DE3200727A1

DE3200727A1 - "vorrichtung zum austragen des gutes aus einem silo"

Info

Publication number: DE3200727A1
Application number: DE19823200727
Authority: DE
Inventors: Rudolf Ing.(grad.) 6630 Saarlouis Hoffmann; Peter Dipl.-Ing. 6640 Merzig Jonas
Original assignee: Koch Transporttechnik GmbH
Current assignee: FLSmidth Wadgassen GmbH
Priority date: 1982-01-13
Filing date: 1982-01-13
Publication date: 1983-07-21
Also published as: DE3200727C2

Description

"Vorrichtung zum Austragen des Gutes aus einem Silo"
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Austragen des Gutes aus einem Silo mit einem Siloboden, der in einem nach oben offenen Kanal eine Austragschnecke aufweist und von zwei im gestreckten Winkel an einem Rotor angeordneten Armen überstrichen ist, wobei der Rotor eine mittig durch den Siloboden ragende Welle und einen unter dem Siloboden angeordneten Antrieb aufweist.
In einer solchen Vorrichtung schieben die Arme das Gut über den Boden hinweg in den Kanal, aus dem es die Austragschnecke abführt.
Dabei entstehen Schwierigkeiten durch den mehrfach höheren Widerstand beim Anfahren und durch gelegentliche Erhöhungen des Widerstands im Betrieb.
Um die erhöhten Widerstände abzubauen, hat man Arme geschaffen, die sich unter die Haube des Rotors zurückschwenken, ggf. auch teleskopisch verkürzen lassen und bei Bedarf, beim Anfahren immer, zurückgeschwenkt und ggf. verkürzt werden. Diese Arme werfen jedoch ein anderes Problem auf. Ihre unter der Motorhaube liegenden hydraulischen Stelleinrichtungen sind schwer zugänglich.
Sie können praktisch nur bei entleertem Silo gewartet und repariert werden. Kommt es zu Störungen, sind diese also umso unangenehmer, als man zu ihrer Behebung an sich der gestörten Teile noch bedarf, d.h. zum Entleeren. Notfalls muss von Hand entleert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erhöhten Widerstände mit Mitteln zu bewältigen, die einfacher im Bau wie in der Wartung sind.
Gemäss der Erfindung ist zu diesem Zweck bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art vorgesehen, daß der Antrieb aus Hydraulikzylindern besteht, die im Winkel zueinander exzentrisch an der Welle angreifen und in der zur Welle senkrechten Ebene schwenkbar sind.
Ein solcher Antrieb wird den vorliegenden Erfordernissen in Bezug auf die Geschwindigkeit einerseits und die Kraft andererseits viel einfacher, unmittelbarer und besser gerecht als der bisherige Hydro-blotor mit Planetengetriebe.
Er ist in einem Maße langsam, wie es hier gerade benötigt wird, und erlaubt damit den Verzicht auf das äusserst teure und das Drehmoment begrenzende Planetengetriebe. Zugleich ist er in einem solche Maße stärker und robuster, daß er die erhöhten Widerstände überwindet. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang auch seine gleich am Anfang unverminderte Kraftabgabe.
Darüber hinaus bietet der erfindungsgemässe hydraulische Antrieb aber auch in besonders einfacher und vorteilhafter Weise die Möglichkeit, ihn in Weiterbildung der Erfindung mit einer Steuerung derart zu versehen, daß die ohne einen Stellmechanismus starr oder federnd an dem Rotor sitzenden Arme aus einer dem Kanal nahen End- und Anfangsstellung heraus zunächst schwenkend, vorzugsweise mit steigendem Schwenkwinkel, bewegt und erst dann in Umlauf gesetzt werden.
Mit den Hin- und Herbewegungen in der Nähe des Kanals schieben die Arme bereits ohne vollständigen Umlauf Material in den Kanal, aus dem es abgeführt wird, und schaffen damit Verhältnisse, die dann den ersten Umlauf und die nächsten Umläufe entschieden erleichtern.
Der Antrieb besteht zweckmässigerweise aus zwei beidseitig beaufschlagten Hydraulikzylindern, die mit zueinander senkrechten Grundstellungen an einer Kröpfung der Welle angreifen und mit ihren anderen Enden ortsfest angelenkt sind.
Der Aufwand dafür ist geringer als z.B, für drei oder mehr einseitig beaufschlagte Hydraulikzylinder, die allerdings grundsätzlich gleichfalls möglich sind.
Weitere Maßnahmen zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels angeführt.
Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 einen Silo bekannter Art in senkrechtem Längsschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf dessen Austragvorrichtung in größerem Maßstab, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch die Austragvorrichtung gemäß Fig. 3 und Fig. 5 eine Draufsicht wie Fig. 3, jedoch konzentriert auf die Darstellung einzelner Teile.
Ein auf einem Standgestell 1 ruhender Silo 2 weist einen Boden 3 auf, in dem ein Kanal 4, seine offene Oberseite in der Flucht der Bodenoberfläche, angeordnet ist. Der Kanal 4 enthält eine mit zwei gegenläufigen Schneckengängen 5 nach den beiden Aussenseiten fördernde Austragschnecke 6. Der Antrieb und die Materialübergaben der Austragschnecke 6 an weiterführende Fördermittel sind nicht dargestetlt. Flach über dem Boden 3 erstreckt sich ein Rotor 7 mit zwei Armen 8 aus gebündelten Blattfedern.
Die Austragschnecke 6 und der Rotor 7 werden jeweils zum Austragen des Gutes aus dem Silo in Betrieb gesetzt. Die Arme 8 überstreichen den Boden 3 und schieben aus dem gesamten Siloquerschnitt das Material in den Kanal 4, wo es die Austragschnecke 6 ab führt.
Bei dem bekannten Silo nach Fig. 1 und 2 sind die Arme mittels unter einer Haube 9 des Rotors untergebrachter hydraulischer Schwenkantriebe 10 im wesentlichen bis unter die Haube 9 zurückschwenkbar; Fig. 2 zeigt die verschiedensten Schwenkstellungen. Jeweils beim Anfahren und, wenn sich während des Betriebs der Widerstand erhöht, werden die Arme 8 so weit zurückgeschwenkt, wie es die Leistung des unter dem Boden 3 in dem Standgestell l angeordneten Motors 11 erfordert.
Bei dem erfindungsgemäßen Silo nach Fig. 3 - 5 sind die Arme 8 starr befestigt oder über nicht gezeichnete Gelenke und Federn, die die Arme nur bei größten Gegenkräften zurückschwenken und damit Hindernissen ausweichen und/oder ihren Hebelarm verkürzen lassen. Der Drehantrieb des Rotors ist von folgendem Aufbau: Die durch den Boden 3 nach unten ragende Rotorwelle 12 weist zwischen einem am Boden 3 angeordneten oberen Lager 13 und einem an Teilen 14 des Standgestells 1 angeordneten unteren Lager 15 eine Kröpfung 16 auf. An dem abgekröpften Wellenabschnitt greifen in Tonnenlagern 17 zwei beidseitig beaufschlagte Hydraulikzylinder 18 und 19 an, dient ihren anderen Enden bei 20 bzw. 21 an Traversen 22 bzw. 23 des Standgestells 1 angelenkt sind. Die beiden Anlenkpunkte 20 und 21 liegen in der Draufsicht auf einem Achsenkreuz, durch dessen Mitte die Rotorachse 24 geht.
Die beiden Seiten der beiden Hydraulikzylinder sind durch vier Leitungen 25 mit einer Hydraulik-Einheit 26 verbunden.
Diese Hydraulik-Einheit umfasst eine Steuerung für die Zylinderschübe, wie sie der Drehung des abgekröpften Abschnitts der Rotorwelle 12 um die geometrische Rotorachse 24 entsprechen.
Ferner ist das Steuerprogramm derart beschaffen, daß am Ende des Austragvorgangs der Rotor 7 immer mit den Armen 8 parallel zum Kanal4stehenbleibt (Fig. 5) und am Anfang des nächsten Austragvorgangs aus dieser Stellung heraus zunächst schwenkt, vorzugsweise mit steigendem Schwenkwinkel, bis er sich freigeschaufelt hat und ohne Schwierigkeit in Umlauf treten kann.
Die Schwenkbewegungen beginnen beispielsweise mit 200 und steigern sich bis 600. Die Drehgeschwindigkeit beträgt beim Schwenken wie beim Umlaufen beispielsweise 1 bis 2 Umdrehungen pro Minute.
Wie oben schon erläutert, ist der Rotor der neuen Austragvorrichtung praktisch wartungsfrei.
Eine Austragvorrichtung der beschriebenen Art ist insbesondele geeignet z.B. für schwerfließende Materialien wie Filterkuchen, Schlämme u. dgl..
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Claims

