DE3200967A1 - Dicyclohexylaethan-derivate - Google Patents
Dicyclohexylaethan-derivateInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft neue Flüssigkristall-Verbindungen, die als elektro-optische Anzeigematerialien verwendbar sind.
Die erfindungsgemäß geschaffenen neuen Verbindungen sind
1,2-Di-Ctrans-(äquatorial-äquatorial)-cyclohexyl]-äthan-Derivate
der folgenden allgemeinen Formel
H ^/ H
worin R und R1 unabhängig voneinander eine lineare Alkylgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen.
Typische Flüssigkristall-Anzeigezellen umfassen Zellen der
Feldeffekt-Methode, vorgeschlagen von M. Shadt [Applied
Physics Letters, 18_, 127-128 (1971)], Zellen der dynamischen
Streuungs-Methode, vorgeschlagen von G.H. Heilmeier et al* [Proceedings of the I.E.E.E., 56., 1162-1171 (1968)] und Zellen
der Gast-Wirt-Methode, vorgeschlagen von G.H. Heilmeier et al. [Applied Physics Letters, JL3, 91 (1968)] oder D.L.
White et al. [Journal of Applied Physics, £5, 4718 (19 74)]. Flüssigkristall-Substanzen bzw. flüssig-kristalline Substanzen,
die bei diesen flüssig-kristallinen Anzeigezellen verwendet werden, müssen verschiedene Eigenschaften aufweisen.
Beispielsweise sind niedrige Viskositäten erforderlich, um die Ansprechgeschwindigkeiten zu erhöhen, und bei diesen
handelt es sich um wichtige Eigenschaften, die sämtliche dieser Zellen-Typen gemeinsam erfordern. Ein niedriger Anisotropie-Wert
(^n) der Doppelbrechung ist die Eigenschaft,
die zur Erhöhung des dichroitischen Verhältnisses der Zellen der Gast-Wirt-Methode erforderlich ist.
Die Verbindungen der Formel (I) besitzen eine sehr niedrige Anisotropie (Δη) der Doppelbrechung. Demzufolge kann durch
Mischen einer geringen Menge einer Verbindung der Formel (I) mit verschiedenen nematischen flüssigkristallinen Materialien
der Δ η-Wert dieser Materialien effektiv vermindert werden. Weiterhin kann, da die Verbindungen der Formel (I) eine geringe
Viskosität aufweisen, ihre Zugabe in einer geringen Menge zu verschiedenen nematischen flüssigkristallinen Materialien
wirksam zu einer Abnahme der Viskosität dieser Materialien führen. Die Verbindungen der Formel (I) können daher
als Mittel zur Verminderung der Viskositäten und Doppelbrechungs-Anisotropien
von verschiedenen nematischen flüssigkristallinen Materialien verwendet werden, und sie sind besonders
als flüssigkristalline bzw. Flüssigkristall-Materialien für Zellen der Gast-Wirt-Methode verwendbar.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) werden beispielsweise
hergestellt, indem man eine Verbindung der Formel
CH2Br (II)
mit einem trans-4-n-Alkylcyclohexylmethyl-lithiumhalogenid
oder trans-4-n-Alkylcyclohexylmethyl-magnesiumhalogenid,
vorzugsweise einem trans-A-n-Alkylcyclohexylmethyl-magnesiumbromid,
umsetzt, das erhaltene Produkt hydrolysiert, das Hydrolysat im Vakuum destilliert und das erhaltene Produkt
umkristallisiert. Dieses Reaktionsverfahren wird nachstehend
schematisch gezeigt (R und R1 in den Formeln sind wie vorstehend
definiert).
/ X-J-CHpBr + R«
R —ρ—. /
(ID
CH2CH2
(I)
CH2MgBr
Die Übergangstemperaturen für typische Beispiele der Verbindungen der Formel (I), die auf diese Weise hergestellt werden,
sind in der Tabelle I angegeben.
CHpCHo
Verbindung | Nr. | R | Rf | Übergangstemperatur ( C) | S t I |
1 | C2H5- | C2H5- | C -»■ S | 29 | |
2 | H-C3H7- | H-C3H7- | 17 | 73 | |
3 | H-C4H9- | n-CAH9- | 35 | 97 | |
n-C5Hn- | H-C5Hn- | 20 | 108 | ||
5 | H-C7H15- | H-C7H15- | 49 | 112 | |
6 | CH3- | H-C8H17- | 53 | 76 | |
7 | C2H5- | H-C7H15- | 15 · | 73 | |
13 |
Anmerkung
In Tabelle I bedeutet C eine kristalline Phase; S eine smektische Phase; I eine isotrope flüssige Phase; und der Pfeil
den Phasenübergang·
Die Verbindungen der Formel (I) wirken wirksam als Viskositätsvermindernde
Mittel oder Doppelbrechungs-Anisotropie-vermindernde Mittel für sämtliche nematischen Flüssigkristalle. Daher
kann die Zugabe der Verbindungen der Formel (I) zu nematischen Flüssigkristallen zu einer Verbesserung der Reaktions- bzw.
