DE31560C - Zügelhalter - Google Patents

Zügelhalter

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DE31560C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reins
horse
rein
curb
bridle
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Active
Application number
DENDAT31560D
Other languages
English (en)
Original Assignee
VON ZANSEN genannt VON DER OSTEN, Rittmeister in Berlin W., Kurfürstendamm 118
Publication of DE31560C publication Critical patent/DE31560C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B68SADDLERY; UPHOLSTERY
    • B68BHARNESS; DEVICES USED IN CONNECTION THEREWITH; WHIPS OR THE LIKE
    • B68B5/00Details or accessories; Fastening devices for bridles, reins, harnesses, or the like

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zügelhalter.
Der Zügelgriff für Reiter, Fig. 1, von Metall, welches sich nicht leicht biegt, besteht aus dem vierkantigen Mittelstück a, welches mit Gummimantel versehen ist, und zwei gabelförmigen Ansätzen b, welche vermittelst in Scharnier beweglicher, überfallender Klappen c, die in ihrem überfallenden Theil ein kleines Loch f haben, geschlossen werden.
Die eine Hälfte der gabelförmigen Ansätze b hat in der Mitte ein durchgehendes, mit Mutterschraube versehenes, "die andere Hälfte ein nicht durchgehendes Loch. Die Löcher dienen zur Aufnahme von Schrauben d, die in ihrem oberen Ende eine in Scharnier bewegliche Klappe e mit Dorn g haben. Diese Klappen bilden den. Handgriff für die Schrauben d. Die Schrauben sind nur bis zu einem ganz bestimmten Punkt drehbar; ist dieser Punkt erreicht und wird die Klappe nach der offenen Seite des gabelförmigen Ansatzes gerichtet, so zeigt sich der Klappendorn aufserhalb. Auf diese Schraubenklappe soll der überfallende Theil der Verschlussklappe und der Dorn der ersteren in das Loch der letzteren greifen.
Der Dorn wird in dem kleinen Loch mittelst einer kleinen Sperrfeder h festgehalten, welche in den betreffenden gabelförmigen Ansatz eingelassen und mittelst eines kleinen Stiftes befestigt ist.
Der Zügelgriff für Reiter soll, wie schon seine Bezeichnung andeutet, dem Reiter- dazu dienen, sein Pferd, welches richtig auf Kandare und Trense gezäumt ist, mit einer Hand (der ■linken) zu führen und zu bändigen.
Jeder Reiter sollte, und der Cavallerist, der die rechte Hand zur Führung seiner Waffe nothwendig gebraucht, mufs in der Lage sein, sein Pferd mit einer Hand im Gehorsam zu erhalten, die andere Hand aber frei zu haben.
Die Kandarenzäumung allein kann dies nur mangelhaft zu Wege bringen bei einem Pferde, welches nicht bis zur Vollkommenheit durchgeritten ist. Solche Pferde giebt es aber bekanntermafsen nur sehr wenige.
Deshalb und für den Fall des Zerreifsens der Kandarenzügel gab man dem Reitpferde aufser der Kandarenzäumung auch noch die Trensenzäumung.
Bisher mufste die Trense erfahrungsmäfsig oft dann mit eingreifen, wenn das störrische und fest gewordene Pferd der Kandarenzügelhülfe allein überhaupt nicht mehr oder doch nur mangelhaft folgte und gehorchte:
Nur die Wechselwirkung von Kandare und Trense sichert den Gehorsam des Pferdes. Dazu war bisher die gleichzeitige Thätigkeit beider Hände nothwendig.
Der Gedanke, die bisherige Thätigkeit beider Hände in einer Hand (der linken) vereinigen zu müssen, hat zu der Construction des einfachen Zügelgriffes für Reiter, welcher auch in seiner Anwendung keinerlei Schwierigkeiten bietet, geführt. Die natürliche (auch reglementsmäfsige) Stellung der Zügelfaust beeinträchtigt derselbe nicht.
