückgewonnene Menge *) | Molprozent | 90,6 | ||||
Ausbeute (bezogen auf verbrauchte AA) |
Mole/Mol | 1 | 2,99 | 8,12 | 15,02 | ||
45 | Umsatz (bezogen auf eingespeiste AA) |
Mole/Moi | 1 | 3 | 8 | 14,8 | |
Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Min. | 0,102 | |||||
50 | Zielgröße Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Min. | 0,108 | ||||
Einspeisegeschwindigkeit | |||||||
Zielgröße Einspeise- | |||||||
geschwindigkeit
*) Bei kontinuierlicher Fahrweise; Netto-Menge, ausschließlich Kristallkeim-Aufschlämmung und Waschwasser
ND = Nicht bestimmt
Umsatz (90,6%) und Ausbeute (94,9%) waren ausgezeichnet; die resultierenden Produkt-Kristalle waren jedoch
vergleichsweise kleiner (etwa 5 μπι), der zum Schluß vorliegende ungewaschene Filterkuchen hatte einen angegebenen
durchschnittlichen Feststoffgehalt von etwa 24%, und die Filtrierbarkeit lag etwas niedriger. Es wird
angenommen, daß diese unterschiedlichen Kristalllsationsergebnlsse vorwiegend infolge des realtlv hohen
fl5 !„-Wertes bedingt waren.
32 Ol 579
In einer Pilot-Anlage wurde ein weiterer Versuch durchgeführt. Dabei wurde die Feststoff-Reaktionsphase bei
etwa 15 Gew.-% gehalten. I0 wurde bei 0,12 und lH bei 1,73 gehalten. Die Veisuchsdauer betrug 340 Minuten.
Die Daten sind In Tabelle 4 zusammengestellt. 5
Daten — Zusammenstellung
Betriebsangaben | Einheiten | Gesamt- AA strom |
H2SO4 | H2O2 | H2O | DPAA | IO |
Zusammensetzung des Impfgemisches |
Gramm | 1846 12 | ND | ND | ND | 412 | 15 |
Eingespeiste Menge *) | Mole | 52,6 | 173,9 | 101,3 | 211,2 | 0 | |
Zurückgewonnene Menge *) | Mole | 2a | 40,9 | ||||
Ausbeute (bezogen auf verbrauchte AA) |
Molprozent | 81,2 | 20 | ||||
Umsatz (bezogen auf eingespeiste AA) |
Molprozent | 77,8 | |||||
Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol | 1 | 3,31 | 1,93 | 4,02 | 25 | |
Zie!?röße Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol | 1 | 3,3 | 2 | 4,15 | ||
Einspeisegeschwindigkeit | Mole/Min. | 0,155 | 30 | ||||
Zielgröße Einspeise geschwindigkeit |
Mole/Min. | 0,15 |
") Bei kontinuierlicher Fahrweise; Netto-Menge, ausschließlich Kristallkeim-Aufschlämmung und Waschwasser
ND = Nicht bestimmt
Bei diesem Versuch wurden eine Ausbeute von 81,2% und ein Umsatz von 77,8% erreicht. Der zum Schluß
vorliegende ungewaschene Filterkuchen hatte einen angegebenen durchschnittlichen Feststoffgehalt von 28,5%. 40
Die Produkt-Kristalle waren relativ groß (10 bis 20 \im); sie ließen sich sehr leicht abfiltern.
Bei einem weiteren Versuch wurde die Feststoff-Reaktionsphase bei etwa 9 Gew.-% gehalten. I0 betrug 1,38 45
und I„ betrug 6,11. Die Zeitdauer dieses Versuches betrug 420 Minuten. Die Daten sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
Daten — Zusammenstellung
Betriebsangaben | Einheiten | Gesamt- AA strom |
HjSO1 | H2O2 | H2O | DPAA | 55 |
Zusammensetzung des Impfgemisches |
Gramm | 1478 10 | ND | ND | ND | 330 | |
Eingespeiste Menge *) | Mole | 22,1 | 51,2 | 133,7 | 24,7 | 0 | 60 |
Zurückgewonnene Menge *) | Mole | 1,4 | 19,3 | ||||
Ausbeute (bezogen auf verbrauchte AA) |
Molprozent | 92,8 | 65 | ||||
Umsatz (bezogen auf eingespeiste AA) |
Molprozent | 86,9 | |||||
Einsatzverhältnis (basiert auf AA) |
Mole/Mol | 1 | 2,31 | 6,02 | 11,16 | ||
Fortsetzung
Betriebsangaben
Einheiten
Gesamt- AA strom
H2SO4 H2O2
H2O
DPAA
Zielgröße Einsatzverhältnis Mole/Mol
(basiert auf AA)
Einspeisegeschwindigkeit Mole/Min.
Zielgröße Einspeise- Mole/Min,
geschwindigkeit
2,3
11,1
*) Bei kontinuierlicher Fahrweise; Netto-Menge, ausschließlich KristaUkeim-Aufschlämmung und Waschwasser
ND = Nicht bestimmt
Die Ausbeute betrug 92,856 und der Umsatz lag bei 86,996. Der zum Schluß vorhandene ungewaschene Filterkuchen
hatte einen angegebenen durchschnittlichen Feststoffgehalt von 24,1%. Die Kristalle waren relativ klein
(etwa 2 bis 3 μπι); dadurch ließen sie sich relativ langsam filtrieren und waschen. Ebenso wie in dem zuvor
beschriebenen Beispiel 3 war auch hier der Wert für lH relativ hoch.