Ansprech-Geschwindigkeiten von verschiedenen flüssigkristallinen
Zellen und der Anzeigeklarheit bzw. des Anzeigekontrastes von Flüssigkristallzellen der Gast-Wirt-Methode führen. Typische
Beispiele für solche nematischen Flüssigkristalle umfassen Phenyl-4,4'-disubstituiertes Benzoat, Thiophenyl-4,4'-disubstituiertes
Benzoat, 4,4'-disubstituiertes Benzylidenanilin, 4,4'-disubstituiertes Azoxybenzol, 4,4'-disubstituiertes
Biphenyl, Phenyl-4,4'-disubstituiertes Cyclohexancarboxylat,
4,4'-disubstituiertes Phenylcyclohexan und 4,4'-Biphenylcyclohexan.
Die nachstehende Tabelle II zeigt die Viskositäten und Doppelbrechungs-Anisotropien
von nematischen Flüssigkristall-Zusammensetzungen, bestehend aus 90 Gewichts-% eines gemischten
nematischen Flüssigkristalls (A) mit einer geringen Viskosität, der gegenwärtig weit verbreitet angewandt wird, und
10 Gewichts-% der Verbindungen Nr. 1 bis 7 der Formel (I), sowie des gemischten nematischen Flüssigkristalls (A) selbst.
Der gemischte nematische Flüssigkristall (A) besteht aus
10 Gew.-% H-
18 Gew- -% Xi-
-CN,
18 Gew.-% H-
und
18 Gew.-56 n-C„H 7
Flüssigkristall | (A) | 1) | Viskosität (Centipoise bei |
25°C) | Doppelhrechu ngs- Anisotropie (Δ n/25°C) |
+ (Nr. | 2) | 20 | 0,0944 | ||
(A) | + (Nr. | 3) | 15,9 | 0,0871 | |
(A) | + (Nr. | 4) | 16,1 | 0,0875 | |
(A) | + (Nr. | 5) | 16,4 | 0,0878 | |
(A) | + (Nr. | 6) | 16,5 | 0,0879 | |
(A) | + (Nr. | 7) | 16,8 | • | 0,0883 |
(A) | + (Nr. | 16,3 | 0,0878 | ||
(A) | 16,3 | 0,0877 |
Aus den in Tabelle II gezeigten Daten wird ersichtlich, daß
der Zusatz einer geringen Menge der Verbindung der Formel (I) in hohem Ausmaß die Viskosität und den Doppelbrechungs-Anisotropie-Wert des gemischen nematischen Kristalls (A) reduzieren kann. Die Viskosität (20 Centipoise/25°C) und der Doppelbrechungs-Anisotropie-Wert (0,0944/250C) des gemischten nematischen Flüssigkristalls (A) sind weitaus geringer als diejenigen von verschiedenen durchschnittlichen nematischen Flüssigkristall-Zusammensetzungen, die sich gegenwärtig in kommerzieller Verwendung befinden.
der Zusatz einer geringen Menge der Verbindung der Formel (I) in hohem Ausmaß die Viskosität und den Doppelbrechungs-Anisotropie-Wert des gemischen nematischen Kristalls (A) reduzieren kann. Die Viskosität (20 Centipoise/25°C) und der Doppelbrechungs-Anisotropie-Wert (0,0944/250C) des gemischten nematischen Flüssigkristalls (A) sind weitaus geringer als diejenigen von verschiedenen durchschnittlichen nematischen Flüssigkristall-Zusammensetzungen, die sich gegenwärtig in kommerzieller Verwendung befinden.
Die Verbindungen der Formel (I) besitzen einen hohen Anwendungswert
insoweit, als sie derart niedrige Viskositäts- und Doppelbrechungs-Anisotropie-Werte des nematischen Flüssigkristalls
(A) weiter in hohem Ausmaß reduzieren können.
Die Effekte der Erfindung werden durch einen nachstehend gezeigten
Vergleichsversuch veranschaulicht.