Die Anwendung des Zügelgriffes für Reiter geschieht folgendermafsen:
Nachdem die Verschlufsklappen geöffnet und die beiden Schrauben so weit zurückgedreht sind, dafs die gabelförmigen Ansätze den Zügeln freien Dürchlafs gewähren können, ergreift der (bereits zu Pferde sitzende) Reiter
mit der linken Hand den Zügelgriff im Mittelstück (welches Raum genug hat für jede Hand) und hält denselben senkrecht, die Schraubenköpfe nach rechts, über dem Sattelknopf. Hierauf nimmt der Reiter mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand beide Trensenzügel glatt und gleich lang zusammen, versammelt mit denselben sein Pferd auf gerader Linie, schiebt nunmehr die beiden genau auf einander passenden Zügel in die obere Gabel und schraubt an. Das Gleiche geschieht mit den Kandarenzügeln, die, ι cm langer als die Trensenzügel, in der unteren Gabel angeschraubt werden. Ergiebt sich bei dem nun zu versuchenden leichten Gebrauch der lose eingestellten Zügel, dafs der Pferdehals gerade und genügend zusammengestellt ist, so werden die Schrauben völlig angezogen, die Schraubenklappen hoch- bezw. herabgelegt an die Sperrfedern und die Verschlufsklappen darauf gesetzt.
Die Vortheile, welche bei Anwendung dieses Zügelgriffes sich ergeben, sind folgende:
1. Mit einem einzigen Zufassen sind alle vier Zügel, einmal im Zügelgriff (für jedes Pferd besonders nach Bauart seines Halses), richtig eingestellt, sogleich, ohne Weiterungen in ihrem richtigen Wirkungsbereich.
2. Irrungen, dafs die Trensen- statt der Kandarenzügel, oder umgekehrt, oder gar, dafs auf der einen Seite der Kandaren-, auf der anderen der Trensenzügel in der Hast ergriffen würde, und Verwirrungen der Zügel können nicht vorkommen.
3. Der bisher gebrauchte Schieber auf den Kandarenzügeln fällt fort. Dieser verschob und dehnte sich, zerrifs, ging verloren, und die richtige Zügellänge (dies Schmerzenskind aller Escadronchefs) ist immer sogleich da und kann nicht wieder verloren gehen.
4. Der Reiter kann die ganze Faust gebrauchen, d. h. der vierte, bisher fast unthätige, aufserhalb der Zügel liegende kleine Finger kommt mit zur Thätigkeit; dadurch vertheilt sich der Kraftaufwand der Zügelfaust auf alle fünf Finger gleichmä'fsig; kurz, was früher der Daumen und die drei ersten Finger besorgen mufsten, dazu sind jetzt alle fünf Finger verwendbar.
5. Um das Durchrutschen der Zügel durch die Hand zu verhüten, mufste bisher der Reiter die vier Finger krampfhaft gegen einander zusammendrücken, und mufste . der Daumen die drei Zügel (einen Trensen- und zwei Kandarenzügel) ebenso krampfhaft auf dem Zeigefinger festhalten. Dieser Kraftaufwand der Finger pflanzte sich bisher fort auf die ganze Faust, auf den ganzen Arm und schliefslich auf den ganzen Reiter. Der ganze Mann machte sich und das Pferd steif; beide kämpften ununterbrochen gegen einander; von losem Handgelenk, weichem Maul blieb keine Spur; der Gaul ging durch. Alles das fällt hiermit fort; Reiter und Pferd bleiben natürlich. Hierin liegt der Kernpunkt meiner Erfindung.
6. Bisher hatte der Reiter zu thun, all die Zügel in der Faust zu beherbergen; jetzt füllt der sehr handliche Zügelgriff die Faust gerade angenehm aus.
7. Stolpern oder Stürzen der Pferde wird hinfort zu den gröfsten Seltenheiten gehören; denn einmal trägt sich das Pferd wie von selbst, stolpert es aber dennoch einmal, son hat der Reiter die ganze Faust zum Gegenhalten zur Verfügung, die, von dem ganzen Arm unterstützt, die Zügel nicht durchrutschen lassen kann, weil letztere oben im Zügelgriff eingeschraubt sind.
