DE3149754A1 - Vorrichtung fuer die sterilisation von einer oder mehreren babymilchflaschen und einem oder mehreren saugern - Google Patents

Description

Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Sterilisation von zumindest einer Babymilchflasche bzw. von zumindest einem Sauger im Haushalt und/oder in Pflegeanstalten für Säuglinge. Sterilisation bezeichnet in diesem Sinne die Abtötung bzw. Inaktivierung aller in der Babypflege störenden Mikroorganismen, wobei nach dem neuesten Stand der Wissenschaft nicht gefordert wird, daß die toten bzw. inaktivierten Keime abgetrennt werden. Steril bedeutet demnach in diesem Sinne "frei von störenden, vermehrungsfähigen Mikroorganismen". In der technischen Praxis des Sterilisierens kennt man verschiedene Verfahrensweisen. Insbesondere kennt man die Heißluftsterilxsierung mit oder ohne Luftumwälzung bei Temperaturen von zumeist 180 C. Daneben ist es außerdem bekannt, mit Dampf zu sterilisieren, wobei die zu sterilisierenden Gegenstände in einen Autoklaven mit gespanntem Wasserdampf von mindestens 120 C entsprechend einem Überdruck von 1 at iengebracht werden. Die moderne großtechnische Praxis kennt auch die Strahlensterilisation, wobei mit ultraviolettem Licht, Gammastrahlen und Betastrahlen gearbeitet wird. Das alles sind Verfahren, die im Haushalt nicht einsetzbar sind, wenn es auch in großen Pflegestationen von Krankenhäusern üblich ist, Babymilchflaschen und Sauger in Autoklaven mit gespanntem Wasserdampf der angegebenen Temperatur zu behandeln. Im Haushalt behilft man sich, indem man die Baby- ' milchflaschen und Sauger in Lösungen von zumeist chlorhaltigen chemischen Substanzen spült und/oder sie längere Zeit in solchen Lösungen liegenläßt. Das ist nachteilig.

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Einerseits ist die Behandlung in Strenge keine Sterilisation., sondern eher eine Desinfektion und jedenfalls bleiben auf und in den behandelten Babymilchflaschen und Saugern Reste des Desinfektionsmittels. Solche Reste gelten zwar wegen hoher Verdünnung nicht als gesundheitsschädlich, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß sie durch Akkumulation an den behandelten Babymilchflaschen und Saugern oder im Körper eines Säuglings gesundheitsschädlich wirken. Nachträgliches Spülen der in der Lösung der chemischen Substanzen behandelten Babymilchflaschen oder Sauger

unter üblichem Wasser trägt in die behandelten Gegenstände störende Keime unter Umständen wieder ein.

Andererseits finden sich in den meisten Haushalten Eier-Kochgeräte mit

elektrischem Heizunterteil,

das Heizunterteil abdeckender Kochschale,

Einsatz und

Haube,

wobei das Heizunterteil mit einer überwachungs- und/oder Abschaltautomatik ausgerüstet ist_f und die Haube eine Entdampfungsöffnung aufweist. Die Existenz dieser Geräte und deren Anwesenheit in den meisten Haushalten hat bisher zu

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den Problemen der Sterilisation von Babymilchflaschen und Saugern im Haushalt nichts beigetragen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie im Haushalt und in Pflegestationen für Babys Babymilchflaschen und Sauger auf einfache Weise mit Dampf sterilisiert werden können, und zwar unter Verzicht auf chemische Behandlungsmittel.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung die weitere Ausbildung eines haushaltsüblichen Eier-Kochgerätes des beschriebenen Aufbaus als Vorrichtung für die Sterilisation von zumindest einer Babymilchflasche bzw. von zumindest einem Sauger, wobei diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß der Einsatz zumindest eine Babymilchflaschenaufnahme aufweist, in die eine zu sterilisierende Babymilchflasche mit der Mündung nach unten einsetzbar ist, daß unter der Babymilchflaschenaufnahme eine Dampfzuführungseinrichtung angeordnet ist, welche die Einführung von Dampf aus der Kochschale in das Innere der zu sterilisierenden Babymildflasche zuläßt, und daß die Haube eine zur überdeckung von Babymilchflaschen ausreichende Höhe aufweist. Um einen oder mehrere Sauger zu sterilisieren, können diese einfach auf den Einsatz aufgelegt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz außerdem zumindest eine Saugerhalterung aufweist, in die ein zu sterilisierender Sauger mit der Mündung nach unten einsetzbar ist, und daß

