DE316303C - - Google Patents
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Description
" AUSGEGEBEN
AM 25, NOVEMBER 1919
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6 b GRUPPE
Dr. WILH. DEINLEIN in MÜNCHEN.
Der·-Wäniievcrbraiich im Sudhaus ist bedingt
durch die Erwärmung der zur Bier-, bereitung erforderlichen Wassermenge und
des Malzes, durch deren Erhitzen bis zum Kochen und durch das Eindampfen der Maischen
und der Würze. Mit der bisher geübten und gebräuchlichen Arbeitsweise in den
Brauereien ergibt sich gegenüber dem theoretischen Wärmebedarf ein unverhältnis-
»° mäßig großer Brennstoffaufwand, der unter
Müderem bedingt ist durch die bisher nur wenig benutzte, mit den Schwaden abziehende
Wärme und durch die. nur. vorübergehende und wechselweise Benutzung'der Bottiche und
Pfannen. . . ·' ■· · .: ■ .
; Zweck der. vorliegenden Erfindung ist min,■
den Wärmeaufwand im Sudhaus denkbar
niedrig zu halten und mit gegebener oder kleiner Apparatur denkbar viel zu leisten. Dies
wird erreicht, wenn man das Bier in einem fortlaufenden Strom herstellt (Dauersud)
Mnter Ausnutzung des Schwadendampfes, die fichon bekannt ist, und unter Ausnutzung der
■in der heißen gekochten Würze enthaltenen Wärme zum Erwärmen des Maisch- und Anpchwänzwassers
u. dgl. ■
I Unter fortlaufendem Strom ist hier zu verstehen, daß alle zur Herstellung des Bieres zu- und abzuführenden Stoffe in ununterbrochenem Strom (kontinuierlicher Betrieb) in und durch die zum Verfahren notwendigen Vorrichtungen, Behälter, Gefäße u. dgl. gelführt werden. Das bedeutet ununterbrochene, stetige Zuführung des Malzes, des
I Unter fortlaufendem Strom ist hier zu verstehen, daß alle zur Herstellung des Bieres zu- und abzuführenden Stoffe in ununterbrochenem Strom (kontinuierlicher Betrieb) in und durch die zum Verfahren notwendigen Vorrichtungen, Behälter, Gefäße u. dgl. gelführt werden. Das bedeutet ununterbrochene, stetige Zuführung des Malzes, des
jWassers usw., ununterbrochene, stetige Ent-'fernung der Treber und des Sudes. An jeder
Stelle der .Bierbereitung, von der Zuführung '.■".. des Malzes und des Wassers an, einschließlich
des Ausstoßens der Treber' und des gekühlten, gekochten Bieres, ist an allen Stellen der
Herstellungsteilc, d.i. allgemein örtlich stets der gleiche Stoffzustand oder die gleiche
Stoffmischung, vorhanden, und zwar bei der gleichen Geschwindigkeit und Temperatur für ;
alle Teile des Arbeitsgutes und seiner etwaigen Heizmittel. Es wird also der ununterbrochene,
stetige, gleichförmige Dauerbetrieb in. seiner vollkommensten Form angestrebt.
Die für diesen kontinuierlichen Prozeß notwendigen
Vorrichtungen werden in ihren Heizflächen, Querschnitten und Weglängen so bemessen, daß jeder Teilyorgang.mit der ihm;
notwendigen Geschwindigkeit'und Temperatur durchgeführt werden kann. Es sind bei
diesem Dauerbetrieb bei denkbar geringem Wärmeaufwand nur sehr kleine Vorrichtungen und Gefäße notwendig.
Der über alle Einzelprozesse ausgedehnte kontinuierliche Sud unter Einbeziehung vollständiger
Abwärmegewinnung ist noch nicht bekannt. Das kontinuierliche Verfahren ist bisher nur auf Teilvorgänge beim Biersieden
angewendet worden.
Der allgemeine Grundgedanke des angemeldeten kontinuierlichen Betriebes läßt sich in
der verschiedensten Weise ausführen und den verschiedensten Verfahren anpassen, auch
unter Verwendung bekannter Apparate.
