DE3146039A1 - "neues verfahren zur herstellung von 3-aminosteroiden und ihren salzen und erhaltene neue zwischenprodukte" - Google Patents
"neues verfahren zur herstellung von 3-aminosteroiden und ihren salzen und erhaltene neue zwischenprodukte"Info
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Description
Neues Verfahren zur Herstellung von 3-Antinosteroiden und ihren
Salzen und erhaltene neue Zwischenprodukte. · '
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 3-Aminosteroiden und ihren Salzen mit Säuren sowie erhaltene
neue Zwischenprodukte. .
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Derivate
der Formel I
(D
worin X eine Gruppe
oder
r 3
darstellt und die gewellten Linien anzeigen, daß die Substituenten
sich unabhängig in der <X- oder /S-Konfiguration befinden,
sowie von deren Additionssalzen mit Mineral- oder organischen Säuren. .
Die Produkte der Formel I sind bekannte Produkte und man kann insbesondere- das Funtumin (3oc-Amino-5oc-pregnan-20-oni., das aus
3U6039
Funtumia latifolia Stapf, dem Blatt der Apocynazeen extrahiert
werden kann, und das Funtimidin (3<x-rAmino-5oc-pregnan-20«-ol) , das
Insbesondere durch Reduktion des Puntumins hergestellt werden
kann, nennen.
Die Anmelderin hat nun ein Verfahren zur Herstellung der Derivate
der Formel Γ aufgefunden, das besonders vorteilhaft ist, da es mit sehr guten Ausbeuten zu Derivaten führt, deren Aminfunktion
in 3-Stellung sich spezifisch in Oc- oder ß-Stellung befindet.
Die Erfindung betrifft somit ein neues Verfahren zur Herstellung der Derivate der. Formel I
(D
"worin X eine Gruppe
oder
bedeutet und die gewellten Linien anzeigen, daß sich die Substituenten
unabhängig in der ot- oder /^-Konfiguration befinden,
sowie von deren Additionssalzen mit Mineral- oder organischen Säuren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Alkohol der
Formel II ·
(II)
3146033
worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt/in
das entsprechende Azid der Formel III
. Cm)
überführt, worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung . besitzt und die Konfiguration in 3-Stellung im Bezug auf diejenige des Ausgangsalkohols invertiert bzw. umgekehrt ist, welches Azid der Formel III man redxiziert, um das Amin mit der gleichen Konfiguration der Formel IV
(IV)
worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt, zu.
erhalten, das man hydratisiert, um ein Derivat der vorstehend
CH definierten allgemeinen Formel I , worin X die Gruppe· "
bedeutet, zu erhalten, welches man entweder isoliert und gewünschtenfalls in ein Salz überführt oder der
Einwirkung eines Oxydationsmittels unterzieht, um ein Derivat
der vorstehend definierten allgemeinen Formel I, worin X die
Gruppe
CH,
darstellt,zu erhalten, welches man isoliert
und gewünschtenfalls in ein Salz übe:rführt.
Die überführung des Alkohols der Formel II in das entsprechende Azid der Formel TII kann auf klassis.che Weise durch Bilduny des
Tosylats, ausgehend von dem Alkohol und.anschließendes Über-
führen in das Azid, beispielsweise mit Hilfe von Natriumazid
erfolgen. . .
Gpmäß bevorzugten Ausführungsbedingungen wird diese Überführung
durchgeführt mit Hilfe von Diphenylazidophosphat in Gegenwart I-
von Äthylazidocarboxylat und Triphenylphosphin; arbeitet man
vorteilhaft mit einem Überschuß dieser drei Reagentien, vorzugsweise
etwa 2 Mol eines jeden derselben je 1 Mol Alkohol. Man kann bei Raumtemperatur arbeiten/ jedoch ist es bevorzugt
in der Kälte zu arbeiten, insbesondere bei etwa 5°C. Beispielsweise
arbeitet man in einem organischen Lösungsmittel wie Benzol oder Tetrahydrofuran oder in einem Gemisch dieser Lösungsmittel.
Diese Überführung ist stereoselektiv, der oc-Alkohol führt zu
dem yö-Azid und der yfl-Alkohol führt zu dem <X-Azid. Man kann auch
mit einem Gemisch der«- und /5-Isomeren arbeiten. Die stereochemische
Konfiguration des Azids wird dann während der gesamten Länge des Verfahrens" beibehalten. Aus diesem Grund besitzt
das am Ende des Verfahrens erhaltene Amin der Formel I in 3-Stellung die Konfiguration, die zu derjenigen des Ausgangsalkohols
umgekehrt bzw. invertiert ist.
Die Reduktion des Azids der Formel III wird vorzugsweise mit Hilfe eines Metallhydrids wie Diisobutylaluminiumhydrid, Natriumborhydrid,
Alkoxylithium-Aluminium-Hydrid,jedoch insbesondere
mit Aluminium-Lithium-Hydrid durchgeführt. Man arbeitet in einem inerten Lösungsmittel wie Äthyläther, Dioxan, Benzol, Toluol,
Chloroform oder vorzugsweise Tetrahydrofuran. Die Reaktion wird
vorteilhafterweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 300C,
insbesondere bei etwa" 200C durchgeführt.