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unter der Saugerhalterung eine Dampfzuführungseinrichtung angeordnet ist, welche die Einführung von Dampf aus der Kochschale in das Innere des zu sterilisierenden Saugers zuläßtο Die Dampfzuführungseinrichtung kann im einfachsten Falle aus einer Dampfdurchtrittsöffnung in dem Einsatz bestehen , die sich unter der Mündung der zu sterilisierenden Milchflasche bzw. unter dem Rand des Saugers befindet. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzuführungseinrichtung aus einem Rohrstutzen besteht, der, gegebenenfalls mit trichterförmiger Erweiterung, zur Kochschale hin sowie am anderen Ende offen ist und außerdem in die zu sterilisierende Babymilchflasche bzw. in den zu sterilisierenden Sauger hineinragt, - im übrigen in den Boden des Einsatzes eingesetzt ist. Die Haube besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff und kann beispielsweise durch Tiefziehen einer entsprechenden Kunststoffolie hergestellt werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es, eine zweite Haube vorzusehen, mit der die sterilisierten Gegenstände abgedeckt werden können„

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß Babymilchflaschen und Sauger durch Behandlung mit praktisch 100 C heißem Dampf, wie er aus der Kochschale aufsteigt, wirksam sterilisiert werden können, wenn dieser Dampf in das Innere der zu sterilisierenden Babymilchflasche bzw, eines zu sterilisierenden Saugers eingeleitet wird. Gleichzeitig erfolgt aber auch eine äußere Sterilisierung der Babymilch-

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flasche bzw. des Saugers. Dabei wirkt sich auf die Sterilisation positiv aus, daß der Dampf auf der Oberfläche der zu sterilisierenden Milchflasche bzw. des zu sterilisierenden Saugers innenseitig und außenseitig kondensiert, wobei die Kondensationswärme frei wird und folglich die Oberflächen gleichsam bei 100° C abgekocht werden, überraschenderweise sind die Wassermengen, die bei haushaltsüblichen Eier-Kochgeräten eingesetzt werden, ausreichend, um eine einwandfreie Sterilisierung von Babymilchflaschen und Saugern zu bewirken. Ohne weiteres kann aber auch mit einer erhöhten Wassermenge gearbeitet werden, und zwar unter Berücksichtigung der Aufnahmefähigkeit der Kochschale. Gleichgültig, mit welcher Wassermenge gearbeitet wird, immer bleibt die Überwachungs- und Abschaltautomatik des Heizunterteils des Eier-Kochgerätes voll wirksam, wobei diese Automatik im allgemeinen dann in Funktion tritt, wenn das aufgegebene Wasser verdampft ist und folglich die Temperatur ansteigt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung für die Sterilisation von zumindest einer Babymilchflasche bzw. von zumindest einem Sauger,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Einsatz der Fig. 1.

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In der Fig. 1 erkennt man zunächst wesentliche Bauteile eines Eier-Kochgerätes, nämlich ein Heisunterteil 1, eine das Heizunterteil 1 abdeckende Kochschale 2, einen Einsatz 3 und eine Haube 4, - wobei jedoch der Einsatz 3 und die Haube 4 anders ausgebildet sind, als es bei Eier-Kochgeräten üblich ist. Das Heizunterteil 1 ist mit einer nicht gezeichneten überwachungs- und Abschaltautomatik ausgerüstet und die Haube 4 ist mit einer Entdampfungsöffnung 5 versehen, die sich im Ausführungsbeispiel im oberen Bereich der Haube 4 befindet, grundsätzlich aber auch an anderer Stelle oder am unteren Rand 6 oder im Bereich zwischen Einsatz 3 und Haube 4 angeordnet sein kann.

Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 erkennt man, daß der Einsatz 3 mehrere Babymilchflaschenaufnahmen 7 aufweist, in die jeweils eine zu sterilisierende Babymilchflasche 8 mit der Mündung 9 nach unten einsetzbar ist» In Fig. 1 ist eine solche Babymilchflasche 8 erkennbar» Unter der Milchflaschenaufnahme 7 befindet sich eine DampfZuführungseinrichtung 10, die die Einführung von Dampf aus der Kochschale 2 in das Innere der zu sterilisierenden Babymilchflasche 8 zuläßt. Die Haube 4 besitzt eine zur überdeckung der Babymilchflasche 8 ausreichende Höhe H. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß der Einsatz 3 außerdem eine Mehrzahl von Saugerhalterungen 11 aufweist, in die jeweils ein zu sterilisierender Sauger 12 mit der Mündung nach unten einsetzbar ist, wie es in Fig.1

