DE2008527A1 - Zaumzeug - Google Patents
ZaumzeugInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B68—SADDLERY; UPHOLSTERY
- B68B—HARNESS; DEVICES USED IN CONNECTION THEREWITH; WHIPS OR THE LIKE
- B68B1/00—Devices in connection with harness, for hitching, reining, training, breaking or quietening horses or other traction animals
- B68B1/04—Bridles; Reins
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)
Description
Klaus D. Schmauder
Kaiserblickstrasse 10
Kaiserblickstrasse 10
82o1 Schlossberg
Zaumzeug
Es sind bereits eine ganze Reihe von Zaumzeugen bekannt, insbesondere
auch solche, die zum Reiten und Einreiten von sensiblen und heftigen Pferden zur Anwendung gelangen. Solche
Zaumzeuge sind mit den verschiedensten Zügeln und Zügelkombinationen, wie beispielsweise Aufbindezügel, Doppelzügel, dem
sogenannten Thiedemann-Zügel, Zügel mit Martingal usw., ausgerüstet.
Ebenso vielfältig sind die Arten der bei solchen Zaumzeugen verwendeten Gebisse, wie Stangen mit und ohne Ketten, insbesondere Kinnketten, Ketten allein, Knebeltrensen,*
Kandaren und seit neuestem die sogenannte Thiedemann-Stango und dergleichen. Allen bisher bekannten Z-umzeugen ist der
Nachteil gemeinsam, daß sie nur auf den Unterkiefer sowie die
Eckzähne und Lippenecken der Pferde wirken, bei vielen jungen und allen sensiblen Pferden verursacht dies einen Schmerz oder
Druck, gegen den sich die Pferde leicht aus Trotz oder panischer Angst sperren und den Gehorsam verweigern·
Zweck der Erfindung ist es nun, ein Zaumzeug zu schaffen, mit
dem obige Nachteile beseitigt v/erden*
Das erfindungsgemaßo Zaumzeug, mit Stirn-, Kehl- und Kopfband,
von welchem zu beiden Seiten Backenstücke zum mit einem Zügel verbundenen Gebiss verlaufen, sowie mit Nasen- und Kinnband,
iat nun dadurch gekennzeichnet, daß am Nasenband ein zweiter
Zügel angeordnet ist, wobei einer der Zügel zunächst über ein Martingal geführt und anschließend mit dem anderen Zügel verbunden
ist, das Ganzo dorart, daß bei vor dem Zügel gehendem
Pferd dio Führung mindestens größtenteils über den über das
Martingal gehenden Zügel und boi am Zügel gohondem pferd die
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Führung mindestens größtenteils über den nicht über das Martingal
gehenden Zügel erfolgt.
Der zweite Zügel kann nun direkt am Nasenband befestigt sein.
Es ist jedoch von Vorteil, auf beiden Seiten des Nasenbandes jeweils ein Bandstück anzuordnen, an deren Enden über jeweils
einen Ring der zweite Zügel angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Ringe über je ein Backenband zusätzlich gehalten. Zweckmäßigerweise
halten die Backenbänder den Ring in Höhe des Gebisses, beispielsweise einer Trense. Vorzugsweise sind die
Ringe allerdings etwas tiefer als das Gebiss angeordnet.
Die vorzugsweise vorgesehenen Backenbänder für den Zügel des Nasenbandes können, zweckmäßigerweise längenverstellbar, direkt
an den Backenstücken für das Gebiss befestigt sein. Vorzugsweise sind die Backenbänder jedoch unabhängig, von den Backenstücken
am Kopfband befestigt. Dadurch wird die Anordnung des
zweiten Zügels im Bereich des Kopfes vom ersten weitgehend unabhängig.
Es ist ferner möglich, den zweiten Zügel so auszubilden, daß er durch wenige, einfach an normalen Zaumzeugen anzubringende
Einrichtungen, wie Ringe am Nasenband und am Backenband, sowi-e
am Zügel, an normale Zügel angehängt werden kann·
Um das Zaumzeug auf jedes Pferd individuell einstellen zu können, ist es zweckmäßig, wenn mindestens einer der Zügel längenverstellbar
ausgebildet ist. Um das angestrebte Führen des Pferdes einmal am Nasenband und einmal am Gebiss zu verwirklichen,
ist es besonders zweckmäßig, wenn das Martingal tief steht·
Dem erfindungsgemäßen Zaumzeug liegt die Erkenntnis zugrunde,,
daß man Pferde, die das Rückwärtsgehen verweigern, nur mit der Hand an der Nase halten und führen muß, um sie zum Rückwärtsgehen
zu voranlassen. Mit dem erfindungsgemäßen Zaumzeug ergeben
eich völlig neue Möglichkeiten.
