DE3200486A1 - Verwendung von (3-amino-3-carboxy)-alkylmenthylphosphinsaeure und deren derivaten zur ertragssteigerung bei pflanzen - Google Patents

Verwendung von (3-amino-3-carboxy)-alkylmenthylphosphinsaeure und deren derivaten zur ertragssteigerung bei pflanzen

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DE3200486A1
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Helmut Dr. 6000 Frankfurt Bürstell
Günther Dr. Donn
Jean Dr. Kocur
Helmut Dr. Köcher
Ernst-Friedrich Dr. 6238 Hofheim Schulze
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Hoechst AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N57/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds
    • A01N57/18Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-carbon bonds
    • A01N57/20Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-carbon bonds containing acyclic or cycloaliphatic radicals

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Description

  • Verwendung von (3-Amino-3-carboxy)-alkylmethylphosphinsäure
  • und deren Derivaten zur Ertragssteigerung bei Pflanzen Es ist bekannt, daß Phosphinothricin dessen Salze sowie dessen Tripeptid (mit 2 Molekülen Alanin) sich zur nicht-selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs eignen (DE-OS 27 17 440 und 28 48 224).
  • Es wurde nun gefunden, daß die Anwendung der genannten Verbindungen in subtoxischen, nicht herbizid wirksamen Konzentrationen zu einer Vermehrung der Biomasse und/oder einer Erhöhung des Anteils an erwünschten Pflanzeninhaltsstoffen führt.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung der genannten Verbindungen zur Wachstumsstimulierung bzw. zur Steigerung der Kohlehydrateinlagerung bei Nutzpflanzen.
  • Als Salze der Verbindung der Forntel I mit Basen seien z.B.
  • das Mononatrium-, Monokallum-, Dikalium-, Monoammonium- und Kalziumsalz genannt, ferner Salze von organischen Anmoniumverbindungen,z.B. das [NH(C2H5)³]+-, [NH3CH2CH2OH]+-, [NH2(CH2CH2OH)2]+-, [NH(CH2CH2OH)3]+- und [NH3CH2C6H5]+-Salz. Als Salze mit Säuren kommen vorzugsweise das Hydrochlorid, Hydrogensulfat, Sulfat und Phosphat in Betracht.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Wachstum von Nutzpflanzen zu stimulieren, was eine Erhöhung der Crünniasse und des trockengewichts der Pflanzen zur Folge hat. Mit Vorteil kann man daher die genannten Verbindungen beim Anbau von mono- und dikotylen Futterpflanzen wie Luzerne, Klce, Soja, Futtermais usw. verwenden. Zum Teil ist mit der Erhöhung der Grünmasse auch eine Steigerung des Ernteertrags (z.B. bei Getreide und Feldfrüchten) und eine proportional entsprechende Zunahme an erwünschten Pflanzeninhaltsstoffen (z.B. der Zuckerausbeute bei Zuckerrüben) verbunden.
  • Die Erzielung des gewünschten wachstumssteigernden Effekts ist abhängig von der Anwendungskonzentration und dem Anwendungszeitpunkt. Günstige Wirkungen werden mit Konzentrationen (150, vorzugsweise 5 - < 10 g/ha erreicht, wobei die erforderlichen Aufwandmengen innerhalb der verschiedenen Pflanzenarten variieren können. Die Behandlung erfolgt vorzugsweise dann, wenn das natürliche Wachstum am schnellsten verläuft, d.h. etwa zwischen dem 4-Blattstadium und der Blütezeit.
  • Nach einer weiteren Variante der Erfindung kann durch Anwendung der genannten Verbindungen das vegetative Wachstum bei einer Vielzahl von mono- und dikotylen Pflanzen gehemmt und als Folge davon der Kohlehydratanteil in den Pflanzen oder deren Früchten erhöht werden. Hierfür sind im allgemeinen höhere Dosierungen als die oben genannten erforderlich, die von Pflanzenart zu Pflanzenart erheblich variieren können. In dieser Weise lassen sich z.B. Zuckerrohr, Wein' Obst, Kartoffeln, Mais, Hirse (Sorghum) und Grünfutter (Klee, Lizerne) mit Vorteil behandeln. Die Folge ist bei Zuckerrohr ein Anstieg des Saccharosegehalts, bei Ob:t und Weintrauben z.B. ein Anstieg des Fruchtzuckergehalts; bei anderen Pflanzen nimmt der Stcirkegehalt zu. Die damit erzielten Vorteile sind offenkundig und bedürfen seiner Erläuterung.