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dargestellt wurde. Auch hier befindet sich unter der Saugerhalterung 11 eine DampfZuführungseinrichtung 14 für die Einführung des Dampfes aus der Kochschale 2 in das Innere des Saugers 12. - Es versteht sich, daß der Einsatz 3 Ausnehmungen aufweist, die den Rücklauf von sich bildendem Kondensat zur Kochschale 2 zulassen. Die Ausnehmungen sind auch bei den üblichen Eier-Kochgeräten gebräuchlich. Sie wurden nicht gezeichnet.

In Fig. 1 links wurde dargestellt, daß die Dampfzuführungseinrichtung 14 im einfachsten Falle aus einer Dampfdurchtrittsöffnung in dem Einsatz 3 bestehen kann. Das gilt grundsätzlich sowohl für die Einführung des Dampfes in eine zu sterilisierende Babymilchflasche 8 als auch für die Einführung des Dampfes in einen Sauger 12, wie es in Fig. 2 dargestellt wurde. In Fig. 1 rechts wurde dargestellt, daß die DampfZuführungseinrichtung aus einem Rohrstutzen 10 besteht, der, gegebenenfalls mit trichterförmiger Erweiterung 15, zur Kochschale 2 hin sowie am anderen Ende 16 offen ist und in die zu sterilisierende BabymiIchflasche 8 hineinragt.

Claims (2)

1. Ainidinsjewski,

   Diplom-Physiker

   Dr. Walter Ärcdrejewski

   Diplom-Ingenieur

   Dr.-Ing. Manfred Honke

   Diplom-Physiker

   Dr. Karl Gerhard Masch

   AnwalfsakSe:

   57 977/R-

   4300 Essen 1, Theaterplate 3, Postf. 100254
2. 2. Dezember 1981

   Patentanmeldung

   Dr.—Ing. Horst Hoeck
   Am Ädamshäuschen 8
   5100 Aachen

   Vorrichtung für die Sterilisation von einer oder mehreren Babymilchflaschen und einem oder mehreren Saugern

   Patentansprüche:

   1. Weitere Ausgestaltung eines haushaltsüblichen Eier-Kochgerätes mit

   elektrischem Heizunterteil,

   das Heizunterteil abdeckender Kochschale<

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   Einsatz und
   Haube,

   wobei das Heizunterteil mit einer Überwachungs- und/oder Abschaltautomatik ausgerüstet ist und die Haube eine Entdampfungsöffnung aufweist, als Vorrichtung für die Sterilisation von zumindest einer Babymilchflasche bzw. von zumindest einem Sauger, dadurch gekennzeichnet , daß der Einsatz (3) zumindest eine Babymilchflaschenaufnahme (7) aufweist, in welche eine zu sterilisierende Babymilchflasche (8) mit der Mündung (9) nach unten einsetzbar ist, daß unter der Babymilchflaschenaufnahme (8) eine. Dampf Zuführungseinrichtung (10) angeordnet istf welche die Einführung von Dampf aus der Kochschale (2) in das Innere der zu sterilisierenden Babymilchflasche. (8) zuläßt, und daß die Haube (4) eine zur überdekkung von Babymilchflaschen (8) ausreichende Höhe (H) aufweist.

   2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (3) außerdem zumindest eine Saugerhalterung (11) aufweist, in die ein zu sterilisierender Sauger (12) mit der Mündung. (13) nach unten einsetzbar ist, und daß unter der Saugerhalterung (11) äne Dampfzuführungseinrichtung (14) angeordnet ist, welche die Einführung von Dampf aus der Kochschale (2) in das Innere des zu sterilisierenden Saugers (12) zuläßt.

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   3 ο Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2_S dadurch gekennzeichnety daß die DampfZuführungseinrichtung (14) aus einer Dampfdurchtrittsöffnung in dem Einsatz (3) besteht.

   4„ Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die DampfZuführungseinrichtung (10) aus einem Rohrstutzen besteht, der, gegebenenfalls mit trichterförmiger Erweiterung (15), zur Kochschale (2) hin sowie am anderen Ende (16) offen ist und außerdem χώ die zu sterilisierende Babymilchflasche (8) bzw. den zu sterilisierenden Sauger (12) hineinragt.

   5, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (4) aus Kunststoff geformt ist.