Beispielsweise ist er für das Zweimaischverfahren in der Zeichnung schematisch dar-
gestellt. Die Trennung der einzelnen Vorgänge ist in der Ausführung nicht an ge-
trennte Apparate gebunden. Gemäß der zu dem »ununterbrochenen Strom« gegebenen
Erklärung wird das für den ganzen Sudprozeß notwendige Wasser W in einem Vorwäriner
V1 durch die heiße gekochte Würze B
vorgewärmt, teilweise als Anschwänzwasser Ax und teilweise in M1,: zum Maischen
mit dem Malz verwendet und die Maische
wieder geteilt. Der eine Teilstroin \yird in. V2
durch den Schwadendampf 6" aus der ersteh
Maische in K1 vorgewärmt; dann beispiels-.; weise unten am Boden des Maischgefäßes Jv1
oingeführt und, nachdem er bei entsprechender"
:■.··; ('.ifößenbemes'sung1 und.. Füllung des Gefäßes
*5 eine gewollte Zeit gekocht hat, etwa oben
durch Überlauf, unterstützt durch eine Transportvorrichtung, wieder entfernt, mit
dem zweiten Teil der Maische aus M1 in M2
gemischt, darauf die Teilvorwärmung und
«ο Teilkochung und Mischung in den Gefäßen Va,
K2 und M3 wiederholt. Durch Zwischengefäße
können bei entsprechend geringen Geschwindigkeiten und längeren Aufenthaltszeiten Ruhepausen eingeschaltet werden. Die
Fertigmaische kommt aus M3 in ununterbrochenem'
Strom in ein Läuter- und Anschwänzgefäß L und A.,, das z. B. mit einem beweglichen,
gelochten oder geschlitzten Wanderboden (eine Art Dreh- oder Wanderrost) ausgestattet sein kann, auf dem sich die Treber
ablagern, die dann auf dem Weg des Rostes durch L und A2 durch das Anschwänzwasser
in kontinuierlichem Strom ausgelaugt und kontinuierlich, >.. B, mit dem Rost selbst. ; :
oder durch Schnecken u.dgl., aus dem Gefäß 35 !entfernt werden.:-Die in ununterbrochenem ;
Strom anfallende . Stammwürze und Nach- ;'. . würze fließt gemischt in ein Kochgefäß Zv3 '■';, ·
oder, geteilt in.rnelirere:.Kochgefäße, nachdem. I'
sie durch den Behwadendampf aus Hf3 in Vi 4°
vorgewärmt worden ist. Dort wird sie in
ähnlicher Weise, wie'.beim Maischgefäß be- <
!■schrieben, gekocht und entfernt. Die heiße :
.gekochte :\Vürze, wird zum Erwärmen des ;
'kalten Wassers in V1 ,verwendet. Dabei kön- 45
, nen zur Ausnutzung der Schwaden- und '.·. :
■ Würzewärme Abzweigungen' lind Sammlun- !
gen der Leitungen vorgesehen werden.
Die äußere Wärmezufuhr zu den einzelnen | Teilen kann mit beliebigen Heizmitteln vor 50
sich gehen. |.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Maische und Würze unter 55 Ausnutzung der Wärme der gekochten Äfaische und Würze, dadurch gekennzeichnet, daß in ständigem Strom Maischstoff und Wasser in den Betrieb eingeführt ' werden, der Schwadenabdanipf der kochen- 60 den Maische und Würze in an sich bekannter Weise zum Vorwärmen der nachrückenden Maische und Würze und die Wärme der gekochten Bierwürze zum Vorwärmen des Brauwassers u. dgl. he- 65 nutzt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.ti- ■ Γ.-•■f. ■1 %■■■■--Jim■■■■■ \,
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE316303C true DE316303C (de) |
Family
ID=569018
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT316303D Active DE316303C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE316303C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1201794B (de) * | 1957-10-17 | 1965-09-30 | Apv Co Ltd | Verfahren zum kontinuierlichen Maischen zur Gewinnung von Bierwuerze |
DE1207912B (de) * | 1961-11-29 | 1965-12-30 | Pierre Diebold | Vorrichtung zur kontinuierlichen Bierherstellung |
DE1227856B (de) * | 1960-10-15 | 1966-11-03 | Ziemann G M B H A | Kontinuierliches Brauverfahren |
DE1300489B (de) * | 1960-08-02 | 1969-08-07 | Weigelwerk Ag | Verfahren zum kontinuierlichen Maischen |
-
0
- DE DENDAT316303D patent/DE316303C/de active Active
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1201794B (de) * | 1957-10-17 | 1965-09-30 | Apv Co Ltd | Verfahren zum kontinuierlichen Maischen zur Gewinnung von Bierwuerze |
DE1300489B (de) * | 1960-08-02 | 1969-08-07 | Weigelwerk Ag | Verfahren zum kontinuierlichen Maischen |
DE1227856B (de) * | 1960-10-15 | 1966-11-03 | Ziemann G M B H A | Kontinuierliches Brauverfahren |
DE1207912B (de) * | 1961-11-29 | 1965-12-30 | Pierre Diebold | Vorrichtung zur kontinuierlichen Bierherstellung |
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