  • Die Anwendung erfolgt etwa eine Woche bis 5 Monate vor der Ernte. Nach Ablauf dieser Zeit ilat der durch die Wirkstoffe hervorgerufene Reifungsgrad und damit auch der Kohlehydratgehalt ein Maximum erreicht. Allgemein ist zu beachten, daß bei den Kulturen die Wachstumsgeschwindigkeit und Vegetationsdauer innerhalb beträchtlicher Grenzen variieren kann.
  • Zuckerrohr z.B. benötigt je nach Standort und Klima 1 - 3 Jahre bis zur Erntereife. Entsprechend muß auch der Anwendungszeitpunkt variiert werden. Bei Zuckerrohr kann dieser z.B. 1 bis 13 Wochen vor der Ernte liegen.
  • Die erforderliche Aufwandmenge hängt hierbei insbesondere von der behandelten Pflanzenart und ihrem Entwicklungsstadium ab. Grundsätzlich ist sie so zu wählen, daß der Wirkstoff in den natürlichen Wachstumsprozeß der Pflanze eingreift, ohne sie zu schädigen. Je nach Pflanze kann sie daher innerhalb weiter Grenzen schwanken, z.B. zwischen 0,005 und 5 kg Wirkstoff/ha; vorzugsweise liegt sie im Bereich zwischen 0,01 und 1,6 kg/ha.
  • In gewissen Fällen wird durch die erfindungsgemäße Anwendung der genannten Verbindungen auch eine Umsteuerung des pflanzlichen Metabolismus bewirkt, ohne daß sich die nach außen hin durch eine Wachstumsanderung morphologisch manifestiert. Beispielsweise kann die Bildung von Protein zugunsten der i3ildung von Kohlehydraten (Zucker, Stärke) zurückgedrängt werden.
  • Die Wirkstoffe können in Form henetzbarer Pulver, emulgierbarer Konzentrate, versprühbarer Lösungen, Stäubemittel oder Granulate in den üblichen Zubereitungen angewendet werden. Diese Zubereitungen können je nach Art die Wirkstoffe in Konzentrationen von 2 - 95 % enthalten.
  • Benetzbare Pulver sind i.n Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungs-oder lnertsto.ff noch Netzmittel, z.B. polyoxethyli.erte Alkylphenole, polyoxethylierte Oleyl-, Stearylamine, Alkyl-oder Alkylphenyl-sulfonate und Dispergiermittel, z.B.
  • ligninsulfonsaures Natrium, 2,2'-Dinaphthylmethan-6,6'- disulfonsaures Natrium oder audi oleylmethyltaurinsaures Natrium enthalten.
  • Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen des Wirkstoffes in einem organischen Lösungsmittel, z.B. Butanol, Cyclohexan, Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten und Zusatz eines nichtionischen Netzmittels, beispielsweise eines polyoxethylierten Alkylphenols oder eines polyoxethylierten Oleyl- oder Stearylamins, erhalten.
  • Stäubemittel erhält man durch Vermahlen des Wirkstoffes mit fein verteilten, festen Stoffen, z.B. Talkum, natürlichen Tonen, wie Kaolin, Bentonit, Pyrophillit oder Dia Diatomeenerde.
  • Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z.B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen auf die Oberfläche von Trägerstoffen, wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranalien üblichen Weise hergestellt werden.
  • Die Wirkstoffkonzentrationen können in den handelsüblichen Konzentrationen innerhalb weiter Grenzen variieren. In benetzharen Pulvern veriiert dieA Wii'kstoffkonzentration z.B.
  • zwischen etwa 10 - und 95 %, der Rest besteht aus den oben angegebenen Formulierungszusätzen. Bei emulgierbaren Konzentraten ist die Wirkstoffkonzentration etwa 10 ° bis 80 %.
  • Staubförmige Formulierungen enthalten meistens 5 % bis 20% an Wirkstoff. Bei Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt z,T. davon a}, ob di c wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw. verwender werden.
  • Zur Anwendung werden die handelsüblichen Konzentrate gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z.B. bei benetzbaren Pulvern und emulgierbaren Konzentraten mittels Wasser. Staubförmige und granulierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen werden vor der Anwendung nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.