Ein weiterer Versuch wurde in einer Pilot-Anlage durchgeführt. Dabei wurde die Feststoff-Reaktlonsphase bei
etwa 15 Gew.-% gehalten. I0 war auf 0,31 und lH auf 1,65 eingestellt. Dieser Versuch wurde über 285 Minuten
durchgeführt. Die Daten sind in der nachstehenden Tabelle 6 zusammengestellt.
Tabelle 6
30 Daten — Zusammenstellung Betriebsangaben
30 Daten — Zusammenstellung Betriebsangaben
Einheiten
Gesamt- DDA strom
H2SO4 H2O2
H2O
DPDDA
35 | Zusammensetzung des Impfgemisches |
Gramm | 1300 | 3 | ND | ND | ND |
Eingespeiste Menge *) | Mole | 21,9 | 219 | 116,3 | 280,5 | ||
4M | Ausbeute (bezogen auf verbrauchte DDA) |
Molprozent | |||||
Umsatz (bezogen auf eingespeiste DDA) |
Molprozent | ||||||
4i | Einsatzverhältnis (basiert auf DDA) |
Mole/Mol | 1 | 10,0 | 5,3 | 12,8 | |
Zielgröße Einsatzverhältnis | Mole/Mol | 1 | 10,0 | 5,4 | 12,9 |
101
0 93,2
88,1
(basiert auf DDA)
*) Bei kontinuierlicher Fahrweise; Netto-Menge, ausschließlich Waschwasser und Kristallkeim-Aufschlämmung
ND = Nicht bestimmt
Die Ausbeute an Dlperoxydodecandlcarhonsäure (DPDDA) betrug 93,2% und der Umsatz, bezogen auf die
Dodecandlcarbonsäure (DDA) betrug 88,1%. Der zum Schluß vorliegende ungewaschene Filterkuchen hatte
einen angegebenen durchschnittlichen Feststoffgehalt von 46,6%. Die Produkt-Kristalle waren etwa 5 bis 30 μπι
groß.
Wie zuvor bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Verfahren im Satzbetrieb oder als kontinuierliche
Betriebsform praktiziert werden. Wenn Im Satzbetrieb gearbeitet wird, wird zum Ende der Reaktion das gesamte
mehrphasige Reaktionssystem vorzugsweise auf ein Filter oder eine sonstige übliche Trenneinrichtung übergeführt
und die Kristalle aus Produkt-Dlperoxysäure werden abgetrennt.
Bei kontinuierlicher Verfahrensführung wird das Reaktionssystem vorzugsweise während der Elnspelse-Verfahrensstufe
aus dem Reaktor abgezogen, üblicherweise kontinuierlich, mit einer so ausreichenden
Geschwindigkeit, daß ein Im wesentlichen konstantes Reaktionssystem-Volumen In dem Reaktor aufrecht erhalten
wird.
Man kann die flüssige Reaktionsphase, die nach Durchführung der Abtrennung verbleibt, für ein weiteres
Verfahren Im Kreislauf zurückführen, was besonders vorteilhaft Ist. Beispielsweise läßt sich diese flüssige Reaktionsphase
(nachdem davon die feste Reaktionsphase separiert worden Ist) als wenigstens eine Teilmenge der In
10
32 Ol 579
der ersten Verfahrensstufe eingesetzten Flüssigkeit wieder verwenden. Man kann diese flüssige Reakticasphase,
nahd?m da^fSe feste Relktlonsphase abgetrennt worden ist, auch In f.'^^S^^S
Einspeisen in den Reaktor beim Einspeisevorgang wieder einsetzen und damit dazu beitragen, die feste Reaküonsphase auf der bevorzugten Gewichtsprozent-Menge des Reaktionssystems zu halten
Se abgetrennte feste Reaktionsphase (d.i. die kristalline Produkt-Diperoxysäure) wird schließlich vorzugsweise mU Wasser gewaschen und mit üblichen Mitteln getrocknet, wobei die gebräuchlichen Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung von Peroxysäuren eingehalten werden müssen.
Das erlnduSsgemäß^ Verfahre/wird vorzugsweise so geführt, daß to Gehalt an Fesjstoff-Reaktionsjhase
zwischen etwa 12 bis 36 Gew.-96 Hegt. Eine Aufschlämmung mit einem so hohen Feststoffgehalt minimiert de
Größenabmessungen der erforderlichen Reaktionsbehälter, und infolge der hohen ™*^1 !* *ggj£
mung die bei den erfindungsgemäß vorteilhaft eingehaltenen Betriebsbedingungen vorliegt st die Größe der
Filtrationseinrichtungen, die für die Gewinnung eines Filterkuchens mit hohem Feststoffgehalt erforderlich ist,
VeSa? erfindSgTgemäßiverfahren dient vorteilhaft zur Gewinnung von Persäuren für handelsübliche organische Persauersfoff-Blelchmlttel. Das nach dem erflndung^emäßen Verfahren hergestellte Diperoxysäure-Produkt und Zusammensetzungen, wie beispielsweise solche, die Detergentien enthalten, können für die
Ve^endung bei Waschvorgängen In Form von granulierten Produkten abgepackt und aufbewahrt werden^ Dies
1st Sdere vorteilhaft, weil die granulierten Produkte unmittelbar, wenn sie mit Wasser zusammengebracht
werden, sich auflösen und so verhindert wird, daß derartige Bleichmittel mit den zu reinigenden Geweben stellenweise in fester Form in Kontakt kommen.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines Diperoxysäure-Produktes, bei dem einem zweiphaslgen System aus
einer Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure und Wasser enthaltenden flüssigen Phase und einer Diperoxysäure
enthaltenden festen Phase Dicarbonsäure-Komponente der Formel
O O
Il Il
HOC-(CH2)B-COH
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US06/226,241 US4337213A (en) | 1981-01-19 | 1981-01-19 | Controlled crystallization diperoxyacid process |
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