DE31794C

DE31794C - Kühlapparat

Info

Publication number: DE31794C
Application number: DE188431794D
Authority: DE
Original assignee: J. FISCHER in Wien
Priority date: 1884-12-02
Filing date: 1884-12-02
Publication date: 1885-06-10

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

J. FISCHER in WIEN. Kühlapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom a. December 1884 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Apparat, mittelst dessen Maische, Würze, Bier etc., überhaupt Flüssigkeiten gekühlt werden sollen.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht dieser Apparat aus mehreren neben einander liegenden, mit einem Rahmen α versehenen Wänden b, welche hohl sind, zum Zwecke, Kühlflüssigkeit (Luft) hindurchleiten zu können.

Die Dichtung der Wände unter einander geschieht durch die sich gut deckenden und mit einer Dichtung versehenen Rahmen a, welche durch Schrauben u. dergl. an einander angeprefst werden. Durch Platten h h¹ wird der Apparat geschlossen.

Der Rahmen a, Fig. 1, ist etwas stärker als die hohle Kühlwand, damit zwischen den einzelnen Kühlwänden leere Räume f entstehen, durch welche die zu kühlende Flüssigkeit circulirt; der Rahmen hat ferner Kanäle d und g, sowie eine an der tiefsten Stelle angebrachte Ablauföffnung c, welche mit dem an der tiefsten Stelle liegenden Kanal d communicirt und dazu dient, die in den einzelnen Räumen f zurückbleibende Flüssigkeit ablassen zu können.

Durch die Kanäle d wird die zu kühlende Flüssigkeit von einem Kühlraum f in den anderen geleitet, und zwar abwechselnd oben und unten, damit die zu kühlende Flüssigkeit stets längs der ganzen Kühlwand geführt werden kann. Die Kanäle g dienen zum Leiten des Kühlwassers von einer Wand zur anderen. Die Leitung des Kühlwassers, sowie der zu kühlenden Flüssigkeit kann auch durch Rohre, welche den Rahmen durchdringen, geschehen, was allerdings etwas umständlicher und kostspieliger sein wird.

Die in Fig. 2 dargestellte Wand hat im Innern eine Rippe s angeordnet, damit die Kühlflüssigkeit den durch den Pfeil angedeuteten Weg zurücklegen mufs.

Besteht die Kühlwand aus neben oder über einander liegenden Rohren, in denen das Kühlwasser (Luft) circulirt, so wird die Verbindung mit der nächstfolgenden Wand in der Weise hergestellt, dafs der Anfang, sowie das Ende des Rohres den Rahmen durchdringen und die Verbindung mit dem nächstfolgenden Rohre aufserhalb des Apparates hergestellt wird.

Die zu kühlende Flüssigkeit, welche bei k, Fig. ι und 3, in den Apparat geleitet wird, legt den durch die Pfeile angedeuteten Weg zurück, dringt durch die Kanäle d von einem Raum in den anderen und verläfst den Apparat durch die Oeffnung /, während das durch Rohr m in die hohle Wand geführte Kühlwasser durch sämmtliche Wände geführt wird und den Apparat bei η verläfst.

Man kann auch selbstverständlich, statt, wie bisher immer angenommen, die Kühlflüssigkeit durch die hohlen Zwischenwände zu leiten, umgekehrt durch letztere die abzukühlende Flüssigkeit und die Kühlflüssigkeit durch den Apparat in der Richtung der Pfeile führen.

Den beschriebenen Apparat kann man jedoch auch .in ganz analoger Weise zum Erwärmen von Flüssigkeiten verwenden, besonders wenn die hohlen Wände über einander liegen und die zu erwärmende Flüssigkeit von Wand zu Wand herabfliefst, wie z. B. beim Destilliren

Claims

von Maische, beim Rectificiren von Spiritus u. dergl., zu welchem Behufe anstatt wie früher zum Kühlen Kühlflüssigkeit, hier zum Erwärmen Dampf oder heifse Flüssigkeit oder dergl. durch die hohlen Zwischenwände geleitet wird.

Patent-Ansρrüche:

ι . Apparat zum Kühlen, bestehend aus zwei oder mehreren neben oder über einander liegenden, mit einem Rahmen versehenen hohlen Kühlwänden, die unter einander durch Anpressen, durch Schrauben oder dergleichen dicht verbunden sind, und bei welchem das Kühlen in der Weise stattfindet, dafs

a) die zu kühlende Flüssigkeit durch Rohre oder Kanäle d d von Wand zu Wand bezw. von Kühlraum/ zu Kühlraum f geführt, und die Kühlflüssigkeit (Luft) in den hohlen Wänden der zu kühlenden Flüssigkeit entgegengeleitet wird; '

b) die zu kühlende Flüssigkeit durch die hohlen Wände, das Kühlwasser (Luft) hingegen von Kühlraum/ zu Kühlraum/ geleitet wird.

Anwendung dieser Apparate zum Erhitzen von Flüssigkeiten mittelst Dampfes in der Weise, dafs die zu erhitzende Flüssigkeit und der Dampf in gleicher Weise, wie vorstehend unter ι se) und b) beschrieben, geführt wird. -

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.