Eine Verbindung der Formel
• COO -j^V-J-n. C3H7
H H
mit einer geringen Viskosität und einer ähnlichen chemischen Struktur wie der Verbindung (I) [Mol.Cryst.Liq.Cryst. 56,
157 (1980)] wurde in verschiedenen Anteilen mit dem gemischten nematischen Flüssigkristall (A) gemischt. Ähnlich wurde
die folgende erfindungsgemäße Verbindung
H >^ H
in verschiedenen Anteilen mit dem gemischten nematischen Flüssigkristall (A) gemischt. Die Viskositäts- und Doppelbrechungs-Anisotropie-Werte
der erhaltenen zwei Typen von nematischen Flüssigkristall-Zusammensetzungen wurden gemessen.
Fig. 1 der beigefügten Zeichnungen zeigt die Ergeb nisse der Viskositätsmessung und Fig. 2 die Ergebnisse der
Doppelbrechungs-Anisotropie-Messung. Wurden die Verbindungen Nr. 1 und 3 bis 7 der Erfindung verwendet, erhielt man
ähnliche graphische Darstellungen wie im Fall der Verbindung Nr. 2.
Der vorstehende experimentelle Tatbestand zeigt klar, daß die Verbindungen der Formel (I) der Erfindung in hohem Ausmaß
die Viskositäts- und Doppelbrechungs-Anisotropie-Werte von nematischen Flüssigkristallen im Vergleich zu den typischen
bekannten analogen Verbindungen vermindern können.
Bisher gab es keine Verbindung, die in hohem Ausmaß sowohl die Viskosität als auch den Doppelbrechungs-Anisotropie-Wert
von Flüssigkristallen reduzieren kann, wenn sie in einer so geringen Menge wie etwa 10 bis 20 % verwendet wird. Demzufolge
sind die Verbindungen der Formel (I) gemäß der Erfindung sehr wertvoll für die Schaffung von praktisch einsetzbaren
Flüssigkristallen, indem man sie mit bekannten Flüssigkristallen mischt.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Man gab 80 cm wasserfreien Äther zu 2,43 g (0,10 Mol) Magnesium und fügte unter Rühren 21,9 g (0,10 Mol) einer Verbindung
der folgenden Formel
H
H
H
zu. Die Mischung wurde 1 Stunde am Rückfluß gekocht. Hiernach gab man tropfenweise nach und nach 21,9 g (0,10 Mol)
einer Verbindung der folgenden Formel
zu und kochte die Mischung 5 Stunden am Rückfluß. Nach der Umsetzung gab man tropfenweise 200 ml 0,5n-Chlorwasserstoffsäure
zu. Die Reaktionsmischung wurde mit einer 5%-igen
wäßrigen Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser gewaschen und dann über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Der
Äther wurde anschließend abdestilliert. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde destilliert und aus Äthanol umkristallisiert,
um 10,8 g (0,0388 Mol) einer Verbindung der folgenden Formel zu ergeben:
Ausbeute: 38,8 %
Übergangs temperatur: 35 C (OS), 73 C
Analog zu Beispiel 1 wurden die folgenden Verbindungen hergestellt.
Ubergangstemperatur: 17°C (OS), 29°C (SiD
Ausbeute: 32,0 %
Ubergangstemperatur: 2O0C (OS), 97°C (StD
Ausbeute: 35,9 %
-10-
CH2CH2
■
H
Übergangstemperatur: 49°C (C+S), 108°C
Ausbeute: 37,4 %
Übergangstemperatur: 53°C (C-»-S), 112°C (SiI)
Ausbeute: 32,1 %
Übergangstemperatur: 150C (C+S), 760C (StI)
Ausbeute: 31,1 %
Übergangs temperatur: 130C (C-^S), 730C (StI)
. Ausbeute: 30,4 %
Leerseite
Claims (8)
- Dr. F. Zumstein sen. - Dr. £· Assmarin -Dr R. koenigsberger Dipl.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun. ,,.PATENTANWÄLTE O Z U U O ÜD-8000 München 2 ■ BräuhnusstraQe 4 · Telefon (089) 225341 · Telegramme Zumpat · Telex 52997914/90/NCase F9167-K129(DIC)/HFPatentansprüche1,2-Di-[trans-(äquatorial-äquatorial)-cyclohexyl]-äthan-Derivate der folgenden allgemeinen Formel- H N/worin R und R1 unabhängig voneinander eine lineare Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen.
- 2. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R und R1 beide Äthylgruppen sind.
- 3. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R und R1 beide n-Propylgruppen sind.
- 4. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R und R1 beide n-Butylgruppen sind.
- 5. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R und R· beide n-Pentylgruppen sind.
- 6. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R und R' beide n-Heptylgruppen sind.
- 7. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R eine Methylgruppe ist und R1 eine n-Octylgruppe ist.
- 8. Derivat gemäß Anspruch 1, worin R eine Äthyl gruppe ir-t und R' eine n~Heptylgruppe ist.
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