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Man kann nun den zweiten Zügel, den Nasenbandzügel, über das Martingal und den ersten Zügel, den Trensenzügel, direkt zur
Hand des Reiters führen. In diesem Falle eignet sich das Zaumzeug insbesondere zum Reiten heftiger, empfindsamer, handscheuer
oder verstörter Pferde, die normalerweise gerne den Kopf über dem Zügel haben und sich gegen die Führung am Gebiss,
d. h. am ersten Zügel, dem Trensenzügel, sperren. Mit Hilfe des Nasenbandzügels kann man solche Pferde durch den sanft wirkenden
Druck auf die Nase wieder weich an den Zügel bekommen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den ersten Zügel, den Trensenzügel, über das Martingal und den zweiten Zügel, den
Nasenbandzügel, direkt zur Hand des Reiters zu führen. Diese Zügelanordnung eignet sich vorzugsweise zum Einreiten von unerfahrenen
Pferden. Solche Pferde kennen die unangenehme V±r'.-kung des Trensenzügels noch nicht, sperren sich nicht dagegen
sondern geben vielmehr dem unangenehmen Druck des Trensenzügels auf das Maul nach, indem sie den Kopf herunternehmen. Bei dem
vorliegenden Zügel geht dann der unangenehme' Druck des Trensenzügels
beim Herunternehmen des Kopfes in den angenehmen Druck über, der durch das Nasenband, d.h. den Nasenbandzügel,
auf das Pferd ausgeübt wird. Die Pferde versuchen automatisch, diese für sie angenehmere Stellung des Kopfes einzunehmen. Man
stellt nun das Verhältnis von Nasenbandzügel und Trensenzügel zweckmaßigerweise so ein, daß die Pferde bei der richtigen
Kopfstellung nicht ausschließlich am Nasenbandzügel gehen, sondern
auch noch eine leichte Führung am Trensenzügel vorhanden ist. Das unerfahrene Pferd lernt so auf sanfte Art die richtige
Köpfstellung und die Führung am Zügel. Auch schwierige Pferde
können so sicher geschult werden. ·
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zaumzeuges wird
qnhand der Zeichnungen näher erläutert, dabei zeigen:
Fig. 1 ein am Zügel gehendes Pferd; und Fig. 2 ein den Gehorsam verweigerndes, vor dem Zügel gehendes
Pferd.
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Das in den Figuren dargestellte Zaumzeug weist ein Kopfband 1 auf, das über ein Stirnband 2 und ein Kehlband 3 gehalten ist.
Am Kopfband sind zu beiden Seiten des Kopfes Backenstücke 4 angeordnet, an deren unteren Enden jeweils über Ringe 5 das Gebiss
6, vorzugsweise eine Trense, befestigt ist. An den Ringen 5 ist
der erste Zügel 7 angeordnet.
Vom Kopfband 1 führen zu beiden Seiten des Kopfes weitere Bakkenstücke
8 in den Bereich des Gebisses 6 und halten dort ein Nasenband 9· Letzterem gegenüberliegend ist ein Kinnband 10
vorgesehen, das unterhalb des Gebisses um das Kinn des Pferdes geschnallt ist, um ein übermäßiges Offnen des Maulee zu verhindern.
Am Kopfband 1 sind schließlich auf jeder Seite noch je ein weiteres Backenband 11 angeordnet, das bis ungefähr in Höhe des
Gebisses 6, vorzugsweise etwas tiefer, reicht und an jeweils einem Ring 12 ein mit dem Nasenband 9 verbundenes Bandstück 13
trägt. An den Ringen 12 ist ferner ein zweiter Zügel 14 befestigt,
der zunächst über ein tiefstehendes Martingal 15 geführt
und anschließend mit dem ersten Zügel 7 vereinigt ist. Im vorliegenden Beispiel ist der zweite Zügel 14 bis zur Hand 16 des
Reiters durchgehend und stärker ausgebildet, da der zweite Zügel 14 in der Regel bei vor dem Zügel gehendem Pferd eine
größere Zugkraft übertragen muß als der erste Zügel 7 bei am
Zügel gehendem Pferd. Es ist aber auch möglich, den ersten Zügel 7 bis zur Hand 16 durchgehend und gleichstark wie den
zweiten auszubilden. Im ersten ralle wird der erste Zügel mit dem zweiten und im zweiten ralle der zweite mit den ersten
verbunden. Hierzu dienen zweckinäßigerweise Karabinerhaken 17*
Im Gegensatz zum gezeigten Beispiel kann anstelle des zweiten Zügels 14 auch der erste Zügel 7 über das Martingal 15 geführt
sein, wie bereits oben eingehend erläutert.