  • Beispiel I Zuckerrohrpflanzen werden unter Gewäcilshausbedingungen bei 250C - 350C und ca. 65 % Luftfeuchtigkeit 6 Monate lang angezogen. Unterschiedliche Mengen des Ammoniumsalzes des Phosphinothricins (Verbindung I) wurden in Wasser suspendiert, das zusätzlich etwa 0.25 Gew.-% Nonylphenol enthielt. Jeweils 0.3 ml dieser Suspensionen wurden mit Hilfe einer Spritze in den Spindelbereich in Höhe der letzten sichtbaren Blattspritze ("dewlap") einer Zuckerrohrpflanze gegeben. Je Konzentration wurden 10 Pflanzen in dieser Weise behandelt. Von den behandelten Pflanzen sowie von nicht behandelten Pflanzen wurden 3 Wochen später bei der Ernte die Blätter entfernt und die Internodien yruppenweise auf ihren Saccharosegehalt analysiert.
  • Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
  • Aufwandmenge Zuckergehalt (%) bei der Ernte Kontrolle (unbehandelt) 100 Verb. I 4 mg 187 Beispiel II Die Verbindung l wurde wie unter Beispiel I beschri.eben in Wasser mit einem 0.25 %eigen Anteil Nonylphenol suspendiert.
  • Je Präparat und Konzentration wurden 0.3 ml einer Präparatsuspension in die Spindel von jeweils 10 Zuckerrohrpflanzen gegeben. Das Alter der Pflanzen betrug zum Zeitpunkt der Applikation 18 Monate.
  • Nach 5 Wochen wurden die Pflanzen geerntet, das Blattwerk entfern und die 14 oberen Internodien gruppenweise jeweils zusammen im Hinblick aui ihren Saccharosegehalt und ihre Saftreinheit mittels der sog. "press method" [T. Tanimoto, Hawaiian Planters Record, 57, 133 (1964) ] analysiert. Dabei wird der Zuckergehalt polarimetrisch bestimmt und in "POl Prozent Rohr" ausgedrückt; dieser entspricht dem Prozentsatz Sacchrose in der Lösung unter der Annahme, daß die Saccharose die einzige Substanz in der Zuckerlösung ist, die die Ebene des polarisierten Lichts dreht. Die Bestimmung der "Pol % Rohr" ist ein anerkanntes Verfahren zur Bestimmung des Zuckergehaltes von Zuckerrohr. Als Vergleichsmittel diente Glyphosate [N-Phosphonomethyl-glycin ], das in gleicher Weise zubereitet war.
  • Tabelle II Aufwandmenge Saftreinheit Pol % Rohr pro Pflanze Kontrolle 0 78,3 10,1 Vergleichsmittel 4 mg 86,1 14,3 Verbindung 4 mg 89,2 15,9 Beispiel III Zuckerrüben wurden auf sandigem Lehmboden in Töpfen bei hohen Stickstoffgaben im Gewächshaus angezogen und im Alter von 14 Wochen mit einer Aufwandmenge von 0,1 kg/ha der Verbindung I besprüht. Die Pflanzen wurden 5 Wochen nach der Behandlung geerntet und auf ihren Zuckergehalt untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 als Prozentzahlen im Vergleich zur Kontrolle dargestellt.
  • Tabelle III Wochen nach Rübenkörper Zuckerertrag Behandlung (Kontrolle = 100) Verbindung 1 5 119 116,2 Beispiel IV Mais- und Sojapflanzen wurden bis zum 4-Blattstadium im Freien angezogen. Die Pflanzen wurden mit den in Tabelle 4 angegebenen Präparatmenrjen besprüht und weitere 3 Wochen im Freien kultiviert. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Pflanzen geerntet und die Trockenmasse der Pflanzen bestimmt.
  • Tabelle 4 gibt das Ergebnis wieder.
  • Tabelle IV Relative Trockenmassen der oberirdischen Pflanzenteile Mais Soja Kontrolle 100 100 Verbindung I 12,5 g/ha 102 134 25,0 g/ha 112 120 50,0 g/ha 125 107

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung von Phosphinothricin, seiner Salze bzw. von Phosphinothricyl-alanylalanin zur Vermehrung der Biomasse und/oder zur Erhöhung des Anteils erwünschter Pflanzeninhaltsstoffe bei Nutzpflanzen.
  2. 2. Verfahren zur Vermehrung der Biomasse und/oder zur Erhöhung des Anteils erwünschter Pf lanzeninhaltsstoffe bei Nutzpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Nutzpflanzen Phosphinothricin, dessen Salze bzw.
    Phosphinothricyl-alanyl-alanin in nicht herbizid wirksamen Konzentrationen aufbringt.
DE19823200486 1982-01-09 1982-01-09 Verwendung von (3-amino-3-carboxy)-alkylmenthylphosphinsaeure und deren derivaten zur ertragssteigerung bei pflanzen Withdrawn DE3200486A1 (de)

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