-
Vorrichtung zum Kochen und Trocknen organischer Stoffe. Die vorliegende
Erfindung bezweckt, das Koch- und Trockengefäß nach Patent 318542
so auszugestalten,
daß eine Abscheidung des Fettes und Leimwassers von den festen Bestandteilen während
der Sterilisation zu verarbeitender fetthaltiger Tierkörper und Abfälle von Schlachthäusern,
Wurst-, Fischkonservenfabriken usw. herbeigeführt wird, wobei Fett und Leimwasser
gemeinschaftlich während des Kochprozesses abgeführt und außerhalb des Koch- und
Trockengefäßes voneinander getrennt wird.
-
Es ist bekannt, in derartige Kochgefäße einen Siebkorb so einzubauen,
daß der Innenraum des Gefäßes in zwei Abteilungen geteilt wird, wovon die eine die
zu verarbeitenden Rohstoffe aufnimmt, während in die andere beim Sterilisationsprozeß
das Fett und die Leimwasserbrühe abtropfen. Baut man nun in das Koch- und Trockengefäß
nach Patent 318542 einen solchen Siebkorb ein; so würde beim Trocknen die durch
die Röhren in eingeführte erwärmte Frischluft zunächst in diesen Siebkorb gelangen,
.in welchem sich noch fetthaltige. Reste des Rohmaterials befinden, dessen Hauptbestandteile
vor dem Trocknen durch den Siebkorb hindurch, mittels Rührwerks o. dgl. in den unteren
Raum geschafft wurden. Da nun die eintretende Luft geringere Temperatur besitzt,
wie der sich im Siebkorb befindliche Rohstoffrest, so würde durch die erfolgende
Abkühlung eine teilweise Erstarrung des sich im Rohstoff befindlichen Fettes stattfinden.
Infolgedessen würden sich die Öffnungen des Siebkorbes verstopfen, so daß nicht
die gesamte zugeführte Menge der heißen Luft nach dem Raum unterhalb . des Siebkorbes
gelangen könnte, wo sie notwendig ist, um die Trocknung des dort befindlichen Stoffes
herbeizuführen. Auch der Abzug der Wrasen beim Trockenvorgang würde durch die so
herbeigeführte Verstopfung der Öffnungen des Siebkorbes behindert werden.
-
Um dies zu vermeiden, leitet man die nach Durchführung des Sterilisationsvorganges
einzuführende erwärmte Frischluft zunächst in Verteilkästen, welche mit in den Raum
unterhalb des Siebkorbes reichenden Röhren versehen sind.
-
Ein solches Koch- und Trockengefäß ist in Fig. i im Längsschnitt und
in Fig. 2 im Grundriß dargestellt.
-
Hierbei ist a das Koch- und Trockengefäß, welches mit einem Deckel
c, mit Entleerungsventil p, den beiden Lufteinlaßventilen n
und.nl und der
Luft- bzw. Wra.senabzugsleitung 1a mit Schieber hl versehen ist. Alle diese Ventile
sowie der Deckel und auch der Schieber der Wrasenabzugsleitung sind mit Einrichtungen
versehen, welche einen luft-und dampfdichten Abschluß des Gefäßes a ermöglichen.
Um das letztere ist ein Mäntel gelegt, so daß sich dadurch der Dampfraum d
bildet.
Dieser ist mit einer unteren Kondenswasserabflußleitung q und einer oberen Kondenswasserabflußleitungr
ausgestattet. Außerdem ist im Dampfraum d ein Heizrohrregister f eingebaut, welches
selbstverständlich auch durch einen Heizkörper o: dgl. ersetzt werden kann. Dieses
Heizrohrregister ist an seinem unteren Ende mit einem Ventilator verbunden, an seinem
oberen Ende mit den beiden Lufteinlaßventilen n und n1 versehen. .
-
a1 ist der in das eben beschriebene Gefäß a (welches im wesentlichen
mit dem Koch- und Trockengefäß nach Patent 3 r 85 2 übereinstimmt) eingebaute bekannte
Siebkorb,. welcher das Gefäß in zwei Abteilungen teilt, die obere Abteilung oder
den Sammelraum a1 zur Aufnahme der zu verarbeitenden Rohmaterialien und den Raum
a' unter dem Siebkorb. In diesen letzteren Raum tropfen während des Sterilisationsprozesses
Fett und Leimwasserbriihe ab. Durch die Lochungen des Siebkorbes a1 wird ferner
das Rohmaterial, wenn es ganz ausgekocht und zerfallen ist, zwecks Trocknung in
den Raum a2 hindurchgepreßt. Beide Abteilungen sind behufs Zerkleinerung des zu
verarbeitenden Materials je mit einem Rührwerk von irgendeiner geeigneten Konstruktion
versehen. Beide Rührwerke sind auf der gleichen Welle aufgekeilt und entsprechend
angetrieben.
-
Die Lufteinlaßorgane i2 und zzl münden in zwei Verteilkästen in. und
in'. Diese sind mit Röhren s versehen, welche in den unteren Raum a2 des Gefäßes
a reichen.
-
Außerdem ist' im Boden der Gefäßabteilung a2 noch eine Ausflußöffnung
b vorgesehen, durch welche die,Leimwasserbrühe und das Fett nach Passieren eines[
Schlammabscheiders t in den Fettabscheiderezipienten abfließen können. Die Öffnung
b enthält zum Abschließen und gleichzeitig zur Reinigung ein Ventil z.4, welches
durch eine Schraubenspindel v bewegt werden kann. w ist die Ableitungsröhre
für Fett und Leimwasser, während z die Zuführungsröhre ist, mittels welcher Leimdampf
oder auch Leimwasser wieder in das Kochgefäß a zurückgeführt werden können. Die
Wirkung der Einrichtung ist folgende:, Die in den Siebkorb a1 eingebrachten fetthaltigen
Rohstoffe werden in der üblichen Weise unter Dampfdruck mehrere Stunden gekocht,
indem man in den Dampfraum d hochgespannten Dampf einläßt. Fett und Leimwasser tropfen
in den unteren Raum d2 ab und fließen durch die Leitung w nach dem Fettabscheiderezipienten.
Hierbei kann Leimdampf durch die Leitung z in das Ge-fäß a geleitet «erden,
um hier ständig auf den Tierkörper einzuwirken. Nachdem der Rohstoff unter der Einwirkung
des Dampfes vollkommen zerfallen ist und sich Fett und Leimwasser aus demselben
ausgeschieden haben, setzt man das Rührwerk in Betrieb, wodurch der zerfallene und
zerkleinerte Tierkörper durch den Siebkorb hindurch in den Raun? a= gehreßt wird,
um sich dort mit dem gegebenenfalls eingeleiteten Leimwasser zu vermischen und einzudicken.
Gleichzeitig mit der Betätigung des Rührwerkes öffnet man den in dieWrasenabzugsleitung
h, eingebauten Schieber hl und läßt die sich entwickelnden Dämpfe etwa i Stunde
lang durch die Leitung h austreten. Hierauf wird gemäß dem Verfahren des Patents
318542 mittels des Ventilators durch das Rohrregister f erwärmte Frischluft
unter Öffnen der Ventile n und', n1 in die Verteilungskammern m und i21 eingeleitet.
Diese tritt durch die Röhren s in den Raum a2 ein, wirkt auf die dort befindliche
Masse und entweicht dann, nachdem sie mit Feuchtigkeit gesättigt ist, durch die
Wrasenabzugsleitungh. Der weitere Verlauf des Trockenprozesses ist wie beim Verfahren
des Patents 318542.