pie Zügel 7 und 14 sind so ausgebildet oder angeordnet, daß ihr Längenverhältnis einstellbar ist. Dies kann beispielsweise
durch Anordnung von Schnallen an einem der beiden Zügel
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geschehen oder durch Anordnung verschiedener über die Länge des durchgehenden Zügels verteilte Ösen, in die der Karabinerhaken
eingehakt werden kann»
In Figur 2 ist ein heftiges, dem drückenden Schmerz entfliehendes Pferd dargestellt. Dabei wird es vom zweiten, durch das
Martingal 15 geführten Zügel 14 in steilem Winkel zwischen der
Hand 16, dem Martingal 15 und dem Nasenband 9 in die normale
Haltung zurückgeführt. Aufgrund des steilen Winkels wird der
auf das Gebiss 6 wirkende erste Zügel 7 entlastet, und das Pferd spürt keinen Druck oder Schmerz auf dem Kiefer. Geht das
Pferd wieder langsam am Zügel, wie in Figur 1 dargestellt,, so wird der Winkel zwischen Nasenband 91 Martingal 15 und Hand
wieder flacher und der erste auf das Gebiss wirkende Zügel 7 wird in weichem Übergang wieder wirksam. Der Reiter kann also
das beruhigte Pferd normal am Gebiss reiten.
Jedes schwierige Pferd kann somit ruhig und gewaltlos erzogen werden. Sträubt 3ich das Pferd gegen den Druck am Gebiss und
wirft den Kopf hoch, so wird es in weichem Übergang sofort
über den zweiten Zügel, den Nasenzügel 14, an der Nase in die
normale Haltung heruntergeführt. Durch die Wahl der Einstellung der Längenverhältnisse des ersten und des zweiten Zügels
kann das Zaumzeug auf jedes Pferd eingestellt werden. Zum Einstellen
dee Zügelverhältnisses ist das Pferd zweckmäßigerweise an den Zügel zu stellen, d.h. der Kopf des Pferdes muß in der
Senkrechten stehen. Ale Richtwerte können beispielsweise dienen:
erster Zügel zweiter Zügel ohne Martingal mit Martingal
für hoftige Pferde 10 bis 50 $ 90 bis 50 %
für sensible Pferde 20 bis 50 f>
80 bis 50 ψ>
für Junß· Pferde 0 bis 50 # Ί00 bis 50 $
mit Martingal ohne Martingal zum Einreiten von Pferden U 5 $ 55$>
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Die ^-Angaben geben jeweils den Wirkungsgrad der einzelnen Zügel
an. Die werte können nur als Anhaltswerte dienen, denn die Pferde besitzen sehr unterschiedliche Charaktere» und es muß
somit für jede,s Pferd die richtige Führung, d.h. Führung des
ersten oder zweiten Zügels über das Martingal und die richtige Wahl der Zügelverhältnisse gefunden werden.
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Claims (1)
- - 7 Patentansprüche(/ι) Zaumzeug, mit Stirn-, Kehl- und Kopfband, von welchem zu beiden Seiten ßackenstücke zum mit einem Zügel verbundenen Gebiss verlaufen, sowie mit Nasen- und Kinnband, dadurch gekennzeichnet, daß am Nasenband ein zweiter Zügel, angeordnet ist, wobei einer "der Zügel zunächst über ein Martingal geführt und anschließend mit dem anderen Zügel verbunden ist, das Ganze derart, daß bei vor dem Zügel gehendem Pferd die Führung mindestens größtenteils über den über das Martingal gehenden Zügel und bei am Zügel gehendem Pferd die Führung mindestens größtenteils über den nicht über das Martingal gehenden Zügel erfolgt. ■2. Zaumzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Nasenbandes Bandstücke angeordnet sind, -in deren Eiiden über Ringe der zweite Zügel angeordnet ist, wobei die Ringe vorzugsweise über je ein Backenband zusätzlich gehalten sind.3· Zaumzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe ungefähr in Höhe des Gebisses gehalten sind.k. Zaumzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieRinge tiefer liegen als das Gebiss. I5. Zaumzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenbänder an den jeweiligen Backenstücken befestigt und vorzugsweise längenverstellbar sind.6. Zaumzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenbänder am Kopfband befestigt und vorzugsweise längenverstellbar sind.7· Zaumzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Zügel längenverstellbar ist.£09861/0211»8. Zaumzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zügel lösbar, vorzugsweise über- Karabinerhaken, miteinander verbunden sind*9· Zaumzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Zügel lösbar am Nasenband und an den Backenstücken befestigt ist.10. Zaumzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Zügel über das Martingal verläuft.11. Zaumzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10» da· durch gekennzeichnet, daß das Martingal tiefstehend ist. ·009861/0219
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