8. Durch einen leisen Druck der Zügelfaust auf das obere oder auf das untere Ende des Zügelgriffes hat der Reiter es (im buchstäblichen Sinne des Wortes) in der Hand, entweder die Kandaren- oder die Trensenzügel mehr in Wirksamkeit, d. h. dieselben nach seinem Belieben in Wechselwirkung treten zu lassen. Durch diese Wechselwirkung der Zügel allein ist die sofortige Nachgiebigkeit des Pferdes zu erklären; das Sichfestziehen kommt bei der klotzigsten Faust, bei dem steifsten Pferdegenick fast niemals mehr oder doch nur ganz vorübergehend vor. Auch hat mich die Erfahrung gelehrt, dafs ein Pferd, welches sehr empfindlich im Maul ist und sonst leicht hinter den Zügel kriecht, bei Anwendung dieser Wechselwirkung der Zügel ebenso gern am Zügel bleibt, als ein Pferd, welches vorher zu fest auf den Zügel drückte.
9. Alle Hülfszügel, als Martingal, Sprungzügel, sind hinfort entbehrlich, was eine erhebliche Ersparnifs ist.
10. Die Zügel können hinfort kürzer angefertigt werden (Ersparnifs), auch aus leichtem Strippenstoff, welcher das Durchschrauben erleichtern würde.
11. Zum Annehmen der Zügel ist die schraubenartige Bewegung, ein langsames Steigen des kleinen Fingers der Zügelfaust, vorgeschrieben.
Hierdurch trat häufig die ein- (links-) seitige Wirkung der Kandare auf die Kinnlade des Pferdes ein, namentlich dann, wenn der Schieber auf den Kandarenzügeln nachgab und diese dadurch (mehr als nothwendig) ungleich lang wurden; das kann bei gleich langen und festeingeschraubten Kandarenzügeln jetzt nicht mehr passiren; das Kandarengebifs wirkt jetzt auf beide Seiten der Kinnlade gleichmäfsig ein; auch dies ist ein Vortheil meiner Neuerung.
12. Das häufig vorkommende Greifen nach den Scheeren wird dem Pferde sehr erschwert; geschieht es aber dennoch einmal, so genügt
ein leichtes Rühren der Trensenzügelseite des Zügelgriffes, um das Pferd zur sofortigen Freigabe der Scheere zu veranlassen.
13. Die Trensenreiterei des Winterdienstes für die älteren Pferde, überhaupt die ganze Trensendressur wird hinfort abgekürzt werden können.
14. Um unberechtigten Einwendungen gleich von vornherein die Spitze abzubrechen, führe ich hier noch folgendes an:
Die den Pferdehals leicht einschliefsenden Zügel bewirken fast von selbst die natürlichste Aufrichtung des Pferdehalses; es setzt sich somit Halswirbel auf Halswirbel in der natürlichsten Weise, das Pferd zäumt sich bei; jeder Anzug geht infolge dessen durch; es bleibt Spielraum demnach reichlich genug, um gröfsere oder geringere Zusammenstellung des Halses, d. h. um das Annehmen oder Nachgeben der Zügel zu bewirken, um dem Pferde zum Sprunge die nöthige Freiheit des Kopfes zu geben und um schliefslich das Federn des Halses geschehen zu lassen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Zügelhalter, welcher in seiner Mitte den mit Gummi überzogenen Griff α und an seinen Enden die Gabeln b trägt, in welche einerseits die Trensen-, andererseits die Kandarenzügel eingelegt und mit den Schrauben d festgeklemmt werden, während die Schrauben durch das Eingreifen der Nase g der an ihnen befestigten Klappen e in die Löcher / der an der Gabel befestigten Klappen c gesichert werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT31560D Zügelhalter Active DE31560C (de)

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ID=307630

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