■Man kann beispielsweise auch eine katalytisch^ Reduktion, insbesondere
in Gegenwart von Palladium oder Nickel anwenden.
Die Hydratation des Amins der Formel IV wird vorzugsweise durch
Einwirken eines Alkylborans oder eines Dibörans, woran sich eine alkalische Oxydation anschließt, insbesondere mit Hilfe- von Diboran,
gebildet in situ, durchgeführt, wenn man spezifisch die
Produkte der Formel I erhalten möchte, die in 20-Stellung eine
Hydroxylgruppe mit oC- (oder S)-Konfiguration besitzen. In diesem
Fall kann man ein Alkaliborhydrid wie diejenigen von.Natrium oder Kalium, das man der Einwirkung von Bortrifluorid unterzieht, verwenden.
. . '
Das Diboran kann in komplexierter Form, z.B. in Form eines Komplexes
der Formel BH-, S (CH-.) „ verwendet werden, werin man die
Produkte der Formel I erhalten möchte,· die in 20-Stellung eine Hydroxylgruppe mit ß- ' (oder R)-Konfiguration und oc- (oder S)-Konfiguration
in im wesentlichen gleichen Anteilen besitzen.
Die alkalische Oxydation wird vorzugsweise auf klassische Art durch Einwirken von Wasserstoffperoxyd in Gegenwart von Natronlauge
oder Kalilauge durchgeführt.
Die verwendbaren Lösungsmittel können die gleichen sein wie die;
für die vorangegangene Stufe verwendeten.
Die Oxydation der Derivate der Formel I, worin X eine Gruppe
bedeutet, kann beispielsweise nach Oppenauer .0H- '
mit Hilfe eines Überschusses eines Ketons in Gegenwart eines Alüminiumalkoholats durchgeführt werden. Man kann auch oxydierende
Mittel, wie Chromsäure oder ihre Derivate,- beispielsweise ein Alkalibichromat verwenden.
Die Verbindungen der Formel I besitzen einen basischen Charakter.■
Man kann vorteilhaft die Additionssalze der Derivate der Formel'I
herstellen, indem man in im wesentlichen stöchiometrischen Anteilen eine Mineral-oder organische Säure mit diesen Derivaten
der Formel I umsetzt. Die Salze können ohne Isolierung der entsprechenden
Basen hergestellt werden.
Während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können
die Produkte bei jeder Stufe in Form der getrennten Isomeren·
- ίο -
oder in Form von Mischungen verwendet'werden.
Die Isomeren können nach klassischen Methoden, beispielsweise
durch Kristallisation" oder Chromatographie getrennt werden."
Die Erfindung betrifft auch als neue industrielle Produkte, die
insbesondere für die Druchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nützlich sind/ die Produkte der Formeln III und IV
(III)
(IV)
worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt.
Das Produkt der Formel II, worin die Hydroxylgruppe in c<.-Stellung
vorliegt, kann beispielsweise durch Wittig-Reaktion hergestellt werden, indem man die z.B. von AM. Krubiner und E.P.
Olivetto in J. Org. Chem. 3jl_, 24 (1966) beschriebene Methode
ausgehend von dem Keton der Formel V "■
3H6039
(V)
beschrieben in der FR-PS 1 058 455, anwendet.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. .
Beispiel: (20S) -3Qf-AmJnO- (5cx.) -pregnan-20-ol
Stufe A; (Z)-3QC-AzJdO-(5(X)-pregn-17-(20)-en. '
Man gibt 1,92 g Äthyläzidocarboxylat und 3,02 g Diphenylazidophosphat
zu einer Lösung von 1,66 g (Z)-5oc-pregn-17 (20)-en-3/ß-ol,
beschrieben von Krubiner und Olivetto (J. Org. Chem. 31,
24 (1966)),in 30 cm3· Benzol und 5 cm3 Tetrahydrofuran, rührt bei
+50C, gibt während 20 Minuten eine Lösung von 2,88 g Triphenylphosphin
in 30 cm3 Benzol zu, rührt noch während 40 Minuten bei +100C, wäscht mit einer 2N Chlorwasserstoffsäurelösung und danach
mit Wasser, trocknet und destilliert zur Trockne, reinigt den Rückstand durch Chromatographie an Siliciumdioxyd (Eluierungsmittel:
Heptan, danach Heptan-Äthyläther 1· : 1),■um 1,67 g des
erwarteten Produkts zu erhalten. F = 114°C nach Umkristallisation in Methanol. '
Stufe B: (Z)
~(5oc)
-pregn-17 (20) -en-3-aroinhydrochlorid
Man löst in 29 cm3 Tetrahydrofuran 14,5 g des in der vorangegangenen
Stufe erhaltenen Produkts, rührt unter Erwärmen auf 25 bis 270C, gibt während einer Stunde 800 mg Lithium-Aluminium-Hydrid
unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa 350C zu, rührt·
noch eine Stunde, zerstört überschüssiges Hydrid mit Methanol,· filtriert und wäscht mit Äthylacetat. Das Filtrat wird mit einer.