Patentansprüche 1. Vorrichtung zum Austragen des Gutes aus einem Silo (2) mit einem Siloboden (3), der in einem nach oben offenen Kanal (4) eine Austragschnecke (6) aufweist und von zwei im gestreckten Winkel an einem Rotor (7) angeordneten Armen (8) überstrichen ist, wobei der Rotor (7) eine mittig durch den Siloboden (3) ragende Welle (12) und einen unter dem Siloboden (3) angeordneten Antrieb aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus Hydraulikzylindern (18;19) besteht, die im Winkel zueinander exzentrisch (16) an der Welle (12) angreifen und in der zur Welle (12) senkrechten Ebene schwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus zwei beidseitig beaufschlagten Hydraulikzylindern (18;19) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus mindestens drei einseitig beaufschlagten Hydraulikzylindern besteht
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikzylinder (18;19) mit ihren Enden angelenkt (20;21) sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikzylinder (18;19) an einer Kröpfung (16) der Welle (12) angreifen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Rotors (7) eine Steuerung (26) derart aufweist, daß die, ohne einen Stellmechanismus starr oder federnd an dem Rotor (7) sitzendenArme (8) aus einer dem Kanal (4) nahen End-und Anfangsstellung (Fig.5) heraus zunächst schwenkend, vorzugsweise mit steigendem Schwenkwinkel, bewegt und erst dann in Umlauf gesetzt werden.