Seignette-Salzlösung und danach mit einer gesättigten wäßrigen · Natriumchloridlösung gewaschen. Man trocknet, destilliert zur
Trockne und erhält 13,1 g Kristalle des erwarteten Amins. F ^ 900C.
Man löst die Base in 150 cm3 Äthylacetat und 30 cm3 Methylenchlorid/
gibt 27 cm3 1,7N chlorwasserstoffenthaltendes Äthylae.etat
zu, saugt ab, wäscht und trocknet unter vermindertem Druck die erhaltenen Kristalle und gewinnt 13,2 g Hydrochlorid
des erwarteten Produkts. F ? 3000C.
Man suspendiert unter Stickstoff 150 mg Natriumborhydrid in 5 cm3 Tetrahydrofuran, gibt tropfenweise bei +50C eine Lösung
von 0,5 cm3 Bortrifluoridätherat in 2,5 cm3 Tetrahydrofuran zu,
rührt eine Stunde bei +50C +100C. Man gibt 300 mg der aus dem
Hydrochlorid" 'der vorangegangenen Stufe erhaltenen Base in Lösung
in 3 cm3 Tetrahydrofuran zu und rührt eine Stunde 30 Minuten bei
Kaumtemperatur. Man kühlt auf 50C ab, gibt langsam 2 cm3 einer
6N Natronlaugelösuhg. zu und rührt 5 Minuten bei Raumtemperatur.
Man dekantiert, extrahiert die wäßrige Phase mit Tetrahydrofuran, wäscht die organische Phase mit einer 5N Natronlaugelösung, gibt
4 cm3 5N Natronlaugelösung, 2 cm3 Wasserstoffperoxyd zu 110 Volumina
zu und rührt 45 Minuten, Man extrahiert das Reaktionsgemisch
mit Äthylacetat, wäscht mit einer 10%-igen Natriumthiosulfatlösung
und danach mit Wasser, trocknet und destilliert unter vermindertem Druck zur Trockne. Man nimmt den trockenen
Extrakt mit 10 cm3 Methanol und 5 cm3 N Chlorwasserstoffsäure
auf, erwärmt 30 Minuten auf 500C, gießt in'eine gesättigte
Natriumbicarbonatlösung, extrahiert mit Methylenchlorid, wäscht mit Wasser, trocknet, dampft unter vermindertem Druck ein und
gewinnt 270 mg des erwarteten Produkts. F= 180 -182°C.
Claims (1)
- ^ <* O O ft ·Dr, F. Zumstein sen. -Dr. E.'Ässmann -"Dr. R.'KOftänigsberger Dipl.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun... · . . PATENTANWÄLTEZUGELASSENE VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT O F F 1 C ΠCasi1962/DP a t e η t a η s ρ r ü c h eJ Verfahren zur Herstellung von Derivaten der Formel I(Dworin X eine Gruppe ! ' oder eine Gruppebedeutet und die gewellten Linien anzeigen,daß die Substituenten sich unabhängig in der oc. - oder /S^- figuration befinden, sowie von deren Additionssalzen mit Mineral- oder organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet·, daß man den Alkohol der Formel II ■(II)worin die gewellte Linie die angegebene Eedeutung besitzt, in das entsprechende Azid der Formol III(III)worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt und die Konfiguration in 3-Stellung im Bezug auf diejenige des Ausgangsalkohols invertiert bzw. umgekehrt ist, überführt, das Azid der Formel III reduziert, um das Amin mit der gleichen Konfiguration .der Formel IV " .(IV)zu erhalten, worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt, welches man hydratisiert, um ein Derivat der vorstehend definierten allgemeinen Formel I zu erhalten, worin X dieGruppeCH-.darstellt, das man entweder isoliertOH
und gewünschtonfalls in ein Salz" überführt oder der Einwirkung eines Oxydationsmittels unterzieht, um ein Derivat der vorstehend definierten allgemeinen Formel I zu erhalten, worin •X die Gruppe \ 3 darstellt, die man isoliert und ge-wünschtenfalls in ein Salz überführt.—. *3 —.2«, Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß .die-. Überführung des Alkohols der Formel II in das entsprechende Azid der Formel III mit Hilfe von Diphenylazidophosphat in gegenwart von Äthylazidocarboxylat und Triphenylphosphin durchgeführt wird.i .3ο Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, ■daß die Reduktion des Azids der Formel III mit Hilfe des · Doppelhydrids von Aluminium und Lithium durchgeführt wird.4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion bei einer Temperatur zwischen 10 und 300C durchgeführt wird.5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratation des Amins der Formel IV durch Einwirken eines Alkylborans oder durch Einwirken von Diboran, woran sich eine alkalische Oxydation anschließt, erfolgt.6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Diboran für. den sofortigen Verbrauch über seinem Wirkungsmilieu hergestellt wird.7„ Als neue industrielle Produkte für die Durchführung des Verfahrens von Anspruch 1 die Produkte der Formeln III und IV(III)(IV)worin die gewellte Linie die in. Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt.
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